Warum Deutschland
nicht
auf Atomkraft verzichten sollte
*update* [10.06.2023; 14:15h]; *2. update* [29.06.2023; 00:15h]

Deutsch­land hat­te sich ent­schie­den, bis zum Jahr 2022 aus der Atom­ener­gie aus­zu­stei­gen. Wegen des zusätz­li­chen Bedar­fes an Ener­gie der durch die Ein­schrän­kun­gen an Gas­lie­fe­run­gen von den bis­he­ri­gen Quel­len nötig wur­de sol­len die Kraft­wer­ke nun erst an die­sem Wochen­en­de abge­schal­tet wer­den - die Betriebs­er­laub­nis läuft aus. Seit der Nukle­ar­ka­ta­stro­phe von Fuku­shi­ma im Jahr 2011 erhielt die Atom­kraft auch inter­na­tio­nal star­ken Gegen­wind. Jedoch gibt es auch Stim­men, die sich für den Erhalt der Atom­ener­gie aus­spre­chen – gera­de in Deutsch­land, wo der Strom­be­darf hoch ist und die Ener­gie­wen­de noch nicht voll­stän­dig umge­setzt ist.

War­um Deutsch­land nicht auf Atom­kraft ver­zich­ten sollte
bzw. wel­che Vor- und Nach­tei­le die­se Ener­gie­quel­le mit sich bringt.

Deutsch­lands Ener­gie­ver­sor­gung ist zu einem gro­ßen Teil von fos­si­len Brenn­stof­fen wie Öl, Koh­le und Gas abhän­gig. Die­se Brenn­stof­fe, ins­be­son­de­re die Braun­koh­le - sind nicht nur end­lich, son­dern auch schäd­lich für die Umwelt und das Kli­ma. Um die Kli­ma­zie­le zu errei­chen, muss Deutsch­land die Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen redu­zie­ren und auf erneu­er­ba­re Ener­gien setzen. 

Atom­kraft­wer­ke pro­du­zie­ren zuver­läs­sig und kon­ti­nu­ier­lich gro­ße Men­gen an Strom, ohne Treib­haus­gas­emis­sio­nen zu ver­ur­sa­chen. Sie kön­nen auch als Ergän­zung zu erneu­er­ba­ren Ener­gien die­nen, da sie auch dann Strom pro­du­zie­ren kön­nen, wenn Son­ne und Wind nicht ver­füg­bar sind. Das ist die Poli­tik in vie­len Län­dern der EU die rund um Deutsch­land her­um liegen.
Ins­be­son­de­re die deut­schen Atom­kraft­wer­ke unter­lie­gen den streng­sten Sicher­heits­vor­schrif­ten der Welt. Sie müs­sen regel­mä­ßi­ge Sicher­heits­in­spek­tio­nen durch­füh­ren und stren­ge Sicher­heits­stan­dards ein­hal­ten. In Deutsch­land gibt es auch ein umfas­sen­des System zur Über­wa­chung von Atom­kraft­wer­ken, um sicher­zu­stel­len, dass es kei­ne Sicher­heits­pro­ble­me gibt. 

Die Aus­wir­kun­gen von Stör­fäl­len in Deutsch­land und international.
Obwohl sehr sel­ten, haben Stör­fäl­le in Atom­kraft­wer­ken kata­stro­pha­le Aus­wir­kun­gen. Das Atom­kraft­werk in Tscher­no­byl, das 1986 explo­dier­te und schwe­re gesund­heit­li­che Schä­den und Umwelt­ver­schmut­zung ver­ur­sach­te. Das AKW Fuku­shi­ma in Japan, das durch ein Erd­be­ben und einen Tsu­na­mi beschä­digt wurde.
Trotz­dem haben Tech­no­lo­gie und Sicher­heits­stan­dards weit­rei­chen­de Fort­schrit­te gemacht, um das Risi­ko von Stör­fäl­len zu mini­mie­ren. Wenn sie - wie in den genann­ten Fäl­len auf­tra­ten - so war das ein Ver­sa­gen auf der Ebe­ne der Über­wa­chung: Mensch­li­ches Ver­sa­gen oder unzu­rei­chen­de Sicher­heits­pla­nung schon beim Bau, Inkauf­nah­me von mehr Risi­ken um die Ver­wirk­li­chung des Kraft­werks­baus nicht zu gefährden.

Atom­kraft als Brücken­tech­no­lo­gie zur Errei­chung der Klimaziele
Als emis­si­ons­ar­me Strom­quel­le ist Atom­kraft eine wich­ti­ge Brücken­tech­no­lo­gie auf dem Weg zur Redu­zie­rung der Treib­haus­gas­emis­sio­nen. Obwohl erneu­er­ba­re Ener­gien wie Wind und Son­ne in Zukunft eine grö­ße­re Rol­le spie­len wer­den, kön­nen Atom­kraft­wer­ke dazu bei­tra­gen, die Lücke zu schlie­ßen, bis erneu­er­ba­re Ener­gien genug Ener­gie lie­fern kön­nen, um die Nach­fra­ge voll­stän­dig zu decken.
Alter­na­ti­ven zur Atomkraft
Erneu­er­ba­re Ener­gien wie Wind- und Solar­ener­gie haben vie­le Vor­tei­le, ein­schließ­lich des Feh­lens von nuklea­ren Abfäl­len und der Abhän­gig­keit von Roh­stoff­im­por­ten. Sie haben jedoch auch Nach­tei­le wie eine inter­mit­tie­ren­de Lie­fe­rung und die Not­wen­dig­keit von Ener­gie­spei­cher­sy­ste­men. Es ist wich­tig, eine Mischung aus erneu­er­ba­ren Ener­gien und Atom­kraft in Betracht zu zie­hen, um eine sta­bi­le Ener­gie­ver­sor­gung zu gewährleisten.
Anstatt also Koh­le­kraft­wer­ke mit gro­ßem CO2-Aus­stoß ein­zu­set­zen - wie es jetzt nötig ist um die Ener­gie­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len - bräch­te Atom­strom die 'sau­be­re­re' Lösung. Für die paar Jah­re Wei­ter­ber­trieb fie­len die Abfäl­le nicht ins Gewicht und rund um uns her­um sind Atom­kraft­wer­ke mt sehr viel gerin­ge­rer Sicher­heits­tech­no­lo­gie im Ein­satz. Deren Bedro­hungs­po­ten­ti­al kön­nen wir nicht vermeiden!

Wie die Atom­ener­gie die Wett­be­werbs­fä­hig­keit Deutsch­lands beeinflusst 
Atom­kraft­wer­ke sind in der Lage, gro­ße Men­gen an Ener­gie zu pro­du­zie­ren und kön­nen dazu bei­tra­gen, die Ener­gie­un­ab­hän­gig­keit Deutsch­lands zu erhö­hen. Dies ver­bes­sert die Wett­be­werbs­fä­hig­keit Deutsch­lands und redu­ziert die Abhän­gig­keit von Rohstoffimporten.
Atom­kraft­wer­ke schaf­fen vie­le Arbeits­plät­ze in der Kern­ener­gie­in­du­strie und haben einen posi­ti­ven Ein­fluss auf das Wirtschaftswachstum.
Die Atom­in­du­strie ist auch ein wich­ti­ger Expor­teur von Tech­no­lo­gien, die in ande­ren Län­dern ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Durch den Erhalt von Atom­kraft­wer­ken in Deutsch­land kön­nen Arbeits­plät­ze und Wirt­schafts­wachs­tum gesi­chert werden.
Die welt­wei­te Nut­zung wird sich von selbst redu­zie­ren wenn die erneu­er­ba­ren Ener­gie­ge­win­nungs­me­tho­den nach und nach aus­ge­baut sind.

Atom­kraft ist ein wich­ti­ges The­ma, das welt­weit dis­ku­tiert wird.
Ins­be­son­de­re die Län­der Chi­na und Indi­en set­zen stark auf Atom­kraft, um ihre Ener­gie­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len. In ande­ren Län­dern wie Frank­reich und Schwe­den ist Atom­kraft schon seit Jahr­zehn­ten ein fester Bestand­teil der Ener­gie­ver­sor­gung. Es ist wich­tig zu beden­ken, dass Atom­kraft­wer­ke eine enor­me Men­ge an Ener­gie pro­du­zie­ren, die nicht auf ein­fa­che Wei­se durch erneu­er­ba­re Ener­gien wie Wind und Son­ne ersetzt wer­den kann. Die glo­ba­le Nach­fra­ge nach Ener­gie steigt kon­ti­nu­ier­lich, und Atom­kraft­wer­ke kön­nen eine wich­ti­ge Rol­le dabei spie­len, die wach­sen­de Nach­fra­ge zu decken. 

Chi­na und Indi­en sind zwei Län­der, die in den letz­ten Jah­ren rapi­de gewach­sen sind und für die die Ener­gie­ver­sor­gung ein ent­schei­den­der Fak­tor für ihre wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ist. Atom­kraft­wer­ke spie­len für die­se Län­der eine wesent­li­che Rol­le bei der Deckung ihres Ener­gie­be­darfs. Chi­na hat bei­spiels­wei­se 50 Atom­kraft­wer­ke in Betrieb und befin­det sich der­zeit im Bau von wei­te­ren 16. Indi­en hat 22 Atom­kraft­wer­ke, wei­te­re sind in Pla­nung oder im Bau.
Es ist wich­tig zu beto­nen, dass die­se Län­der den Umwelt­aspekt der Atom­kraft ernst neh­men, Erfah­run­gen aus dem Betrieb ein­flie­ßen las­sen, und Maß­nah­men ergrei­fen, um die Sicher­heit der Anla­gen zu gewähr­lei­sten. Sie set­zen auf moder­ne Tech­no­lo­gie und arbei­ten dar­an, die Sicher­heits­stan­dards wei­ter zu erhöhen.

Atom­kraft­wer­ke haben eine wich­ti­ge Rol­le bei der Deckung des welt­wei­ten Energiebedarfs.
Laut Schät­zun­gen der Inter­na­tio­na­len Ener­gie­agen­tur wird die Nach­fra­ge nach Ener­gie bis 2040 um fast 30 Pro­zent stei­gen. Atom­kraft­wer­ke kön­nen dabei hel­fen, die­se Nach­fra­ge zu decken.
Es ist jedoch wich­tig zu beto­nen, dass Atom­kraft nicht als ein­zi­ge Lösung für die Ener­gie­ver­sor­gung ange­se­hen wer­den soll­te. Erneu­er­ba­re Ener­gien wie Wind und Solar­ener­gie soll­ten wei­ter­ent­wickelt und aus­ge­baut wer­den, um das lang­fri­sti­ge Ziel der nach­hal­ti­gen Ener­gie­er­zeu­gung zu erreichen.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die Ent­schei­dung über die Zukunft der Atom­kraft kon­tro­vers dis­ku­tiert wird. Es gibt Argu­men­te sowohl für als auch gegen die Nut­zung die­ser Ener­gie­quel­le. Letzt­end­lich wird es eine Fra­ge sein, die nicht nur wirt­schaft­li­che und poli­ti­sche Fak­to­ren, son­dern auch ethi­sche und mora­li­sche Aspek­te berück­sich­ti­gen muss. Es bleibt abzu­war­ten, wie sich die Dis­kus­si­on in den kom­men­den Jah­ren ent­wickeln wird und wel­che Ent­schei­dun­gen die Poli­tik tref­fen wird.


Vor allem die dog­ma­ti­sche Hal­tung der Par­tei "Die Grü­nen" sorgt dafür, dass para­do­xer­wei­se die Nut­zung von Koh­le zur Ener­gie­ge­win­nung - die sehr viel mehr CO2 aus­stößt - die 'sau­be­re' Atom­kraft erset­zen muss, die wegen der Abschal­tung nun weg­fällt.
 

{AI}
 

*update* [10.06.2023; 14:15h]
Hin­weis auf die Ent­ste­hung die­ses Artikels:
Gleich über die­sem *update* steht in geschwun­ge­nen Klam­mern {AI}, das bedeu­tet, dass der Text mit­tels künst­li­cher Intel­li­genz ver­fasst wur­de. Aller­dings habe ich stel­len­wei­se weit­ge­hen­de Ände­run­gen vor­ge­nom­men, ins­be­son­de­re fal­sche Fol­ge­run­gen und unbe­grün­de­te Schlüs­se aus den Fak­ten ver­än­dert. Gleich­wohl ist es ein Bei­spiel dafür, wie Inhal­te ohne jeden Auf­wand pro­du­ziert wer­den kön­nen - was mich zu der Über­le­gung ver­an­lasst hat, ob es unter die­sen Umstän­den noch sinn­voll ist wei­ter ein Web­log zu betrei­ben. Der Zwei­fel hält an.

*update* [29.06.2023; 00:15h]
Sie­he hier­zu auch → "Und wie hal­ten wir es in Zukunft mit der Energie?"

Kommentare

  1. Es fällt mir schwer, mich ein­deu­tig für oder gegen die Nut­zung der Atom­kraft zu ent­schei­den. Auf län­ge­re Sicht gese­hen, soll­te aller­dings dar­auf ver­zich­tet werden.

    1. Genau! Vor ein paar Jah­ren war ich noch ein Geg­ner der Kernkraftwerke. 

      Das änder­te sich aller­dings als Herr Gabri­el die Solar­in­du­strie kaputt gemacht hat. Spä­ter hat der CDU Mini­ster Peter Alt­mai­er noch eine Schip­pe drauf­ge­legt und die Bedin­gun­gen sowohl für Solar wie für Wind­kraft so gestal­tet, dass es nicht mehr wirt­schaft­lich war zu investieren.

      Spä­te­stens dann war klar, dass wir eine Ener­gie­kri­se bekom­men wür­den wenn CO2 Grenz­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den sollten.
      Das igno­rie­rend hat die Kanz­le­rin dann den Atom­stopp ver­kün­det um für die Grü­nen koali­ti­ons­be­reit zu wer­den und den Zau­de­rern unter den Wäh­lern eine schwar­ze Alter­na­ti­ve statt Grün zu bieten.

  2. Wenn Sie jetzt noch einen brauch­ba­ren Vor­schlag machen, wie mit den ato­mar ver­seuch­ten Abfäl­len umzu­ge­hen sei, könn­te man Ihnen fast zustimmen.

    1. Im Ver­hält­nis zu den schon vor­han­de­nen Abfäl­len wären die dann noch zu erwar­ten­den ein Klacks. Wir reden ja nicht von end­lo­sem Wei­ter­be­trieb, son­dern von 3-5 Jah­ren. Rein rech­ne­risch wären das (nach 60 Jah­ren Betriebs­dau­er bis­her) ca. 8% mehr Abfall. Dem stün­den erheb­li­che Ein­spa­run­gen an CO2-Aus­stoß gegen­über, des­sen Nach­teil sicher unbe­strit­ten ist.

      1. Die Begren­zung auf 3-5 Jah­re hat­te ich nicht mit­be­kom­men. Aber dann wird die­sel­be Fra­ge auf­kom­men: War­um nicht bes­ser noch­mal 2 Jah­re dran­hän­gen? Eine neue Berech­nung des Ener­gie­be­darfs für 2050 .... etc.pp.
        Weni­ger Ener­gie ver­brau­chen ist die ein­zi­ge Lösung, die eine Ein­zel­per­son über­haupt in Betracht zie­hen kann, um einen Bei­trag zu lei­sten. War­um nicht auch die Gesamtheit?

        1. Der Ansatz von 3-5 Jah­ren ist kei­ne offi­zi­el­le Mit­tei­lung - es ist eine Schät­zung auf der Basis der Mög­lich­kei­ten zum Auf­bau von Kapa­zi­tät für erneu­er­ba­re Ener­gie. Das war das Ver­säum­nis Per­spek­ti­ven für die Zukunft zu ent­wickeln anstatt 'immer wei­ter so' Poli­tik zu betrei­ben. Dazu die Brems­funk­ti­on der Regie­run­gen Mer­kel: Nicht för­dern son­dern För­de­rung stop­pen - zugun­sten der vier gro­ßen Ener­gie­kon­zer­ne deren Geschäft durch die über­wäl­ti­gen­de Annah­me von Solar­för­de­rung durch die Bevöl­ke­rung in Gefahr geriet. Dann haben erst Gabri­el und spä­ter Alt­mai­er die Hür­den so hoch gelegt, dass die im Auf­bau befind­li­che deut­sche Solar­in­du­strie kaputt ging und die Wind­kraft­bau­er haben es nur über­lebt indem sie ins Aus­land verkauften.

          Wenn heu­te der baye­ri­sche Regie­rungs­chef *Allein­gang* in Sachen Ener­gie­po­li­tik ankün­digt kann ich nur den Kopf schüt­teln und mich fra­gen wo der Herr Söder die letz­ten 30 Jah­re gelebt hat und war­um es aus­ge­rech­net in Bay­ern die gering­ste Dich­te an Wind­kraft­an­la­gen gibt. Wir alle zah­len aber für den Aus­bau der Lei­tun­gen die den Strom von der Küste (aus den dor­ti­gen und den off­shore Wind­kraft­an­la­gen) nach Bay­ern trans­fe­rie­ren! Man müss­te den Herrn Söder ein­mal kräf­tig schüt­teln damit er wach wird und sei­nen Wunsch­traum am tat­säch­li­chen Gesche­hen mes­sen könn­te. Wenn die Bay­ern Strom haben wol­len aber nichts in ihrer Land­schaft dul­den was das Pan­ora­ma stört sol­len sie selbst für die Lei­tun­gen zah­len und das Geld was da frei wird kann man anstatt in Lei­tun­gen lie­ber in loka­le Klein­an­la­gen stecken - die brau­chen kei­ne Über­land­lei­tun­gen auf Allgemeinkosten.

          Dass eine ver­ab­re­de­te Frist ein­ge­hal­ten wer­den kann hat ja gera­de das *AUS* für die Atom­mei­ler gezeigt - war­um soll­te das nicht mit der Ver­län­ge­rung genau­so geklappt haben? 

          Weni­ger ver­brau­chen ist eine gute For­de­rung - doch wie geht das prak­tisch? Als ich vor ein paar Tagen die Hei­zung kom­plett abge­schal­tet habe waren es drau­ßen 10-12°C. Inner­halb eines Tages hat­ten wir im Haus die glei­che Tem­pe­ra­tur. Mei­ne Frau hat mir mit Schei­dung gedroht (nach 47 Jah­ren) wenn ich nicht sofort wie­der ein­schal­te. Ich hat­te schon die Max-Temp Taste auf 20°C mit Nacht­ab­sen­kung um 5°C ein­ge­stellt. Trotz­dem lag der Ver­brauch nur ca. 15% unter dem des Vor­jah­res. Der Außen­füh­ler hat nun seit ein paar Tagen wegen gestie­ge­ner Tem­pe­ra­tu­ren tags­über die Hei­zung gedros­selt, doch spä­te­stens wenn die Son­ne weg ist läuft sie wie­der an ....

          Blei­ben die son­sti­gen Ver­brau­cher: Kühl­schrank, Gefrier­tru­he, Herd & Back­ofen, Wasch­ma­schi­ne & Trock­ner, Com­pu­ter und Tele­fo­ne - was davon ist ver­zicht­bar ohne in die 50ziger oder 60ziger Jah­re zurück­zu­fal­len? Mit Wäsche im Wasch­kel­ler im gro­ßen Bot­tich, Man­gel am Kes­sel­rand mit drei Rol­len um die Wäsche von über­schüs­si­gem Was­ser zu befrei­en bevor sie auf die Wäsche­lei­ne kommt? Wer hat schon in einer Woh­nung (>65% der Bevöl­ke­rung) die Mög­lich­keit das zu bewältigen?
          Das Kochen abstel­len und statt­des­sen *con­ve­ni­ence-food* (Fer­tig­es­sen) kau­fen damit man nicht kochen oder backen muss? Was ist dann mit der Erspar­nis los wenn mehr ein­ge­kauft wer­den muss und mehr Fahr­ten anfallen? 


          Die Liste lie­ße sich fort­set­zen, aber das ist nicht nötig weil Sie es selbst ergän­zen kön­nen. Wenn wir nicht in die Stein­zeit zurück wol­len hilft nur selbst Ener­gie zu erzeu­gen und sich von den Wucher­prei­sen der Groß­kon­zer­ne unab­hän­gig zu machen.
           

          Eine Solar­an­la­ge plus Spei­cher (Insel­an­la­ge ohne Ein­spei­sung ins Netz) kostet min­de­stens 16.000€ (lt Finanz­test-Rech­ner) - doch immer noch sind die Hür­den hier­zu­lan­de zu hoch, die Büro­kra­tie extrem, und die Steu­er­erleich­te­rung (kei­ne MwSt) ist lach­haft gegen­über dem, was wir als Ver­brau­cher für Betrie­be an Strom­ko­sten­sen­kung in unse­ren Tari­fen mitbezahlen:
          War­um zahlt ein Bäcker für den glei­chen Strom noch nicht ein­mal ein Vier­tel des­sen was der Nor­mal­ver­brau­cher zah­len muss, und das schon seit Jah­ren (auch gül­tig für Groß­be­trie­be)! Deren Jau­le­rei von der "Wett­be­werbs­fä­hig­keit" ist der­art lächer­lich wenn um uns her­um in den mei­sten Län­dern die Betrie­be nicht Kon­kurs gehen wenn sie kei­ne Staats­för­de­rung bekommen.

          So radi­kal es klingt: Erst ein­mal die Sub­ven­tio­nen abbau­en damit die Betrie­be Inno­va­ti­on nötig haben, dann die­se Gel­der umschich­ten und jedem der es will zwei oder drei Bal­kon­kraft­wer­ke bezah­len (dafür jeg­li­che Hür­den weg­neh­men) und die Rege­lun­gen so ver­än­dern, dass Solar­parks und Wind­kraft­an­la­gen von Gemein­den in Eigen­re­gie gebaut wer­den kön­nen - dafür dann die enor­men Sum­men an Lei­stun­gen an Kir­chen been­den und so den Geist der Soli­da­ri­tät der from­men Vor­be­ter tat­säch­lich den Schäf­chen zugu­te kom­men lassen ....
          Alter­na­tiv könn­te man endlich/gleichzeitig die Groß­kon­zer­ne und Nutz­nie­ßer von Geld aus Geld (Aktien/Fonds/Beteiligungen) ein­mal besteu­ern indem man die Schlupf­lö­cher stoppt.

        2. Ich habe z.B.
          - kei­ne Gefrier­tru­he. Tief­ge­fro­re­nes kau­fe ich nur sehr sehr sel­ten, wenn ich es inner­halb eines Tages zu ver­brau­chen geden­ke, und ein­frie­ren tu ich grund­sätz­lich nichts.
          - kei­nen Trock­ner. Die Wäsche trock­ne ich im Som­mer auf dem Wäsche­stän­der auf dem Bal­kon, im Win­ter auf der Heizung.
          - nur einen Minikühlschrank.
          - mein Fahr­rad zum Ein­kau­fen. Ich fah­re nie mit dem Auto ein­kau­fen. Wenn ich mal aus­nahms­wei­se ander­wei­tig mit dem Auto unter­wegs bin, neh­me ich auf dem Rück­weg eine etwas grö­ße­re Men­ge 6er-Packs Geträn­ke mit, die Pfand­fla­schen wer­den dann im Fahr­rad­korb zurückgebracht.
          - kei­nen Fernseher.
          - kei­nen Backofen.
          - einen ver­wil­der­ten Gar­ten, brau­che also kei­nen Rasen­mä­her und kei­ne elek­tri­sche Heckenschere.

          Ich mei­ne auch nicht, dass jeder das Glei­che tun muss, denn Sie haben natür­lich Grün­de, war­um Sie es anders machen, ich weh­re mich nur dage­gen, dass die von Ihnen auf­ge­zähl­ten Din­ge als so selbst­ver­ständ­lich hin­ge­stellt wer­den, als könn­te man ohne sie nicht leben. Ich wür­de es nur halb so schlimm fin­den, wenn wir unse­re Anspruchs­kul­tur ein paar Jahr­zehn­te zurück­schrau­ben würden.

        3. Fan­gen wir 'mal mit dem an wor­in wir über­ein­stim­men: Ver­wil­der­ter Gar­ten und Getränketransport!

          Wir haben um das Haus mit einer Grund­flä­che von ca.65m² her­um fast 800m² die an drei Sei­ten mit Buchen­hecken statt Zaun begrenzt sind - das erfor­dert Hecken­schnitt. Frü­her hät­te ich das noch mit einer guten Hecken­sche­re selbst erle­di­gen kön­nen - heu­te mit fast 80 nicht mehr. Da brau­che ich ein elek­tri­sches Gerät plus Hil­fe von einem jun­gen Mann aus der Nach­bar­schaft. Ein Freund­schafts­dienst, der ihm Freu­de macht und den er als Aus­gleich zu sei­nem Job erle­digt da er selbst zur Mie­te wohnt. Mit der elek­tri­schen Hecken­sche­re - anders nicht. Ins­ge­samt sind es etwa 75 lfd.m Hecke, 2,5 m hoch, 2x im Jahr.

          Ich trin­ke wie Sie sicher aus unse­ren Gesprä­chen erin­nern weder Säf­te, noch Was­ser, noch alko­ho­li­sche Geträn­ke, nur Kaf­fee (2÷3) und Frisch­milch (1÷3), das bedeu­tet eine Halt­bar­keit von 5-10 Tagen maxi­mal. In Rea­li­tät kau­fe ich ein­mal pro Woche ein, der näch­ste Super­markt ist 6km ent­fernt und 6 Fla­schen Milch sind 6 kg. Mei­ne Frau trinkt im wesent­li­chen Medi­um-Was­ser, wenn das in Kisten gekauft wird sind 12 Fla­schen drin. Nun rech­nen wir - da wir kein Was­ser in Pla­stik kau­fen - noch die Glas­fla­schen dazu und schon ver­dop­pelt sich das Gewicht von 12x 1 Ltr. auf 24 kg - das mache ich so wie Sie nur mit dem Auto, denn mit dem Fahr­rad gin­ge es schon wegen des Gewich­tes nicht.

          Den Trock­ner benut­zen wir eher im Win­ter, wäh­rend des Som­mers haben wir zwei Wäsche­stän­der und eini­ge Lei­nen im Hei­zungs­kel­ler. Das geht bei Ihnen und uns weil wir Zeit und Platz dafür haben. Vie­le unse­rer Mit­bür­ger haben das nicht.

          Die im letz­ten Kom­men­tar auf­ge­zähl­ten Sachen sind nicht unbe­dingt - wie Sie aus den vor­ste­hen­den Erläu­te­run­gen erken­nen - all jene die wir selbst so tun. Es ist viel­mehr eine Auf­zäh­lung des­sen, was gemein­hin als Stan­dard ange­se­hen wird. Ver­ständ­li­cher­wei­se, denn wenn ich mir eine vier­köp­fi­ge Fami­lie mit zwei arbei­ten­den Eltern und zwei Klein­kin­dern vor­stel­le erschließt sich mir nicht wie die es ein­rich­ten könn­ten das alles was im Haus­halt anfällt ohne Maschi­nen zu ver­rich­ten. Nun könn­te man postu­lie­ren ein Erwach­se­ner könn­te auf­hö­ren zu arbei­ten und dann den Haus­halt erle­di­gen, oder bei­de Erwach­se­nen über­näh­men je die Hälf­te und arbei­te­ten nur noch Teil­zeit .... die Fol­gen für spä­te­re Ren­ten wären abseh­bar, sie hät­ten zwar ein Modell gelebt und weni­ger Ener­gie ver­braucht, jedoch auf Kosten spä­te­rer Armut.

          Ich erwei­te­re die­se Gegen­über­stel­lung absicht­lich nicht, denn Vie­les wür­de sich wie­der­ho­len. Für mich ist klar, dass es dar­um geht die Ener­gie die man braucht selbst mit rege­ne­ra­ti­ven Mit­teln bzw. umwelt­scho­nen­den Metho­den zu gewin­nen. Dazu ist poli­ti­scher Wil­le nötig die erfor­der­li­chen Mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len, und ein Umden­ken in Sachen Kfz-Tech­nik, in Sachen Kfz-Nut­zung über­haupt. Wir müs­sen weg vom pri­va­ten Eigen­tum an Trans­port­mit­teln hin zu breit ver­füg­ba­rem, zuver­läs­si­gem Massentransport.
          Bei der Hei­zung wur­den gera­de erste Ansät­ze geplant die hof­fent­lich nicht von der FDP aus­ge­bremst wer­den, beim Indi­vi­du­al­ver­kehr ist es noch ein wei­ter Weg von "Freie Fahrt für freie Bür­ger!" bis zur vor­ge­nann­ten Alternativen.

          Ideen sind da, was fehlt ist oft die Fle­xi­bi­li­tät der poli­ti­schen Gre­mi­en und die Ein­sicht der vie­ler Mit­bür­ger in die abso­lu­te Not­wen­dig­keit das Ruder herumzureißen.

          "Der Flei­ßi­ge fin­det Wege,
          der Fau­le fin­det Ausreden."

          Das las ich neu­lich und möch­te es hier umformulieren:
          Die Schlau­en fin­den Wege,
          die Dum­men vege­tie­ren wei­ter dahin.

          Neben der rechts­la­sti­gen Poli­tik - die gro­ßen Par­tei­en lie­gen alle jen­seits der 'Mit­te' rechts - sind näm­lich die Unbe­weg­li­chen, die Behar­ren­den, die Denk­fau­len(!) das größ­te Hin­der­nis für not­wen­di­ge Änderungen.

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