bookmark_borderVerschwiegen - verschoben - vergessen ...?

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Unse­re Spit­zen­po­li­ti­ker haben nicht den Wil­len etwas gegen die Aus­spä­hung durch die U.S.A. und Groß­bri­tan­ni­en zu unter­neh­men. Sofern sie nicht selbst betrof­fen sind, wie die Kanz­le­rin. Wobei es nur um sie geht, nicht um die Bevöl­ke­rung. Oder weil sie die Kon­se­quen­zen nicht ver­ste­hen bzw. im Eigen­in­ter­es­se ver­mei­den wol­len, wie der Innenminister.
Es sind nicht nur die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen, die sol­che Hin­wei­se geben. Auch was über die 'Geheim­dienst­ver­hand­lun­gen' bekannt wird spricht nicht dafür. Selbst die Anhö­rung war ein Armuts­zeug­nis in Sachen Daten­schutz & Schutz von 'whist­le­b­lo­wern'. Bedau­er­lich, daß es auf der EU-Ebe­ne nicht sehr viel bes­ser aussieht.

Genau­so wie mit der Aus­spä­hung ver­hält es sich mit der Umset­zung von Wahl­ver­spre­chen - da sind alle Koali­tio­nä­re in den Ver­hand­lungs­grup­pen nur schmücken­des Bei­werk, eine Ansamm­lung von Mario­net­ten - denn letzt­lich wird es wohl auf die Ent­schei­dung von drei Leu­ten hin­aus­lau­fen: Mer­kel - See­ho­fer - Gabriel
Welch eine Ver­schwen­dung von Res­sour­cen! Wochen­lang haben die Ver­hand­lungs­de­le­ga­tio­nen zusam­men geses­sen und getagt, nur um fest­zu­stel­len was vor­her schon klar war: Es gibt teil­wei­se so weit aus­ein­an­der gehen­de Posi­tio­nen, daß man kei­nen Kon­sens fin­den kann!

Wer in gro­ßen Betrie­ben arbei­tet oder gear­bei­tet hat kennt die Methoden:
Man kappt unbe­que­me Mei­nun­gen und alter­na­ti­ve Vor­schlä­ge zur Vor­ge­hens­wei­se nicht durch Wider­stand, son­dern durch mehr­heit­li­che Grup­pen­ent­schei­dun­gen - am Besten noch mit einer Tech­nik wie der Pinn­wand­mo­de­ra­ti­on:
Durch das 'clu­stern' wer­den Mehr­hei­ten gebil­det die der Mode­ra­tor (ohne ent­deckt zu wer­den!) mani­pu­lie­ren kann - und das auf die­sem Weg erreich­te Ergeb­nis kann dann als "Grup­pen­er­geb­nis" ver­kauft wer­den. Abwei­chen­de Mei­nun­gen & uner­wünsch­te Denk­rich­tun­gen fal­len unter den Tisch. Wer da noch 'nachta­rockt' gilt als Störenfried.

So geht es frei­lich auch mit ande­ren Metho­den, das Ziel sol­cher mani­pu­la­ti­ver Tech­ni­ken ist aber stets gleich:
Durch­set­zung einer 'gewünsch­ten' Vor­ge­hens­wei­se oder Entscheidung.

Womit ich wie­der am Anfang ankomme:
Wenn eine Poli­ti­ke­rin das 'tot­schwei­gen & abpral­len las­sen' ver­steht, so ist es die Frau Kanz­le­rin. Sie baut auf das kur­ze Gedächt­nis der mei­sten Men­schen in die­sem Land - und bis­her wur­de sie von dem Aus­gang sol­cher Mani­pu­la­ti­on ja stets bestätigt.
Die SPD ist - das steht nach den bis­he­ri­gen Ver­hand­lun­gen fest - end­gül­tig dem Unter­gang geweiht. Sie wird ihre Mit­glie­der mög­li­cher­wei­se zu einem "Ja" umstim­men, aber die nach­fol­gen­den Wochen wer­den zei­gen, daß sie über den Tisch gezo­gen und mani­pu­liert wurden. 

Der groß­schnäu­zi­ge Gabri­el hat es nicht bes­ser verdient. 

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bookmark_border'role models'

Kin­der und Jugend­li­che suchen sich soge­nann­te 'role models'
- die Über­set­zung ist bedau­er­li­cher­wei­se umständ­lich und was im Eng­li­schen mit zwei Wor­ten gesagt wird braucht im Deut­schen nur den Begriff "Vor­bild". Zwar wird der annä­hernd genutzt, umfaßt aber nicht kom­plett all das, was dar­un­ter im Eng­li­schen ver­stan­den wird. Für die nach­fol­gen­de Betrach­tung aller­dings ist es ausreichend.

WIKIPEDIA sagt zum Wortursprung:
".. The term first appeared in Robert K. Merton's socia­lizati­on rese­arch of medi­cal stu­dents. Mer­ton hypo­the­si­zed that indi­vi­du­als compa­re them­sel­ves with refe­rence groups of peo­p­le who occu­py the social role to which the indi­vi­du­al aspires .."

Unter dem Stich­wort "Vor­bild" heißt es:
" .. Vor­bild ist eine Per­son oder Sache, die als rich­tungs­wei­sen­des und idea­li­sier­tes Muster oder Bei­spiel ange­se­hen wird. Im enge­ren Sin­ne ist Vor­bild eine Per­son, mit der ein – meist jun­ger – Mensch sich iden­ti­fi­ziert und des­sen Ver­hal­tens­mu­ster er nach­ahmt oder nach­zu­ah­men versucht .. "

Im MacMil­lan Dic­tion­a­ry wird "role model" so beschrieben:
".. someone who­se beha­viour is con­side­red to be a good exam­p­le for other peo­p­le to copy .."

Es geht dem­nach um Beob­ach­tung und Nach­ah­mung. Genau­so wie Kin­der von ihren Eltern mehr durch Bei­spiel als durch Wor­te erzo­gen werden.

Da das so ist soll­te doch in der Erzie­hung alles ver­mie­den wer­den, was Kin­dern und Jugend­li­chen fal­sche Vor­bil­der zeigt. Falsch inso­fern, als das gezeig­te Ver­hal­ten unge­setz­lich, gebots­wid­rig oder schlicht unhöf­lich ist. 

Heu­te sah ich einen Wer­be­block von Deich­mann - der folgt hier als "youtube"-Video. Ich war zunächst noch amü­siert, dann aller­dings zuneh­mend irri­tiert .... aber sehen Sie selbst, es dau­ert nur ca. zwei Minuten:
 

Hat­ten Sie an man­chen Stel­len den Gedanken:
"Das geht jetzt aber zu weit!"
oder
"Das hät­te man bes­ser so nicht gezeigt!"?

Bei mir waren das die Stel­len bei 1':16" (Rad­kap­pe abtre­ten) und 1':22" (Kau­gum­mi­au­to­mat ent­lee­ren durch Tritt dage­gen), sowie 1':26" (Glit­zer­ku­gel aus Auto stehlen).

Zwar geht es in dem Video um Schu­he - aber WIE das gezeigt wird hal­te ich für verfehlt:
Man tritt nicht gegen Rad­kap­pen um sie dann als Fris­bee zu benut­zen. Das ist Van­da­lis­mus. Man leert kei­ne Auto­ma­ten durch dage­gen tre­ten. Das ist Sach­be­schä­di­gung. Etwas 'mit­ge­hen' zu las­sen, wie die Glit­zer­ku­gel, ist Dieb­stahl. Nicht gut durch­dacht ist da noch ein mil­des Urteil. "Völ­lig dane­ben" sage ich.

"for" - "every" - "you" steht dann noch auf drei Hän­den, die der Kame­ra ent­ge­gen­ge­streckt wer­den. Das ist kein kor­rek­tes Eng­lisch. Auch das - obwohl nur eine Peti­tes­se - zeigt wes Gei­stes die Macher die­ses "Wer­kes" sind.

Damit hier kei­ne Miß­ver­ständ­nis­se auftreten:
Ich habe nichts gegen Wer­bung, die gern auch aus­ge­fal­len sein darf, aber zwei Grund­sät­ze müs­sen beach­tet werden:

  • Es dür­fen kei­ne unge­setz­li­chen oder gebots­wid­ri­gen Hand­lun­gen gezeigt wer­den, vor allem nicht in einem Kon­text der sie als tole­ra­bel darstellt.
  • Die Tat­sa­che, daß bestimm­te Ver­hal­tens­wei­sen "in" sind, also bei der Ziel­grup­pe gang und gäbe, darf nicht so dar­ge­stellt wer­den als ob dadurch die­ses Ver­hal­ten akzep­ta­bel bzw. kor­rekt sei.