Ich? Probleme? Keinesfalls!

so schei­nen man­che Zeit­ge­nos­sen zu denken.
Sie mer­ken nicht:

Sie sind selbst das Problem!

Nun hat­te ich vor kur­zem eine län­ge­re Abhand­lung zum The­ma "Nut­zen der aka­de­mi­schen Bil­dung" geschrie­ben und will hier bestimmt nicht noch­mal davon anfan­gen - denn, obwohl lt. Zugriffs­sta­ti­stik über 300 Leser da waren, hat nie­mand kom­men­tiert - was dafür spricht, daß so man­che/-r ledig­lich ihr/sein Teil dabei gedacht hat ....

  • Jeder war in der Schu­le - also kann jeder bei Bil­dungs­po­li­tik mitreden.
    Wirklich?
  • Jeder kauft täg­lich ein - also kann jeder bei Nah­rungs­mit­teln mitreden.
    Wohl nicht!
  • Jeder ist täg­lich der Wer­bung aus­ge­setzt - also ver­steht jeder etwas von Werbung.
    Nö!
  • Jeder geht mit Geld um - also ver­steht jeder etwas von Ökonomie.
    Ein schlim­mer Trugschluß!

Aber den­noch gibt es sei­ten­wei­se, ellen­lan­ge Abhand­lun­gen von abso­lut unbe­darf­ten, unwis­sen­den Blog­gern die mei­nen, sie müß­ten den Wirt­schafts­bos­sen die Welt mit "emo­tio" [= Gefühl] erklä­ren! Wirt­schaft hat mit Gefühl soviel zu tun wie Fisch mit Wüste!
Sie mei­nen, sie hätten
eine Lösung fürs Marketing,
eine Lösung fürs Personal,
eine Lösung für Wirtschaftsprobleme
eine Lösung für ....
ja, eigent­lich alle Pro­ble­me der Welt!

Leu­te!
Laßt doch eure Fin­ger von The­men, bei denen man schon etwas Hin­ter­grund braucht, um mit­re­den zu kön­nen .... Scheiß­haus­pa­ro­len und The­ken­ge­sprä­che gehö­ren da hin, wor­auf ihr Name verweist.

Aber doch sicher nicht in ein Weblog,
das ernst genom­men wer­den will ....

Kommentare

  1. du hast beim "nut­zen der aka­de­mi­schen bil­dung" aus­drück­lich nur um kom­men­ta­re, die sich mit der gesamt­idee befas­sen, gebe­ten. ich woll­te eigent­lich etwas dazu schrei­ben, aber es wären nur gedan­ken­split­ter zu eini­gen pas­sa­gen gewe­sen, also habe ich es gelassen.

    1. Mög­li­cher­wei­se .... bin ich tat­säch­lich von der For­mu­lie­rung her undeut­lich gewe­sen. Was ich sagen woll­te war: 
      (Bit­te) Nicht einen Satz her­aus­picken und sich dar­an auf­hän­gen .... jede Kom­men­tie­rung ist mir anson­sten grund­sätz­lich will­kom­men - dies ist ja ein Web­log, das dem Aus­tausch von Ideen die­nen soll ....

      * edit *
      Wo fin­de ich Ihr Web­log? Der Link dahin scheint "tot" zu sein ....

  2. selt­sam, aber wenn ich in ihr blog sehe, erin­ne­re ich mich immer an das buch "die mero­win­ger" von hei­mi­to von dode­rer, vor allem an das, was er dort über die "bau­schun­gen" geschrie­ben hat. :-)

    1. @ The­Sour­ce Ich zer­bre­che mir den Kopf, was Sie wohl gemeint haben könnten .... ? 

      - soll­ten Sie auf den "Kraft­aus­druck" Bezug neh­men, so bit­te ich um Ent­schul­di­gung, es ist mög­li­cher­wei­se zu deftig .... 

      - soll­ten Sie sich auf den geschätz­ten Herrn Rami­rer bezie­hen, so über­las­se ich es die­sem gern, selbst zu antworten ....

    2. @ David Rami­rer Lei­der kann man sich bei anti­ville der­zeit (und schon län­ger*) nicht anmel­den, so dass ich auf Ihrem blog nicht kom­men­tie­ren kann. Beim Namen:
      Die Gra­fik beim Thread "Leben nach dem Tod" funzt nicht.
      "Die Mero­win­ger" erhei­ter­ten mich aber.

      *Falls jemand weiß, wie man sich bei Anti­ville doch anmel­den kann, fle­hent­lich: Sagen Sie es mir.

    3. Sehen Sie, hier .... fin­det sich eines der typi­schen Bei­spie­le, von denen ich andern­orts sprach: 
      Abwei­chung, gar Bezug­lo­sig­keit zum / vom Thema ....

      Da es aber um not­wen­di­gen Aus­tausch - offen­sicht­lich auf ande­rem Wege nicht mög­lich - geht: Asyl gewährt!

      @ Herrn Ramirer: 
      Ich habe den Ein­druck, daß Sie es nicht gut ver­kraf­ten, wenn man nicht ihrer Mei­nung ist .... nichts für ungut, war nur so ein Gedanke ....

    4. lie­ber herr wvs_at_re-actio.com es tut mir leid, dass ich hier ihren web­space mit tipps zu ant­ville ver­geu­de, sie kön­nen die kom­men­ta­re dies­bez. natür­lich auch ger­ne löschen, ich kann das in mei­nem blog auch anmer­ken, und habe das auch schon gemacht.

      der ein­druck, dass Sie mit ande­ren mei­nun­gen eher schwer zurecht­kom­men, der drängt sich mir bis­wei­len auf. sie denun­zie­ren bis­wei­len ande­re als halb­ge­bil­de­te, ober­fläch­li­che goog­ler und leu­te, die nichts ande­res tun, als blogs mit scheiss­haus­pa­ro­len zu ent­wer­ten. ich habe das noch nie gesagt, egal wie anders eine mei­nung auch gewe­sen ist. hier ein bei­spiel, wie ich mit ande­ren mei­nun­gen schon ein­mal umge­gan­gen bin. ande­re mei­nun­gen berei­chern mich, und ich bin auch über destruk­tiv­ste kri­tik dankbar. 
      wie­so ver­mu­ten sie, dass ich mit ande­ren mei­nun­gen nicht zurecht­kom­me? wie bele­gen sie das? oder ist das wirk­lich nur ein "ein­druck", eine ober­fläch­li­che, erste beobachtung?

      zum the­ma "sexua­li­tät ist die basis von allem" akzep­tie­re ich ihre mei­nung durch­aus - aber ich tei­le sie nicht.

    5. Ich hat­te ja schon .... gesagt, daß ich in die­sem Fall sogar sehe, war­um es sich als not­wen­dig erwies, vom The­ma abzuschweifen .... 
      Scha­de fin­de ich aber, daß Sie mir den ersten "Sch***"-Begriff gleich um die Ohren schla­gen - zumal ich übli­cher­wei­se so nicht schrei­be. Und mich in einem Kom­men­tar auch bedau­ernd dar­über aus­ge­drückt habe ....
      Mei­ne Ver­mu­tung rührt von die­sem Hin­weis her. Ich emp­fand das als ein trot­zi­ges "Doch!"
      Aber las­sen Sie mich zusammenfassen:
      Ich habe Schwie­rig­kei­ten, mich mit unbe­grün­de­ten Angrif­fen zurecht­zu­fin­den - so wie Sie auch. Das ist doch schon ein guter Anfang .... 
      Ich habe - anders als Sie - gro­ße Schwie­rig­kei­ten damit, daß sich hier offen­sicht­lich dum­me Leu­te (aus den Bei­trä­gen und Kom­men­ta­ren her­aus­zu­le­sen) in Din­ge "ein­mi­schen", von denen sie abso­lut nichts verstehen.
      (Und damit mei­ne ich aus­drück­lich nicht Sie!)

      * edit *
      Schrei­ben Sie doch ein­fach "wvs" oder "pan­thol" ....

    6. das war kein trot­zi­ges "doch", son­dern viel­mehr ein ver­such, an den unglau­ben, dass das kom­men­tie­ren nicht geht bei ant­ville eine lösungs­op­ti­on mitanzuhängen.

      ich gebe ihnen durch­aus recht: ich ver­ste­he von vie­len din­gen nicht viel. halb­bil­dung wäre da noch hoch gegriffen. 
      ich fän­de es aber scha­de, wenn nur noch spe­zia­li­sten zu wort kämen in blogs, denn als wis­sen­schaft­li­che erör­te­rungs­ba­sis habe ich blogs nie ver­stan­den, son­dern viel eher als mög­lich­keit etwas zu erfah­ren, was immer es auch ist. bis­wei­len ist es erstaun­lich, was man erfährt. 

      ver­läss­lich­keit - also rest­los abge­si­cher­te fak­ten - gibt es (mei­nes halb­wis­sens nach) auch in der wis­sen­schaft NIE. es gab zei­ten, da war die erde - laut wis­sen­schaft - eine schei­be.
      und es gab eine zeit in deutsch­land, da ran­gier­ten jüdi­sche mit­bür­ger - laut damals gel­ten­der pro­pa­gan­da, der auch dok­to­ren ange­hör­ten - auf der evo­lu­ti­ons­lei­ter noch unter­halb der tie­re.

      ich bin kein feind der wis­sen­schaft, wirk­lich nicht. aber mein ver­trau­en in sie hält sich in engen gren­zen, genau so wie mein ver­trau­en in das, was ich in blogs lese. es könn­te alles davon wahr - oder falsch sein.

    7. Es geht .... in vie­len Fäl­len nicht um "wis­sen­schaft­li­che Genau­ig­keit", da gebe ich Ihnen Recht. Auch ihr Hin­weis, bes­ser Sei­ten­hieb (?) auf die Feh­ler und Mani­pu­lier­bar­keit der Wis­sen­schaft ist kor­rekt. Mich stö­ren auch weni­ger die Ver­mu­tun­gen, wie etwas sein könn­te. Gera­de das för­dert ja den Fort­gang des Wis­sens, mich stört eher, wenn jemand durch sei­ne Ein­las­sun­gen zu erken­nen gibt sogar Quel­len wie WIKIPEDIA, wo sich doch Fach­leu­te äußern, nicht aner­ken­nen zu wol­len: "Punk­tum!" - ohne Chan­ce auf Meinungsänderung.

    8. mein hin­weis soll­te kein sei­ten­hieb sein, und ich hof­fe, sie sind mir nicht böse des­we­gen, ich woll­te nicht zuhau­en damit, habe ledig­lich eine dra­sti­sche spra­che gewählt.
      ich aner­ken­ne jeg­li­che quel­le, immer mit der ein­schrän­kung, dass das dort prä­sen­tier­te wis­sen auch nur eine moment­auf­nah­me ist (und viel­leicht auch nicht­ein­mal das :-)).
      das nicht-und-nicht abrücken wol­len von mei­nun­gen gefällt mir auch nicht, und ich pfle­ge das auch an mir selbst nicht. mei­ne mei­nung kann sich ändern, aber ich weiss selbst oft nicht, wodurch. 
      es ist ein sub­ti­ler unter­schied zwi­schen mei­nung, nei­gung und per­sön­li­cher betrof­fen­heit, den ich sau­ber zu tren­nen ver­su­che. manch­mal ist das nicht ein­fach, und manch­mal trifft man auf men­schen, die das in einen topf wer­fen. das macht das zusam­men­le­ben nicht ein­fa­cher - aber spannender.

      ich sehe schon: wir nähern uns.

    9. Wie wahr .... doch die Aus­sa­ge Ihres letz­ten Absat­zes ist! Zumin­dest wer­de ich näch­stens mehr dar­auf ach­ten, deut­li­cher zu unter­schei­den .... und wie ich an ande­rer Stel­le schon betont habe: Wer aus­teilt muß auch ein­stecken kön­nen, da sehe ich kein Pro­blem - ich drücke mich ja auch manch­mal etwas "grö­ber" aus ....

    10. ich muss nicht immer das letz­te wort haben, aber die unten­ste­hen­de "chi­ne­si­sche legen­de" von her­mann hes­se passt hier so gut her, dass ich nicht anders kann. sie ver­zei­hen? (und über­dies hof­fe ich doch, dass sie die­se kom­men­tar­strecke mit einem kom­men­tar beschliessen :-))

      Chi­ne­si­sche Legende
      Her­mann Hesse

      Von Meng Hsiä wird berichtet:
      Als ihm zu Ohren kam, dass neu­er­dings die jun­gen Künst­ler sich dar­in übten, auf dem Kopf zu ste­hen, um eine neue Wei­se des Sehens zu erpro­ben, unter­zog Meng Hsiä sich sofort
      eben­falls die­ser Übung, und nach­dem er es eine Wei­le damit
      pro­biert hat­te, sag­te er zu sei­nen Schü­lern: „Neu und schö­ner blickt die Welt mir ins Auge, wenn ich mich auf den Kopf stelle.“
      Dies sprach sich her­um, und die Neue­rer unter den jun­gen Künst­lern rühm­ten sich die­ser Bestä­ti­gung ihrer Ver­su­che durch den alten Mei­ster nicht wenig.
      Da die­ser als recht wort­karg bekannt war und sei­ne Jün­ger mehr durch sein blo­ßes Dasein und Bei­spiel erzog als durch Leh­ren, wur­de jeder sei­ner Aus­sprü­che beach­tet und wei­ter verbreitet.
      Und nun wur­de, bald nach­dem jene Wor­te die Neue­rer ent­zückt, vie­le Alte aber befrem­det, ja erzürnt hat­te, schon wie­der ein Aus­spruch von ihm bekannt. Er habe, so erzähl­te man, sich neue­stens so geäu­ßert: „Wie gut, dass der Mensch zwei Bei­ne hat! Das Ste­hen auf dem Kopf ist der Gesund­heit nicht zuträg­lich, und wenn der auf dem Kopf Ste­hen­de sich wie­der auf­rich­tet, dann blickt ihm, dem auf den Füßen Ste­hen­den, die Welt dop­pelt so schön ins Auge.“
      An die­sen Wor­ten des Mei­sters nah­men sowohl die jun­gen Kopf­ste­her, die sich von ihm ver­ra­ten oder ver­spot­tet fühl­ten, wie auch die Man­da­ri­ne gro­ßen Anstoß.
      „Heu­te“, so sag­ten die Man­da­ri­ne, „behaup­tet Meng Hsiä dies, und mor­gen das Gegen­teil. Es kann aber doch unmög­lich zwei Wahr­hei­ten geben. Wer mag den unklug gewor­de­nen Alten da noch ernst nehmen?“
      Dem Mei­ster wur­de hin­ter­bracht, wie die Neue­rer und die Man­da­ri­ne über ihn rede­ten. Er lach­te nur. Und da die Sei­nen ihn um eine Erklä­rung baten, sag­te er: „Es gibt die Wirk­lich­keit, ihr Kna­ben, und an der ist nicht zu rüt­teln. Wahr­hei­ten aber, näm­lich in Wor­ten aus­ge­drück­te Mei­nun­gen über das Wirk­li­che, gibt es unzäh­li­ge, und jede ist eben­so rich­tig wie sie falsch ist.“

      Zu wei­te­ren Erklä­run­gen konn­ten ihn die Schü­ler, so sehr sie sich bemüh­ten, nicht bewegen.

      (Zitiert nach: Her­mann Hes­se, Legen­den, suhr­kamp TB, S. 184185)

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