Einer, der es entgegen aller Hürden geschafft hat sich nach oben zu arbeiten ....
ohne von der - nahezu unantastbaren - Polizei gekillt zu werden:
" .. ‘Poverty is by political design.’ — Meet Jamaal Bowman, the middle school principal and progressive who won a shocking upset against a 30-year incumbent Democrat .. "
[Erstveröffentlicht am: 27. Jun 2020 um 14:24]
*update* [04.02.2021; 22:00h]
Schauen Sie mal diesen Cartoon an - dann wird deutlich, dass Rassismus in USA systemisch ist. Das ist völlig unabhängig von der Tatsache, dass es in allen ethnischen Gruppen solche und solche Menschen gibt ....
[Bezug]
Erinnert mich ein wenig an den schon etwas älteren Film "187 - Eine tödliche Zahl".
Bei den aktuellen Debatten, was die Bedeutung von Hautfarbe in Amerika angeht, weiß ich nicht so recht, was ich darüber denken soll...
Ich will keine von den Schienen "das System benachteiligt sie systematisch und deswegen kommen Schwarze nicht nach oben" oder "sind alle selbst dran schuld!" als die so angepriesene "Wahrheit" dazu annehmen, denn... ich finde, für meine Begriffe, liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Auf der einen Seite stimmt erstere Behauptung, dafür gibt es zu viele deutliche Anzeichen - auf der anderen Seite ist es aber auch so, ähnlich wie im oben genannten Film dargestellt, dass diejenigen, die in diesem sozial schwachen Milieu drin stecken, auch in einem größeren Anteil kaum Anstrengungen dazu unternehmen, an ihrem Elend wirklich aktiv etwas zu ändern.
Ich berufe mich in der Hinsicht als Beispiel auf den Trog, aus dem Gangsta-Rap einst entstanden ist und im Verlaufe der Zeit mehr denn je kultiviert wurde: Die Verherrlichung einer Welt von Sex mit möglichst vielen Weibern (ungeachtet, ob man noch Kinder mit ihnen zeugt), Geld (möglichst viel), Waffen und Drogen (und ebenso der Handel mit ihnen).
...Kein Wort dazwischen, junge Menschen aus dem selben Milieu anzuhalten, es anders zu machen, statt mit den Kumpels herumzuhängen und Scheiße zu bauen, lieber z. B. in die Bücherei zu gehen oder sich andere Möglichkeiten zu suchen, um sich zu bilden - um irgendwann aus diesem Scheißmilieu herauszukommen oder sich wenigstens nicht der vollen Breitseite seiner Manieren und Gepflogenheiten anzunehmen.
Und in der Realität findet man ein dementsprechendes Bild analog vor: Wenige, die die passenden Anstrengungen machen, sich aus diesem Milieu zu befreien, weil sie merken wie schlecht es für sie selbst ist und dass man darin nicht alt wird, die vielleicht auch mehr aus sich machen wollen als das, und auf der anderen Seite überragend viele, die sich fast schon blind dessen Regeln ergeben und sie kopieren - zwar als Überlebensstrategie, aber es nicht als das begreifen, sondern daraus ein Wertesystem machen, und in Folge dessen genau das unreflektiert weiterleben, was sie in dieser gesellschaftlich niederen und prekären Situation festhält. (Das wäre dann z. B. das Drogen-/Banden-Milieu.)
In dieser Hinsicht, glaube ich, verläuft sogar ein kleiner Gender Gap - eher sind es noch die Frauen, die irgendwann erkennen, dass und was sie ändern müssen, um dort herauszukommen (oder wenigstens eine Änderung für sich zu erzielen) als die Männer. Wie in anderen sozial schwachen Milieus (auch unter Weißen!) wachsen in den sozial schwachen Milieus in Übersee, wenn überwiegend von People of Color bevölkert, viele Kinder ohne Vater auf, weil die Väter nach dem Spaß (Sex) keine Verantwortung für ihre Taten übernehmen wollen (das entstandene Kind) und lieber wegrennen. Die Kinder bleiben folglich an den Frauen kleben, die sie kriegen; diese müssen sich quasi im Gegenzug dazu zu Alpha-Weibchen entwickeln, um diesen Haufen in ihrem Haushalt zu disziplinieren und einigermaßen Ordnung 'reinzubringen.
Solche Charakterzüge färben dann potentiell auch auf andere Lebensbereiche ab.
Also, mit anderen Worten... völlig abwegig ist es auch nicht, Betroffenen zu unterstellen (sollte man allerdings nicht pauschal und nicht bei allen machen!), dass sie selbst wenig tun, um eine höhere Position auf der Leiter zu erklimmen.
Denn leider leben genügend Betroffene auch quasi nach dem Motto "jeden Sonntag brav die Hände falten und irgendwann wird der liebe Gott schon gnadenvoll etwas vom Himmel werfen".
(Ich muss dazu sagen, ein wenig spricht hier auch die Erfahrung mit Teilen vom heimischen Assi-Sektor und den Strukturen, die darin vorkommen. So unähnlich ist das gar nicht mal. Irgendwie bilden sich da übrall annähernd die gleichen sozialen und Denkstrukturen...)
Selbstredend sind Menschen verschiedenster Hautfarbe in vielerlei Hinsicht ähnlich und man wird die Eigenheiten überall in mehr oder weniger ausgeprägter Form finden.
Dies festgestellt bleibt also nur ein Umkehrschluss:
Es muss an der Umgebung, am sozialen Umfeld, an Tradition oder Religion liegen, wenn sich bestimmte Formen ausprägen und daher häufiger beobachtet werden können.
Richtig ist sicher ebenso, dass Frauen - obwohl in vielen Gesellschaften immer noch nicht mit gleichen Rechten ausgestattet - den Hauptanteil am Fortschritt haben, weil sie durch die Erziehungsarbeit großen Einfluss auf des Verhalten der nachfolgenden Generation haben. Sofern es nicht Regeln und Traditionen gibt, die ihnen zwar die Last, nicht aber die Verantwortung geben.
"Sich selbst aus dem Sumpf ziehen" ist für Wenige sicher möglich, es gibt mannigfaltige Beispiele dafür. Da aber die Gesellschaft pyramidenförmig aufgebaut ist und weiter oben der Konkurrenzkampf nicht von Allen, die da hinwollen mit gleichen Voraussetzungen begonnen wird, ist die Chance umso geringe je schlechter die Ausgangsbedingungen sind.
Frauen haben da den (aus meiner Sicht zweifelhaften) Vorteil, sich per Partnerschaft in Kreise zu bewegen, die ihnen ansonsten verschlossen gewesen wären, und zwar dadurch, dass in den meisten der westlichen Gesellschaften ein (total verzerrtes, nichtsdestoweniger aktives) Frauenbild besteht, das sie bei entsprechender 'Form' für sich nutzen können - aktuell braucht man sich nur die Frau der US Präsidentendarstellers ansehen, die es ohne ihr Aussehen bestimmt nicht dahin geschafft hätte. Oder glaubt jemand, der Herr Präsi legte bei seinen Partnerinnen großen Wert auf Intellekt?
Wenn ich mal so näher darüber nachdenke...
An und für sich sind Verhaltensmuster wie sie in sozial schwachen Gegenden vorkommen gar nicht mal so unterschiedlich. Egal, welche Hautfarbe oder Nationalität dort zusammengepfercht ist.
Menschen haben allgemein die Tendenz, in dieser Umgebung ähnlich asoziale/unkultivierte Muster zu entwickeln. Das fällt nicht nur mit einer Hautfarbe zusammen, und das sollte man auch so erkennen, wenn man mal weltweite Vergleiche zwischen verschiedenen solcher Stadtvierteln oder Gegenden solcher Art macht.
So war die Aussage mit dem Gap beim Geschlecht nicht zu verstehen - es gibt schließlich (und das sogar hierzulande!) genauso viele Gegenbeispiele, die es bis zum 5ten Kind noch nicht gerafft haben, dass es wohlmöglich in irgendeiner Weise an ihnen liegen könnte, warum sie ständig erneut vor dem selben Scherbenhaufen stehen (Bumst mit Kerl, den sie gerade erst kennt, ohne Verhütung (wegen "Spaß"), wird schwanger, der Typ läuft weg und leugnet seine Vaterschaft, Frau ist durch das weitere Kind noch mehr an die Kette "soziales Elend" und "kein Entkommen" gebunden).
Was ich nur damit zum Ausdruck bringen wollte. Tendenziell sieht man es eher bei den Frauen (gerade in den USA unter den Afro-Amerikanern), dass es zu einem gewissen "Aufwachen" kommt, weil sie die Kinder an der Backe haben, die aus einer Nacht von "Spaß" entstanden sind. Sie sind eher diejenigen, die ihren Kindern eintrichtern "Halte dich von den und den Leuten fern, die sind nicht gut für dich! Geh zur Schule, mach deinen Abschluss, bilde dich - das ist deine einzige Chance, hier herauszukommen! (Sonst bekommst du gar keine und hast schon gleich verloren!) Wenn deine Freunde lieber Scheiße bauen gehen und Crack rauchen, mach da nicht mit, nur weil es deine Freunde sind und sie sonst schlecht über dich denken!".
Und teilweise hat das so auch Erfolg.
Hierzulande, bei denen ähnliche Problemviertel, wenn entweder völlig aus Deutschen bestehen, oder aus Menschen mit Wurzeln in den arabischen Ländern und der Türkei, sieht das wiederum sehr anders aus.
Bei ersten kommt es öfter vor, dass zwar beide Elternteile da sind, aber sich um das oder die Kinder nicht ordentlich gekümmert wird; emotionale Vernachlässigung oder gar Gewalt öfter stattfindet.
Letzteres hat eine seltsame kulturelle Eigenart, die so aus den Ländern des Nahen Ostens mit übernommen wurde: Nämlich Elternliebe mit "alles durchgehen lassen" zu verwechseln. Gerade, wenn es die Jungen betrifft. (Die Mädchen umgekehrt kriegen wiederum ein starres Korsett aus Erwartungen, Traditionen und Disziplin angelegt, bei Verlassen oder Verstoßen gegen dieses ihnen ernsthafte Konsequenzen drohen, selbst bei manchmal schon kleinen Vergehen. - Je nach dem, woher, aus welcher Gegend, die Familie einst stammt.)
Die können sich teilweise richtig große Scheiße erlauben, da wird vielleicht mal der Familienrat einberufen (nach außen hin: bloß kein Wort zur Polizei und schon gar nicht die deutsche Justiz mit verwickelt in Angelegenheiten, die "sie" "unter sich regeln"), Schelte und böse Worte ausgeteilt, aber es wird sehr, sehr selten eine scharfe Grenze gezogen, wann es ihnen mal zu weit geht.
Wenn taucht das weniger bei schlechtem (antisozialen) Verhalten als bei solchen Dingen auf wie "falsche Partnerin zur Freundin genommen", "will die Familienreligion nicht mehr mitmachen" oder "ist schwul und will es nicht unterdrücken". Dinge, die eigentlich sozial kaum schädlich sind, höchstens nur auf einer eingebildeten Ebene - ganz im Gegensatz zu "kriminell sein" oder "mit Drogen zu handeln"...
In den Familien sind die Väter sogar teils teils auch in den Familien da, die Mutter ist aber keine Autoritätsfigur, und zusammen praktizieren beide die selben fehlgeleiteten Traditionen, den selben fehlgeleiteten Erziehungsstil. Zusammen mit dem Rest der (größeren) Sippe, denen ein Erziehungs- oder wenigstens "Aufpasser"-Auftrag über andere Familienmitglieder, dem Alter nach, übertragen wurde.
Theoretisch steht den Frauen diese Tür der Verbesserung ihres sozialen Standes mehr offen; allerdings, ich würde annehmen, selbst wenn man ein ansprechendes Äußeres pflegt, hat sie Tischmanieren wie ein Bauer und weiß sich nicht in höheren Kreisen entsprechend zu benehmen, dann hat sie doch nur Aussichten, für eine Nacht als Beigleitung vom Escort-Service gebucht zu werden. "Mörtel" Lugner sucht sich auch keine mit schiefen Zähnen oder die im Nachhinein ihre ganze Sippe mit seiner Kreditkarte versorgt oder sogar bei ihm in die Villa einquartiert... ;) (Und ein paar Pfleger-Qualitäten sollte sie wohl auch haben, denn der Allerjüngste ist er nun auch wieder nicht mehr und da soll man nicht sagen, dass der Mann nicht bei dem einen oder anderen Handgriff auch mal Hilfe gebrauchen könnte.)
Die Frauen haben schon deswegen derzeit noch mehr zu sagen und zu wirken, weil oft die Väter im Knast sitzen.
Sowas wie 'intaktes Familienleben' gibt es lediglich in den Staaten, die es schon immer mit dem Ausgleich der Interessen zwischen den Ethnien ernst gemeint haben.
Wie sich die Schichtung und Verantwortung in den schwarzen Familien in den USA verändern wird hängt sehr von den Verwerfungen ab, die derzeit dort den Alltag bestimmen - neben COVID-19, versteht sich. Gelingt es das Rassenproblem mindestens in Hinblick auf die (fast vollständige) Unantastbarkeit der Polizei zu minimieren und entschließt man sich die Drogenpolitik zu ändern .... dann, ja dann wäre Hoffnung in Sicht, dass sich langfristig die Konflikte abbauen.
Ist auch ein Faktor, ja. Nicht nur, dass die Väter dort gern vor der Verantwortung wegrennen - tendenziell sitzen sie auch weitaus häufiger im Knast (ob unfreiwillige Trennung oder nicht).
Zurück bleiben draußen die Mütter mit den Kindern, allein, die sich dann um sie kümmern (müssen oder wollen) und gegen diese Zustände viel eher eine eigene Gegenwehr entwickeln, die sich dann jeweils in der Erziehung der Kinder niederschlägt.
Wer noch irgendwelche Zeifel hat wie die Republikaner in USA zu Sklaverei stehen sollte sich diese Geschichtsverfälschung einmal genau anschauen (Abb. rechts oben):
Wer es für notwendig erachtet die grausame Wirklichkeit (Abb. links) der Sklaverei im Nachhinein derart zu beschönigen muß ein sehr schlechtes Gewissen haben.
Die Wahrheit war nämlich, daß Hunderte von Menschen, angekettet über Wochen, bei schlechter Ernährung und wenig Wasser, in überseeische Kolonien verschleppt wurden - meist starben schon da ein Viertel bis ein Drittel der zwangsweise Verschleppten ....
Es gibt Ansätze die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen .... seeehr langsam, vor allem in Republikanisch regierten Staaten.
Weiterführende Artikel
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- ‘Lynch him!’: New lynching memorial confronts the nation’s brutal history of racial terrorism
- The National Memorial for Peace and Justice
- WIKIPEDIA: National Memorial for Peace and Justice
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