Bevor ich hier eine kurze Zusammenfassung als Einstieg in das Thema gebe ein Hinweis:
Ich habe darauf verzichtet eine Übersetzung zu schreiben - mittlerweile ist *google* sehr viel besser geworden was solche Übersetzungen angeht. Wenn Sie also Schwierigkeiten haben den Originaltext in US-Englisch zu lesen empfehle ich Ihnen diese Seite → https://translate.google.de/ als Hilfsmittel zu nutzen.
Worum es hier geht ist ein Artikel aus dem Blog "WAIT BUT WHY?" das nur sehr sporadisch erscheint - was der Blogger dort mit "new post every sometimes" umschreibt [Ü: neue Artikel immer mal irgendwann], und zwar der letzte Beitrag dort mit dem Titel: "Political Disney World". Das ist eine Erörterung mit der Grundlage "Politik", sie geht jedoch sehr viel weiter und schließt die Ursachen für thematisch unbestimmtes Denken ein - oder sollte ich schreiben 'für das Lagerdenken in vielen Lebensbereichen'?
Eine Empfehlung für diesen Artikel fällt leicht, da es um eine intelligente und eingängige Darstellung der grundsätzlichen Natur des menschlichen Geistes geht. Diese Grundlage erklärt, warum wir manchmal zu Sklaven unseres primitiven Ursprungs werden und alle zivilisierten, erlernten Konventionen abwerfen um in *Kampfmodus* zu verfallen. Der Unterschied zwischen "Urmenschen-Gehirn" [The primitive mind] und "Zivilisations-Gehirn" [The higher mind] wird herausgearbeitet, und zwar in einer leicht verständlichen und sehr eingängigen Form, die den trockenen Stoff der Hirnstruktur und ihrer physiologischen Abläufe so darstellt, dass man es - auch ohne Neurologie studiert zu haben - verstehen kann.
Ich dachte mir, Feiertage & Fenstertage bieten möglicherweise ein paar Extraminuten um sich diesem Thema zu widmen - und da es nicht nur für politische Sachverhalte nützlich ist, sondern genau so andere Lebensbereiche erfasst, ist es gut eingesetzte Zeit.
Dass Politik und Religion, je nach dem wie es sich in einem Individuum verhält, nicht unähnlich sein können, ist mir vor längerer Zeit schon selbst in den Sinn gekommen.
Weil - gerade Menschen, die sich darin sehr dogmatisch und emotional aufgeladen verhalten, dazu neigen, einer Sache oder einem Bild von etwas gemäß einer vorgefertigten Schablone zu folgen. Entgegen jeglicher Vernunft, Zweifel oder sonstiger Informationen, die auf sie einströmen.
Oft ist es so, dass besonders alte Strukturen (Denkschemata) diese Grundüberzeugungen speichern, und es gilt: Je älter entwicklungsgeschichtlich das Hirnareal ist in dem gespeichert wird, desto beharrlicher wird darauf Wert gelegt die Information unverändert zu behalten .... betrachtet man es biologisch, so ist es äußerst sinnvoll, denn alte Areale sind offenbar bewährte Areale, die der Art das Überleben gesichert haben.
Das Großhirn kann allerdings Änderungen generieren - dazu braucht es neben überzeugender Argumentation eine gewisse Flexibilität, die jedoch von der allgemeinen Denk- und Leistungsfähigkeit des Individuums abhängt.
Einfacher & unverblümt gesagt:
Je intelligenter desto flexibler - je dümmer desto beharrlicher.
Würde ich so in etwa auch festhalten.
Ja, es ist etwas unkorrekt...
Im Groben kommt es aber so in etwa hin.
Werfe ich mal einen Blick in die eigene Umgebung - ich muss sagen, gerade diejenigen, die dir z. B. was von "Arbeiterstolz" erzählen wollen, das sind die Schlimmsten, wenn es darum geht, sich in der Schicht auszuruhen und die Fühler nicht weiter ins Leben auszustrecken.
Haben auch an manchen Stellen geradezu etwas proletenhaftes an sich.
Ich merke an der Stelle wie sehr ich nicht zu denen gehöre; dass ich darin weitermache, mir immer wieder neues Wissen anzueignen und möglichst nicht völlig auf der Stelle zu treten. Und mit der Zeit, würde ich sagen, ist das zu merken.
Ich kann zwar keine markigen Sprüche über irgendetwas in der Welt schwingen, dafür aber bin ich wesentlich gelassener und weiß um diverses in der Welt. Kenne mich mit Dingen z. B. in Sachen "Lebensführung" aus, wo ich bei anderen sehe wie sie verschiedene Dinge in einen Topf werfen oder noch nicht einmal Vokabelsicherheit haben.
Kurzum: Ich bemerke es, dass ich oftmals ganz schön komplex denke (und gar nicht mal so voreingenommen), andere hingegen sind wirklich nicht viel mehr wert als die Triebebene, weil, was darüber hinaus geht, für sie scheinbar die reinste Hirnakrobatik ist.
Da denke ich mir "ich glaube, daran erkennt man den Intellektuellen unter den Proleten" - und, es ist seltsam, Leute können auch irgendetwas studiert haben; so lang diese Leute sich in dieser Klasse besonders wohlfühlen, sich gern mit Leuten von dem Typus abgeben, so lang bleiben sie selbst gern auf dem geistigen Niveau und sind nicht besser als ein gut trainieter Affe, der Kunststückchen vorführen kann.
So ziemlich alle, die ein bisschen was von der Bildung aufgesogen haben, sind längst nicht mehr so, reden nicht mehr wie ein Prolet und sind auch nicht mehr so laut wie sie.
Der Typus des "Arbeiters", so wie er zu Anfang der Bundesrepublik noch vorhanden war ist nicht mehr! Was blieb ist die gesellschaftliche Schichtung und die menschliche Natur. Eines bedingt nicht das andere, allerdings gibt es eine Tendenz vor - und wenn das Individuum sich nicht aktiv dagegen stemmt bleibt es bei der Vorgabe zu einer bestimmten sozialen Schicht zu gehören.
Die vielgepriesene Durchlässigkeit ist eine fromme Mär. Es gibt sie nicht. Oder nur punktuell, möglicherweise aufgrund von Einheirat, Adoption oder wirtschaftlichem Übergang wegen Erbenlosigkeit.
Komplexität des Denkens ist sicher ein wünschenswertes Merkmal, das je höher die gesellschaftliche Stellung ist immer mehr ausgeprägt sein sollte. Die Wirklichkeit zeigt da bedauerlicherweise eher ein patchworkartiges Bild, keineswegs sind alle hochgestellten Persönlichkeiten aus oberen Gesellschaftsschichten auch brilliante Denker .... ganz im Gegenteil schützt oft eine höhere gesellschaftliche Schichtzugehörigkeit vor der Entlarvung einer Person als bedauernswerter Dummkopf.
Während es wünschenswert wäre, wenn man hier eine Kontinuität sähe, ist die Wirklichkeit sehr komplex und nie geradlinig. Da lobe ich mir den gestandenen Handwerker, der sein Fach versteht und noch einen Wert auf Arbeitsqualität legt vor einem hochstudierten Fachidioten, der sich auf seinem Privileg ausruht und nach seinem Studium nichts mehr dazugelernt hat.
Oft ist es so, dass je weiter man auf der Leiter nach oben schaut die Inkompetenz sich geradezu öffentlich macht: Nicht die Besten werden befördert, sondern die Mittelmäßigen, weil Mittelmäßige nun mal bequemer zu führen sind als Querdenker oder Non-Konformisten. Denen halst man die Aufgaben auf, und im Erfolgsfalle werden sie den Mittelmäßigen und ihren Vorgesetzten zugeordnet.
Kein Wunder also, wenn dementsprechend unsere Regierungen seit Ende der achtziger Jahre auch nur noch Mittelmaß darstellen, Blender und Trickser machten das Rennen, Stimmen mit Visionen und Ideen wurden abgewürgt.
Ach, und nur ganz kurz: Es gibt sie noch, die 'Proleten' - sie haben sich in *Wutbürger* und *Rassisten* verwandelt.
Nun ja, ich meine das nicht zwingend vor dem Hintergrund wie die Dinge in der BRD mal waren.
Im Grunde genommen ist das auch eine kleine Kritik von mir an der Arbeitermentalität der DDR beziehungsweise wie sie und was von ihr hinterlassen wurde.
Ich weiß nicht, ob die Zeiten und die entsprechende Umgebung heute einen Unterschied machen; auf der anderen Seite lehrt mich das, was sich "Soziologie" und "Psychologie" nennt, dass Außenbedingungen nicht das Wesen einer Person oder einer ganzen Personengruppe neutralisieren können. Um nicht zu sagen: Es vergessen oder so zu machen, als wenn es nicht da wäre.
D. h. also darauf übertragen: Die Leute waren schon vorher so, es wurde nur nicht so betrachtet bzw. kam nicht so zum Tragen wie jetzt.
Das würde, meiner Meinung nach, das überzeugendere Bild ergeben.
Und durch Leute, die nicht nur kleinbürgerlich bis proletenhaft denken, würde ich meinen, bestätigt sich das für mich wiederholt. (Die denken dann auf eine andere Art wieder nicht komplex genug, sind aber potentiell die angenehmeren Zeitgenossen, weil sie bei manchen Dingen im Leben auch mal Fünfe grade sein lassen und zuhören können, auch wenn sie in einer Situation nicht selbst drin stecken.)
Ach ja... Ich weiß hier gerade kein besseres Wort als "Prolet", um das auszudrücken, an was ich denke.
Es sind die Stammtischleute; diejenigen, die sich zu viel auf ihre Arbeitskraft und ihre Geschicklichkeit einbilden, die außer Arbeiten im Leben keinen Sinn für ihre Existenz kennen, egal ob sie viel oder wenig Geld dafür kriegen - Leute, die davon besessen sind, dass sie, und am besten jeder andere, jeden Tag im Schweiße seines Angesichts und Staub und Dreck nach Hause gehen sollten.
Leute, die... bloß von "Feierabendbier" bis "Frau und Kind" denken können und für die (schon) Homos, Transen und psychisch Angeschlagene Aliens von einem anderen Stern sind.
Böse gesprochen: Diejenigen, bei denen außer Kinder machen, Schuften und Brot&Spiele nicht mehr viel kommt.