[Quelle: Statistisches Bundesamt]
In den Jahren seit 2015 hat eine Explosion der Kosten stattgefunden, ca. 3% Steigerung pro Jahr (!) sowohl bei den Baukosten, sowie bei den begleitenden Kosten [Bauhauptgewerbe & Ausbaugewerbe]. Es scheint nun eine gewisse Sättigung bei den Neubauten einzutreten, denn wie zu sehen ist geht die Kurve des Mittels nicht mehr aufwärts.
Nach wie vor besteht aber eine überhitzte Nachfrage nach Bestandsimmobilien - und kürzlich habe ich gesehen warum:
Da wurden Wohnungen aus der Gründerzeit (Ende vorletztes / Anfang letztes Jahrhundert)* mit durchschnittlich 160m², von denen zwei auf eine Etage passten, in nunmehr vier Wohnungen zu je etwa 80m² *saniert* .... die Kosten für eine solche Wohnung liegen nun bei 800€ plus 200€ Nebenkosten, plus 80€ Heizung, plus 75€ Stellplatz, plus 50€ Rate für die Einbauküche:
Macht zusammen schlaffe 1.205€, für 80m².
Ein Schnäppchen ..!?
Und das in einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern.
Wie Sie, liebe Lesende, leicht erkennen können, ist das der Weg zum Reichtum auf der 'speed lane', ganz schnell also. Wie sich doch die Zeiten geändert haben!
Wenn Sie diese Zahlen lesen verstehen Sie möglicherweise besser, warum wir im höheren Lebensalter noch einmal ein Haus bauen. Das kostet uns (mit 20m² mehr als die oben beschriebene Wohnung) monatlich 750€ plus 'Hausgeld' in Höhe von ca. 250€ [Strom, Gas, Wasser, Abwasser, sonstige Versorger und Steuern]. So die Planung, es kann sich noch geringfügig ändern - bei einem Hausbau gibt es keine tatsächliche, fixe Kostenübersicht bis das Projekt abgeschlossen ist. Wohl aber eine mit prozentualen Zuschlägen versehene Näherungsrechnung auf den Endpreis.
* Wikipedia schreibt dazu " .. Davon abweichend wird der Begriff Gründerzeit im kulturgeschichtlichen und vor allem im architekturgeschichtlichen Verständnis (wo er üblicherweise als Synonym für Historismus gebraucht wird) meist für die gesamte Phase nach 1870 und oft bis 1914 verwendet, so dass dabei die lange wirtschaftliche Krisenzeit ausgeblendet wird .. "