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Politisches Lagerdenken ist weltweit verbreitet. Das wird immer wieder klar, wenn man einmal in Publikationen schaut, die bestimmten politischen Strömungen zuzuordnen sind. Wie etwa das US Publikationsorgan "The American Digest" ein Sprachrohr konservativ-christlichen Weltverständnisses ist. So finden sich denn dort meist Kommentare von ähnlich gesonnenen Zeitgenossen, die größtenteils zustimmende Kommentare schreiben.
So etwas reizt mich sehr.
Ich antworte und warte auf die Flut von Zerrissen, die nun folgen wird ....
Kein großer Unterschied übrigens zu hiesigen Verhältnissen.
Auch hier können Viele nicht zwischen berechtigter Kritik an Unwissenheit und Kritik an den unwissenden Menschen unterscheiden. Selbst Menschen, die von sich glauben hoch intelligent und intellektuell wach zu sein stürzen in diese Falle.
Inzwischen geht mit das Lagerdenken von allen Seiten auf den Geist.
Die, die sich selbst gern "links" schimpfen wollen (aber meiner Meinung nach gar nicht so links sind), sind da leider auch keine Ausnahme.
Im Gegenteil: Des Öfteren ist man dort mindestens genauso vernagelt wie man es der Feindfraktion unterstellt.
Feminismus, genderkorrekte Sprache, der Kampf ums Fleisch im Spieseplan, alternative Energiequellen zu fossilen Brennstoffen, Grundrechte (nicht erst seit neuestem, auch in früheren Jahrzehnten wurde darum sehr viel Drama im Westen gemacht und ein bloßes Stück Papier als "Gewinn" gewertet, während in der Praxis immer noch alles wie gehabt weiterläuft)...
Eine äußerst gehirngewaschene Masse.
Ich muss das so sagen.
Diese Überlegungen kann ich nachvollziehen, wenn ich sie auch anders einschätze.
Es scheint mir mehr die Unfähigkeit zu sein zuzugeben, dass *die andere Seite* nicht immer falsch liegt in dem was sie behauptet - und dass wenig Neigung besteht das wirklich anzunehmen. Was da der Grund sein könnte ist wohl, dass man die Verwässerung der eigenen Standpunkte befürchtet - ich allerdings befürchte es liegt daran, dass mittlerweile auch in der linken Szene das nachplappern von Parolen in Mode gekommen ist. Zusammen mit diesem Kohortendenken, das in Freund und Feind teilt, und dabei auch vor Angriffen auf die Persönlichkeit nicht Halt macht.
Ich würde es als ein "Ideologie wiegt schwerer als die Realität" bezeichnen.
Es geht nicht um Problemlösung, sondern nur darum, sein Programm abzuarbeiten. Seine Leier herunterzufahren. Meinetwegen auch emotional nur das sehen zu wollen, was man sehen will.
Unterm Strich steht da der einfache Grundsatz "was nicht passt, wird passend gemacht".
Und genau diese Nummer kotzt mich inzwischen so an, ich hasse mittlerweile beide Lager...
Beide können von mir aus in den Jupiter geschossen werden.
Bedauerlicherweise hat man auf solche Strömungen keinen Einfluss - und meine Überzeugung ist, dass ich mich nur daran mache etwas an dem zu ändern, das ich ändern könnte. Wenn nicht, kümmere ich mich nicht weiter darum. Das macht mir nur das Leben schwer.
"dass mittlerweile auch in der linken Szene das nachplappern von Parolen in Mode gekommen ist"
"mittlerweile auch in der linken Szene"???
Da würde ich doch spontan eher sagen: Das Nachplappern von Parolen war schon immer konstitutiv für die linke Szene. Oder meinen Sie, dass dort Marx von jedem im Original gelesen wurde (wird)?
Es kommt doch, Frau iGing, darauf an um welche Art von *Parolen* es sich handelt - wenn es beispielsweise solche Reime sind, die auf den Straßen skandiert werden wenn man in Demos läuft, dann ist es wahrscheinlich kein 'nachplappern', sondern Herstellen von Gemeinsamkeit. Wenn es sich um Kernsätze der Vordenker handelt sind es Zitate - und die darf man doch sicher wiederholen, wenn es sich nicht besser und kürzer sagen lässt.
Bleiben also solche Phrasen, die einstudiert werden / wurden, um den Sozialismus und all seine Spielarten zu propagieren. Da gebe ich ihnen Recht, das ist häufig unreflektiertes Nachplappern, und schon immer gewesen. Allerdings hätte ich hier den Vorbehalt, dass nicht jeder in einer Führungsrolle stehen kann, was sich dadurch entlarvt, dass wenige eigene Gedanken und viel Übernommenes verlautbart wird.
Grundsätzlich stelle ich aber in den Raum:
Die Linken sind meist besser über die Schriften der Vordenker informiert als die Rechten, was aus dem verschiedenen Bildungsniveau erklärbar ist.
Siehe hierzu → https://www.abendblatt.de/nachrichten/article137024650/Neue-Studien-Sind-Linke-wirklich-intelligenter-als-Rechte.html [Sicher nicht die kompetenteste Quelle - aber hier doch sehr gut erklärt & faktenbasiert.]
Siehe weiter → https://www.zdf.de/nachrichten/politik/hufeisentheorie-hufeisenschema-rechtsextremismus-afd-linke-thueringen-102.html [Schon differenzierter und mit weiteren Fakten belegt.]
@ iGing
Gab natürlich auch schon früher solche Speichellecker, die genau wussten, wenn sie in jedem Satz mindestens 3 Mal Sozialismus unterbringen, dann gibt es für sie einen weiteren Stern auf der Jacke...
(Diese Art von Tradition kotzt mich genauso an.)