Vom "Denken"

Einen wesent­li­chen Nach­teil des Den­kens habe ich bis­her ver­schwie­gen: Es kostet nichts, ist gra­tis. Im Gegen­satz zu einem Hund, wird es nicht mal besteu­ert. Damit ist es der Gering­schät­zung ihrer in peku­niä­ren Fra­gen ver­strick­ten Trä­ger sicher. Getreu dem Mot­to "Was nichts kostet, ist nichts wert", rutscht es in der Prio­ri­täts­li­ste des All­tags auto­ma­tisch immer auf den letz­ten Platz. Dort, am Schwanz der Liste, fin­det es sich in Gesell­schaft der Emp­fin­dun­gen, der Sexua­li­tät und all jener Din­ge, auf die man meint, not­falls ver­zich­ten zu kön­nen, da die Steu­er­rech­nung, die Raten für Fern­se­her, Feri­en und der Zins für die Woh­nung das Kom­man­do füh­ren und die Zwän­ge set­zen, denen unser Leben schein­bar unter­liegt und denen auch das Den­ken ver­sklavt wird als Leib­ei­ge­ner im eige­nen Haus. 
[Quel­le: Dani­el Ambühl]

Da wird doch schon sehr viel kla­rer, war­um "Den­ken" kei­ne Kon­junk­tur (!) hat .... oder war­um mein Vater immer sag­te: "Das Den­ken soll­test Du den Pfer­den über­las­sen, die haben grö­ße­re Köp­fe!" .... stimmt, er war bestimmt nicht der "gro­ße Moti­va­tor" - aber es hat ja doch noch geklappt.

* edit *
Da fällt mir noch ein, daß ich mich als Kind immer gefragt habe, war­um mein Vater nicht den Ele­phan­ten als Bei­spiel nahm, weil der doch noch einen viel grö­ße­ren Kopf als ein Pferd hat ....

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert