Den Technologiegiganten sind sie die liebsten Kunden, die "early adopters"!
Egal ob etwas tausende $$ kostet - was einen wahren Materialwert von wenigen $$ hat - sie müssen es um buchstäblich 'jeden' Preis besitzen.
Mein smart phone 1+ (sprich: eins plus eins oder Englisch "oneplus") aus 2014 tut immer noch seinen Dienst - allerdings seit ein paar Jahren mit einem völlig neuen Betriebssystem, das verhindert, daß Google einen Zugriff auf meine Daten hat. Ohne diese Neuerung (die mich natürlich etwas gekostet hat) wäre das Telefon schon seit zwei Jahren nur noch Elektroschrott, denn der Hersteller hat dafür keine Software-updates mehr veröffentlicht.
Dank des neuen Systems namens "Cyanogen Mod" konnte ich es weiter nutzen. Da Cyanogen Inc. dicht gemacht hat, wurde CyanogenMod zu "Lineage". Das LineageOP, Name des neuen Betriebssystems, ist eine Alternative für Androidtelefone, insgesamt mehr als zwei Dutzend Modelle.
Anstatt also ein funktionierendes, betriebsbereites und für den Durchschnittsverbraucher völlig ausreichendes Telefon auf den Schrott zu werfen nutze ich es seit acht Jahren (!) - der einzige Unterschied ist, daß ich nichts aus dem Google Playstore lade / laden kann, weil sonst Google doch wieder Zugriff hätte und schnüffeln könnte.
Das ist aber kein Problem, denn es gibt eine Quelle für Apps (open source, Quellcode zugänglich und auf Schadcode geprüft) die sich F-Droid nennt und Apps für viele Anwendungen bereitstellt. Kostenfrei, man kann dem Programmierer natürlich eine Spende zukommen lassen.
Der EFF kämpft seit Jahren dafür, freie Software auf allen neuen Telefonen verfügbar zu machen, wo jetzt noch die Hersteller bloatware aufspielen und Google (oder Apple) ihre Kunden gläsern machen und ausspähen - und als Dank dafür dürfen die alle zwei Jahre ein neues Telefon mit noch mehr Kameras und noch mehr Schnick-Schnack für einen wiederum höheren Preis kaufen - was Material und Ressourcen verbraucht, wo doch noch nichts kaputt ist!

(29−11−2013) Alles "smart" - und was haben wir davon ...?
(20−06−2014) "Fortschritt"?
(04−09−2016) Nur Bild & Ton; Vom schleichend sich erweiternden Analphabetismus
(22−07−2019) Wenn ich das früher gewusst hätte ....
Man könnte ja mal Google eine Klimabilanz aufmachen (insgesamt oder auch nur für die Handy-Produkte) - und sie mal dementsprechend zur Kasse beten für ihren großen ökologischen Fußabdruck...
Da käme wahrscheinlich mehr zusammen als jemals alle passionierten Veganer in ihrem Leben für ihren Fleischverzicht jemals zusammen bekämen!
(Das Geld verwende man z. B. für massive Aufforstung weltweit, für Ausrüstung zur Brandbekämpfung, für eine dauerhafte brandvorbeugende Forstwirtschaft, usw..)
Das mit den Apps aus dem Appstore ist doch letztlich nur für die Faulen wie die sich ihre Apps besorgen können, nicht?
Nur weil Apps daraus verschwinden, heißt es nicht, dass es sie nicht mehr gibt. Man muss sie doch nur mehr bewusst suchen und installieren, was ein paar Minuten mehr in Anspruch nimmt als der andere Weg...
(Ich werfe das in den Raum, da so viele Seiten, insbesondere alles, was heutzutage unter "Social Media Plattformen" zählt, immer Angst davor haben, aus Googles und Apples Appstore zu fliegen. Und ich frage mich da immer "Warum? Eure App ist damit doch nicht weg! - Oder verstehe ich da etwas falsch?".)
Über die Apps weiß ich nur wenig - die, die ich brauche sind an zwei Händen abzuzählen (* bedeutet sie sind im Betriebssystem enthalten):
- Kalender,
- Mail* (nur eine Adresse)
- sms* (mach ich ungern, mehr weil das immer welche benutzen, zB Telekom)
- Zeit* (Wecker, Erinnerung, Uhrenersatz)
- Kamera* / Bildordner
- Rechner*
- pdf*, notepad*, Tonaufnahme
- OCR*
- Kompass und
- Schrittzähler - damit ich meine 6.000 Schritte / Tag registriere und nicht faul werde ....
Ich höre über das Telefon keine Musik, keine podcasts, und schaue auch keine Videos.
Geldgeschäfte mache ich damit auch nicht, iih bewahre! Die Banken reden immer von Sicherheit und dann sowas ...!
Hauptsächlich telefoniere ich damit - das ist doch die ursächliche Aufgabe eines Telefons, oder?
Wäre so, ja...
Ich denke bezüglich Apps nämlich zurück daran, wie in den letzten Jahren plötzlich Tumblr ein Drama machte, unbedingt "familienfreundlich" zu werden, weil Google und Apple wohl keine Apps in ihren Stores führen wollten, die von und zum Posten auf Plattformen sind, welche "adult content" mit hosten.
Da Tumblr auch ein größeres Zuhause für Fanart war (welche, natürlich, oftmals eher für Erwachsene gedacht ist), grenzte das nahezu an Selbstmord, weil ein Großteil der Nutzer vergrault würde, weil die plötzlich nicht mehr posten konnten, was sie wollen.
Mit dem Brecheisen hat die Plattform dann versucht das durchzusetzen - ob die später doch zurückgerudert sind, weiß ich jetzt nicht. Insgesamt führte es aber zu einem spürbaren Exodus der Nutzer - von denen so einige bei Dreamwidth angespült wurden.
Und Dreamwidth wiederum widersetzt sich solchen Content-Restriktionen konstant und die Nutzer dürfen posten, was laut den Gesetzen der USA legal ist und nicht gegen die guten Sitten verstößt. (Auf Dreamwidth kann man auch keine Zahlungen per PayPal abwickeln, weil PayPal für die Zusammenarbeit wohl die Bedingung gestellt hatte, dass DW "adult content" strikt kennzeichnet und das nicht mehr dem reinen Gutdünken der Nutzer überlässt. - Wollten sie nicht umsetzen, also gibt es dadurch keine Zusammenarbeit mit PayPal.)
Kurzum: Eigentlich kein besonders großes Problem, die Apps bleiben ja legal, man findet sie nur nicht mehr so direkt an einem Ort "für Faule" - aus den Appstores verbannt zu werden scheint aber für die meisten Plattformen so ein großes Schreckgespenst zu sein, dass sie den Bedingungen der Store-Anbieter nachgeben.
Dreamwidth klingt interessant, da werde ich mal reinschauen ....
Die App Programmierer leben doch wahrscheinlich davon (mehrere zu haben und) die Daten ihrer user zu verticken - da ist der Rauswurf wohl für viele ein finanzielles Fisako ....
PayPal ist sowieso ein Gaunerbrtieb, erzkapitalistisch und auf hohem Roß! Ich hatte 'mal von Spanien aus einen account - das hat zweieinhalb Jahre gedauert bis ich den wieder los war.
Ob es das ist, keine Ahnung... Ich will nun nicht jeder Plattform pauschal unterstellen, Geschäftspraktiken wie die Großen in der Branche zu pflegen.
Manchmal tickt die Führung der Plattformen selbst auch recht seltsam. Jahrelang wurde eh nur eine Nische besetzt, mehrheitlich hat sich dort erwachsenes Publikum herumgetrieben - und auf einmal fällt denen ein, sie müssten am besten noch Nutzer ab 13 Jahren abschöpfen (ab 13 muss man wohl in den USA allgemein ein Sociales Netzwerk nutzen dürfen).
Was aber total an der vorherigen Nutzergruppe vorbeigeht, weil das sowieso keine Kinder waren.
Statt sich mit seinen Nutzerzahlen in irgendeiner Weise zu begnügen oder weiterhin eben auf diese Gruppe zu setzen, die sich über Jahre angesiedelt hat (dann wächst die Plattform eben nur nicht ganz so schnell), müssen plötzlich viele, viele neue her...
...Hm, wahrscheinlich liegt darin auch der Unterschied zwischen "Herzensprojekt" und "Kommerzprodukt".
Deviantart gibt es z. B. auch schon ewig, besetzt vielleicht eine kleine Nische, es siedeln sich grundsätzlich aber Leute an, die nur ihre selbstkreierte Kunst anderen auf möglischst leichtem Weg online zeigen wollen, und die oftmals keine kinderfreundliche Kunst produzieren (welche bei vielen Bildhostern und den großen sozialen Netzwerken schnell gelöscht würden, weil die mit deren Kinderfreundlichkeitsziel nicht kompatibel sind).
Heißt: Was auch immer geschieht, es wird stets eine gewisse Anzahl von Nutzern des Dienstes geben, eben weil deren "Output" einen schlechten Stand bei den großen Diensten hätte.
Was will man also mehr, um als Plattform am Leben zu bleiben?
Nun sind wir zu Plattformen vorgedrungen ... und ich gebe zu, daß es da anders zugehen kann und - dein Beispiel *deviant* - wohl auch gehen muß. Ich denke da an minis die auf maxis herumtollen ;c) - sowas ist tatsächlich nichts für kleine Kinder.