Raucher - wie es die Bundesärztekammer verlauten läßt - Kranke sind, dann gibt es wahrscheinlich demnächst Zigaretten auf Rezept ....
Wenn es nicht so traurig wäre könnte man darüber lachen:
Krank - im Hirn! - sind diese Puristen, Plastikmenschen, freudlosen Gestalten, denen so ein Schwachsinn einfällt. Noch trauriger ist allerdings, daß solcher Unfug öffentlich bekannt gemacht und ernsthaft diskutiert wird ....
Als ob wir keine dringenderen Probleme hätten ...!
Eigentlich empfinde ich diese Einschätzung als einen Fortschritt und hoffe, daß sich das auch bei den KKs und den forschenden Pharmazieunternehmen durchsetzt. Dann nämlich gibt es kostenlose, eventuell nebenwirkungsfreie und effektive Hilfe beim Abgewöhnen, nicht Entwöhnungslaberrunden oder Chemische Keulen mit der Wirksamkeit von ABC - Waffen (Suizid eingeschlossen) auf Privatrezept. Denn derzeit empfinde ich es eher als schizophren, mittels Sanktionierung dem Laster beikommen zu wollen, gleichzeitig aber die Entwöhnung zum Privatvergnügen zu erklären. Ob ich die Hilfe dann in Anspruch nähme, ist eine andere Frage, allerdings läßt mein Husten das inzwischen ratsam erscheinen. Nur existieren sollten Hilfsangebote. LG tinius
Naja, ich denke, Zigaretten wird es sicher nicht auf Rezept geben.;) Aber vielleicht Nikotinpflaster oder andere Hilfsmittel zur Entwöhnung. Denn das Rauchen eine Sucht ist, bestreitet wohl keiner. Ich auch nicht. Ich Rauche selbst und sehe mich auch Nikotinsüchtige. So oft wie ich schon versucht habe aufzuhören, kann ich schon gar nicht mehr zählen und immer wieder Rückfällig geworden. Ich stimme Tinius zu, es sollte Hilfsangebote geben und zwar kostenfreie oder solche, wo ich einen Teil von der KK erstattet bekomme.
@ tinius
Für Jene, die aufhören wollen, sollte bestimmt das Angebot verbessert werden .... aber das geht auch, ohne gleich alle Raucher pauschal zu "Kranken" zu erklären .... Die Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer hätte das schon vor Jahren tun können, denn sie bestimmt was 'verschreibungspflichtig' und damit erstattungsfähig ist ....
Wieso genau jetzt? - das frage ich mich natürlich, weil ich ein mißtrauischer Mensch bin und nichts ohne Grund geschieht .... z.B. könnte das einen "Aufschlag für Raucher" im ab Januar startenden "Gesundheitsfonds" einläuten .... wundern würde es mich nicht.
@ blitzi
Ich habe früher schon einmal annähernd drei Jahre nicht geraucht, da war ich so um die vierzig - wieder angefangen habe ich dann bei einem geselligen Abend mit Kollegen:
Ein Fehler, ich weiß, aber Menschen sind nun 'mal keine Roboter ....
Bisher geht es mir gut - obwohl ich rauche - und ich hoffe natürlich, daß das so bleibt ....
Was das Aufhören angeht:
Das einzige was hilft ist aus meiner eigenen Erfahrung zu sagen "Ende!" - und dann die ersten drei Tage eisern durchhalten .... es ist eine Frage des Wollens, können kann Jede/-r ...!
Also, ohne Hilfe aufhören kann ich nicht. Das habe ich schon oft genug durch. Aber welcher böse Gedanke mir zum Thema Krankheit kommt seit gestern abend, ist folgender. Nächstes Jahr werden die KKen ja durch den Gesundheitsfond bezahlt. Das wird wohl so laufen, daß die KK für chronisch Kranke mehr Geld aus dem Fond bekommt. Will heissen, bist Du gesund, bringst Du der Kasse nichts. Bist Du chronisch Krank, bekommt die KK mehr Geld aus dem Fond und Du bist gut für Sie. Aber bitte nicht Gesund werden, sonst bekommt die Kasse wieder weniger Geld. Heißt, wenn Rauchen als Erkrankung angesehen werden sollte in Zukunft, freuen sie die KKen.Blöde, aber wahr, leider. War gestern abend ein Bericht in der aktuellen Stunde darüber.
Sehr aufschlußreich - und das paßt zu meinem Kommentar oben (3) den ich als Antwort zu tinius (1) schrieb:
So könnte zweimal 'kassiert' werden
und
.... geschickt ausgeklügelt, wenn es denn so kommt.
Nun kann die Bundesärztekammer eben nicht allein bestimmen, was behandlungs - und erstattungsfähig ist. Denn die Arzneimittelkommission ist ein Ausschuß aus Bundesärztekammer und Krankenkassen. Und, rate mal, wer sich einer Einstufung als Krankheit vehement widersetzt ? Genau : die Krankenkassen, denn die müßten dann viele Behandlungswege finanzieren, ohne die Gewißheit, einen Sonderzuschlag für rauchende Patienten auch durchsetzen zu können. Anmerkung 2 : Zyban, das allerdings eher problematisch ist - deshalb mein Wunsch nach ausgedehnter Forschung - ist verschreibungspflichtig, wird aber nur auf Privatrezept verordnet, weil die Kassen Rauchen eben nicht als behandlungsbedürftige Krankheit sehen. Gehen wir davon aus, daß ca. ein Drittel der deutschen Bevölkerung raucht, ein nicht unwesentlicher Anteil in den ärmeren Bevölkerungsteilen verortet werden kann, und daß andererseits die erhöhten Einnahmen der Tabaksteuer eigentlich die Behandlung (also eigentlich originäre Krankenkassenleistungen) von Folgeerkrankungen des Rauchens mitfinanzieren soll - und eine weitere Erhöhung der Tabaksteuer eh vorprogrammiert ist - fahren die KK mit der derzeitigen Regelung unvorstellbar gut. Im übrigen bin ich der Auffassung, daß spätestens in einem Jahrzehnt für fast jeden Versicherten irgendeine Form der individuellen, vom Arbeitgeber unabhängigen Sonderbeiträge geben wird, denn dafür bietet die Gesundheitsreform inkl. Gesundheitsfond ab 2009 die kaum abzulehnende Einladung - und das, ohne selbst eine Gegenleistung, etwa die Behandlung des Rauchens, bieten zu müssen. ;) Ich begreife mich durchaus als abhängig, auch wenn ich Rauchen gleichzeitig noch genießen kann. Aber ohne Hilfe - und damit meine ich keine Labergruppen, die ich intellektuell ziemlich schnell aushebeln kann - werde ich davon nicht loskommen. LG tinius
Niemand
möchte gern "Schurke" sein, daher wird die Verantwortlichkeit gern abgelehnt während gleichzeitig Meinungsführerschaft angestrebt wird:
Die KKassen werden schrumpfen, dort herrscht Verteilungskampf - in dieser Situation scheint es wohl manchem Verantwortlichen unangebracht sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, da stürzt man leicht ab ....
Rauchen
ist sicher 'ungesund' - ich kenne die Anzeichen und nach vermehrtem Rauchen in bestimmten Situationen stelle ich auch körperliche Symptome und Einschränkungen fest .... ich habe die Reduktion von zwei auf eine Packung geschafft indem ich mich zwinge nur noch außerhalb geschlossener Räume zu rauchen (Ausnahme Auto, wenn ich alleine fahre) - die Frequenz sinkt, schon weil man sehr viel bewußter zur Zigarette greift wo man früher 'routinemäßig' ohne Kontrolle zugriff ....