Genußfeindliches Puristenpack!
Dem Alkoholkonsum unter Druck abzuschwören führt nicht nur bei Jugendlichen, sondern vor allem bei Erwachsenen zu heftigem Unmut.
Nun bin ich in diesem Fall kein Paradebeispiel, denn ich trinke bekanntlich kaum Alkohol - allerdings:
Für das uneingeschränkte Recht des selbstbestimmten Alkoholkonsums würde ich auf die Barrikaden gehen ....
Zur Zeit erleben wir eine neue Welle - diesmal geht es gegen die Nutzung von Kraftfahrzeugen: Autofahrer sind die Bösewichte der Nation, nur wer Fahrrad fährt ist ein akzeptables Mitglied der Gesellschaft ....
Liebe Protagonisten der Fahrradbewegung:
Strampelt nur schön weiter .... wenn ich nicht Auto fahre gehe ich lieber zu Fuß .... ich lasse mich nicht von euch vereinnahmen und mit einem lächerlichen Helm verunstalten .... und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer üben ja auch Alle - mit Ausnahme der Radfahrer ....
Das nächste Mal aber, wenn einer von euch mir wieder einmal rücksichtslos auf dem Gehweg in die Quere kommt, dann seid auf der Hut:
Mein Gleichgewicht auf zwei Füßen ist besser
als eures auf zwei Reifen!
Den zweiten Teil unterstütze ich uneingeschränkt. In punkto Alkohol weiß ich allerdings nicht so recht, wie ich dazu stehen soll. Per Definition ist Alkohol eine 'harte Droge' - macht also körperlich abhängig.
So gesehen müsste der Alk also verboten sein, währen die 'weiche Droge' Cannabis, die keine körperliche Abhängigkeit hervorruft, legal sein müsste.
Aber das hat wohl was mit über Jahrtausende hinweg gepflegten Traditionen zu tun.
Auch Cannabis .... macht abhängig, wenngleich bei Vielen erst über sehr langen Zeitraum .... viel gefährlicher sind die Veränderungen des Hirns mit Tendenz zu Transmitterdefiziten: Langzeitergebnisse deuten auf irreversible (organische) Strukturschäden hin - viel Schaden für wenig Genuß!
Selbstverständlich ist Alkohol - vor allem durch die rasch einsetzende Bewußtseinsveränderung - ein starkes Rauschmittel: Aber außer Schäden an der Leber bleiben (Alkoholkranke ausgenommen) keine irreversiblen Veränderungen zurück.
Frühe Exposition deckt eine Anlage zum Alkoholismus auf - daher halte ich ein Verbot - oder mindestens eine Beschränkung - für Jugendliche bis 18 Jahren für durchaus angemessen .... allerdings bin ich auch geneigt, einem moderaten Genuß im häuslichen Bereich das Wort zu reden, damit eine allmähliche Exposition geschehen kann, denn die alleine läßt zu, daß die Betroffenen Grenzen ausloten ....
Ich wollte jaa jetzt nicht dem Cannabis-Konsum das Wort reden. Übermäßiger Genuss - zu dem wir Eurasier ja neigen - hat natürlich auch hier negative Konsequenzen. Kein Thema.
Aber Millionen von Hirnzellen - wie bei einem Alkoholrausch - werden durch den Cannabis-Genuss jedenfalls nicht zerstört.
Ich hatte auch nicht .... vermutet, daß Sie dem Cannabis das Wort reden wollten .... meine Anmerkungen sollten lediglich ergänzend Klarheit herstellen: Jede Droge hat Nebenwirkungen - unerwünschte Nebenwirkungen ....
Die Gefährdung beim Alkohol liegt ja gerade in der spezifischen Zerstörung der Schaltzellen, also der Zellen, die Signale bündeln und verarbeiten. Geht davon eine kaputt, so hat das Auswirkung auf viele hunderte angedockter Zellen .... irreversibel!