Neue "Quoten" braucht das Land ...!
*update* (01-07-2016)

Das Bei­spiel des Refe­ren­dums in Groß­bri­tan­ni­en hat es wie­der ein­mal gezeigt:

Die älte­ren Wäh­ler und länd­li­che Regio­nen sind kon­ser­va­tiv ein­ge­stellt. Sie ver­hin­dern so neue Ideen, alter­na­ti­ve Kon­zep­te und in die Zukunft wei­sen­de Pla­nun­gen. Dazu kommt der Ein­fluß derer, die Euro­pa schwä­chen wol­len und die 'Arbeit' der Lob­by­isten (vor­nehm für "Bestechung").

So wie dort in der EU / in Groß­bri­tan­ni­en ist es bei uns in Deutsch­land. Die Rent­ner - mit einer Ren­ten­er­hö­hung Mit­te die­sen Jah­res bei Lau­ne gehal­ten - wer­den wie­der CDUCSUSPDFDPGRÜNE wäh­len und es wird sich NICHTS in die­sem Land zum Bes­se­ren wenden. 

Des­we­gen ist es an der Zeit Ände­run­gen am Wahl­sy­stem vor­zu­neh­men. Eine Idee dazu hat­te ich frü­her schon ein­mal aufgeschrieben.

Nun etwas Neues:
Um den Jün­ge­ren - um deren Zukunft es bei jeder Wahl geht, die aber stets den Älte­ren gegen­über in der Min­der­zahl sind - mehr Gewicht zu ver­schaf­fen, müß­te dem Wahl­recht für die Stim­men­ge­wich­tung ein "Wer­tungs­fak­tor nach Lebens­al­ter" zuge­fügt werden. 

Etwas so:
16 - 20 Jah­re => Fak­tor 1,2
20 - 30 Jah­re => Fak­tor 1,4
30 - 40 Jah­re => Fak­tor 1,6
40 - 50 Jah­re => Fak­tor 2,0
50 - 60 Jah­re => Fak­tor 1,2
60 - 70 Jah­re => Fak­tor 0,8
70 - 80 Jah­re => Fak­tor 0,5
80 und älter   => Fak­tor 0,2

Die 20 - 50 Jah­re alten Wähl/-er/-innen hät­ten so trotz gerin­ge­rer Zahl durch den Mul­ti­pli­ka­ti­ons­fak­tor ein grö­ße­res Stimm­po­ten­ti­al. Je näher die Wäh­ler­schaft ihrem bio­lo­gi­schen Ende zugeht, desto gerin­ger wäre ihr Ein­fluß auf die aktu­el­le und zukünf­ti­ge Poli­tik des Landes.

Ver­bun­den mit einer - je nach Wahl­be­tei­li­gung - schwan­ken­den Zahl von Bun­des­tags­man­da­ten könn­te auf die­se Wei­se eine in die Zukunft gerich­te­te Poli­tik eine sehr viel bes­se­re Chan­ce haben als im der­zei­ti­gen System.

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*update*
[01.07.2016]
"kraut­re­por­ter" hat zu die­sem The­ma einen umfas­sen­den Beitrag

Kommentare

  1. Hal­lo, mein lie­ber Herr wvs.
    Ich schla­ge vor, wir geben allen, die deut­lich über 300.00 € Ver­mö­gen haben die dop­pel­te oder drei­fa­che Stim­men­ge­wich­tung. War­um? Ein­fach, weil sie es ver­dient haben. Die haben geackert und sich um das Land geküm­mert, wäh­rend zum Bei­spiel der 18 jäh­ri­ge gar kei­ne Stim­me haben soll­te, denn der hat bis­her die Gesell­schaft nur geko­stet. Wäre das nicht was?
    Aber Spaß bei­sei­te, der Vor­schlag Wahl­recht ans Alter zu Gewich­ten ist Mist.
    Even­tu­ell soll­te man sich fra­gen, war­um der Wäh­ler, mit stei­gen­dem Alter vor­sich­ti­ger wählt, um kon­ser­va­tiv als Wort zu ver­mei­den. Meist ist man mit stei­gen­dem Alter weni­ger gesund, weni­ger mobil und weni­ger auf dem Arbeits­markt gefragt. Das in GB die Alten für einen Aus­tritt votier­ten, weil sie ver­mut­lich -wie auch der Groß­teil in Deutsch­land- nicht oder nur wenig an der EU in der neo­li­be­ra­len Aus­prä­gung glau­ben, es noch anders ken­nen aus der Zeit davor, wäh­rend der Jugend inzwi­schen ein IPho­ne und der Wil­le zum Markt im Kin­des­al­ter ein­ge­impft wird und sie mehr Chan­cen für sich in einem sol­chen Euro­pa erhof­fen, soll­te auf ein Pro­blem ver­wei­sen, jen­seits von rei­nem Alter und / oder Generationenkonflikt.
    Die fort­schrei­ten­de Spal­tung der Gesell­schaf­ten in Gewin­ner und (in Mas­se) Ver­lie­rer spie­gelt sich eben auch in Regio­nen, Alter und hin und wie­der Reli­gi­on wie­der. Draus den Fehl­schluss zie­hen zu wol­len, Alte soll­ten des­we­gen weni­ger zu sagen haben, weil ihre ver­mut­li­che End­zeit schnel­ler kommt, ist in mei­nen Augen fatal.

    1. Wenn schon Sie die Idee rund­weg zer­pflücken und ihr so gar nichts abge­win­nen kön­nen - dann wird das nie etwas ....

      Inter­es­sant, dass Sie die Moti­va­ti­on der Jün­ge­ren auf " .. IPho­ne und .. Wil­le zum Markt .. " redu­zie­ren, ich habe ja selbst Kin­der und müß­te da hef­tig wider­spre­chen. Aber das könn­te das Ergeb­nis mei­ner ver­kork­sten Erzie­hungs­be­mü­hun­gen sein .....

      Mir schien das ein über­le­gens­wer­ter Ansatz, denn an irgend­ei­ner Stel­le muß man den Anfang machen - weil es so wie es ist nicht blei­ben kann. Mög­li­cher­wei­se sehe ich die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen zu rosig, durch Alters­mil­de ver­klärt ;c)

      Ich gebe noch zu beden­ken, dass die jun­gen Leu­te in den letz­ten bei­den Jahr­zehn­ten aus­ge­beu­tet wur­den (und noch wer­den) indem man sie jah­re­lang durch Prak­ti­ka ver­heizt, als 'Trai­nees' ihre Arbeits­kraft bil­lig ein­ge­kauft hat und ans Exi­stenz­mi­ni­mum gehen­de, abge­senk­te Ein­tritts­ge­häl­ter für soge­nann­te 'Volon­ta­ri­at' Stel­len aus­ge­lobt (!) hat.
      Hät­ten die­se jun­gen Men­schen die Poli­tik tat­säch­lich mit­be­stim­men kön­nen, so wäre es bestimmt nicht so weit gekom­men .... wun­dert es Sie da, wenn die Ver­dros­sen­heit über das Poli­tik-Estab­lish­ment grassiert?

      Wie sehen Sie die Lösung, bzw. wel­che Alter­na­ti­ve bevor­zu­gen Sie?

      1. Ich habe, da haben sie recht, ein wenig pole­misch ver­kürzt, was aber in der Sache einer kur­zen Ant­wort lag. ;-)
        Selbst­ver­ständ­lich ist die Gene­ra­ti­on Prak­ti­kum einer­seits ein deut­li­ches Opfer der aktu­el­len Form des Kapi­ta­lis­mus, ande­rer­seits ist der aus­ufern­de Kon­su­mis­mus ein star­ker Beglei­ter die­ser Nach­kom­men. Und sicher­lich gibt es Aus­nah­men davon, die Ten­denz scheint mir aber deut­lich zu sein. Unge­rech­tig­keit, bspw. die eige­ne Lebens­si­tua­ti­on wird ledig­lich indi­vi­dua­li­siert wahr­ge­nom­men, der Blick fürs gro­ße Gan­ze (kapi­ta­li­sti­sche Pro­duk­ti­ons­wei­se) scheint ver­lo­ren gegan­gen zu sein. Das absur­de Stre­ben nach Unter­schei­dung, durch uni­for­mes Han­deln (ein neu­es IPho­ne sobald es eins gibt, Mar­ken­kla­mot­ten oder die Not­wen­dig­keit sein Pri­vat­le­ben nach außen zu keh­ren um sich von den ande­ren abzu­he­ben) und der Ver­such sich erst und ein­zig dadurch zu defi­nie­ren, ver­weist auf einen ent­po­li­ti­sier­ten, unkri­ti­schen Ansatz, der sich mir so lei­der dar­stellt. Ob das tat­säch­lich für die mei­sten gilt, oder nur mei­ner fal­schen Wahr­neh­mung geschul­det ist, weiß ich nicht. Müss­te ich mehr Zeit inve­stie­ren und mich schlau­er machen, als ich es momen­tan bin. So ist es also durch­aus mög­lich, dass ich ledig­lich lieb­ge­won­ne­ne Vor­ur­tei­le füt­te­re, statt Erkennt­nis zu verbreiten.

        Was nun ein ech­tes Pro­blem bei Volks­ent­schei­den und einer direk­ten Demo­kra­tie ist, ist, dass das Instru­men­ta­ri­um für wis­sen­de und poli­tisch inter­es­sier­te Men­schen gemacht ist.
        Benutzt wird das Gan­ze aber vom Gegen­teil. Eben nicht der klas­si­sche citoy­en, der auf­ge­klär­te Staats­bür­ger nimmt dar­an teil, son­dern des­in­ter­es­sier­te und man­gel­haft infor­mier­te , oft­mals von Dem­ago­gen gesteu­er­te Unter­ta­nen.
        Das ist ein wenig, wie wenn man wis­sen­schaft­li­che Metho­den auf unwis­sen­schaft­li­chen Hum­bug los­lässt, man bekommt im Zwei­fel 5% fal­se posi­ti­ves. Bei Volks­ent­schei­den unter Umstän­den eben auch die Mehrheit.
        Dies ist zuvör­derst ein Pro­blem von kom­ple­xen Fra­ge­stel­lun­gen. Mir geht es da ein wenig wie einst­mals Woo­dy Allen, der sinn­ge­mäß einen sei­ner Film­ak­teu­re sagen ließ:Woher soll ich wis­sen, war­um es Nazis gab? Ich weiß ja noch nicht mal, wie der Dosen­öff­ner funktioniert
        Und genau das ist das Dilem­ma. Ich nut­ze tat­säch­lich viel Zeit um mich zu infor­mie­ren, lese poli­ti­sche Bücher und Zeit­schrif­ten und schaue hin und wie­der in Stu­di­en. Mei­ne Mit­men­schen gucken im Vor­bei­ge­hen auf die Bild­zei­tungs­über­schrift am Kiosk und sehen - wenn über­haupt- die Tages­schau. Soll­te ich des­we­gen mehr Mit­spra­che­recht haben, wenn es an die Wahl­ur­ne geht?
        Eher nicht. Ich bin ein Fan von "one man(Mensch) - one vote", wür­de mich aber freu­en, wenn Volks­bil­dung lang­sam wie­der ein wenig mehr Raum ein­neh­men könn­te, Wis­sen über Zusam­men­hän­ge tat­säch­lich nicht mono­kau­sal dar­ge­bo­ten wür­den, son­dern ihrer Kom­ple­xi­tät gemäß behan­delt wür­den. Bis es soweit ist, gru­selt mir vor der Vor­stel­lung von direk­ten, demo­kra­ti­schen Instru­men­ten. Ist ein wenig wie Tole­ranz für die Into­le­ran­ten. Ich bin da eher ein Freund von wehr­haf­ter Demokratie.

        Ich habe in der aktu­el­len Real Time Show von Bill Maher die­sen mexi­ka­ni­schen Jun­gen gese­hen, der mich ansatz­wei­se beein­druckt hat. Von daher gibt es even­tu­ell ja doch noch Hoffnung. ;-)

        1. Wenn ich mich fra­ge wie ich in den Jah­ren zwi­schen 30 und 40 die Poli­tik und die Welt wahr­ge­nom­men habe muß ich geste­hen: Sehr naïv, noch viel zu blau­äu­gig was die "Wahr­heit" angeht, und davon über­zeugt die Poli­ti­ker hät­ten tat­säch­lich das Wohl der Bevöl­ke­rung im Auge. Inso­weit sehe ich mich nicht in der Posi­ti­on die jun­gen Leu­te von heu­te zu schel­ten wenn sie sich ähn­lich ver­hal­ten wie ich damals. 

          Aller­dings bin ich meh­re­re Male auf ver­schie­den­sten Ver­an­stal­tun­gen der damals vor­han­de­nen Par­tei­en gewe­sen um mich zu infor­mie­ren. Nicht ganz kom­pli­ka­ti­ons­los, denn die dama­li­ge NPD hat­te am Ein­gang Listen aus­lie­gen in denen man sich ein­tra­gen muß­te um ein­ge­las­sen zu wer­den. Als ich dann wäh­rend mei­ner Bun­des­wehr­zeit plötz­lich von zwei net­ten Her­ren vom MAD zum Gespräch gebe­ten wur­de und man mich zu mei­ner (ver­meint­li­chen) NPD-Mit­glied­schaft befra­gen woll­te war ich doch ein wenig ver­stört .... von da an war ich nie wie­der in irgend­ei­ner poli­ti­schen Ver­samm­lung und habe mich stets gewei­gert irgend­wo "Mit­glied" zu wer­den, nicht mal im Schützenverein!

          Zehn Jah­re spä­ter war ich schon - aus eige­nem Erle­ben der Machen­schaf­ten in Bun­des­be­hör­den und soge­nann­ter "frei­er Wirt­schaft" - sehr viel kri­ti­scher, brei­ter infor­miert und erfah­re­ner was das Ver­hal­ten und die Zie­le von Füh­rungs­kräf­ten in Wirt­schaft und Poli­tik anging.
          Gleich­zei­tig war mir klar gewor­den wel­che Rol­le die "Acces­soires" für den Sta­tus spiel­ten und wie das stei­gen­de Gehalt von die­ser Not­wen­dig­keit etwas zu zei­gen (über-)proportional (?) auf­ge­fres­sen wurde. 

          Ich bin dann 'aus­ge­stie­gen', Ein­zel­hei­ten schen­ke ich mir. Das habe ich bis heu­te nicht bereut, wenn es auch finan­zi­ell Ein­bu­ßen gebracht hat. 

          Vie­len jun­gen Leu­ten geht es heu­te wahr­schein­lich ähn­lich, nur ist die Zahl derer, die sich für 'Sicher­heit' & 'Kon­sum' ent­schei­den etwas grö­ßer - sie ken­nen nicht das, was als "Not­zei­ten" bezeich­net wird, wie ich sie in mei­nen zwei ersten Lebens­jahr­zehn­ten noch bewußt erlebt habe.

          Gibt es in die­sen jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen noch den "den .. Blick fürs gro­ße Gan­ze (kapi­ta­li­sti­sche Pro­duk­ti­ons­wei­se) .. "? Min­de­stens bei den 30% die sich nicht nur auf 'f*ceb**k' rum­trei­ben, und wahr­schein­lich mehr als frü­her - wegen der umfang­rei­che­ren Möglichkeiten.

          Wenn nicht Volks­ent­scheid - was dann? Was Sie beschrei­ben gilt doch genau­so für Wah­len, die Wäh­ler sind über­wie­gend iden­tisch mit denen, die zu einem Volks­ent­scheid stim­men dür­fen, nur eben nicht so häu­fig .... die Zufäl­lig­keit der Ent­schei­dung ist sicher in bei­den Fäl­len gleich. 10% wis­sen am Vor­tag der Wahl nicht WAS / WEN sie wäh­len wollen.

          Es bleibt: Demo­kra­tie lebt von Infor­ma­ti­on, Wis­sen & Betei­li­gung - und solan­ge das nicht bes­ser wird besteht kei­ne Hoff­nung für eine Ände­rung der System­prä­mis­sen. Wir sind & blei­ben die Min­der­heit, Spiel­ball von Blen­dern und Hohl­köp­fen, die nur ihren eige­nen Vor­teil im Sinn haben.

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