Der nette Herr Gabriel von der SPD.
Nach dem Parteitag in Hessen ein wenig 'dünnhäutig', der Herr. Es lief wohl - entgegen seiner Aussage - nicht alles rund bei der Veranstaltung. Nicht nur die Mitgliederbefragung, sondern auch andere Vorgehensweisen der Bald-Koalitionäre (?) sind äußerst zweifelhafter Natur.
Das Parteitreffen in Hessen sollte die Genossen auf ein "JA" zum Koalitionsvertrag einstimmen:
Der listenreiche Herr Gabriel hatte sich das so ausgedacht um bei den Verhandlungen immer mal wieder Druck machen zu können - und die CDU/CSU hat wohl deswegen tatsächlich manche Kröte mehr geschluckt als ohne diesen Schachzug 'zu holen' gewesen wäre.
Spitze und sehr mutig war Frau Slomka.
Von der ich nach diesem Interview glaube, daß sie den Herrn Gabriel nicht so besonders gut leiden kann, obwohl sie standhaft das Gegenteil beteuerte.
Mutig schon deswegen, weil sie nicht einknickte, sondern munter weiter Salz in die Wunde rieb ....
Jetzt bin ich mal gespannt wie es weitergeht. Gerade der Herr Gabriel hat sich dafür stark gemacht die Macht der Politik in den Aufsichtsräten der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu verringern.
Nun gibt es mit diesem Interview ein Exempel an dem die Ernsthaftigkeit seines Wollens geprüft werden kann.
Wobei ich da inhaltlich eher bei fefe bin - Slomka eigentlich clever, aber die Frage ist imho ziemlich wenig sinnvoll.
Statt unter Umständen von einem Mehr an Demokratie auszugehen, wenn nicht nur in Hinterstuben geklüngelt wird, sondern eine breitere Basis befragt wird, ist der andere Ansatz wenig zielführend.
Außer man fürchtet sich vor dem Ergebnis. Dann muss man Meinung gegen diese Art von Befragung machen - was ja auch in den Medien genau so stattfindet.
Gabriel führt seine Partei in den Abgrund, vielleicht ist er -weil er einen kurzen Moment von Klarheit und Erkenntnis hatte- deswegen so aufbrausend gewesen. Oder der hat was mit der Slomka und die beiden haben vor Millionenpublikum einen Streit inszeniert um hinterher umso lauschiger eine
Runde Versöhnungssexschöne Versöhnung feiern können und keiner auf das Techtelmechtel kommt. :-DIch will es mal so formulieren:
Die Annahme eines Intimverhältnisses ist zwar erheiternd - besonders wenn man sich bildlich vorstellt wie Gabriel herumkugelt - aber eher unwahrscheinlich.
Das Ergebnis zu fürchten ist sicher angebracht. Weil ein Scheitern die Partei destabilisieren wird. Genauso wird es im anderen Falle viel Unmut in der Partei geben, bei denen, die nicht mit der Koalition zufrieden sind.
Egal was passiert verliert die Führung. Weil sie die Pöstchen zu gerne haben wollten und deswegen, weil sie sich vor Rot-Rot-Grün noch mehr als vor der CDU grausen ... dabei wäre das die beste Gewähr zur Durchsetzung ihrer Politik (wenn denn die verlautbarte Programmatik ernst gemeint ist).
Es war möglicherweise nicht klug von Frau Slomka nachzusetzen - aber mutig und korrekt war es schon. Selbst wenn die juristische Betrachtung unter Fachleuten noch diskutiert wird scheint sich aber herauszustellen, daß sowohl die Mitgliederbefragung als auch der sogenannte "Hauptausschuß" nicht rechtmäßig sind.