Es ist kaum zu glauben, noch weniger zu verstehen.
Wesentlicher Anteil von Geschichtsunterricht (uńd begleitenden Fächern wie Politik, Gesellschaft uns Staatsbürgerkunde, je nach Bundesland und die Aufstellung ist bestimmt noch nicht komplett) ist dem Thema »Entstehungsgeschichte des so-genannten "Dritten Reichs"« gewidmet. Generationen die nach dem II. Weltkrieg die Schulen durchlaufen haben wurden mit Bild- und Tondokumenten aus dieser Zeit mittels Spiralcurriculum unterrichtet:
".. Das Curriculum folgt damit nicht allein einer innerfachlichen Logik, sondern berücksichtigt auch entwicklungs- und lernpsychologische Gesichtspunkte, ordnet den Stoff nicht linear an, sondern in Form einer Spirale, so dass einzelne Themen im Laufe der Schuljahre mehrmals auf jeweils höherem Niveau und in differenzierterer Form wiederkehren. .."
Aus der Tatsache, daß es - neben den Enttäuschten in der Alt-Wählerschaft des Ostens - vor allem Jungwähler zur AfD zieht bedeutet ein wesentliches Versagen des Schulsystems und der Medien, denen es nicht gelungen ist die Perfidie der Vorgehensweise rechter Agitatoren zu entlarven. Die Folge-Generationen darauf vorzubereiten deren verschleierte Vorgehensweise zu durchschauen. Die Absicht demokratische Strukturen des Staates zu unterwandern somit abzuwehren.
Der Gedanke der *AUSGEWOGENHEIT* der Berichterstattung ist einerseits zu breit wenn gleiches Gewicht auf rechte Dogmatik wie auf demokratischen Ausgleich gelegt wird, andererseits zu eng wenn selbst erfolgversprechende und durch Vernunft begründete Forderungen aus Richtung der AfD pauschal verdammt werden.
Die traditionelle Haltung der (Staats-/ öffentlich-rechtlichen) Medien und insbesondere die Wahl der Themen ist in die Mitte der Gesellschaft gerichtet während die Ränder weitgehend ignoriert und daher ausgelassen werden. Mein Paradebeispiel ist die Zeit, die auf Erdbeben, Vulkanausbrüche und sonstige Naturereignisse auf anderen Kontinenten verschwendet wird, während drängende soziale Probleme im Inland in wenigen Sätzen abgetan werden.
Wer hier im Lande nicht weiß wie er die nächste Miete, den nächsten Einkauf, die Nachzahlung für Energieunternehmen bezahlen soll, wird sich wenig für die Not auf anderen Kontinenten interessieren - und bedauerlicherweise können sich die Medienverantwortlichen in diese Menschen in unserem Land nicht mehr hineindenken weil ihre Lebenswelt zu weit davon abgehoben ist.
Es ist sicher eine Tragödie wenn Tausende irgendwo sterben - doch wenn wir wenige Jahre zurückdenken wird klar:
Erst der globale Austausch von Informationen hat es mit sich gebracht, daß dafür Zeit in der Berichterstattung gebraucht wird, die für lokale Vorkommnisse dadurch fehlt. Hier mangelt es an Kriterien diesen Zustand zu ändern und das macht traditionelle Medien für viele Menschen irrelevant weil sie nicht ihre Erlebniswelt umfassen.
So kommt es, daß nach nur drei bzw. vier Generationen eine rechte Bewegung sich schleichend der Mehrheit in Wahlen nähert, und es sogar Politikern wie Herrn Spahn, der zudem behauptete "Ich kenne die Rechten!", nicht klar ist wie da mit dem Feuer gespielt wird. Die NSDAP gab sich *bürgerlich* und unterwanderte die Entscheidungsfunktionen des Staates durch Einschleusung von gesinnungstreuen Gefolgsleuten .... und war so 1933 schlagartig zur Machtergreifung in der Lage.
Wem das alles noch nicht reicht der werfe einen Blick nach Westen, in die USA: Da wird vor aller Öffentlichkeit ein Grundsatzprogramm der Entdemokratisierung, Agenda 2025, in die Tat umgesetzt.
Hitler wurde nicht geglaubt was in "Mein Kampf" stand - ebensowenig haben die Amerikaner verstanden was Trump als Gallionsfigur, nicht als Vordenker, umsetzen soll:
Einen autokratischen, christlich-fundamentalistischen Staat, in dem die Bibel über der Verfassung steht.
So lautet mein Appell: Politiker und Medien sollten Stück für Stück die Programmatik der AfD vor- und deren Folgen darstellen, anstatt sich mit Verbotsphantasien und Lebensläufen von AfD-Politikern zu verzetteln.