Sendung "Zu Protokoll" vom 3. Dezember 1967.
Rudi Dutschke beschreibt warum die Parteien nicht die Wählenden vertreten, sondern eine Fiktion dessen, was sie für den Volkswillen halten. Nicht etwa aus Mangel an Information, im Gegenteil: In vollem Bewußtsein des Gegensatzes zugunsten derer, die sie stützen und die deswegen von den Parteien bevorzugt *bedient* werden.
Wie auch immer das Attentat auf Dutschke zustande kam, d.h. wer die eigentlichen Triebkräfte waren, so wird doch deutlich warum das Establishment der jungen BRD ein berechtigte Angst vor ihm haben mußte:
Klare Benennung der Fehlkonstruktion des Organisationssystems und seiner ausführenden Organe die einerseits dem Selbstzweck der Machterhaltung und andererseits der Festschreibung für alle Zukunft gestaltet worden waren.
Dutschke war eine große Persönlichkeit, verachtet wegen seiner Überlegenheit von den Mittelmäßigen, von seinen Feinden, und zu gering geschätzt von denen, deren Interessen er vertrat, weil sie großteils nicht in der Lage waren seine Ausführungen zu analysieren. Wie viel weniger würde es heute der Masse der Deutschen gelingen wenn man sieht wie sie rechten Parolen nachhängen und nicht erkennen, daß sie als Stimmvieh mißbraucht werden.
{Das hier eingestellte Video verlinkt erst ab Minute 02:30, nicht zum Anfang}
Siehe hierzu:
→ Wie es wirklich aussieht ....
→ Lieber Rudi Dutschke, würde Vati sagen ........
→ Video "Lieber Rudi Dutschke" - oft fehlinterpretiert!
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Aufffrischung meiner Erinnerungen an Rudi Dutschke! Seine damalige Analyse ist tatsächlich immer noch top-aktuell. Traurig!!
Moin Fred,
mit Curd Jürgens: "60 Jahre - und kein bisschen weise (1976)" könnte man beschreiben wie beklagenswert rückständig die Politik hierzulande insbesondere in den letzten 24⁺ Jahren war, abgehängt durch das, was als 'bürgerliche Politik', in Wahrheit Stillstand, gelaufen ist.
Keine Ideen, keine Planung für die Zukunft, verwaltet wie ein Erbhof ....