Meine Großmutter ....

hat­te meh­re­re Holz­tä­fel­chen an ihrer Küchen­wand angebracht.

Die­se Brett­chen aus grob bear­bei­te­tem Holz, oft noch mit Rin­de am Rand, nur in der Flä­che ein wenig geglät­tet, damit man dar­auf Sprü­che schrei­ben kann. Man bekommt sie als Sou­ve­nir im Schwarz­wald, im Baye­ri­schen Wald, an der 'Roman­ti­schen Stra­ße', etc. und anson­sten über­all dort kau­fen wo Men­schen Urlaub machen und - auf der Suche nach etwas Neu­em - durch die Städt­chen schlen­dernd im Vor­über­ge­hen sol­che Mit­bring­sel für sich oder ihre Lie­ben kau­fen. Im Urlaub sitzt bekannt­lich das Geld etwas locke­rer als zu Hau­se, da freu­en sich die Händler.

Jedes der Täfel­chen war mit einer "auf­bau­en­den" Spruch­weis­heit (aus deut­schem 'Volks­mund') ver­se­hen. Man­che habe ich mitt­ler­wei­le ver­ges­sen, ande­re sind mir noch gut in Erinnerung.

Zum Bei­spiel der Spruch mit dem Licht­lein, das angeb­lich irgend­wo­her kom­men soll wenn man in ver­zwei­fel­ter Lage denkt es gehe nicht mehr wei­ter .... oder das Anti-Hei­rats­sprüch­lein, das besagt, man sol­le vom Hei­ra­ten Abstand neh­men da die Woh­nun­gen knapp sei­en - als ob sich dadurch jemand vom Hei­ra­ten abhal­ten lie­ße .... auch daß "Gut Ding" Wei­le haben muß wis­sen die Mei­sten zu zitieren ....

Her­vor­zu­he­ben scheint mir aber der fol­gen­de Spruch:


"Man kann den Men­schen
nur vor die Stirn sehen."



Stimmt.
Aber:
Mit etwas Lebens­er­fah­rung spürt man oft etwas von dem 'wah­ren' Wesen, auch dann, wenn der näm­li­che Kopf es noch so gut zu ver­stecken sucht ....