Bei ganz kleinen Kindern ....

kann man oft beob­ach­ten, daß sie sich über ein - tat­säch­lich oder ver­meint­lich - "schlim­mes Wort" hef­tigst amü­sie­ren und es
- kichernd - an ihre Freun­din­nen und Freun­de weitersagen.
Wor­auf­hin die­se eben­falls in ein hef­ti­ges Kichern verfallen ....

Toll, als Kind so ein "schlim­mes Wort" aus­spre­chen zu dürfen.

Auch man­che schon grö­ße­ren Kin­der freu­en sich, wenn sie nochmal
- so wie die Kleinen -
ganz schlim­me Wor­te ganz laut sagen oder 
via Web­log in die Welt hin­aus schrei­ben dürfen ....


Es ist schon schwer erwach­sen zu werden ....
Eini­ge schei­nen für immer in der Puber­tät "stecken zu bleiben" ....


Kommentare

    1. Das kommt mir .... bekannt vor ....
      Wir haben unse­ren Kin­dern ganz ein­fa­che Wor­te - flü­sternd, als Geheim­nis - vor­ge­ge­ben, sol­che die völ­lig "unspek­ta­ku­lär" waren - und dann gesagt, das sei ein "schlim­mes Wort" - anfangs hat das funk­tio­niert und sie haben sich über die ver­meint­lich "schlim­men" Wor­te köst­lich amüsiert ....

  1. Kopro­la­lie kann auch ein bewusst ein­ge­setz­tes Stil­mit­tel sein, sie­he Anto­nin Artaud ("Das Stre­ben nach Fäka­li­tät" in "Schluss mit dem Gottesgericht"). 
    Kann, muss aber nicht.

    1. Aha, ein "Stil­mit­tel"! Im genann­ten Fall 
      - da bin ich mir ziem­lich sicher - 
      wohl eher nicht ....
      * es sei denn, es han­delt sich um eine psy­chi­sche Störung


      [Schaut man sich dort ande­re Bei­trä­ge und deren Sprach­ebe­ne* an .... ]

      * edit *
      Bezie­hen Sie sich auf den fol­gen­den Text?
      Auch dem (nach­fol­gend zitier­ten Gedicht) kann ich abso­lut nichts abgewinnen ....

      [Zitat]
      " .. er .. trug sei­nen Groß­el­tern sei­nen Lieb­lings­text von Artaud vor .. ein Gedicht .. es heißt: "Das Stre­ben nach Fäkalität."

      Dort wo es nach Schei­ße riecht,
      dort riecht es nach Leben.
      Der Mensch hät­te durch­aus nicht schei­ßen können,
      sei­ne ana­le Tasche ein­fach nicht öffnen,
      aber er hat gewählt, zu scheißen.
      Wie er gewählt hät­te, zu leben,
      aber er hat gewählt, zu scheißen.
      Wie er gewählt hät­te, zu leben,
      anstatt zuzu­stim­men, tot zu bleiben ... 
      [/Zitat]



      *Copro­la­lia [Gr. koproV, filth, + lalia, speech]: Ger. Kopro­la­lie; Fr. copro­la­lie; Ital. copro­la­lia. The invol­un­t­a­ry, and per­haps uncon­scious, use of obsce­ne words,
      occur­ring as a sym­ptom of men­tal dis­or­der in hyste­ria and other dise­a­ses; it seems to be of the natu­re of a spasm or tic. Cf. HYSTERIA. (J.J.)

    2. Ja, aber man soll­te auch noch etwas wei­ter lesen:

      "... Und um nicht Kacka zu machen,
      hät­te er zustim­men müssen,
      nicht zu leben,
      aber er hat sich nicht ent­schlie­ßen können,
      das Leben
      zu verlieren,
      das heißt: leben­dig zu sterben."

      Man soll­te sich viel­leicht fra­gen, war­um natür­li­che Vor­gän­ge viel­fach tabui­siert wer­den. Sie ent­we­der nur mit "schlim­men Wor­ten" oder leb­lo­sen, medi­zi­ni­schen Fach­aus­drücken arti­ku­liert werden.

    3. Hier von "Tabui­sie­rung" zu spre­chen .... hie­ße doch, einen bana­len Fall von Sprach­un­fä­hig­keit bzw. jugend­li­cher Dumm­heit zum Exem­pel zu überhöhen.

      Was dort nie­der­ge­legt ist hat mit "Bre­chen von Tabu(s)" nichts, aber auch gar­nichts zu tun - es ist schlicht eine schlech­te Wort­wahl, schlecht weil unan­ge­mes­sen in dem Gebrauchszusammenhang.



      Sofern aber das all­ge­mein herr­schen­de Tabu gemeint ist, alles was mit Sexua­li­tät und Aus­schei­dung zu tun hat mit Ersatz­be­grif­fen zu bele­gen kann ich Ihnen sogar zustimmen. 
      Wie Sie ja sicher bei mir gele­sen haben, ste­he ich der ver­ur­sa­chen­den Kir­che und ihren Ver­tre­tern durch­aus kri­tisch gegenüber.
      Die Auf­he­bung des natür­li­chen Ver­hält­nis­ses der Men­schen zu ihrer Sexua­li­tät hat im frü­hen Mit­tel­ater nur den Zweck gehabt, den mora­li­sie­ren­den "Pfaf­fen" - die durch Berufs­wahl von den "leib­li­chen" Genüs­sen aus­ge­schlos­sen waren - einen Hebel zu ver­schaf­fen es auch dem Rest der Mensch­heit zu ver­lei­den unge­zwun­gen ihrer Lust nachzugehen. 
      Das Wüten der Inqui­si­ti­on ist doch letzt­lich ledig­lich eine Metho­de des Kle­rus gewe­sen, sich auf­zu­gei­len und unter dem Deck­man­tel der Teu­fels­aus­trei­bung Hand­lun­gen zu bege­hen, die in ihrer Phan­ta­sie durch­ge­spielt und dann an "Hexen" aus­pro­biert wurden ....

      Nur daß ich nicht stän­dig (hier) ver­bal sexu­el­le Tabus bre­che heißt doch nicht - soviel zu Klar­stel­lung - daß ich mir über der­glei­chen Zusam­men­hän­ge nicht schon vor sehr lan­ger Zeit Gedan­ken gemacht hät­te und dazu eine Mei­nung vertrete .... 

    4. Ich weiß nicht, ob man dies nun wirk­lich als unan­ge­mes­sen bezeich­nen könn­te. Gemes­sen an was? An Ihrem Sprach­ge­fühl sicher, aber ich fin­de es legi­tim, dass man sich auch dra­sti­scher aus­drücken kann. Klar, auch dabei gibt es Unterschiede.

      Und letzt­end­lich pro­du­ziert die­se tra­di­ti­ons­rei­che Tabui­sie­rung erst die Ver­wen­dung von "schlim­men Wörtern".

    5. "Unan­ge­mes­sen" .... weil sich dahin­ter nicht das ver­birgt, was Sie hin­ein­in­ter­pre­tie­ren. Im zitier­ten Web­log schreibt jemand, der die­se Dis­kus­si­on hier nicht ein­mal in Ansät­zen intel­lek­tu­ell nach­voll­zie­hen kann - und wenn Sie dort gele­sen haben wis­sen Sie das auch!

      Was also bleibt ist nicht etwa der "Kampf gegen das sprach­li­che Tabu" son­dern schlicht schlech­te Sprach­fä­hig­keit, die Unfä­hig­keit also, einen Man­gel mit nor­ma­ler Begriff­lich­keit - ohne Griff in die "Fäkal­ki­ste" auszudrücken.

      Was aber noch schlim­mer ist: 
      Die dahin­ter ste­hen­de Hal­tung, bes­ser: Nicht-Ach­tung der Leser. Hier wird per­sön­li­cher Frust abge­las­sen - ohne Rück­sicht, ohne Gren­zen - ein Sym­ptom der heu­ti­gen Gesell­schaft, in der sich Indi­vi­du­en nur auf sich selbst besin­nen, nur ihre Inter­es­sen sehen - und in der alle Ach­tung vor ande­ren Men­schen als eher hin­der­lich ange­se­hen wird.

      Das ist es letzt­lich, was hin­ter solch unkri­tisch ein­ge­streu­ten Wor­ten steht .... und es ist die­se Hal­tung, Gesin­nung, Miß­ach­tung gegen die ich mich wende ....

    6. zum glück gibt es für jeden schrei­ber auch einen leser, der sich dort wohl­fühlt, wo es nach hei­mat riecht...das ist das schö­ne an blogs: man muß sie sich nicht anschau­en, aber man kann (und dabei abstand wah­ren, ohne mit dem fin­ger drauf zu zeigen)...als ich jung wahr, bekam ich jedes mal eine ohr­fei­ge, wenn ich es wag­te, *geil* zu sagen...heute hat sich die­ses wort in unse­rem sprach­ge­brauch so breit gemacht, dass es kaum noch ohne geht...wofür wur­de ich denn bestraft??? die spra­che ändert sich mit den zei­ten, doch die ein­stel­lung, die dahin­ter steckt, ist immer die glei­che geblieben...menschen ändern sich lei­der nicht...schon gar nicht jun­ge menschen...
      respekt ;-)
      synonyme

    7. Als ich jung war .... hat­te das Wort "geil" eine ande­re Deno­ta­ti­on (sie­he unter Kon­no­ta­ti­on). Es war schlicht­weg unmög­lich es aus­zu­spre­chen: Ver­ru­fen­heit, abglei­ten in die Gos­se wur­den damit verbunden ....
      Heu­te bedeu­tet es vor­ran­gig nichts Der­glei­chen, son­dern wird im Sin­ne von "pri­ma - gut - toll" ver­wen­det - wer für die Begriffs­ver­schie­bung ver­ant­wort­lich ist? Man wird es nicht fest­stel­len. Jeden­falls war es schon gesell­schafts­fä­hig bevor der - unsäg­li­che - Slo­gan "Geiz ist geil!" erfun­den wurde.

      Nach mei­nem Emp­fin­den wer­den all­zu leicht Posi­tio­nen auf­ge­ge­ben, die der Erhal­tung einer akzep­ta­blen Spra­che die­nen. Es sind die Unwis­sen­den, denen eine Ver­ball­hor­ni­sie­rung und Ver­schie­bung von Begrif­fen zu ver­dan­ken ist. 
      Das hat nichts mit "modern" oder "kon­ser­va­tiv" zu tun, son­dern mit Dumm­heit oder ihrem Gegen­teil .... die Dum­men im Lan­de ren­nen hin­ter den Heils­ver­spre­chern in der Wer­bung - und ihren Sprü­chen - her:


      "Kau­fen Sie zwei Stück Sei­fe zum Preis von €2.50
      - Sie spa­ren pro Sei­fe 15 Cent!"


      Vie­le glau­ben tat­säch­lich "ein Schnäpp­chen" zu machen - dabei haben Sie € 1.10 mehr aus­ge­ge­ben, als sie eigent­lich hät­ten aus­ge­ben müssen. 
      Nennt man das wirk­lich "spa­ren"?
      Wer braucht schon zwei Stücke Sei­fe zugleich?

      Sehen Sie:
      Gegen sol­che dum­men Ver­hal­tens­wei­sen kommt man lei­der nicht an - und ich wet­te, es fin­den sich auch hier wie­der Blog­ger, die mir am lieb­sten das Gegen­teil bewei­sen wol­len .... das sind dann auch die­je­ni­gen, die die dumm-drei­sten Sprü­che und Begrif­fe der Wer­be­bran­che kri­tik­los über­neh­men, weil sie glau­ben, so "toll" zu sein ....

      PS
      Mit Ihrer - zwar ver­steck­ten, aber erkenn­ba­ren - Bot­schaft kann ich mich nicht anfreun­den. Woher soll denn "Ori­en­tie­rung" kom­men, wenn nie­mand auf den Man­gel hin­weist? Es ist sicher beque­mer, sich zurück­zu­hal­ten und nach dem Mot­to zu verfahren: 
      Geht mich nichts an ....

      Vie­les, was heu­te im Argen ist rührt genau daher: 
      An sich selbst den­ken, nur nicht anecken, ja nicht auffallen ....

    8. zwi­schen TOLERANZ und dem *geht-mich-nichts-an-ver­hal­ten* lie­gen welten...ich wer­de sicher nicht den ersten stein wer­fen, da mei­ne ori­en­tie­rung von mir hart erkämpft wur­de, und ich des­halb weiß, wie man sich fühlt, wenn hin­ter jeder geste von mir, hin­ter jedem wort, dass ich sage, ein klei­ner selbst­er­nann­ter poli­zist steht, um mir mit erho­be­nem zei­ge­fin­ger zu drohen...im übri­gen ist die blog­welt viel zu undurch­sich­tig, als das ich mir ein urteil über puber­tä­re krit­ze­lei­en anma­ßen wür­de (viel­leicht geschrie­ben von einem durch­ge­knall­ten rechts­an­walt, dem es spaß macht, als jun­ges mädel sei­ne phan­ta­sien auszuleben)...was das anecken angeht: nicht jeder, der gewandt im reden ist, wird sich zwi­schen mich und einen etwa­igen angrei­fer wer­fen, um mir zu helfen...dazu braucht es schon mehr, als ein paar klu­ge sprüche...
      gruß,
      synonyme

    9. Es fällt schwer zu beur­tei­len .... wie Sie Ihre Aus­sa­ge " .. ein klei­ner selbst­er­nann­ter poli­zist steht, um mir mit erho­be­nem zei­ge­fin­ger zu dro­hen." ver­stan­den wis­sen wol­len. Ich kann mich nicht erin­nern, ihnen gedroht zu haben - erin­nern Sie sich doch bit­te an fol­gen­des Faktum: 
      Sie sind frei­wil­lig hier­her gekom­men um zu kom­men­tie­ren - nie­mand hat Sie dazu gezwungen!

      • Soll­te es hei­ßen, daß Sie mei­nen Bei­trag miß­bil­li­gen, so hät­ten Sie das in weni­gen Wor­ten sagen kön­nen, z.B.:
        "Es gefällt mir nicht, wie Sie über das zitier­te Web­log denken." 
        Das spart vie­le Wor­te, die mehr oder weni­ger um den hei­ßen Brei her­um­re­den .... in die­sem Fall - soll­te also mei­ne Annah­me zutref­fen - möch­te ich Sie bit­ten, zukünf­tig hier nicht mehr zu kommentieren.
      • Mög­li­cher­wei­se bin ich nur nicht umfas­send genug auf das von Ihnen geschil­der­te früh­kind­li­che Trau­ma ein­ge­gan­gen - und Sie sind mir böse, weil Sie das erwar­tet hatten?
      • Sofern Sie aller­dings ledig­lich dar­auf hin­wei­sen wol­len, daß ich nicht genug Trenn­schär­fe habe wal­ten las­sen: Ja, das kann vor­kom­men - aber wie ich hier schon häu­fi­ger ange­merkt habe, läßt sich das nicht immer ver­mei­den. Sonst wer­den die Ein­trä­ge endlos .... 

      Wie sag­ten Sie doch gleich in ihrem ersten Statement?
      " ..zum glück gibt es für jeden schrei­ber auch einen leser, der sich dort wohl­fühlt, wo es nach hei­mat riecht..... "
      Wie Sie am Coun­ter sehen kön­nen liest hier mehr als ein Leser. 
      Soll­te es für Sie also andern­orts eher nach Hei­mat riechen: 
      Viel Spaß ....

    10. es tut mir auf­rich­tig leid, wenn ich sie gekränkt haben sollte...sicher haben sie recht, es ist ihr blog, und sie bestim­men, wer was hier schrei­ben darf...und sie schrei­ben selbst­ver­ständ­lich hier, was immer sie wollen...ich woll­te sie auch nicht in ihrer eitel­keit tref­fen, denn natür­lich schrei­ben hier mehr, als nur eine person...was mei­ne "kri­tik" angeht: es wider­strebt mir ein­fach, wenn man sich in abwe­sen­heit über einen ande­ren lustig macht, ihn her­un­ter­macht, oder sich sonst in irgend­ei­ner wei­se anmaßt, über einen blog­ger nega­tiv zu schrei­ben, beson­ders wenn die­ser der spra­che nicht so mäch­tig ist, wie man selber...ich gebe zu, ich reagie­re dar­auf emp­find­lich... soll­te ich mich aller­dings in ihren inten­tio­nen geirrt haben, ent­schul­di­ge ich mich natür­lich hier­mit dafür...im übri­gen zeigt mir ihre reak­ti­on, dass sie sehr sen­si­bel sind, und ich soll­te nicht auf ihrem ter­ri­to­ri­um herumstapfen...einen schö­nen tag noch,
      synonyme

    11. Wie wei­ter oben zu lesen war: "Woher soll denn "Ori­en­tie­rung" kom­men, wenn nie­mand auf den Man­gel hin­weist?" - das ist ein Kern­satz, der aus­drückt, was die Absicht ist.
      Sie unter­stel­len "Nie­der- oder Her­un­ter­ma­chen" - Falsch!

      Sehen Sie doch bit­te 'mal nach, was sich hin­ter dem Button


      [rech­te Leiste]



      ver­birgt - dann wer­den Sie sehen, daß Sie mei­ne Absicht falsch ein­ge­schätzt haben.

      * edit *
      Nach­trag: Es geht mir, um das noch­mal deut­lich zu sagen, nicht um die Per­son des Blog­gers / der Blog­ge­rin, son­dern um das, was geschrie­ben oder - nach mei­ner Auf­fas­sung - mit einem Bei­trag gesagt wird. 
      Allei­ne Denk­rich­tung, Wor­te, Wort­wahl, Recht­schrei­bung, Ver­mi­schung von Begrif­fen oder fal­sche Anwen­dung inter­es­sie­ren mich!

      Der Mensch dahin­ter ist des­halb nicht weni­ger "wert",
      er kann ja offen­sicht­lich nicht anders ....
      und "ja" ich bin mir bewußt, daß das häu­fig miß­ver­stan­den wird. Grund dafür ist in den mei­sten Fäl­len die - man­gel­haf­te - Fähig­keit zur Abstraktion.

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