Ein wesentliches Manko der Gegnerschaft zu Regelungen hinsichtlich der Immigration nach Deutschland - und, genau genommen, natürlich auch in andere Länder Europas - ist deren Unfähigkeit abstrakt zu denken, sodaß sie, selbst wenn sie in der Welt herumgekommen sind, nur das mit nach Hause bringen was ihren zuvor schon vorhandenen Vorurteilen entspricht. Wer im Muff der DDR oder einer in den Sechzigern stehengebliebenen Kleinstadt aufgewachsen ist und sozial geprägt wurde kann also noch so viel reisen und wird doch stets weiter "klein-klein" denken ....
Es ist demnach in Gesamtschau zu befürchten, daß alle ernsthaften Bemühungen um eine alle Seiten zufriedenstellende Integrationspolitik in unser Land erst von der nächsten Generation geleistet werden wird. Die jetzt an der Macht befindlichen Politiker verfügen weder über die menschliche noch staatsmännische Statur ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sofern dann doch Initiativen ergriffen werden dienen sie alleine dem Zweck die hiesigen Arbeitenden weiter unter Druck zu setzen und mit den Einwandernden das Kostenniveau für Vergütungen immer mehr zu senken - nur so läßt sich in einer Zeit sinkender Absätze der 'shareholder value' noch verwirklichen.
Man mag bedauern wie hierzulande mit Ausländern umgegangen wird. Aber schauen wir uns doch einmal um:
Auch und besonders in den U.S.A. dreht sich das Rad der Geschichte unaufhaltsam zurück. Wo früher eine liberale Sicht die Einwanderungspolitik bestimmte haben nun sogenannte "hardlliner" - eine freundliche, verschleiernde Umschreibung für dumme Betonköpfe - das Heft in der Hand und entsprechend rigide werden alle Initiativen für einen rationalen Umgang mit Zuwanderern geblockt.
Die Verhältnisse dort lassen sich hierher übertragen, denn getreu dem früheren Motto der DDR
"Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen"
ahmt man hier in höchst äffischer Weise alles nach was aus den U.S.A. herüberschwappt - oder beugt sich unterwürfig gegenüber den von dort verlangten Einschränkungen tradierter bürgerlicher Freiheiten, bzw. dient sich in verachtenswerter Weise, geradezu hündisch, an und macht aus dem vorgenannten Wahlspruch die Variante
"Den U.S.A. dienen heißt ein paar Brosamen abbekommen."
Erwartet denn auch nur ein klar denkender Zeitgenosse, daß von dieser Riege mittelmäßiger Politiker, die augenblicklich 'zur Verfügung' ist, eine Aufbruchstimmung zu neuen gesellschaftlichen Normen und Zielen - etwa im Sinne einer Abkehr vom mittlerweile irrigen Gedanken des stetigen Wachstums - ausgehen könnte?
Eine rhetorische Frage, gewiß. Aber doch in der Hoffnung gestellt, daß sich die Situation recht bald dadurch verbessern wird, daß eine besser informierte und global denkende Generation nachrückt und frischer Wind durch unser gebeuteltes Land weht ....