Es gibt, wie hinreichend bekannt, eine Fülle von Blogs die sich mit dem Reisen befassen. Reisen ist eine Beschäftigung für jung und alt - so jedenfalls erscheint es mir als Leser in diesen Blogs. Und ich muss zugeben, es sind vielfach interessante Bilder und Hinweise, die denen, die reisen wollen, wirklich helfen können.
Was aber oft vernachlässigt wird ist die Frage, wie die Reisenden von der einheimischen Bevölkerung im Reiseland betrachtet und aufgenommen werden. Die vielen bunten und ansprechenden Blogs zum Thema "Reisen" klammern immer aus was rundherum vorgeht, auf welchem Niveau die arbeitende Bevölkerung des Reisegebietes arbeitet und verdient.
Während die Touristen ein üppiges, mehrgängiges Menü verspeisen, sitzen ein paar Kilometer entfernt oft die Menschen auf Lehmboden und haben außer einer Schüssel Reis und etwas Gemüse nichts weiter zu essen.
Bei Hinweisen, die so formuliert sind: "Lassen Sie Wertgegenstände, Uhren, Ringe und sonstigen Schmuck im Hotel und führen Sie nur Kopien der Pässe mit sich." sollten Sie als erwartungsvolle Reisende einmal darüber nachdenken WARUM dieser Rat erteilt wird!
Wenn Sie in ein Land reisen, dessen Sprache Sie nicht verstehen, wie wollen Sie dann mehr als Sehenswürdigkeiten betrachten? Sie werden nichts über die Lebensumstände der dort lebenden Bevölkerung erfahren - außer natürlich ein paar Folkloredarbietungen als Abendunterhaltung.
Nun bin ich aber schon wieder abgeschweift, denn ich wollte ja den Trend - so wie er sich für mich darstellt - erklären. Es wird ein gewaltiger Abschwung kommen. Die Euphorie der Öffnung nach der Pandemie hat wohl zunächst einen Boom bei den Reisen zur Folge - dann aber wird die Welle zusammenbrechen und Viele werden sich darauf besinnen, dass Reisen immer Vieles an Vorbereitungen erfordern. Etwas, das man bei kurzen Trips in die nähere Umgebung nicht bedenken muss. Dazu kommen die oft langwierigen Abläufe bis man - endlich - am Ziel angekommen ist.
Den letzten 'Todesstoß' bekommt die Reisewelle durch das gestiegene und noch weiter steigende Umweltbewusstsein der jüngeren Generationen. Die reisen nicht mehr als Touristen für wenige Tage oder Wochen, die reisen als 'digital nomads'. Arbeiten an wechselnden Projekten für wechselnde Auftraggeber, während sie fremde Länder intensiv erkunden, unter den Einheimischen leben, und sich auf deren Ebene des Konsums begeben.
Die Luxusressorts werden nicht leer werden, aber ihre Zahl wird erheblich schwinden. Das viel gepriesene Dubai ist da ein gutes Beispiel: Man kann dorthin zu Dumpingpreisen oder Sonderangeboten fliegen - und dann?
Ab in die umliegende Wüste wenn man des Glanzes & Glamours satt ist?
"Aber die Senioren, die haben doch ihr Leben lang darauf gewartet endlich große Reisen unternehmen zu können!" werden Sie denken. Ich verrate Ihnen 'mal wie das bei mir war und was ich zunehmend von Menschen meines Alters höre:
Zuerst wird ganz wild die neue Freiheit, die Unabhängigkeit von Saisonzuschlägen genutzt. Dann, im Verlauf der Jahre, werden die Reisen immer weniger, und nun heißt es oft "Warum soll ich mir diese Strapazen noch antun, wenn ich Berichte aus allen entferntesten Ecken der Welt durch die elektronischen Medien nach Hause geliefert bekomme?"
"Been there, done that!" sagen die Amerikaner - und ja, das ist eine treffende Zusammenfassung. Reisen Sie lieber - überlegt - während Sie noch jünger sind ....