Alles mobil ..?! ②

Die Deut­schen sind *Kre­dit­kar­ten­muf­fel*, und im inter­na­tio­na­len Ver­gleich schnei­den wir, was die Nut­zung von bar­geld­lo­ser Zah­lung angeht, immer schlecht ab. Nicht unbe­dingt in jeder Hin­sicht pas­send, denn Vor­sicht und Zurück­hal­tung ist gera­de bei sol­chen Geld­ge­schäf­ten gün­sti­ger als die­se *was-kostet-die-Welt*-Hal­tung bei­spiels­wei­se der Ame­ri­ka­ner, die dann auch fol­ge­rich­tig (je nach Umfra­ge) zu 45% der Bevöl­ke­rung zwi­schen einem bis vier Gehäl­tern in den roten Zah­len ste­hen und in einem Not­fall 400,- US$ nicht bar auf­brin­gen könnten. 

Der Bei­trag, aus dem der oben dar­ge­stell­te Text­aus­zug stammt, und den ich zur Lek­tü­re über die Ein­füh­rung von Bezahl­funk­tio­nen über Mobil­te­le­fo­ne nur wärm­stens emp­feh­len kann, beleuch­tet neben den Mög­lich­kei­ten die Fall­stricke einer sol­chen Bezah­lung. Genau­so wie es kei­ne 100%-ige Sicher­heit beim mobi­len Ban­king geben kann und wird - der Herr bloed­bab­b­ler hat dazu gera­de einen umfas­sen­den Arti­kel ver­öf­fent­licht - trifft das auf das bar­geld­lo­se Bezah­len am 'point-of-sale', also an den Kas­sen der Ein­zel­händ­ler zu. Wie ich vor ein paar Tagen schon beschrie­ben habe gibt es Geeks, die das immer zuerst haben und machen müs­sen. Es scheint mir gera­de die Abwick­lung über Mobil­te­le­fon noch viel unsi­che­rer, als es zuvor für Kre­dit- und Debit­kar­ten beschrie­ben wurde.

Die Argu­men­te für die ver­ab­schie­de­ten Ände­run­gen, die uns nun als Grund für die Umstel­lun­gen genannt wer­den, sind wie­der­um ein Bei­spiel dafür, wie die Poli­tik ihre Zie­le durch­setzt wenn es auf natio­na­ler Ebe­ne nicht funktioniert: 

Man lässt es die EU machen!

Hier also die EU wie­der als Buh­mann und als trei­ben­der Akteur zugleich, denn den Ban­ken ist nichts unan­ge­neh­mer, als ver­schie­de­ne (kun­den-, aber nicht ban­ken­freund­li­che) Syste­me par­al­lel vor­zu­hal­ten. Was ist da ein­fa­cher, als auf EU-Ebe­ne zu lobbyieren?

Letzt­lich läuft es wohl auf einen ganz ein­fa­chen Grund für all die Ände­run­gen beim Zah­lungs­ver­kehr [„Mobi­le Wal­let Col­la­bo­ra­ti­on“] hin­aus:

Irgend­wer hat ein Inter­es­se dar­an
den Zah­lungs­ver­kehr kom­plett bar­geld­los zu machen.

Es wäre schon ein selt­sa­mer Zufall - der der Lebens­er­fah­rung total wider­spricht - wenn das ohne jeg­li­che Absicht ein­fach so aus sich selbst her­aus ent­stan­den wäre. Nein, das sind ein­fach zu vie­le Zufäl­le auf einmal.

Arti­kel aus 2018 dazu → mobi­les bezahlen

Kommentare

  1. Ich habe ja vor ein paar Jah­ren resi­gniert. Bis dahin hat­te ich mich gewei­gert tele­ban­king zu ver­wen­den. Beruf­lich hat­te ich zu viel mit dem Testen von Bank­an­wen­dun­gen zu tun. Unsi­che­re Ver­bin­dun­gen, leich­te Hack­bar­keit und das Feh­len von aus­rei­chen­den Prüf­me­tho­den schreck­ten mich ab, pri­vat ein zusätz­li­ches Risi­ko einzugehen.
    Mitt­ler­wei­le ist es mir egal, solan­ge das Risi­ko beschränkt bleibt, dass ein Scha­den mir zu Lasten gelegt wird.
    Die abso­lut bar­geld­lo­se Zah­lung, selbst für einen Kau­gum­mi um 50 cents, wie sie in Schwe­den angeb­lich schon gebräuch­lich ist, stel­le ich mir fürch­ter­lich vor. (Obwohl teil­wei­se auch wie­der praktisch.)
    Für mich ist sie aller­dings ganz ein­deu­tig eine Ent­mach­tung des Bür­gers. Die staat­li­che Kon­trol­le kann jeder­zeit jeman­den finan­zi­ell für vogel­frei erklären.
    Ich wür­de ger­ne wis­sen, wie sich die Aus­wir­kun­gen dann abspie­len wer­den. Hof­fent­lich bin ich bis dahin schon hin.
    In eini­gen seriö­sen Sci­ence-Fic­tion wur­den ähn­li­che Sze­na­ri­en bereits beschrie­ben. Es sind im all­ge­mei­nen Dystopien.

    1. Für mich ist das wie­der so ein Fall von "was mach­bar ist wird auch gemacht - ohne zugleich über die Kon­se­quen­zen nach­zu­den­ken", denn genau da set­zen sowohl Ihre, wie auch mei­ne, (und noch viel, viel mehr Men­schen) Vor­be­hal­te bezüg­lich die­ser Mobil­te­le­fon­tech­nik an:
      Immer neue Apps die schnüf­feln, sich gegen­sei­tig beschnüf­feln, und wie soll denn bit­te da irgend­je­mand den Über­blick behalten?

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