In diesen Tagen wird nicht nur bei uns die Abrechnung des Stromversorgers eingegangen sein. Es hat sich ja so eingespielt, dass 11 Monate lang ein Abschlag gezahlt wird und dann im Februar eine Abrechnung erfolgt.
Seit Jahren schon ist das mit Überraschung verbunden. Einmal, weil der Strompreis kontinuierlich Jahr für Jahr 'angepasst' wurde - eine freundlich-verschleiernde Umschreibung für "Preiserhöhung". Sofern der Abschlag noch ausgereicht hat und keine Nachzahlung ins Haus stand, prima! War das Gegenteil der Fall, so wurde man schon weniger fröhlich und hat - zähneknirschend - gezahlt.
→ Strompreistabelle
Im Vergleich zu den Kosten an unserem früheren Wohnort in NRW (2010 bis 2016) sieht es nun in Hessen schlimmer aus. In NRW haben wir (etwa gleiche Fläche, gleiche Zahl Zimmer, mit den gleichen Geräten im Haushalt) pro Monat 54 € bezahlt und bis zuletzt reichte das immer noch für eine kleine Erstattung.
Wie zu lesen war, ist der Strom selbst, die Stromerzeugung, in den letzten Jahren immer preiswerter geworden - wie passt das zusammen?
".. Dabei waren die Strompreise in der ersten Jahreshälfte noch auf bis zu 27,44 Cent je KWh gesunken – und über das gesamte Jahr gesehen stabil geblieben. Inzwischen schlagen aber die höheren Notierungen im Großhandel bei den Verbrauchern voll durch .." [Handelsblatt]
Bei uns sieht das (nur für die letzten zwei Jahre) so aus:
→ Strompreis entega 2017 / 2018
Wir haben in 2017 monatlich 70 Euro gezahlt und mußten knapp 200 € nachzahlen (970 € p.a.), in 2018 lag die Vorauszahlung bei 102 € und die Nachzahlung beträgt 115 € (1240 € p.a.) - und das obwohl wir in 2018 nur 3.600 anstatt wie in 2017 3.850 kWh verbraucht haben. Das bedeutet eine Stromeinsparung von ca. 7% und trotzdem einen Preisanstieg um 270 €, monatlich 24,54 €. Das stellt eine Steigerung der Kosten um 21,8% dar - wobei die reduzierte Strommenge noch nicht einmal berücksichtigt ist.
Des Rätsels Lösung ist - mindestens teilweise - im oberen Teil der Abbildung erkennbar, unter "Zusammensetzung des Strompreises", und in der letzten Abbildung auf dieser Seite.
Es sind nicht die Stromkosten,
sondern der unersättliche Fiskus,
der die Preise nach oben treibt!
Wie in der folgenden Darstellung zu erkennen ist:
→ Stromsteuern (Staat)
Ungeklärt ist der Preissprung zwischen unserer alten Wohnung (monatliche Stromkosten zuletzt 54 €, zu mittlerweile 102 €) und der neuen Wohnung. Machen wirtschaftliche und soziale Unterschiede zwischen NRW und Hessen die Balance von Angebot und Nachfrage anders?
Wie sieht es bei Ihnen mit den Stromkosten aus, liebe Lesende?
→ Strompreisentwicklung pro kWh
Hallo Herr wvs, ich würde an ihrer Stelle versuchen an zwei Stellschrauben drehen: Erstens sollte man definitiv jedes Jahr den Stromanbieter wechseln, sonst wird es immer deutlich zu teuer. Zweitens erscheint mir ihr Verbrauch übertrieben hoch für, einen zwei Personenhaushalt. Als Vergleich kurz, die Ms. und ich verbrauchen gewöhnlich zwischen 1.700 und letztes Jahr 1.900 KW/h… obwohl hier noch zwei Kühlgeräte(Kühlschrank und Gefrierschrank aus den Zeiten von Grandma Moses) arbeiten. Meine Handyspielpassion hat uns letztes Jahr tatsächlich knapp 200 KW/h mehr eingebracht(zwei Tablets wurden täglich zweimal geladen m( ). Ansonsten LED wo geht und abschaltbare Stromleisten und ein Raspi als Medienbeschicker statt eines deutlich mehr verbrauchendem BlueRay oder ähnlichem Gerät. Aber auch der sowie das NAS werden schlafen geschickt wenn wir es nicht brauchen…unkomfortabler aber deutlich billiger.
Ansonsten gilt: Ich habe immer noch den gleichen Endpreis beim Strom wie vor 5 Jahren, auch wenn sich die Zusammensetzung des Preises geändert hat(Grundpreis vs. Verbrauchspreis). Ich habe heute gerade den Wechsel zum neuen Anbieter gemacht...48€ p.m. Abschlag...und am Ende des Jahres gibts diesmal wieder was zurück, da bin ich mir sicher. 100% Ökostrom seit knapp 10 Jahren, also auch da wird nicht gespart, wie es sich für einen Mittelklasseökobourgeoisiehaushalt wie unseren gehört. :-D
Ansonsten sieht man an der Strompreisentwicklung wo einen die vielgepriesene Privatisierung hinbringt...man muss jedes Jahr wechseln und unterm Strich wird der Kram -obwohl billiger- dennoch teurer. Was zwar auch an der nur von uns Souveränen des bürgerlichen Staats zu bedienenden EEG Umlage et. al. liegt, aber eben auch daran, dass Preissenkungen bisher nicht weitergegeben wurden, Preiserhöhungen jedoch zeitnah. Ein Schelm wer da System dahinter vermutet. ;-)
Zugegeben neidvoll, lieber Herr bloedbabbler, und mit Tränen in den Augen, lese ich von den etwa hälftigen Stromkosten in ihrem Haushalt. Wir haben ja durch den Umzug vor ca. zwei Jahren schon den Anbieter gewechselt, davor waren wir für drei Jahre seit 2010 bei einem anderen Anbieter in Oldenburg mit reinem Ökostrom, der machte dann dicht und wir haben bis zum Umzug hierher wieder jährlich einen anderen Anbieter gehabt. Wie berichtet ist der Preis erst hier in Hessen so sehr nach oben geschossen, dass wir nun fast das Doppelte dessen zahlen als zuvor.
Unser Kühlschrank ist das einzige Gerät, was durchgehend läuft, im Bad arbeitet ein 'on-demand' Durchlauferhitzer, Waschmaschine & Trockner sind erst hier gekauft und energiesparender als die Geräte die wir vorher hatten. In Bad, Küche und Arbeitszimmer sind Neon-Lampen an der Decke die Hauptlichtquelle.
Als nächste Maßnahme will ich den Energieverbrauchszähler (liegt bedauerlicherweise im WW, der steht noch am Teutoburger Wald) hier einmal zwischenschalten um zu suchen, wo die Quelle für den Mehrverbrauch ist.
PS
Über den "Mittelklasseökobourgeoisiehaushalt" müssen wir demnächst nochmal reden, solche Bandwurmworte sind hoch verdächtig!
Mist, eben statt Control+C auf Control+V gedatscht und den feinstreifigen Erguss der letzten halben Stunde damit gekillt...deswegen-weil meine Lust begrenzt ist das nochmal alles zu schreiben- meine Mutter hat einen Verbrauch in der Saison 17⁄18 von 2.600KW/h fürs gesamte Haus...ebenfalls Durchlauferhitzer. Warmwasserbereitung via Durchlauferhitzer oder Boiler -also bei nicht vorhandenem Warmwasserkreislauf- kann deutlich nach oben treiben. LED's überall rein, spart gut. TV und sonstige Geräte richtig ausschalten(schaltbare Steckdosenleiste) und nicht im Stand-by Strom verbrennen lassen. Computer nicht den ganzen Tag anlassen, so nicht gebraucht...etc.
Ein Anbieterwechsel ändert ja nix am Stromverbrauch, was aber zu beobachten ist, solange ein Vertrag nicht für 2 Jahre günstige Konditionen bietet(oftmals wirkt das nur so, durch einen im ersten Jahr eingerechneten Bonus), ist ein jährlicher Wechsel Pflicht, sonst steigen die Kosten signifikant. Mein letzter Anbieter erklärte mir, durch seinen neuen Preis ab dem zweiten Jahr erhöhte sich meine Kosten nur um 8€...was einer Erhöhung um knapp 20% gleich kam. Ich lehnte dankend ab und habe nun einen Anbieter der mich ungefähr auf dem gleichen preislichen Niveau des vorherigen im ersten Jahr beliefert. Und im März 2020 werde ich dann wieder wechseln, denn spätestens im Februar wird der aktuelle Anbieter mich auch wieder mit solch einem verlockenden Erhöhungsangebot verscheissern wollen. ;-)
Schade, dass Sie die falschen Tasten benutzt haben - weil ich das immer fürchte nehme ich stets die Maus!
Das ihre Mutter - wie Sie - so wenig verbraucht macht mich dann doch stutzig. Beispielsweise im Wohnzimmer wird der Leuchter an der Decke fast nie angeschaltet und in den beiden Beistelltisch-Lampen sind (je 2) Stromsparbirnen, von denen immer nur eine brennt.
Möglich, dass es die Spülmaschine (läuft fast täglich) & die Waschmaschine (samt Trockner) sind, obwohl viel auf dem Trockenständer trocknet, weil so lästige Knitterfalten gerade gezogen werden können.
Ich habe Ende Januar mit einem dieser Stromkostenminimierer die Umstellung in Gang gesetzt - die bekommen nur Geld für ihre Dienste wenn die Differenz mehr als 100,- € zu meinen Gunsten beträgt, es sind nur 88,- € geworden ....
Was mich wirklich foppt ist: Es gibt EEG Umlagen, offshore-Versicherungsumlagen, Netzentgelte usw. - und die "Stromsteuer" - wofür zahlen wir die? Das ist wie die Besteuerung von Atemluft!
Wußten Sie, dass man für selbsterzeugten Strom aus Solaranlagen ebenfalls die "Stromsteuer" zahlen muss?
In dem verlinkten Glossar des Ministeriums wird zwar erklärt dass diese Steuer erhoben wird - der Grund dafür wird geflissentlich verschwiegen. Allerdings verweist man wieder mal auf die EU, die (angeblich?) dafür verantwortlich ist.
Dann noch die Tatsache, dass die Stromnebenkosten von früher 25% auf jetzt 55% angestiegen sind.
Ich höre auf bevor ich mich noch tatsächlich aufrege ....
Ich tippe mal auf den Trockner.
Der neue, den wir meiner Mutter 2018 gekauft haben, läuft so ein- bis zweimal im Monat; wenn der täglich läuft, dann sieht man das schon deutlicher an den KW/h. Wir hatten ein Luftentfeuchtungsgerät im Keller für knapp 2 Wochen laufen und der Mehrverbrauch war sofort sichtbar... jetzt läuft das nur noch mal wenns wirklich deutlich zu feucht ist und nicht um den Keller auf eine Luftfeuchtigkeit von 40% zu bringen. ;-)
Gabs vorher in der Wohnung in NRW auch Durchlauferhitzer?
Ich finde ja Stromanbieterwechsel nicht wirklich schwer, und, sobald ich einen Stundenlohn von umgerechnet 30-40€ mit einem Wechsel rausholen kann, auch immer gerechtfertigt.
Ist ähnlich wie bei KFZ- und ähnlichen Versicherungen....irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem die Versicherung deutlich mehr kostet, weniger leistet oder beides...dann wird eben neu abgeschlossen. Für solche Wechsel versuche ich die
ParasitenDienstleister rauszuhalten - geht ja von meiner Kohle ab.Ähnlich ist es mit Steuerberatern...einzig Juristen sind mir im Zweifel ihr Geld wert. :-D
/OT Leider hat der dämliche Opera mir nicht erlaubt den Text zu kopieren, obwohl ich es brav mit Ctrl+C und auch via Maus-Kontextmenü 'kopieren' probiert habe. Ich konnte zwar alles markieren, aber es wurde nichts in die Zwischenablage kopiert...Firefox mit Tor ist mit ihrem Anbieter immer ein unseliger Kampf, da hätte das sicherlich einfach funktioniert./
Ich habe zunächst einmal den Boiler in der Küche komplett ausgeschaltet (Drehknebel auf der Vorderseite), das ar einfache als eine Zeituhr dazwischen zu setzen. Der Trockner läuft im Winter oder bei starkem Wind draußen - mal sehen, ob sich da noch etwas einsparen lässt.
Opera habe ich bei mir einmal ausprobiert - das zuzuschaltende VPN fand ich gut, leider ist es nach dem letzten Neustart weg :c(
Schneller war es auch, was mir aber absolut nicht gefallen hat war, dass nach einem update ALLE Einstellungen (von Hand) wieder weg waren. Und das war eine zeitaufwändige Sache, sehr unangenehm.