bookmark_borderSlogans zur Konsumentenverdummung

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  • Wir lie­ben Lebensmittel
    - die Wahr­heit lautet:
    Wir lie­ben es, mit Lebens­mit­teln viel Geld zu verdienen.
  • Wir lie­ben Tech­nik - Wir has­sen 'teu­er'
    - die Wahr­heit lautet:
    Aber nur, wenn es um den Ein­kauf geht
    - beim Ver­kauf darf es auch 'mal etwas teu­rer sein ....
    Die mei­sten Beschäf­tig­ten dort ver­ste­hen von Tech­nik über­haupt nichts .... und weil sie sel­ten dazu kom­men Prei­se zu ver­glei­chen kön­nen sie den Kun­den nur die momen­tan im "Ange­bot" befind­li­chen Waren andie­nen - die sind dann oft teu­rer als im Laden neben­an (wenn man denn noch einen fin­det, den die Ket­ten nicht kaputt gemacht haben).
  • "Geht nicht, gibt's nicht."
    - die Wahr­heit lautet:
    Offen­bar ging es doch.
    Prak­ti­ker ist plei­te.
    Max Bahr folgt .... 

bookmark_border'role models'

Kin­der und Jugend­li­che suchen sich soge­nann­te 'role models'
- die Über­set­zung ist bedau­er­li­cher­wei­se umständ­lich und was im Eng­li­schen mit zwei Wor­ten gesagt wird braucht im Deut­schen nur den Begriff "Vor­bild". Zwar wird der annä­hernd genutzt, umfaßt aber nicht kom­plett all das, was dar­un­ter im Eng­li­schen ver­stan­den wird. Für die nach­fol­gen­de Betrach­tung aller­dings ist es ausreichend.

WIKIPEDIA sagt zum Wortursprung:
".. The term first appeared in Robert K. Merton's socia­lizati­on rese­arch of medi­cal stu­dents. Mer­ton hypo­the­si­zed that indi­vi­du­als compa­re them­sel­ves with refe­rence groups of peo­p­le who occu­py the social role to which the indi­vi­du­al aspires .."

Unter dem Stich­wort "Vor­bild" heißt es:
" .. Vor­bild ist eine Per­son oder Sache, die als rich­tungs­wei­sen­des und idea­li­sier­tes Muster oder Bei­spiel ange­se­hen wird. Im enge­ren Sin­ne ist Vor­bild eine Per­son, mit der ein – meist jun­ger – Mensch sich iden­ti­fi­ziert und des­sen Ver­hal­tens­mu­ster er nach­ahmt oder nach­zu­ah­men versucht .. "

Im MacMil­lan Dic­tion­a­ry wird "role model" so beschrieben:
".. someone who­se beha­viour is con­side­red to be a good exam­p­le for other peo­p­le to copy .."

Es geht dem­nach um Beob­ach­tung und Nach­ah­mung. Genau­so wie Kin­der von ihren Eltern mehr durch Bei­spiel als durch Wor­te erzo­gen werden.

Da das so ist soll­te doch in der Erzie­hung alles ver­mie­den wer­den, was Kin­dern und Jugend­li­chen fal­sche Vor­bil­der zeigt. Falsch inso­fern, als das gezeig­te Ver­hal­ten unge­setz­lich, gebots­wid­rig oder schlicht unhöf­lich ist. 

Heu­te sah ich einen Wer­be­block von Deich­mann - der folgt hier als "youtube"-Video. Ich war zunächst noch amü­siert, dann aller­dings zuneh­mend irri­tiert .... aber sehen Sie selbst, es dau­ert nur ca. zwei Minuten:
 

Hat­ten Sie an man­chen Stel­len den Gedanken:
"Das geht jetzt aber zu weit!"
oder
"Das hät­te man bes­ser so nicht gezeigt!"?

Bei mir waren das die Stel­len bei 1':16" (Rad­kap­pe abtre­ten) und 1':22" (Kau­gum­mi­au­to­mat ent­lee­ren durch Tritt dage­gen), sowie 1':26" (Glit­zer­ku­gel aus Auto stehlen).

Zwar geht es in dem Video um Schu­he - aber WIE das gezeigt wird hal­te ich für verfehlt:
Man tritt nicht gegen Rad­kap­pen um sie dann als Fris­bee zu benut­zen. Das ist Van­da­lis­mus. Man leert kei­ne Auto­ma­ten durch dage­gen tre­ten. Das ist Sach­be­schä­di­gung. Etwas 'mit­ge­hen' zu las­sen, wie die Glit­zer­ku­gel, ist Dieb­stahl. Nicht gut durch­dacht ist da noch ein mil­des Urteil. "Völ­lig dane­ben" sage ich.

"for" - "every" - "you" steht dann noch auf drei Hän­den, die der Kame­ra ent­ge­gen­ge­streckt wer­den. Das ist kein kor­rek­tes Eng­lisch. Auch das - obwohl nur eine Peti­tes­se - zeigt wes Gei­stes die Macher die­ses "Wer­kes" sind.

Damit hier kei­ne Miß­ver­ständ­nis­se auftreten:
Ich habe nichts gegen Wer­bung, die gern auch aus­ge­fal­len sein darf, aber zwei Grund­sät­ze müs­sen beach­tet werden:

  • Es dür­fen kei­ne unge­setz­li­chen oder gebots­wid­ri­gen Hand­lun­gen gezeigt wer­den, vor allem nicht in einem Kon­text der sie als tole­ra­bel darstellt.
  • Die Tat­sa­che, daß bestimm­te Ver­hal­tens­wei­sen "in" sind, also bei der Ziel­grup­pe gang und gäbe, darf nicht so dar­ge­stellt wer­den als ob dadurch die­ses Ver­hal­ten akzep­ta­bel bzw. kor­rekt sei.