Klein, klein, .... das hat Auswirkungen!

Gene­ra­tio­nen nach 2000 sind mit Mobil­te­le­fo­nen aufgewachsen.
Sie haben ihre Tage mit Blick auf klei­ne Bild­schir­me verbracht.
Die Welt begrenzt sich für Vie­le auf genau die­se Bildschirmgröße.
Wer so 'beengt' den­ken lernt ver­liert den Blick für das gro­ße Ganze.
Was nicht im Tele­fon zu fin­den ist exi­stiert nicht.

So ist es nicht ver­wun­der­lich, dass alte 'Tugen­den' verschwinden:
Freund­lich­keit, Höf­lich­keit, Rück­sicht­nah­me - um nur eini­ge zu nennen.

Kommentare

  1. Und es ist noch viel schlim­mer, lie­ber Wolf­gang. Die lie­ben Klei­nen ste­hen mor­gens damit auf, gehen Abends damit ins Bett und schla­fen dar­über ein. Am harm­lo­se­sten sind da noch die phy­si­schen Fol­ge­schä­den wie Kurz­sich­tig­keit oder der soge­nann­te "Han­dy­dau­men". Psy­chisch betrach­tet hat die­se exzes­si­ve Nut­zung noch viel gra­vie­ren­de­re Probleme. 

    Das kind­li­che Gehirn bekommt nie Ruhe, wird also einer­seits reiz­über­flu­tet und ande­rer­seits feh­len Rei­ze, die für die Ent­wick­lung in der Welt, in der die Kin­der leben, von enor­mer Wich­tig­keit sind. Die klet­tern nicht mehr auf Bäu­me, nicht zum Spaß und auch nicht um Kir­schen zu klau­en. Zu vie­le kom­men kaum noch an ihre phy­si­schen Gren­zen und ler­nen nicht mehr ihre Kör­per ken­nen und verstehen. 

    Noch viel schlim­mer ist oft, was sie sich auf ihren Bild­schir­men anschau­en. Sie benut­zen die Din­ger ja nicht wie ein Buch und hal­ten sich bei Wiki­pe­dia oder der GWUP auf. Die sind haupt­säch­lich auf irgend­wel­chen (a)sozialen Medi­en unter­wegs und betrei­ben nichts ande­res als eine per­ma­nen­te Nabel­schau. Sie ver­glei­chen sich mit ande­ren (oft Blen­de­rIn­nen) und füh­len sich nur dann erfolg­reich, wenn sie so sind wie ihr "Vor­bil­der", oder genau das haben, was die "Vor­bil­der" haben. Die Span­ne zwi­schen "Loser" und "Gewin­ner" ist bei ihnen ver­dammt kurz.

    Die Fol­ge sind eine stei­gen­de Anzahl an Angst­stö­run­gen oder bspw. Emo­tio­nal insta­bi­le Per­sön­lich­keits­stö­rung (Bor­der­line) und ande­re psy­chi­sche Erkrankungen. 

    Ich sage nicht, dass Han­dys, Tablets und das Inter­net "Mop­pel­kot­ze" sind. Es ist wie so oft: die Dosis macht das Gift. Es bräuch­te ein Schul­fach Medi­en­kom­pe­tenz, damit sie ler­nen, die Din­ger zu ihrem Vor­teil zu nut­zen und auch mal abzu­stel­len und sich die rea­len Welt zu wid­men. Es bräuch­te han­dy­freie Zei­ten und Zonen, bedeu­tend mehr Sport und etwas Hand- und Kopf­ar­beit. Und das alles schon sehr früh in der kind­li­chen Ent­wick­lung. Aber lei­der habe ich es schon erlebt, dass so ein 3 jäh­ri­ger Tropf mit dem Tablet ruhig gestellt wird. Aber er wuss­te schon, wie er das Lied von irgend­ei­ner Feu­er­wehr immer und immer wie­der von vor­ne star­ten konn­te. Die Eltern saßen dane­ben, haben geraucht und auf ihr Han­dy geglotzt, natür­lich jeder auf sein eige­nes. Das war ein ganz, ganz trau­ri­ges Bild und lei­der in mei­ner eige­nen Familie... 

    Freund­lich­keit, Höf­lich­keit und Rück­sicht­nah­me ler­nen die Kin­der mit den Din­gern nicht. Leider.

    1. Dan­ke, Olaf, dass du die­se Erwei­te­rung geschrie­ben hast! 

      Es sind, wie du schon ange­ris­sen hast, nicht die (ganz) Klei­nen, son­dern deren heu­ti­ge Eltern­ge­nera­ti­on, die als Vorb­bild ver­sa­gen und zwar k o m p l e t t! Vor der Fol­ge-Gene­ra­ti­on fürch­te ich mich schon, denn die wer­den einst Alles mit­ma­chen was ihnen an Neu­hei­ten ange­bo­ten wird - immer auf der Suche nach dem ulti­ma­ti­ven *Kick!* Schon die Vor-Gene­ra­tio­nen fan­den sich in einer ähn­li­chen Situa­ti­on, nur waren es da leich­te bis schwe­re Dro­gen die die Abhän­gig­keit beding­ten: Etwas, was sich nicht grund­sätz­lich unter­schei­det, wenn man die Beloh­nungs­funk­ti­on und deren Befrie­di­gung im Hirn genau­er untersucht.

      Vor Jah­ren schon hat­te ich mal einen Bei­trag hier der ein Bild mit Schülern/Studenten zeig­te die zusam­men saßen aber völ­lig ohne sich mit­ein­an­der zu beschäf­ti­gen, da jede:r auf das Mobil­te­le­fon glotz­te. Wenig spä­ter sah ich eine Abbil­dung eines Gastro-Betrie­bes auf dem stand: "We don't have WiFi - talk to each other!"

    2. Zitat: "Freund­lich­keit, Höf­lich­keit und Rück­sicht­nah­me ler­nen die Kin­der mit den Din­gern nicht. Leider."
      Und ich füge hin­zu, dass durch die über­mä­ßi­ge Nut­zung die­ser "Din­ger" auf Dau­er auch jeg­li­che eige­ne Krea­ti­vi­tät ver­lo­ren geht. Es wird nur noch kon­su­miert. Wie schon im Bei­trag erwähnt, sind vie­le Eltern ein schlech­tes Vor­bild. Wo soll das enden? Ich befürch­te eine immer wei­ter fort­schrei­ten­den Verdummung.

  2. Guten Mor­gen Herr Lang,
    selbst­re­dend ist der rei­ne Kon­sum von Infor­ma­tio­nen der Krea­ti­vi­tät nicht dien­lich - und wenn man an Com­pu­ter­spie­le denkt wer­den dort ledig­lich am Tele­fon nütz­li­che Fer­tig­kei­ten ent­wickelt. Wie Olaf oben schon andeu­te­te geht es da um lang­fri­stig ent­ste­hen­de Fehl­stel­lung von Fin­gern und Kon­zen­tra­ti­on auf bestimm­te Signa­le - sol­che, die es in natür­li­cher Umge­bung nicht gibt.

    Der letz­ten Satz kann ich nur unter­schrei­ben! Wenn es die Eltern nicht schaf­fen die Nut­zung der Tele­fo­ne ein­zu­schrän­ken (zeit­lich, aber gleich­sin­nig für die Inhal­te), dann steht eine sehr ernst­haf­te Min­de­rung von Bil­dung an. Genau­ge­nom­men sehen wir das ja heu­te schon - ich schrieb vor eini­ger Zeit ein­mal einer kom­men­tie­ren­den Per­son: "Die­se Infor­ma­ti­on gehör­te frü­her zur All­ge­mein­bil­dung, das wuß­te man ohne bei Goog­le nachzuforschen ...!"

  3. Nicht nur klei­ne Han­dy-Bild­schir­me, auch rie­si­ge TV-Bil­der kön­nen sich fatal aufs Gehirn aus­wir­ken. So habe ich ein­mal in einer 'Pokemon'-Übertragung auf dem Bild­schirm eine Trig­ger­war­nung sehen kön­nen, die vor Aus­wir­kun­gen bestimm­ter "Flash"[so nennt man das doch, wenn's flickert und flackert wie verrückt?]-Szenen aufs Gehirn warn­te. Die Mut­ter der betrof­fe­nen Klei­nen hat­te das zwar gele­sen, aber schlicht ignoriert.

    Nicht weni­ger fatal fin­de ich, dass die Auto­kor­rek­tur (sprich KI) gera­de eben aus dem Wort "Trig­ger­war­nung" das Wort "Früh­för­de­rung" gemacht hat. Na, wenn das mal kein Miss­ver­ständ­nis ist!

    1. Total kor­rekt, Frau iGing, natür­lich gilt der Vor­be­halt genau­so bei gro­ßen Bild­schir­men .... nur war es mir hier das Anlie­gen auf die bestän­di­ge Ver­füg­bar­keit in eige­nem Gut­dün­ken der 'lie­ben Klei­nen' hin­zu­wei­sen: Das Ergeb­nis ist eine Abkehr von der Wirk­lich­keit, es zäh­len völ­lig unsin­ni­ge Wer­te (auf die ich frü­her schon hin­ge­wie­sen hat­te) deren Bedeu­tung für das Leben in der Rea­li­tät gleich Null ist.

      Ihre Auto­kor­rek­tur läuft bestimmt unter 'Win­dows' bzw. einem Able­ger davon oder unter Android - da wird der Nut­zer zum Skla­ven der Maschi­ne degra­diert. Bei Apple nicht anders, nur teu­rer. In sol­chen Fäl­len kann ich nur immer wie­der auf freie Soft­ware hin­wei­sen, die nimmt die *user* noch ernst.
      Haben Sie die Mög­lich­keit in das Wör­ter­buch neue Begrif­fe zu spei­chern? Dann könn­ten Sie 'Trig­ger­war­nung' dort auf­neh­men und die KI hät­te etwas 'gelernt' ....

      PS
      Bei mir soll­te Trig­ger­war­nung zu Unwet­ter­war­nung werden ....

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