Es gibt Tage .... so fangen meist Geschichten an die irgendwelche absonderlichen, verstörenden, unerwarteten oder schlichtweg fast unglaublichen Hintergründe, nein, Abgründe auftun.
Doch der Reihe nach.
Die abgelaufene Woche begann noch entspannt.
Ab Dienstag wurde es turbulent.
Da kam zunächst ein Brief von meiner derzeitigen Versicherung die mir freundlich mitteilte, der ADAC, besser: die KfZ-Versicherung mit dem ADAC im Namen, habe ihnen geschrieben und festgestellt, dass ich beim ADAC versichert sei, eine Kündigung sei nie erfolgt.
Falsch! Denn an dem Tag, als ich eine Beitragserhöhung von 740 € auf nunmehr 980 € in der Post fand, immerhin fast 25%, hatte ich schon 'geistig' gekündigt. Ein Viertel teurer als im Vorjahr - bei Unfallfreiheit und keinem sonstigen Schaden - da habe ich sofort von dem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch gemacht und über 'Check24' eine Alternative gefunden. Erheblich preiswerter als der ADAC bei noch etwas besserer Leistung.
Wenn ich Ihnen, liebe Lesende, noch erzähle, dass dieser Posse ein mehrmaliger Austausch von E-Mails und Belegen, darunter eine Kopie des Originals der Kündigung (!), die zudem noch über den neuen Versicherer versandt worden war, vorausging, dann werden Sie mein Staunen ob dieser völlig unerwarteten Wendung verstehen. Was offenbar die anfragende Stelle des ADAC auch nicht wusste war, dass ich eine unrechtmäßige Abbuchung für den bereits gekündigten Vertrag sofort reklamiert und zurück geholt habe. Trotzdem war ich renitenter Alter in den Augen mindestens einer Person beim ADAC ebendort noch versichert.
Die Sache ist bestimmt noch für ein oder zwei zusätzliche Akte der Komödie gut - ich werde berichten!
Ein länger verabredeter Termin verstreicht - der erwartete Gesprächspartner taucht zu der Ortsbesichtigung nicht auf. Die wäre jedoch für die Festlegung des Gesamtvorhabens wichtig .... meine E-Mail lautet deshalb
" .. schade, dass Sie keine Zeit hatten - es war bestimmt etwas sehr Wichtiges, das sie abgehalten hat. Kommt vor .. "
Spät abends bekomme ich einen Anruf von der Frau des vergebens Erwarteten. Er sei, so berichtet sie, am Vormittag wegen starker Unterbauchschmerzen zur Notaufnahme gefahren - und gleich dort behalten worden. Diagnose 'Akute Appendizitis', im Volksmund "Blinddarmentzündung".
In wie vielen Fällen von Verabredungen ist so etwas das Hindernis für das Zustandekommen eines Handwerkerauftrages?

In Rechtssachen bereits - trotz allgemeiner Vorsicht und Skepsis bei blumigen Versprechungen gebranntes Kind - bin ich sehr vorsichtig. Ein Unternehmer verspricht umgehende Leistung und zehn Jahre Garantie. Da ich bereits mehrere Angebote habe vergleiche ich und komme zu dem Ergebnis:
Das ist nicht nur günstig, sondern auch schnell, weil bereits in zwei Tagen erledigt während ansonsten Fristen bis anno tobak genannt werden. Ich nehme also das Angebot per Handschlag zum Festpreis an.
Am Abend des Tages ein Anruf: Ob es wohl möglich sei anstatt übermorgen gleich morgen früh um 07:30h anzufangen. Im Prinzip ja, obwohl das nicht meine Zeit des Tagesbeginns ist. Die Arbeit beginnt und bald glänzt das Dach wie neu. Kosten 2.200 €uro, bar, weil Kleinunternehmer ohne Mehrwertsteuer.
Bei den Arbeiten wird ein Schaden an der Schieferabdeckung der Doppelgaube auf einer Seite festgestellt: Die Schieferplatten sind teils lose, das darunter liegende Holz angerottet und die Balken darunter .... könnten erst begutachtet werden wenn man ganz aufmacht und nachsieht. Der gute Teil der Nachricht ist, dass die rechte Seite der Gaube in Ordnung ist.
Zum 'besonders günstigen Preis' und sofort, um weiteren Schaden zu verhindern kann das erledigt werden - für schlaffe 1.000 €uro. Ich sehe vor meinem geistigen Auge die zusammenstürzende Gaube an der Stelle, unter der mein Schreibtisch steht und schlage ein:
Herrichtung der linken Seite wie rechts. Arbeitsbeginn gleich, denn es war erst kurz vor 13:00 h.
Gegen 16:00 h wird mir mitgeteilt es sei Alles fertig. Ich gehe hin um zu sehen was gemacht wurde. Zweifellos sind die zuvor schadhaften Stellen abgedeckt, der Balken war OK, konnte so bleiben weil er nicht angegriffen war.
Jedoch - ich traue meinen Augen kaum - geschah die Reparatur mit Bitumenpappe. Unschwer zu erkennen, und von Schiefer gut zu unterscheiden. Das werde, bedeutet man mir, demnächst noch ausgetauscht, weil Schiefer nur in größeren Platten zu bekommen sei und daher viel Abfall des teuren Werkstoffes anfalle und es sich so nicht lohne .... aber der Chef wolle schon 'mal 500 €uro haben.
Ha,ha! Wenn ich die bezahlt hätte sähe ich diese Firma nicht wieder, denn diese Zahlung wäre bereits erheblich mehr gewesen als nötig war die entstandenen Kosten seitens das Unternehmens abzudecken. Die Herren sind unter Murren abgezogen. Ohne einen Cent. Jetzt warte ich auf einen Termin zur Eindeckung mit Schiefer. Den will ich sehen bevor irgendjemand das Dach betritt.

Es ist Donnerstag und ich rufe den Wasserverband an, weil ich noch keine Rechnung von dort bekommen habe, Daher nicht weiß, wieviel monatlicher Abschlag zu zahlen sein wird. Ein sehr freundliches und aufschlussreiches Gespräch. An dessen Ende ich noch mitteile, dass auf der Eingangsseite des Wasserrohres, also vor der Wasseruhr ein Leck vorhanden sei und ich darum bitte doch 'mal jemanden vorbei zu schicken, da der Klempner mir bedeutet hatte, da dürfe keine Privatfirma etwas daran machen, das sei Sache des Wasserverbandes. Ein leitender Mitarbeiter werde kommen und sich das ansehen war die Antwort.
Es ist gerade mal 15:00 h vorbei. Da klingelt es und der angekündigte Herr Ingenieur steht vor der Tür, begehrt den Wasseranschluss zu sehen.
Als er ihn sieht verfällt er beinahe in Panik oder Ohnmacht oder Beides und sagt in gedämpfter, ja fast schon gebrochener Stimme "So etwas habe ich in 26 Jahren meiner Tätigkeit hier im Betrieb noch nie gesehen - da muss SOFORT etwas passieren .... sonst passiert was und der Keller steht unter Wasser!"
Ich - neugebackener Besitzer, arm wie eine Kirchenmaus weil das meiste Geld bereits ausgegeben oder verplant ist - bleibe ruhig und stelle nur eine Frage. Die aber wesentlich ist "Wieviel kostet mich das?"
Stellen Sie sich meine Erleichterung vor als ich zur Antwort bekomme "Nichts, das ist Sache des Wasserverbandes."
Am nächsten Morgen um 07:18 h - schon wieder zu einer für mich nur schwer zu meisternder Aufstehzeit - fährt ein großer Transporter mit Anhänger und darauf stehendem Minibagger vor .... und bis Mittag ist vor dem Hauseingang eine Baugrube von ca. 2,5 m Tiefe und einer Öffnung von 3 m x 1,5 m entstanden.
Ich beglückwünsche mich dafür, dass ich den Auftrag für den Umbau des Vorgartens, der Zuwegung und der Pkw-Einfahrt noch nicht erteilt habe - genau da wird nämlich gebaggert..
Im Haus wird ein laaanger, zylinderförmiger Bohrer (wassergekühlt, das läuft & spritzt nicht ganz so weit im Keller herum, da es daran durch einen der zwei Arbeitenden mit dicken Tüchern gehindert wird). Gleichwohl verbleiben Spuren rings um die Arbeitsstelle ....
Am Spätnachmittag sind die Herren fertig, das Loch ist wieder zu. Wir haben nur die schreckliche Vision in der Leitung werde sich nun Abbruch (Plaque aus Kalk- und Eisenoxidablagerungen) von den Leitungswänden lösen, alles verstopfen, und wir werden wochenlang kein Wasser haben, weil alle Installateure ausgebucht sind .... usw. ....
Doch das erwies sich bisher als unnötige Sorge. Es läuft wie zuvor, nur durch eine neue Leitung am neuen Ort im Keller und durch die alte Wasseruhr, die lt. Vorbesitzer wenige Monate zuvor erst getauscht worden war .... und wenn die Rohre weiterhin den *Plaque* nicht von den Innenwänden verlieren dann duschen wir noch heute bis an unser Lebensende ....

Nächstens geht es dann weiter mit:
Wirklichkeitsverweigerern, (Sperr-) Müll-Sheriffs und Biotonnen-Kontrolleuren