Wir haben uns daran gewöhnt die moderne Kommunikation zu nutzen. Man macht sich keine Gedanken mehr - es sei denn, irgendwelche Störungen zwingen dazu, sich mal wieder damit zu beschäftigen.
Als ich heute Morgen mit einem Freund sprach mußte ich daran denken wie sehr die Vereinfachung vor allem jenen Menschen hilft, die sich schriftlich weniger geschickt ausdrücken - sprechen kann jeder, auch wenn es mit der Rechtschreibung hapern sollte.
Insoweit ist die Erfindung des Telefons zugleich eine "Bemächtigung" all jener Menschen gewesen, die besser mündlich als schriftlich ausdrücken können was sie wollen. Zugleich bringt die telefonische Kommunikation noch die Stimme als Hinweis auf die Stimmung der Gesprächsteilnehmer in den Kommunikationsprozeß ein - das kann Mißverständnissen vorbeugen, die manchmal nur dadurch entstehen, daß das geschriebene Wort verschieden interpretiert werden könnte. Und verschieden interpretiert wird.
Ähnlich sieht es auf der nächsten Stufe der technischen Errungenschaften aus: Das Internet gibt Vielen eine Möglichkeit sich an eine breite Öffentlichkeit zu wenden die früher, schon alleine wegen mangelhafter Rechtschreibung, nie die Gelegenheit gehabt hätten in eine Leserbriefspalte zu gelangen.
"Bemächtigung" ist also ein Prozeß mit mehreren Stufen. Denken wir an den ersten Schritt überhaupt, so war es der Buchdruck, dann das Telefon, jetzt das Internet - und wer weiß, was dann die nächste Stufe sein wird.
Der Demokratie hat diese Verbreiterung der Informationsbasis jedenfalls gute Dienste getan. Nun muß nur noch darauf geachtet werden, daß die Politiker und andere Nutznießer der herkömmlichen Beschränkungen für die Masse der Bevölkerung diese Errungenschaften nicht wieder 'kassieren'.
Ansätze dazu gibt es in mehreren Wellen, national und international. Ich freue mich mitzuerleben wie sich Menschen in allen Ländern gegen diese Versuche das Rad zurückzudrehen zur Wehr setzen und tatsächlich Erfolg haben.