Sammelsurium XXXVIII

Beckenbauer ist doch nicht *unsterblich*?!

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Franz Becken­bau­er, Licht­ge­stalt des deut­schen Fußballs,
ist ent­ge­gen der Erwar­tun­gen sei­ner Ver­eh­rer sterb­lich gewe­sen, denn er ist ....gestor­ben - und alle sei­ne Ver­feh­lun­gen sind plötz­lich völ­lig unwich­tig und ver­ges­sen - die­sen Ein­druck ver­mit­teln die sich über­schla­gen­den Nach­ru­fe: "Fuß­ball-Legen­de", "unver­ges­sen", "Lei­stungs­trä­ger", "einer der Größ­ten", "kei­ner grö­ßer als er".

Das ZDF hat schon ungün­sti­ge Infor­ma­tio­nen aus dem Fun­dus her­aus­ge­nom­men - unklar ist der Grund dafür. Geschich­te wird von Men­schen geschrie­ben, und elek­tro­nisch auf­ge­zeich­ne­te Geschich­te ist ruck-zuck weg ...!

Ande­rer­seits fin­det man ver­schie­den­ste Quel­len (wie die nach­fol­gen­de), die sich mit der 'dunk­len Sei­te der Macht' des Herrn Becken­bau­er befassen

Der Mann ist gestor­ben, so wie ver­mut­lich wei­te­re ca. 2.699 ande­re Per­so­nen, die durch­schnitt­lich in Deutsch­land pro Tag ster­ben - über die reden wahr­schein­lich nur deren Angehörige .... 

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Jüngerinnen und Jünger

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Kirche im Radio - an sich schon ein Unding in einem Land, des­sen Ver­fas­sung eine Tren­nung von Kir­che und Staat vor­sieht - mit eil­fer­ti­ger Anpas­sung an den Zeit­geist. In der jüng­sten Sen­dung vom 09.01.24 hör­te ich "Jün­gerinnen und Jün­ger" und dach­te schon zu hal­lu­zi­nie­ren, aber 'Nein'! Als ich nach­forsch­te stieß ich auf den Text der Sen­dung und da stand es, schwarz auf weiß 

".. Jesus hat mit allen zu Tisch geses­sen - mit sei­nen Jün­ge­rin­nen und Jüngern .."

Gen­dern ist eben "IN", da muss die Kir­che mit­hal­ten. Muss sie? Für die paar Per­so­nen denen die "Jün­gerinnen" wich­tig sind ver­liert der Pastor im Ruhe­stand sicher ein paar ande­re Men­schen, sol­che, die die­se Anbie­de­rung für ver­fehlt und höchst pein­lich halten.

PS: Als ich zum Kon­fir­ma­ti­ons­un­ter­richt ging (1957) hat­te Jesus NUR Jün­ger. Wenn jemand der hier liest erklä­ren kann war­um es plötz­lich *Jün­ge­rin­nen* gibt .... nur her damit! (Kom­men­tar, bitte).

2. PS: Seit wann schreibt man eigent­lich 'pulen' mit 'h', wie der Herr Pfar­rer in dem unten abge­bil­de­ten Text für den Rundfunkbeitrag?

Quel­le der Abbildung
NDR 1 Zwi­schen­tö­ne 09.01.2024 09:50-09:53 [PDF]

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Chief-Evangelist ..?!

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Da war ich doch schon sehr erstaunt die­sen Titel zu lesen. Die Ame­ri­ka­ner lie­ben es sol­che Kon­struk­tio­nen zu benut­zen, und ich wuss­te gar nicht, dass es schon über den gro­ßen Teich gesprun­gen ist.

Wer die­sen Job hält ist KEIN Pre­di­ger von Evan­ge­li­en wie das Wort in Über­set­zung ver­mu­ten läßt, er ist viel­mehr ein Zukunfts-Vor­her­sa­ger. Das klingt natür­lich nicht so schön wich­tig und hat zudem einen Hauch von Übersinnlichem.
Dass es bei­lei­be nicht die ein­zi­ge Sprach­ver­wir­rung und Ver­hun­zung ist beweist eine kur­ze Suche

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"Entbudgetieren": Ende gut, Alles gut ...?

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Die unse­li­ge Frau Ulla Schmid (SPD) hat den schwe­ren Feh­ler des Herrn Horst See­ho­fer (CSU) noch etwas schwer­wie­gen­der gemacht und vie­le der damals getrof­fe­nen Ände­run­gen haben weder das Bud­get für die Kran­ken­kas­sen geret­tet noch die Behand­lung der Pati­en­ten gebes­sert oder den Zugang dazu beschleu­nigt. Was her­aus­kam war eine Wel­le von Pri­va­ti­sie­run­gen der Kran­ken­häu­ser - und wie wir seit Mona­ten in der Pres­se erfah­ren dür­fen ster­ben die nach und nach den Konkurstod: 

Geld her­aus geholt für die Anteilseigner,
kaputt­ge­spart durch zu gerin­ge Inve­sti­tio­nen und immer enge­re Personalschlüssel.
Wie üblich im Kapitalismnus:
Gewin­ne pri­va­ti­siert, Ver­lu­ste sozialisiert. 

WIKIPEDIA sagt dazu:
".. Die Bud­ge­tie­rung der Behand­lungs­aus­ga­ben wur­de in Deutsch­land 1993 ein­ge­führt. Die Aus­ga­ben der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen für Ver­wal­tung, Wer­bung und so genann­te „Gesund­heits­för­de­rungs­an­ge­bo­te“ (z. B. Koch-, Tanz­kur­se o. ä.) waren hin­ge­gen kei­ner Regle­men­tie­rung unter­wor­fen und stei­ger­ten sich ent­spre­chend. 2004 wur­den im soge­nann­ten GKV-Moder­ni­sie­rungs­ge­setz Maß­nah­men ein­ge­führt, die zur Dämp­fung die­ser Kosten füh­ren sollten .."

Hier ein Tabel­len­ab­schnitt mit Horst See­ho­fer (CSU) / Ulla Schmidt (SPD)

WIKIPEDIAKom­plet­te Tabelle

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Kommentare

  1. Sicher waren unter den Anhän­gern Jesu auch Frau­en. War­um soll­te man 'Anhän­ge­rin­nen' nicht auch als 'Jün­ge­rin­nen' bezeich­nen dür­fen, wie es ja in ande­ren Zusam­men­hän­gen durch­aus auch gebräuch­lich ist? Dumm dar­an ist eigent­lich nur, dass im Zusam­men­hang mit Jesus der Sprach­ge­brauch des Begriffs "Jün­ger" bis­her auf die 12 männ­li­chen Per­so­nen beschränkt war, die ihm auf Schritt und Tritt folgten. 

    Unge­schick­ter fin­de ich da den Begriff 'Chief Evan­ge­list' für einen 'haus­in­ter­nen Unter­neh­mens­be­ra­ter'. Es bringt mich zum Lachen, wenn ich mir vor­stel­le, wel­che inne­re Ein­stel­lung so ein US-Ame­ri­ka­ner mit­brin­gen muss, um die­se Bezeich­nung mit­tra­gen zu kön­nen. Die Anbe­tung des Gel­des auf dem Altar des öko­no­mi­schen Erfolgs.

    1. Gegen Frau­en als Gefolg­schaft habe ich kei­ne Vor­be­hal­te. Mich stört nur der Begriff "Jün­ge­rin­nen", weil ich ihn für eine Kon­zes­si­on an die Gen­der­wahn­sin­ni­gen hal­te, denn zuvor habe ich ihn noch nie gehört. Die Ver­stär­kung durch Sen­dung im Rund­funk gibt dem einen Effet der Bedeu­tung signa­li­siert wo kei­ne Bedeu­tung ist.

      Bei dem "Chief-Evan­ge­li­sten" konn­te ich mir ein Lachen nicht ver­knei­fen. Neu­sprech in fein­ster Aus­prä­gung, wird sind doch schon so weit fort­ge­schrit­ten - und wenn Trump über­neh­men soll­te wis­sen wir end­lich wer *BIG BROTHER* ist ....

  2. Gestern Abend auf tagesschau.de gele­sen: Demonstrantierende.
    Das mag aus Ver­se­hen pas­siert oder einer unwis­sen­den KI geschul­det sein, es zeigt aber, was für ein Anpas­sungs­zwang inzwi­schen bei ein­fach­sten For­mu­lie­run­gen herrscht.

    1. Und noch ein lusti­ges Bei­spiel von Zeit-online, wobei den Schrei­ben­den das Absur­de der Wort­spie­le­rei aber durch­aus bewusst war (also kei­ne KI und kein Versehen):
      Jemand meint, man kön­ne, wenn es noch­mal ordent­lich schneit, viel­leicht mal wie­der eine 'Schnee­per­son' bau­en. Dar­auf kam die Ant­wort, ob es denn nicht 'Schnee­per­so­nen­de' hei­ßen müsste!

      1. Hal­lo Ingrid,
        da hast du zwei net­te Bei­spie­le gelie­fert die die­sen Unfug bestens beschrei­ben und zudem auf­zei­gen, dass die inne­re Logik* die­ser Sprach­ver­hun­zun­gen nicht unbe­dingt ein­deu­tig oder regel­bil­dend ist. Einer KI wür­de man da noch ver­zei­hen - sie lernt am Bei­spiel mit dem sie 'gefüt­tert' wird. Den Ver­ant­wort­li­chen hin­ge­gen stün­de ein Nega­tiv-Preis aus dem Sati­re-Sek­tor zu!

        *Demon­stran­tie­ren­de* könn­te doch nach mei­nem Ver­ständ­nis ein­fach 'Demon­strie­ren­de' lau­ten .... womit wir wie­der bei einem gewohn­ten Begriff sind.

        PS
        Ich benut­ze seit Jah­ren schon das Wort "Mit­ar­bei­ten­de" wenn ich von Men­schen in einem Betrieb spre­che anstatt zu schrei­ben "Mitarbeiter:innen". Womit ich nicht die weib­li­che Form son­dern männ­li­che und weib­li­che Per­so­nen meine.

    2. Kor­rekt gegen­dert müss­te es ja hei­ßen: »Demon­stran­tie­ren­de und Demon­stran­tie­ren­din­nen«, oder aber »Demonstrantierend*innen«

      1. Dan­ke für die Erläu­te­rung, Herr nömix, ich hät­te anson­sten wei­ter den fol­gen­den Sinn­spruch (frei nach Rum­pel­stilz­chen) geglaubt:

        "Ach wie schön, dass nie­mand weiß,
        wie's kor­rekt gegen­dert heißt!"

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