Freitagstexter Siegerehrung
[49.KW; 07.12.2018]

Neuer Rekord:

Die­ses Mal war das Teil­neh­mer­feld noch­mals grö­ßer als zuvor - immer­hin eine Stei­ge­rung um 50% gegen­über dem Wett­be­werb in der 44. Woche - und die SIEGEREHRUNG mit Pokal­ver­ga­be für den Frei­tags­tex­ter wird hier­mit eröffnet!

Drei "a.K."-Beiträge - das sind eben­so vie­le wie die, die gewer­tet wurden.

Die Jury, also ich, hat mit sich gerun­gen und dann - wie zu erken­nen - unbe­ein­flusst davon, dass der Herr shhhh! vor eini­ger Zeit so unfreund­lich war eine Mail-Anfra­ge völ­lig zu igno­rie­ren und mich nicht ein­mal einer Ant­wort zu wür­di­gen - fol­gen­des entschieden: 

Sie­ger ist Spraak­vans­maak aka shhhh! Das beson­de­re an die­sem Vor­schlag ist, dass drei Schu­he im Bild zu sehen sind, und daher impli­ziert wird, der Inse­rent habe drei Füße. Ori­gi­nell!
Der Pokal wird hier­mit an Spraak­vans­maak aka shhhh! überreicht


Der Sie­ger­text:

+++VERLOREN+++
Habe gestern mei­ne Schu­he ver­lo­ren,
bei Rück­ga­be Fin­der­lohn.
Bit­te mel­den unter: 0800-HEAVEN "


 

Der näch­ste Frei­tags­tex­ter fin­det demnach
D O R T → also HIER → statt. 

Das wer­te Publi­kum wird um rege Teil­nah­me gebe­ten .... Danke!

Die dies­ma­li­gen Teil­neh­mer/-innen:

(a.K.) manof­me­dia (a.K.)
Ich sag­te doch “Hol den Skipper.”…

(1) Kul­tur­fla­neur
Übers Was­ser gehen ist nicht ein­fach, aber dann auch noch aufwärts…

(2) Spraak­vans­maak
+++VERLOREN+++
Habe gestern mei­ne Schu­he ver­lo­ren, bei Rück­ga­be Finderlohn.
Bit­te mel­den unter: 0800-HEAVEN

(a.K.) iGing (a.K.)
Ein Schiff, wenn kein Wind weht,
ist wie ein Schuh, der nur rumsteht.

(3) schla­bon­ski
Was wür­de Jesus tra­gen? — Na, jeden­falls kei­ne Sebago Docks­ides für 200 Dol­lar, selbst *wenn* man damit übers Was­ser lau­fen könnte.

(a.K.) nömix

Als Ant­wort auf Die­ter Schlabonski.
Es rief die Men­ge: »Seht,
ein Wunder!
Über den See Genezareth
schrei­tet der Herr, und geht
nicht unter!«

Über das Was­ser schritt der Herr.
(Doch aller­dings ver­riet er der
ver­blüff­ten Men­ge später:
»Das Was­ser war ja, bittesehr,
eh nicht so tief: im Schnitt nicht mehr
wie fuff­zehn Zentimeter.«)

(Mar­tin Krassnig)

Kommentare

  1. Oh, dan­ke für den Pokal! Dar­an hat­te ich gar nicht mehr gedacht. Dann wer­de ich wohl mor­gen mal ein Bild einstellen.
    Und wegen der Anfra­ge, da habe ich erst gar nicht ver­stan­den, wor­um es ging und irgend­wann habe ich es ein­fach ver­ges­sen. Tut mir leid.

  2. Das erklärt bedau­er­li­cher­wei­se nicht, war­um Sie mir nicht wenig­stens den Emp­fang bestä­tigt haben.
    Oder nach­ge­fragt haben, um zu ver­ste­hen um was ich Sie gebe­ten habe.

    Wel­chen Teil mei­ner Anfra­ge fan­den Sie denn *unver­ständ­lich*?

    Hier ein screen shot des E-Mails an Sie:

    Hier ein wei­te­rer screen shot von dem Arti­kel um den es sich han­del­te, der Link dahin stand im E-Mail:

  3. Ist doch ganz einfach:
    ler­nen = Wis­sen aneignen
    leh­ren = Wis­sen vermitteln

    Der Hund übt in die­sem Fall die Tätig­keit aus – das Verb bezieht sich also auf ihn.

    Zu beach­ten ist aller­dings, dass in eini­gen platt­deut­schen Regio­nen ler­nen syn­onym mit leh­ren ver­wen­det wird, es somit mund­art­lich kor­rekt ist.

    1. Vie­len Dank für ihre Aus­füh­run­gen, Frau Araxe. 

      Dass "ler­nen" pas­siv und "leh­ren" aktiv sind war mir schon klar. Es ist eben­so eine Tat­sa­che, dass ein Hund nicht "leh­ren" kann, obwohl .... es sprach­lich durch­aus kor­rekt ist das zu behaupten. 

      "Ler­nen" ist also falsch ange­wandt - nur WARUM?

      Da es in der Gram­ma­tik immer Regeln gibt möch­te ich gern wis­sen wel­che die­ser Regeln hier zutrifft.

    2. Was will der Hund uns lehren?
      *Was will der Hund uns lernen?

      Selbst wenn man sich den Hund als einen akti­ven Leh­rer vor­stel­len wür­de (kann ja im Mär­chen durch­aus vor­kom­men, ohne dass des­halb die Gram­ma­tik falsch wird), blie­be der *-Satz trotz­dem falsch. 

      Aber nicht, weil Ler­nen pas­siv wäre, son­dern weil "ler­nen" als Akku­sa­tiv­ob­jekt eine zu ler­nen­de Sache erfor­dert und kei­ne Per­son die­se Posi­ti­on im Satz ein­neh­men kann; das hat natür­lich damit zu tun, dass man durch Ler­nen nur sich selbst etwas aneig­net und nicht einem Ande­ren etwas bei­bringt (das mein­ten Sie wahr­schein­lich damit, Ler­nen sei pas­siv); es hat also mit der Bedeu­tung des Wor­tes "ler­nen" zu tun.

      Bei "leh­ren" hin­ge­gen kann sowohl die gelehr­te Sache als auch die belehr­te Per­son oder bei­des folgen:
      Ich leh­re einen Satz.
      Ich leh­re den Schüler.
      Ich leh­re den Schü­ler einen Satz.
      Wie alle Bei­spiel­sät­ze haben auch die­se etwas Künst­li­ches und kom­men so kaum vor. Aber es geht ja ums Prin­zip, und da eig­nen sich die eigens kon­stru­ier­ten Sät­ze oft bes­ser, weil man z.B. durch die Wahl eines Mas­ku­li­nums den Akku­sa­tiv leich­ter ver­deut­li­chen kann ("den" ist immer Akku­sa­tiv, bei "das" muss man schon genau nachfragen).

      Ein wei­ter­ge­hen­des WARUM ist in der Gram­ma­tik kaum beant­wort­bar, man kann natür­lich auf die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der jetzt übli­chen Regeln zurück­grei­fen, aber das ist nur eine zeit­li­che Rück­ver­schie­bung der Fra­ge­stel­lung. Denn letzt­lich ent­schei­det der (ggf. dama­li­ge) Sprach­ge­brauch über die Gül­tig­keit von Regeln. Die­se kön­nen sich im Lauf der Zeit ändern, anders als Naturgesetze!

    3. @ iGing

      Ich bedan­ke mich recht herz­lich für ihre Aus­füh­run­gen - beson­ders vor dem Hin­ter­grund der kürz­li­chen Mit­tei­lung sie wür­den näch­stens weni­ger kom­men­tie­rend prä­sent sein wollen .... 

      Aus all dem, was geschrie­ben wur­de (nicht nur, aber über­wie­gend von Ihnen) ent­neh­me ich, dass mich mein Gefühl (eine sel­te­ne Begrün­dung für mei­ne grund­sätz­li­che Hal­tung) nicht trog, als ich andeu­te­te, es sei wohl der Satz "Was will der Hund uns leh­ren" rich­tig.

  4. Tja, ich fin­de den Fall gar nicht so ein­fach, denn was will uns schon das "Kleid" eines Bau­mes leh­ren, der ja nun auch nur eher pas­siv in der Gegend her­um­steht (Oh, Tan­nen­baum). Ety­mo­lo­gisch gese­hen befin­den sich bei­de Ver­ben sicher­lich in einer inter­es­san­ten Kon­stel­la­ti­on zuein­an­der, die mir und wahr­schein­lich auch allen ande­ren noch leben­den Spre­chern ver­bor­gen blei­ben wird. Mei­ne Theo­rie ist ja der eher refle­xi­ve Cha­rak­ter von "ler­nen", auch wenn wir ihn im Deut­schen sozu­sa­gen getilgt haben. Die­se Refle­xi­vi­tät bie­tet leh­ren nicht. Das ist aber auch nur eine ganz holp­ri­ge Brücke. Im Übri­gen bestä­ti­ge ich hier­mit den Emp­fang der Mail, die Lesung, Nach­den­kung und das Ver­ges­sen derselben.

    1. Und die­se Aus­füh­run­gen ver­deut­li­chen auch, war­um ich damals, als Herr wvs sei­ne Fra­ge ver­öf­fent­lich­te, dach­te: Ach was soll's, muss ich mir jetzt hier den Kopf zer­bre­chen, soll's doch ein ande­rer erklären!

Kommentare sind geschlossen.