K1 Prima Kapseln:
.... während die anderen Nährstoffe der Pflanze eine positive Wirkung auf die gesamte Gesundheit haben ....

Was will uns die­se Titel­zei­le sagen? 

Ich tei­le 'mal in ein­zel­ne Fragen:
- wel­che 'ande­ren Nähr­stof­fe' sind es?
- was ist die 'posi­ti­ve Wir­kung' die erreicht wird?
- wie defi­niert sich 'gesam­te Gesund­heit'?

Sie sehen, lie­be Lesen­de, wel­che Abgrün­de an Wer­be­ge­wäsch den Ver­brau­chern zuge­mu­tet wird. Nicht eine kon­kre­te Aus­sa­ge die nach­prüf­bar wäre, ledig­lich pau­scha­le Begrif­fe die Infor­ma­ti­on vor­täu­schen wo nur neue Fra­ge­zei­chen pro­du­ziert wurden.
Vie­le der Pro­duk­te aus dem Bereich "Nah­rungs­er­gän­zung" fal­len in die­se Kate­go­rie und dan­kens­wer­ter Wei­se hat Herr nömix ein wei­te­res Bei­spiel auf­ge­grif­fen und an den Pran­ger gestellt.

Ange­sto­ßen durch die­sen Son­der­be­richt von Herrn nömix - der sich zugleich um mei­nen Blut­druck Sor­gen mach­te, weil ich der­glei­chen Hokus­po­kus zutiefst ver­ab­scheue und bekämp­fe wo ich nur kann a, b, c - wur­de ich auf die­ses *Pro­dukt* auf­merk­sam und es war in der Tat dazu ange­tan jeden ver­nunft­be­gab­ten Men­schen auf die Pal­me den Johan­nis­brot­baum zu treiben.

Im fol­gen­den Text wer­de ich in drei Abschnit­ten durch wis­sen­schaft­lich fest­ste­hen­de Daten/Eigenschaften wider­le­gen was an Schwur­be­lei den Ver­brau­chern zuge­mu­tet wird. Es beginnt mit den Inhalts­stof­fen, geht dann über zur Bota­nik der genutz­ten Pflan­zen und endet schließ­lich mit der Bio­che­mie die als *Wir­kung* sug­ge­riert wird - ohne stich­hal­ti­ge Bewei­se, ledig­lich gestützt auf anek­do­ti­sche Berich­te und Hören­sa­gen. Wahr­lich kei­ne "Bewei­se" im Sin­ne von wis­sen­schaft­lich sau­be­rer Arbeit. 

Doch zuvor noch eini­ge Anzei­chen in der Wer­bung, Anzei­chen dafür, daß es sich um dilet­tan­tisch zusam­men­ge­schu­ster­te Über­set­zun­gen und Pro­dukt­wer­bung aus USA handelt. 


 

Es waren bestimmt nicht die Kap­seln, die so viel 'abge­nom­men' haben .... wer auch immer das über­setzt hat war schlam­pig. Zudem sind 92% plus 10% mehr als 100% - mehr als 100% gibt es bloß nicht :c(

Dann ein paar Bil­der die beweisen:
Alles erfun­den, die Per­so­nen sind Models aus Stock-Pho­to-Agen­tu­ren deren Bil­der für meh­re­re Pro­duk­te und Fir­men benutzt werden.


 


 

Wel­che Pflan­ze benutzt wird steht zwar aus­drück­lich da - die benann­ten Eigen­schaf­ten sind jedoch einer ande­ren Art zugeordnet
[Abbil­dung oben "Tama­rin­de" Abbil­dung dar­un­ter "Gar­ci­nia"].


 
 

Es ist in der Inter­net­wer­bung des Herstellers/Vertreibers zu lesen: ".. Da es sich um ein gut erforsch­tes, natür­li­ches Mine­ral han­delt, das Sarah ent­deckt hat, sind die K1 Pri­ma Kap­seln sehr sicher .."
Falsch!
Kei­ner der Inhalts­stof­fe ist ein "Mine­ral", denn das sind in ".. Mehr­zahl .. von der Inter­na­tio­nal Mine­ra­lo­gi­cal Asso­cia­ti­on (IMA) als eigen­stän­dig aner­kann­ten rund 5.800 Mine­ral­ar­ten (Stand 2022) .. (die­se) sind über­wie­gend anor­ga­nisch, doch eini­ge orga­ni­sche Sub­stan­zen wie bei­spiels­wei­se Mel­lit und Even­kit oder die Nie­ren­stein­bild­ner Whe­wel­lit und Wed­del­lit sind als Mine­ra­le aner­kannt, weil sie sich auch in frei­er Natur bil­den .." [WIKIPEDIA]


 

 

 

 

Nun aber zu den Inhal­ten.
Was immer wie­der bei sol­chen Pro­duk­ten auffällt:

  • Es wer­den die Eigen­schaf­ten der Ein­zel­sub­stan­zen benannt und es wird unter­stellt, daß die­se 'Wir­kun­gen' haben, die immer vor­han­den sind, egal in wel­cher Art und Wei­se die Ver­ar­bei­tung der Pflan­zen vor­ge­nom­men wur­de. Dabei gibt es man­nig­fal­ti­ge Zube­rei­tungs­mög­lich­kei­ten [sie­he ganz unten], die jeweils sehr unter­schied­li­che Eigen­schaf­ten des gewon­ne­nen Extrak­tes ausmachen.
  • Wei­ter­hin wer­den ein­fach Wir­kun­gen addiert oder so mit ein­an­der argu­men­ta­tiv ver­knüpft, daß der Ein­druck von Syn­er­gie [https://de.wikipedia.org/wiki/Synergie] ent­steht, deren tat­säch­li­ches Auf­tre­ten gemein­hin nie bewie­sen, son­dern ledig­lich ange­nom­men wird.
  • Wur­de zuerst ein Krank­heits­bild benannt und beschrie­ben, so folgt irgend­wann die Erläu­te­rung wie man es mil­dern oder gar behe­ben könn­te - nie wird erör­tert, ob die­se Befind­lich­keits­stö­run­gen tat­säch­lich einer Behand­lung bedür­fen und wor­auf sich die­se Emp­feh­lung stützt.
  • Schließ­lich folgt als letz­ter Teil das Ange­bot für eine *The­ra­pie*, die aus arz­nei­mit­tel­recht­li­chen Über­le­gun­gen stets dadurch 'was­ser­dicht' gemacht wird sie im Kon­junk­tiv zu schrei­ben und als 'hilfs­wei­se', nicht immer 'glei­cher­ma­ßen wirk­sam' und 'Ergeb­nis­se kön­nen abwei­chen' zu bezeichnen.

Inhalt des Pro­duk­tes "K1 Pri­ma Kapseln"
Gar­ci­nia Cambogia 


 

L-Carnitin 


 

L-Arginin 


 

Gar­ci­nia Cambogia:
Die so-genann­te „Mala­bar Tama­rin­de“. Die Frucht der Mala­bar Tama­rin­de ähnelt einem klei­nen Kür­bis. Auf­grund des hohen Gehal­tes an Hydro­xy-Citro­nen­säu­re wird der Mala­bar Tama­rin­de eine appe­tit­zü­geln­de Wir­kung nach­ge­sagt. Dies lässt sich bis­lang aller­dings nicht wis­sen­schaft­lich belegen!
[09669.png → https://www.fem.com/gesundheit-ernaehrung/garcinia-cambogia-wunderfrucht-oder-abnehmluege]

a. Ist reich an Nähr­stof­fen wie Kal­zi­um, Eisen, Vit­amin B und Phosphor.
b. Zudem lässt sich in der Pflan­ze Hydro­cy­zi­tro­nen­säu­re (sic! soll­te hei­ßen: Hydroxy­zi­tro­nen­säu­re) fin­den. Die­se regu­liert auf natür­li­che und nach­hal­ti­ge Wei­se die Fett­syn­the­se im Kör­per. Auf die­se Wei­se wer­den Koh­len­hy­dra­te und Zucker dar­an gehin­dert, sich im Kör­per als Fett einzulagern.
c. Zusätz­lich ver­fügt sie über die posi­ti­ve Eigen­schaft Heiß­hun­ger­at­tacken auf bestimm­te Lebens­mit­tel zu verhindern,
d. wäh­rend die ande­ren Nähr­stof­fe der Pflan­ze eine posi­ti­ve Wir­kung auf die gesam­te Gesund­heit haben. So wer­den bei­spiels­wei­se Aus­dau­er, Ener­gie und Wohl­be­fin­den durch die Pri­ma Kap­seln posi­tiv beeinflusst.

Das war also die *Arz­nei* [https://www.warnke.de/product_info.php?products_id=1070] die bewor­ben wur­de, Inhalts­stof­fe aus Gar­ci­nia Cambogia. 


 

Tamarin­dus indi­ca [https://www.miraherba.de/blog/50_tamarinde-wirkung-der-indischen-dattel.html] hin­ge­gen hat fol­gen­de Eigenschaften:
→ Der Tama­rin­den­baum, bota­nisch Tamarin­dus indi­ca, ist ein immer­grü­nes Johan­nis­brot­ge­wächs, das sehr lang­sam wachst und enorm har­tes Holz hat.
Eigenschaften:
a. Die indi­sche Dat­tel steckt vol­ler wich­ti­ger Mine­ral­stof­fe, was sie nicht nur für Vega­ner und Vege­ta­ri­er zu einem inter­es­san­ten Zusatz bei der täg­li­chen Ernäh­rung macht.
b. Neben den für eine Frucht selbst­ver­ständ­li­chen Bestand­tei­len Was­ser, Bal­last­stof­fen und Koh­le­hy­dra­ten weist sie einen recht ansehn­li­chen Gehalt von Eisen, Cal­ci­um, Phos­phor, Magne­si­um und Vit­amin D auf. c. Hin­zu kom­men Wein­säu­re und Zimtsäure.
d. In grö­ße­ren Men­gen genos­sen, wirkt die Tama­rin­de leicht abführend 

Wer­be­aus­sa­ge → → L-Carnitin:
Hilft bei der Ver­tei­lung und Ent­fer­nung von Fett. So las­sen sich auch Anzei­chen von Cel­lu­li­te besei­ti­gen. Zeit­gleich sorgt das in den Pri­ma Tablet­ten ent­hal­te­ne L-Car­ni­tin für eine straf­fe Haut.

Was es wirk­lich tut:
Es ist ein Zwi­schen­pro­dukt in einer zykli­schen Ket­te von Auf- und Abbauprozessen.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Carnitin#Carnitin_als_%E2%80%9EFettverbrenner%E2%80%9C]

Wer­be­aus­sa­ge → → L-Arginin:
Regt die Pro­te­in­bil­dung an, wodurch nicht nur die Durch­blu­tung erhöht, son­dern auch die sport­li­che Lei­stungs­fä­hig­keit stei­gen kann. Zudem wer­den die Stoff­wech­sel­pro­zes­se geför­dert. L-Argi­nin beein­flusst die Ver­bren­nung von Fett­re­ser­ven und för­dert den Muskelaufbau. 

Was es wirk­lich tut:
Es akti­viert die lös­li­che Gua­ny­lat­cy­cla­se und führt so zur Erschlaf­fung der glat­ten Mus­ku­la­tur und zum Nach­las­sen des Gefäß­to­nus. Stu­di­en zei­gen, dass Argi­nin über die­se Gefäß­er­wei­te­rung einen erhöh­ten Blut­druck signi­fi­kant sen­ken kann.[https://de.wikipedia.org/wiki/Arginin#Funktionen]

Noch mehr Botanik
Der Tama­rin­den­baum, bota­nisch Tamarin­dus indi­ca, ist ein immer­grü­nes Johan­nis­brot­ge­wächs, das sehr lang­sam wachst und enorm har­tes Holz hat und wegen sei­ner Inhalts­stof­fe in der Volks­me­di­zin ver­wen­det wird. [https://www.miraherba.de/blog/50_tamarinde-wirkung-der-indischen-dattel.html].
Das ist gemein­hin ein Attri­but das Wirk­sam­keit sug­ge­riert - jedoch ohne jede Beweis­kraft. Es han­delt sich um indi­vi­du­el­le Erfah­run­gen von ledig­lich anek­do­ti­schem Wert.

Chemie/Biochemie
Das Vor­han­den­sein einer Sub­stanz - hier einer Hydroxy­car­bon­säu­re aus der Frucht von Tamarin­dus indi­ca [https://de.wikipedia.org/wiki/Tamarinde]- ist nicht gleich­be­deu­tend mit deren postu­lier­ter Wirk­sam­keit auf den Ablauf von Stoff­wech­sel­re­ak­tio­nen [https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/hydroxycarbonsaeuren/33148].


Der Grund dafür ist:
1. Eine Ein­nah­me bedeu­tet nicht die Ver­füg­bar­keit in den Mito­chon­dri­en, dem Ort wo sich ana­bo­le Bio­syn­the­se­we­ge (Ana­bo­lis­mus) und kat­abo­le Stoff­wech­sel­we­ge tref­fen und inein­an­der über­ge­hen kön­nen [in die­sem Fall der ener­gie­lie­fern­de Abbau des aus Pro­te­in~, Fett~ und Koh­len­hy­drat­stoff­wech­sel stam­men­den Zwi­schen­pro­dukts Ace­tyl-Coen­zym A].
2. Das rei­ne 'Vor­han­den­sein' einer Sub­stanz bedeu­tet kei­nes­falls auto­ma­tisch deren Ver­wer­tung. Dazu müs­sen enzy­ma­ti­sche Syste­me bereit­ge­stellt sein, die die Syn­the­se­we­ge mit­tels Ener­gie­ein­satz ['aktiv'] in einer Art Schlei­fe stän­dig am Lau­fen halten.
3 Die Bereit­stel­lung der not­wen­di­gen Zwi­schen­pro­duk­te und Enzy­me ist von der zen­tra­len Steue­rung aus dem Zell­kern, dem 'Muster' für alle Abläu­fe, vor­ge­ge­ben. Die­se Funk­ti­on wird durch das Vor­han­den­sein der Aus­gangs- und End­pro­duk­te gesteu­ert, wobei die Kon­zen­tra­tio­nen allei­ne nicht aus­schlag­ge­bend sind, son­dern zusätz­lich der Bedarf anhand von Kon­zen­tra­ti­ons­mes­sun­gen (schlicht: Vor­han­den­sein an Rezep­to­ren) abge­ta­stet wird.
 

 

Ein­fach zusam­men­ge­fasst bedeu­tet das:
Eine Zufuhr von Sub­stanz die ledig­lich den glei­chen che­mi­schen Namen hat wie ein im Stoff­wech­sel vor­kom­men­der Bau­stein ist kei­nes­wegs Garan­tie für die Errei­chung eines bestimm­ten Zie­les, das hoch­kom­ple­xe System braucht viel­mehr wei­ter den Anstoß aus der Erbinformation. 

Was es sonst an *testi­mo­ni­als* [meist gekauf­te oder gefak­te Lobes­hym­nen auf das Pro­dukt] gibt ....

Schnel­le und scho­nen­de Extrak­ti­on pflanz­li­cher Inhaltsstoffe
Extrak­ti­on wert­ge­ben­der Sub­stan­zen aus Pflanzen
Extrak­ti­on sekun­dä­rer Pflanzenstoffe 

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a https://www.re-actio.com/wordpress/?p=99208
b https://www.re-actio.com/wordpress/?p=82622
c https://www.re-actio.com/wordpress/?p=99724
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Bei­trags­bild: Image by pch.vector on Freepik

Kommentare

  1. Bemer­kens­wert an die­ser sog. “Advertorial“-Nummer ist über­dies, dass das Erschei­nungs­da­tum in der Autoren­zei­le sowie auch im Bestell-Link in der Spal­te dane­ben (“Läuft am Sound­so­viel­ten ab“) täg­lich auto­ma­tisch auf das aktu­el­le Datum umspringt.

    1. Dar­auf hat­te ich noch gar nicht geach­tet .... aller­dings ist es eine der Psy­cho-Maschen um Druck bei den Adres­sa­ten zu machen und ihnen vor­zu­gau­keln es sei nun drin­gend zu bestel­len da der Bestand dem­nächst ausgeht.

  2. Wie ich in bei den Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln oft­mals fin­de: Am besten ist es, wenn man genau weiß, was man sucht, und auch nur genau danach auf die Suche geht.
    Dafür muss man sich vor­her ein­ge­hend selbst durch­stu­diert haben zu Wir­kun­gen und Nicht-Wir­kun­gen, oder bes­ser noch den Hin­weis sei­nem behan­deln­den (Fach-)Arzt bekom­men haben.
    Sodass im Vor­feld die Fra­ge schon mal geklärt ist "Was braucht man? Woge­gen spricht aus gesund­heit­li­chen Grün­den nichts bzw. bei was spre­chen sol­che Grün­de sogar eher dafür?" und was dage­gen, noch ohne Medi­ka­men­ten­nut­zung, etwas bringt. (Spe­zi­ell bei Man­gel von bestimm­ten Nähr­stof­fen ist es leich­ter und ver­träg­li­cher, auf simp­le Zusatz­prä­pa­ra­te zu set­zen, weil die­se leich­ter ver­träg­lich sind.)

    1. Umfas­sen­de Ori­en­tie­rung über etwas das man schluckt ist bestimmt die erste Vor­sichts­maß­nah­me. Je mehr über die angeblichen/tatsächlichen Eigen­schaf­ten einer Nah­rungs­er­gän­zung bekannt ist desto siche­rer ist die Ent­schei­dung - im Zwei­fels­fall gilt allerdings:
      Nicht was 'schön' klingt ist die beste Wahl, son­dern das, was am besten erklärt und durch Wis­sen­schaft belegt ist. Unzwei­fel­haft sind Dar­stel­lun­gen aus bekannt seriö­sen Sei­ten wie WIKIPEDIA eine bes­se­re Basis als etwa eine Sei­te auf der gleich­zei­tig mit Infor­ma­ti­on Pro­duk­te ange­prie­sen werden. 

      Die weit ver­brei­te­te Auf­fas­sung eines 'Man­gels' bei der übli­chen Ernäh­rung ist falsch. Wenn Man­gel vor­liegt soll­te immer zuerst geklärt wer­den wor­auf die­ser fußt und dann ent­schie­den wer­den was dage­gen unter­nom­men wer­den kann. Dabei ist es wich­tig zu beden­ken wie sich die Resorp­ti­on von Stof­fen im Lau­fe der Lebens­jah­re ver­än­dert, denn das erfor­dert mit zuneh­men­dem Alter eine Anhe­bung der Dosis. Ähn­lich sieht es mit der Gewöh­nung (der Leber) aus: Fort­wäh­ren­de Gabe einer Sub­stanz kann dazu füh­ren die Abbau­sy­ste­me zu kon­di­tio­nie­ren schnel­ler und effek­ti­ver zu arbei­ten - wodurch ein Wir­kungs­ver­lust gege­ben ist.

      1. Vor allen Din­gen muss man hier wie ein Tech­ni­ker vor­ge­hen: Gezielt das her­aus­zu­su­chen, was man benö­tigt, und nicht mehr.
        Denn viel hilft nicht viel.
        Und das setzt in der Regel genaue Kennt­nis voraus.

        1. Mein Reden! "Viel hilft viel!" war frü­her 'mal einer von die­sen blö­den Sprü­chen die von der Wis­sen­schaft wider­legt wur­den - sich aller­dings hart­näckig hal­ten. Des­we­gen ist es nicht emp­feh­lens­wert Kom­bi­na­ti­ons­prä­pa­ra­te ein­zu­neh­men, weil immer eine oder meh­re­re Wirk­sub­stan­zen dann zu hoch oder zu nied­rig dosiert sind.

        2. Wo du sagst "Kom­bi­na­ti­ons­prä­pa­ra­te" - das habe ich durch­aus gese­hen, als ich mich mit dem Mönchs­pfef­fer beschäf­ti­gen muss­te. - Nicht bei die­sem, aber bei ande­ren Wirk­stof­fen. Wer z. B. Frau­en­man­tel­kraut mal nur als Ein­zel­prä­pa­rat fin­den will, ohne Ver­men­gung mit ande­ren Wirk­stof­fen, Vit­ami­nen oder Mine­ra­li­en - sehr schwer zu finden.
          Beim Mönchs­pfef­fer wie­der­um geht es, da muss man hin­ge­gen wie­der genau hin­schau­en, wenn man etwas ande­res braucht als die Stan­dard­do­sie­rung von Kap­seln mit 10mg Extrakt (irgend­wie ist das eine Dosie­rung, die am besten auf­find­bar ist mit den größ­ten Men­gen an Kap­seln in einer Flasche).

          Dabei sind einem natür­lich auch eini­ge ande­re Arti­kel aus dem Seg­ment "Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel" vor die Augen gekom­men... Und da hät­te ich, mit dem Ver­stand eines Tech­ni­kers, gesagt - das wäre mir "zu viel". "Zu viel" in der Rich­tung, dass ich irgend­wie von den Kom­bi­prä­pa­ra­ten gar nicht mal so ange­tan wäre. Weil man, unter einer nor­ma­len Ernäh­rung, nicht die­se geball­te Kom­bi­na­ti­on von zusätz­li­chen Nähr­stof­fe bräuch­te. Mei­stens hat man einen Man­gel nur an einer Stel­le. Viel­leicht noch eine zwei­te. (Und wenn der Man­gel zahl­reich sein soll­te, dann weiß ich nicht, ob das noch was für den Markt der Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel wäre, wel­che man so frei zu kau­fen kriegt...)
          Und ich glau­be eben­so nicht dar­an, dass Schwan­ge­re ins­be­son­de­re so einen erhöh­ten Mikro­nähr­stoff­be­darf haben, sodass der nicht durch Ernäh­rung zu decken gin­ge... (Unter dem Gesichts­punkt wird recht viel ver­kauft - ob nun für den Fall, dass das Kind schon unter­wegs ist, oder dass man es erst noch ent­ste­hen las­sen will.)

        3. ".. Weil man, unter einer nor­ma­len Ernäh­rung, nicht die­se geball­te Kom­bi­na­ti­on von zusätz­li­chen Nähr­stof­fe bräuch­te. Mei­stens hat man einen Man­gel nur an einer Stel­le. Viel­leicht noch eine zwei­te .." - das ist der Schlüsselsatz!
          Bei nor­ma­ler Ernäh­rung und funk­tio­nie­ren­der Ver­dau­ung / funk­tio­nie­ren­dem Stoff­wech­sel auf der Zell­ebe­ne braucht man kei­ne 'Nah­rungs­er­gän­zung'. Das trifft nur zu, wenn durch Krank­heit oder Man­gel­er­näh­rung in extre­men Situa­tio­nen [Ver­schüt­tung, Ret­tung aus Berg­not, Absturz in unweg­sa­mem Gelän­de mit ver­zö­ger­ter Ret­tung usw.] o etwas auf­ge­tre­ten ist.

          Jeder ande­re Man­gel hat eine Ursa­che die es zu fin­den gilt BEVOR irgend­et­was was (ver­meint­lich) hel­fen könn­te ein­ge­nom­men wird. Selbst die harm­lo­se­ste 'Nah­rungs­er­gän­zung' hat Neben­wir­kun­gen oder ver­hin­dert mög­li­cher­wei­se die Wie­der­her­stel­lung, ver­schlei­ert gar die zugrun­de lie­gen­de Störung.

          Natur­heil­kun­de (wohl­ge­merkt NICHT Homöo­pa­thie!) kann hilf­reich sein wenn dadurch eine mil­de­re, was hier heißt lang­sa­mer wir­ken­de Ver­bes­se­rung des Zustan­des erreicht wer­den kann - für den Fall, daß die aus­lö­sen­de Ursa­che erkannt und als 'behand­lungs­be­dürf­tig' ein­ge­stuft wurde.
          Prä­ven­ti­ve Ein­nah­me von *etwas* ist NIE eine gute Idee, weil durch Schwan­kun­gen um einen Mit­tel­wert nach Art einer Sinus­kur­ve Man­gel falsch gedeu­tet wer­den kann.

          Eine Aus­nah­me gibt es nach mei­ner lang­jäh­ri­gen Erfah­rung nur wenn durch alters­be­ding­ten Abfall der Resorp­ti­on im Dünn­darm ein Man­gel wegen der nach­las­sen­den akti­ven Trans­port­pro­zes­se ver­rin­gert wer­den [damit ist gemeint wenn durch ener­gie­auf­wän­di­ge Trans­port­me­cha­nis­men Stof­fe nicht ein­fach vom Darm per Dif­fu­si­on und dem Kon­zen­tra­ti­ons­ge­fäl­le nach in das Blut über­ge­hen]. Dann ist bei­spiels­wei­se ein Mul­ti­vit­amin­pro­dukt das nur gering dosiert ist und bestimm­te Mine­ra­li­en ent­hält eine gute 'Ergän­zung' - vor allem wenn weni­ger Obst & Gemü­se geges­sen wer­den, was bei älte­ren Men­schen oft so vorkommt.

  3. Das ist schon Klas­se, wie Sie sich um Auf­klä­rung bemü­hen, Herr wvs! Das ist ja auch eine zeit­auf­wen­di­ge Ange­le­gen­heit. Aber glau­ben Sie denn, dass auch nur eine/r der­je­ni­gen, die die Adres­sa­ten die­ser Art Wer­bung sind, in Ihrem Blog einen sol­chen Arti­kel liest?
    Am ehe­sten wür­de ich mir noch eine Wir­kung erhof­fen, wenn man den Arti­kel der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät zukom­men las­sen wür­de, an der die­se phä­no­me­na­le Ent­decke­rin angeb­lich stu­diert. Oder haben die kein Inter­es­se dar­an, nicht mit Schar­la­ta­ne­rie in Ver­bin­dung gebracht zu werden?

    1. Hal­lo Frau iGing, Sie haben Recht, es ist wie der Ruf in der Wüste und doch mag es irgend­wel­che Adres­sa­ten geben die ins Grü­beln kommen. 

      Ein Bei­spiel sehe ich in dem Bei­trag zu Body Fokus Clean Body Restart, mitt­ler­wei­le ca.16.200 Zugrif­fe seit 2019, und immer noch aktu­ell. Die Ver­su­che der Her­stel­ler­fir­ma waren man­nig­fal­tig und reich­ten von freund­li­cher Ermah­nung bis juri­sti­scher Dro­hung - was mich nicht schreckt, denn sol­che Pro­duk­te ent­beh­ren ja jeg­li­cher wis­sen­schaft­li­cher Beleg­bar­keit. So blei­ben die Ände­run­gen der Sei­ten dort, bzw. deren Ersatz durch ande­re Inhal­te (natür­lich mit Wer­bung!) Zei­chen von Schwä­che, weil der Wahr­heit eben nichts ent­ge­gen zu set­zen ist.

      Was den Vor­schlag angeht die Uni­ver­si­tät anzu­schrei­ben und deren Auf­merk­sam­keit zu gewin­nen hal­te ich den Auf­wand für zu groß als das ich ihn auf­brin­gen will. Hät­te man dort Inter­es­se, so gäbe es bestimmt eine Stabs­stel­le die sich mit der­glei­chen "fal­schen Federn" befas­sen wür­de. Bei Fir­men gibt es das, und die sind recht effek­tiv - aber bei einer Uni? Da müß­ten vie­le Arbeits­krei­se und Hier­ar­chie­stu­fen ein­ge­schal­tet wer­den .... wenn ich es unter­näh­me könn­te frei­lich der Ein­druck ent­ste­hen ich wol­le mich der uni­ver­si­tä­ren Rücken­deckung ver­si­chern oder sie als 'Eides­hel­fer' vereinnahmen.
      Hin­ge­gen: Wenn irgend­wer anders der das liest den Schritt unternähme ...?

      Ich bin sicher, daß weder eine Stu­den­tin die­ses Namens noch die angeb­li­che Ent­deckung einer revo­lu­tio­när neu­en Fett-Reduk­ti­ons­me­tho­de tat­säch­lich vor­han­den waren oder sind. Die dilet­tan­ti­sche Ver­ein­nah­mung eines zen­tra­len Stoff­wech­sel­me­cha­nis­mus der die Ener­gie­ge­win­nung und ~spei­che­rung aus Auf- und Abbau von che­mi­schen Grund­bau­stei­nen zur Auf­ga­be hat zeigt mir wes Gei­stes Kind die­se Schrei­ber­lin­ge sind: Sie ver­ste­hen nichts von Bio­che­mie oder dem Stoff­wech­sel der dar­auf beruht. Mein Bio­che­mie­pro­fes­sor pfleg­te bei sol­chen Kan­di­da­ten anzu­mer­ken "Der Herr Kan­di­dat bewegt sich noch in Erst­se­me­ster­wis­sen - zu mehr wird es da wohl nie reichen!"
      Ach, die gute alte Zeit, in der ein Pro­fes­sor sowas noch sagen durf­te und nicht die Gleich­stel­lungsbauf­trag­ten und den Asta am Hacken hatte ....

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