Hallo, liebes Tagebuch, lange nicht gesehen ....
Heute war ich wieder mal früh zum Einkaufen unterwegs, und Mittwochs, wo ich doch sonst immer Donnerstags und später einkaufe. Manchmal war allerdings schon alles leer gekauft. Am Donnerstag. Deswegen diesmal schon Mittwochs.
Wenn ich zum Einkaufen fahre nehme ich meine Zähne mit, liebes Tagebuch, wenn ich rechtzeitig daran denke, heißt es. Die sind da recht praktisch. Also nicht zum kaufen selbst, sondern um verstanden zu werden - wenn man die wenigen anzutreffenden Angestellten im Supermarkt etwas fragen will. Ohne Zähne ist das schlecht, das nuschelt dann so, dass die Probleme haben mich zu verstehen. Deswegen nehme ich die Zähne zum Einkaufen immer mit. Wenn ich nicht daran denke, was vorkommt, dann ist es mit der Verständigung manchmal schwierig.
Liebes Tagebuch, weißt du was für eine Schwierigkeit das ist, das mit den Zähnen? Den 'Dritten', wie es so schön heißt, denen aus Plastik. Ich nenne sie "Die Zähne", nicht "Meine Zähne", weil sie mir irgendwie fremd sind. Manchmal sage ich auch "Das Gebiss". Nicht so oft. Ich habe es letztes Jahr bekommen und nun verrate ich dir ein Geheimnis:
Die Zähne liegen meistens in einem Plastikbehälter. Ja, ja, liebes Tagebuch, du hast es richtig vernommen: Sie "ruhen" dort, bis ich sie wieder brauche. Eher selten brauche.
Zum Essen kann ich sie nicht gebrauchen. Warum? Na, weil sie zwar 'passen', aber wenn ich sie drinnen habe (im Mund natürlich!), dann kriege ich einen Brechreiz beim Kauen und vorbei ist es mit genussvollem essen!
Während also normale Menschen ihre Zähne im Mund haben wenn sie essen sind meine draußen ....
Sie kommen mit zum Einkaufen und dann, liebes Tagebuch, heißt es: "Zähne marsch!" und sie sind - schwuppdich! - schon im Mund und können nun dazu dienen die Sprache verständlich zu machen.
Das Kästchen allerdings, in dem sie sonst 'ruhen' ist etwas sperrig. Deswegen bleibt es zu Hause. Das Gebiss stecke ich in eine kleine Brusttasche. Dafür habe ich mir lauter neue Westen gekauft, alle mit einer kleinen Brusttasche rechts, gleich unter der Schulter, mehr seitwärts, liebes Tagebuch, so nach außen hin und mit Reißverschluss.
Das muss sein, denn sonst machen die Zähne sich vielleicht einfach auf den Weg und suchen sich jemanden der sie besser zu schätzen weiß und sie ständig im Mund hat. Du meinst das geht nicht, liebes Tagebuch? Doch, doch, es gibt so Gebisse mit einem Aufziehmechanismus, die laufen den Besitzern schnatternd davon ....
OK, genug geplauscht, tschüss Tagebuch .... und niemandem etwas von dem Gebiss erzählen, hörst du!
Jetzt hatte ich eine lange Geschichte über meine Zähne gepostet, aber die hat sich durch einen fehlerhaften Tastendruck vertschüsst. Ein zweites Mal ist es mir zu aufwendig.
Das tut mir jetzt aber wirklich leid. Der Herr bloedbabbler hatte das auch mal, und deswegen schreibt er nun erst eine lokale Version und kopiert sie dann in das Kommentarfeld, Frau Rosenherz hatte es ebenso, es ist mir selbst schon passiert .... tja, schade, dann ein anderes Mal ....
Ja, es war eine Ausnahme, dass ich direkt geschrieben habe. Das mache ich sonst nicht, aber ich dachte nicht, dass es eine so lange Geschichte werden würde. Ich werde sie aber noch irgendwann einmal loswerden.
Fazit: ich habe 13 Implantate, 25 Kronen, hat mich 14.500 € gekostet und die OP hat 7,5 Stunden gedauert. Da ich meine Firma in Serbien hatte und jeden Monat dort war, waren auch die vorbereitenden Eingriffe kein Problem.
Ich bewundere sehr, wie Sie das ausgehalten haben - einer meiner letzten beruflichen Tätigkeiten war eine Qualitätsoffensive & Einführung von Qualitätsmanagement in einer Zahnarztpraxis. Zu diesem Zweck habe ich hospitiert und mir alle Vorgänge angesehen, darunter auch das Einsetzen von Implantaten unter Narkose. Es wurden zwei Implantate gesetzt, Dauer etwa eineinhalb Stunden .... die Patientin war danach noch unter Überwachung - und ich, obwohl nicht betroffen, mindestens ein bißchen 'mitgenommen'.
Die Operation auszuhalten war nicht so schwer. Ich stand ja unter Narkose. Die Vorbereitungen waren unangenehmer.
Zwar bekam ich vor jeder Wurzelbehandlung Spritzen, aber in der Summe war es dann schon kein Honiglecken. Lustig war für mich der Umstand, dass Wurzelbehandlungen ja als sehr unangenehm gelten. "Werden die nicht nur im äußersten Notfall gemacht?"
Bei einem der ersten Besuche wurde ich an den Zahnarzt, dem Cousin des Kieferchirurgen, weitergereicht. Ich dachte, er würde nur einen Termin mit mir ausmachen.
Statt dessen gab es sechs Wurzelbehandlungen. (Die werden entfernt, bevor Implantate gesetzt werden.)
Bei der ersten dachte ich, dass es nicht ganz so unangenehm wie befürchtet war. Die dauerte ungefähr eine halbe Stunde, danach ging es mit #2 bis #6 weiter. Langsam entwickelte ich eine Übung, vorauszusehen, was als nächstes gemacht würde.
Ziemlich gut war die Verwendung eines Gerätes, dass ich später im Internet nachgesehen habe. Es kostet nicht all zu viel und der Zahnarzt kann millimetergenau sehen, wie tief er gerade arbeitet. Die Kunst besteht ja darin, nicht zu wenig und nicht zu viel vom Nerv zu entfernen. Aber ich gewann das Vertrauen in das Handwerk. Unangenehm waren immer nur die 3-4 Spritzen, die rund um den zu bearbeitenden Zahn gesetzt wurden.
Davon abgesehen war die Behandlung überhaupt nicht schlimm. Aber da gab es einmal vier solche Sessions und dann noch zwei für "Anprobe" und "Anpassung".
Wenn man aber einmal angefangen hat, muss man bis zum Schluss durchhalten.
Bei den Behandlungen, die ich gesehen habe, wurden die Implantatöffnungen in den Kiefer versenkt - da waren keine Zähne mehr!
Wahrscheinlich gibt es da verschiedene Ansätze, d.h. für den Zeitpunkt, zu dem ein 'Ersatz' eingebaut wird.
Mir ist beim Zahnarzt immer wichtig gewesen VORHER zu erfahren was jetzt gemacht wird, das führte manchmal zu grotesken Situationen, wenn ihm mittendrin einfiel, dass er vergessen hatte etwas zu erklären .... na, mindestens hat er dann guten Willen gezeigt und den weiteren Vorgang erklärt.
Allerdings bekam ich neulich beim 'Adieu' noch im Nebensatz den Hinweis ich sei, von allen seinen Patienten, einer der 'Schwierigen'.
Damit kann ich leben.
Das mit den Unannehmlichkeiten der Spritzen kann ich bestätigen. Hingegen bei den Wurzelkanalbehandlungen hatte ich weder Schmerzen, noch war dies unangenehm. Ich lag ja nur da und hatte den Mund offen.
Ähnliches bei dem Ziehen eines Backenzahns. Die Spritzen waren die Hölle, doch als diese vorbei waren, ging alles ganz schnell. Ich verkrampfte mich, als ich im Winkel des Auges das Werkzeug sah und hatte mich getäuscht, der Zahn war schon längst raus und der Kieferchirurg nähte nur noch die Wunde zu.
Sie Glücklicher - ganz ohne große Schmerzen eines Backenzahns entledigt!
Ich hatte mal eine Vereiterung am letzten Molaren links unten, das hat gut eineinhalb Stunden gedauert - trotz der vielen Ibu800 in der Nacht davor und den Spritzen war es schmerzhaft. Dennoch war ich froh als es vorbei war, denn danach war endlich Entspannung & Schmerzfreiheit ....