„Die bürgerliche Gesellschaft steht vor einem Dilemma:
Entweder Übergang zum Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei!"¹
"Bourgeois society stands at the crossroad:
Either transition to Socialism or regression into Barbarism."
[Rosa Luxemburg 1915]
Tra-la-la .... wir sind ja Alle so gut drauf!
Eingangs ein Zitat von einer bekannten Persönlichkeit ist stets eine passende Form einer Einleitung für einen kritische Blogbeitrag, weil so dem werten Lesepublikum klar bedeutet wird: Es gibt stets etwas zu verlautbaren das die Gemüter zu erregen in der Lage ist - und deswegen regen Sie sich bitte nicht so sehr auf wenn es sich hier wiederholt. Ganz nebenbei spielt sich das, was Rosa Luxemburg postulierte genau zu unserer Zeit in den USA ab - dort steht man vor dem Endstadium, wenn nicht dem "Endkampf", eines kapitalistisch organisierten Systems, das durch Trump ein wenig schneller an den Abgrund geschoben wurde als es die vorherigen Administrationen vermochten. Da die Demokraten dort nicht wirklich eine sozialistische Alternative, sondern nur eine mildere Form des Raubtierkapitalismus darstellen ist das Ergebnis bereits vorprogrammiert. Der Zusammenbruch wird Dimensionen annehmen, die in vorausschauender Form in Weltuntergangsepen wie "Mad Max" oder "Cherry 2000" oder "Waterworld" bereits filmisch dargestellt wurde.
Worum geht es nun hier?
Um Weblogs von Personen jenseits des 50. Lebensjahres, die sich natürlich gehäuft in einer einschlägig benannten Aggregatplattform finden lassen. Eine seltene Gelegenheit, sich mit den Inhalten zu befassen, die sich dort ausbreiten.
Nun bin ich kein Soziologe und habe bestimmt nicht den Anspruch den Fachleuten den Rang abzulaufen, gleichwohl kann ich Eins und Eins zusammenzählen und daraus meine Schlüsse ziehen, die ich Ihnen hier in diesem Artikel präsentiere. Womit wir beim obigen Zitat gelandet sind. Denn fast nie handelt es sich bei den Artikeln in den unzähligen Blogs älterer Blogger um Auseinandersetzungen mit der aktuellen politischen Weltlage, der politischen Situation im europäischen Raum, und schon gar nicht um eine Beschäftigung mit der konkreten Politik in Deutschland.
Die tatsächlich demgegenüber behandelten Themen werden später noch zu besprechen sein, allen, nein, nur 'fast' allen Blogs gemeinsam ist gleichwohl diese fröhlich-heitere, unbeschwert-positive Ignoranz, die genau darin besteht "schwere" Themen wie Politik, Umwelt, und Religion total zu vermeiden. Wenngleich es doch genau diese Themen sind, die nicht nur das Rentnerleben, sondern das der nachfolgenden Generationen bestimmen. Wenn es den Großeltern also tatsächlich wichtig wäre wie es ihren Enkeln einmal ergehen wird, dann müssten sie genau da ansetzen und ihre ganze Kraft und Überzeugungsfähigkeit einsetzen um dieses Ziel zu erreichen.
Hingegen: Wegducken, wegsehen, wegleugnen!
Fraglos scheint es diesen Blogbetreibern demnach so, als ob wesentliche gesellschaftliche Verwerfungen unbedeutend seien und man sich daher auf 'sonstige' Themen kaprizieren könne, gar müsse, weil ansonsten die locker-flockige Suuuperstimmung verhunzt werden könnte. Bilanzierend ist festzuhalten:
Wenn man sich den Problemen der Zeit verweigert, sie ausklammert und sich nicht mit ihnen beschäftigt, so bleiben sie doch da, und es sind Andere, die dann den Kurs bestimmen, wenn man selbst keine Anstrengung machen will Dinge im eigenen Sinne zu verändern.
Trotzreaktion: Jetzt erst recht, jetzt erst richtig!
Was findet man denn nun - ohne auf Einzelheiten spezifisch eingehen zu wollen - in den Weblogs der 50+ Generation?
- Verleugnung!
Das werden munter Thesen entwickelt die etwas so überschrieben werden könnten:
- Ich fühl mich aber viel jünger
- Alt werden kommt später
Da Einigen der Verdacht kommt, das sei möglicherweise wirklichkeitsfremd
- scheinbare Annahme des Alterns und den Folgen umgemünzt in
- Lebenskunst, kleine Fluchten, Ablenkungen vom unausweichlichen Ende.
- Flucht!
Ersatzthemen sind mannigfaltig, sie umspannen das, was bei jüngeren Bloggern an Themen aufgegriffen wird. Es sind bilanzierend nicht altersbezogenen Spezialrezepte, was noch verständlich wäre, wenn man ein bestimmtes Publikum vor Augen hat, für das man bloggt. Aber so?
- Essen / Superfood / Kochen
Hier fehlen die alters- bzw. krankheitsbezogenen Rezepte, denn nachweislich sind die physiologischen Bedingungen im alternden Organismus sehr verschieden von denen, die bei jüngeren Menschen ablaufen.
- Fotografieren
Angeblich haben ältere Personen 'den Blick fürs Wesentliche', etwas was den Jüngeren durch Mangel an Erfahrung fraglos abgehen könnte - doch dafür habe ich weder in der einen noch der anderen Richtung je Beweise gesehen. Es sind Behauptungen, nichts weiter. Da ist es eher angemessen in 'qualitativ hochwertige Fotografie' oder 'schlechte Fotografie' zu unterteilen.
- Reisen
Nun, da haben sich die Blogger schwer getan die Covidzeiten locker-flockig durchzustehen. Zumal es sowieso kritischer betrachtet wird wenn man das Reisen unter Umweltgesichtspunkten betrachtet. Die Zukunft dieser Blogkategorie scheint mir nicht sehr rosig zu sein.
- Garten
Ist die Pflege und Erhaltung ein Thema für die Masse der Alten? Wohl kaum, betrachtet man die Verteilung von Eigentum an Immobilien. Es ist dem allerdings ein wahres Interesse zuzurechnen, wenn es sich um Schrebergärten handelt, denn die werden von allen Alters- und Einkommensrentnern betrieben.
- Handarbeiten
Aufgewachsen mit einer Mutter, die stets eine Handarbeit irgendwo in der Wohnung liegen hatte, müsste ich begeistert sein, dass diese Beschäftigung immer noch Anhänger findet. Für Notzeiten ist eine solche Fertigkeit bestimmt sehr hilfreich, zumal die Versorgung mit Kleidung kritisch werden könnte - aber wie sieht es dann mit dem Nachschub von Material aus? Als reine 'Beschäftigungsmöglichkeit' ja, dennoch bestimmt kein 'Lebenszweck'.
Wirklich wichtige Themen, etwa die Auseinandersetzung mit Aspekten der
- Umwelt
- Politik
- Religion
- irreführenden Werbung für nutzlose (Pseudomedizin-) Produkte
werden ausgeklammert. Esoterik und Pseudo-Wissenschaft dagegen erleben besonders bei älteren Blogbetreibern offenbar eine herausragende Beachtung, ja sind der einzige Gegenstand. Mich dazu einzulassen ist mir meine Zeit zu schade. Ich bedauere alle 'Jünger' solcher Lehren. Sie sind einfältig und gutgläubig - und dagegen helfen keine Argumente. Abgehakt!
Im Gegenteil machen sich ältere Blogger oft zum Sprachrohr von Geschäftemachern, um als 'Influencer' oder 'Vertrauenspersonen' ihren Altersgenossen gegen die kleinen, lästigen Beschwerden des Alterns, gegen die es keine wirkliche Abhilfe gibt, viel Geld für nutzlose Produkte abzuluchsen, die folgendes bestimmt nicht können:
Das Altern stoppen und den Verfall verhindern.
Diese Art von getarnter Werbung für nutzlose, ja oft gesundheitsschädliche Mittelchen ist Perfidie und verabscheuungswürdige Geldmacherei. Wie alle Bestrebungen die Unwissenheit auszunutzen, die in mancherlei Hinsicht in der Breite der Bevölkerung vorhanden ist.
Zuletzt noch ein Wort zu den krampfhaft 'jungen Alten'. Die wollen so hip erscheinen wie die Nachfolgegeneration(-en). Da frage ich mich immer wenn ich Statistiken zur Frequenz der Arztbesuche sehe:
Von wem werden dann die Wartezimmer gefüllt? Sind die 50+ Blogger:innen eine positive Auslese der Gesamtheit der (bald erst oder tatsächlich schon) Rentner?
Wenn Sie zur Gruppe der 50+ Blogger:innen gehören:
Was ist ihre Motivation?
¹ Komplettes Zitat:
„Die bürgerliche Gesellschaft steht vor einem Dilemma: Entweder Übergang zum Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei! Wir stehen vor der Wahl: entweder Triumph des Imperialismus und Untergang jeglicher Kultur wie im alten Rom, Entvölkerung, Verödung, Degeneration, ein großer Friedhof. Oder Sieg des Sozialismus, das heißt der bewussten Kampfaktion des internationalen Proletariats gegen den Imperialismus und seine Methode: den Krieg. Dies ist das Dilemma der Weltgeschichte, ein Entweder-Oder, dessen Waagschalen zitternd schwanken vor dem Entschluss des klassenbewussten Proletariats."
Siehe auch → Schau' 'mal wer da bloggt ..!?
Ich glaube, dazu könnte sogar ich eine Antwort geben, auch wenn noch weit außerhalb der besagten Altersgruppe...
Weil unterhalb der 50 Bloggen nicht mehr besonders in Mode ist. 40+ vielleicht auch noch, aber siehe man sich die 30 an oder darunter... die machen lieber TikTok-Videos, sprechen mit Bildern und Smileys und einen ganzen Text konzentriert und strukturiert, möglichst ohne viele Rechtschreibfehler, zu verfassen, ist eher eine Folter für die.
Weil die kaum bis gar nicht mehr in der Lage sind, so weit und so lang über ein einziges Thema nachzudenken.
Zudem: Um über Politik, Umwelt, Philosophie und Dinge über das Leben fundiert etwas sagen zu können, dafür muss man sich mit viel deprimierendem und sehr kompliziertem "Zeug" auseinandersetzen - alles Aktivitäten, die nicht die schnelle Freude und vor allen Dingen auch nicht schnell Leser abwerfen. Geschweigedenn reihenweise nur positive Kommentare.
Also, um eine kurze Erklärung daraus zu formulieren: Warum? Weil die Jüngeren keine Texte schreiben.
Sicher ist deine Annahme hinsichtlich der alternativen Veröffentlichungsmethoden korrekt - andere Zeiten, andere Medien .... was allerdings die Blogs, die bereits bestehen nicht direkt betrifft. Da sich dort Leute einfinden und schreiben, die all die Besonderheiten von Stil, Form und Anspruch (mehr oder weniger erfolgreich) noch auf sich nehmen. Bei "twoday" und ähnlichen Plattformen waren und sind allerdings einige gravierende Ausnahmen zu finden, die überhaupt keinen Ansprüchen genügen können weil sie schlichtweg zwar deutsche Sätze schreiben, aber ohne jeden erkennbaren Inhalt.
Genau da setzt meine Kritik bei den 50+ an:
Die sollten noch wissen was es bedeutet sich auf ein Blog einzulassen - Arbeit!
Das ist bei höchstens den Blogs zu finden, die konkrete Darstellungen davon geben, was man basteln, kochen, backen kann. Oder eben bei solchen, die sich mit den vorgenannten Themen Politik, Umwelt, Religion auseinandersetzen. Das ist jedenfalls mehr Aufwand - üblicherweise aber auch nur, wenn Fakten berichtet werden sollen, denn dann müssen Belege, Zitate und nachvollziehbare Beobachtungen her.
Um nicht missverstanden zu werden: Selbstredend haben schöngeistige Inhalte einen Wert, etwa Malerei, Fotografie und Poesie. Doch leider stehen bei diesen Themen oft die schiere Fülle und die Qualität in umgekehrt proportionalem Verhältnis.
Was all die Blogger noch nicht verstanden haben die darin eine Methode der Generierung von Einkommen sehen ist, dass langfristig reine Produktwerbung - vielleicht versteckt als redaktioneller Gehalt - sich nicht durchsetzt. Gerade da ist das benötigte Basiswissen in spezifischen Fachbereichen noch dringender!
Mir fielen noch zwei Dinge dazu ein.
Eines hat mit Kopierrecht und diesem leidigen Ding namnes "Leistungsschutzrecht" zu tun, worüber man sich inzwischen - als Eventualität - etwas einen Kopf machen muss und die vielleicht manches freie Schreiben erschweren als das noch vor 10 Jahren der Fall war, weil man dort nicht die Euros reihenweise aus dem Internet quetschen wollte.
Das Zweite ist 50+ hat weniger Jahre noch zur Rente als bereits hinter einem liegen.
Mit kontroversen Aussagen zu Politik und anderen Themen kann man sich allerdings ganz schnell den verbliebenen Weg zur Rente versauen, wenn einer mitkriegt, wer spezifisch hinter welchem Blog steckt. Und bekannterweise wird es schwieriger, mit 50+ noch einmal einen neuen Job zu kriegen als mit 25. Da müsste ein Unternehmen eher schon verzweifelt sein, dass die sonst gar keinen haben...
Wäre jedenfalls ein Grund, sich da zurückzuhalten (wenn man nicht gerade Überzeugungstäter ist) und sich lieber auf unpolitische Dinge als Bloginhalt zu versteifen.
Wenn es um Kommerzprodukte dabei geht, kann man vielleicht sogar schon den ein oder anderen Euro noch daraus bekommen - anders als bei den Poltikblogs, wo sich kaum etwas vermarkten lässt (außer man arbeitet in der politisch rechten Richtung, die immer durch irgendeinen Unternehmer gestützt ist).
Reine Influencer-/Werbeplattformen werfen eher weniger ab, einfach aus dem Grunde, dass die vordersten Plätze in dem Sektor schon besetzt sind. Es gibt einfach zu viele davon und auf noch einen hat die Welt nicht gewartet (es sei denn vielleicht noch, man würde mal wirklich eine komplett andere Produktkategorie bewerben als das Übliche und ganz andere Produkte, die qualitativ gut sind, lediglich nur kaum bekannt sind). Der Zug sollte schon lang abgefahren sein.
Mir leuchtet ein, dass eine Person unter 65 noch vorsichtig sein muss mit dem, was sie veröffentlicht. Ich bin einfach schon zu weit davon weg und habe mir die letzten acht Jahre vor dem Ruhestand wegen der Art meiner letzten Beschäftigung darum auch keine Sorgen gemacht. Damals waren die Arbeitgeber noch nicht so drauf das internet zu durchforsten .... da haben sie noch heimlich via provider die Telefonstandorte aufgezeichnet & geprüft - was ungesetzlich war, aber wer greift schon ein Forbes 100 Unternehmen an?
Selbst ich bekomme schon 'mal Post mit Angeboten etwas hier gegen Geld aufzunehmen. Es stellt sich aber heraus, dass solche Texte nicht dem entsprechen was ich für *wahr* oder *verantwortbar* halte. Alles bisher abgelehnt, die paar Kröten brauch' ich nicht, aber meinen (?) Ruf, egal wie ihn manche definieren. Etwa der Art wie manche zu-Ehren-und-Funktion-gekommenen-Speichellecker bei twoday, die ihre Macht ausüben und exemplarische Rüffel erteilen wenn daran gerüttelt wird.
Wenn ich ein Produkt gut finde und der Service dahinter ebenfalls stimmt mache ich gern von mir aus Werbung, zuletzt war das der Fall bei LAMY
→ Ein 'Wunder' ist geschehen ...!
Gerade in dieser Zeit jetzt dürfte das ein wichtiger Faktor sein, weil es wird inzwischen jeder für seine Meinung, selbst auch nur für Überlegungen, bereits mit Tadel überschüttet, wenn die nicht einer gewissen Linie entsprechen, die aktuell als "akzeptabel" erachtet wird.
So etwas bringt Leute dazu, ihre Meinung eher für sich zu behalten und sie bloß im persönlichen Kontakt zu äußern.
Darf ich fragen, was es mit dem "via Provider die Telefonstandorte aufzeichnen und prüfen" auf sich hat? Was das bezwecken sollte?
Geld für Artikel wäre in meiner finanziellen Situation äußerst unrelevant für mich, würde mir sogar mehr Arbeit verursachen als Freude, damit könnte man mich also nicht kriegen.
Eher kann man mir in Naturalien einen Gefallen tun - ich sag' das mal so.
Wenn also, ich kann mich voll vom ideellen Wert für mich leiten lassen. So wie ich das von mir aus auch tun würde.
Ich denke, dafür habe ich aber selbst zu wenig Reichweite - und Texte bei anderen, damit hat sich mein Verstand immer etwas paranoid. Von wegen dem Zwang, eventuell seinen Namen offenlegen zu müssen (redaktionell bedingt), oder dass ich mir mit demjenigen oder der Plattform irgendwann nicht mehr grün sein könnte und folglich lieber wollte, dass der Artikel dort verschwinden würde.
Wenn es um das geht, bin ich ausgesprochen wählerisch und vorsichtig geworden, was vielleicht in jungen Jahren noch nicht so sehr eine Rolle gespielt hätte (oder zu dem Zeitpunkt hätte es einfach 2-3 Plätze gegeben, für die man das mit gutem Gewissen gemacht hätte?).
“via Provider die Telefonstandorte aufzeichnen und prüfen" - das war die Kontrolle ob die Strecken bei Außendienst korrekt angegeben worden waren, ob der Mitarbeiter mitsamt Telefon geografisch da war, wo er angegeben hatte sein zu wollen / zu sein [das alles wegen der Kostenerstattung wenn ein Mitarbeiter keinen Firmenwagen hatte]. Solche Schnüffelei war damals noch gesetzlich verboten und wurde nur aus den Funkzellenstandorten gemittelt .... heute ist das erlaubt und der Datenschutz während der Arbeitszeit ist praktisch nicht mehr existent - mindestens nicht wenn der Mitarbeiter wie 'befohlen' (das heißt dann "es ist empfehlenswert das Mobiltelefon ständig mit sich zu führen, da sonst ein hohes Diebstahlrisiko besteht") ihr Telefon mit sich führen.
Es geht den Werbefuzzis wahrscheinlich nicht unbedingt um Zugriffe - eher um das (vermeintliche / tatsächliche) Publikum eines Blog, bzw. die grundsätzliche Themenausrichtung. 'mainstream' also oder spezifische Verbrauchergruppen, die durch die Artikel 'eingesammelt' werden.
Aha - danke für die Erklärung. Dazu war das alles gut...
Nein, so hatte ich das auch nicht verstanden.
Es geht um Verteilen, um Ansprechen, um Bandbreite erzeugen.
Wenn Leute nämlich regelmäßig zu einem Blog kommen und Artikel zu lesen, ist das praktisch, wenn man dazwischen etwas zum Verkauf unterbringen will, weil durch den anderen Inhalt das nötige Vertrauen und die Credibility vorher schon aufgebaut wurde. Dadurch gewinnt man potentiell Kunden dazu, die man vorher nicht erreicht hätte.
Wenn die Beziehung auf das Produkt übertragen werden soll, so in etwa "den mag ich, deswegen folge ich seiner Empfehlung", dann geht es nicht um tatsächliche Produkteigenschaften sondern lediglich um Gefühle. Was nicht automatisch bedeutet, dass das Produkt nichts taugt.
Die Art der Empfehlung, die durch Kompetenz / Autorität generiert wird unterscheidet sich und wird als 'Eideshelfer' bezeichnet - die Kompetenz des Veröffentlichers steht fest, man vertraut ihm sozusagen 'blind' und kauft ....
Selbst mag ich diese Art der Verkaufsstrategie nicht, letztlich ist das aber die Art, mit der man es versucht, weil der Großteil der Menschen doch über Emotionen zu erreichen geht. Und selbst wenn nicht der Großteil, so ist es doch wie bei den Suchtmitteln: Die, die man angefüttert und zum Dauerkonsum bekommt, die fressen einem dafür alles aus der Hand. Die tragen odentlich Geld an eine einzige Stelle.
Ist eine hinterfotzige Art, Menschen auszunutzen, aber anders läuft die Nummer hier inzwischen doch nicht mehr...
Jede Art von Vertrauensbruch hinterlässt tiefe Wunden und sollte daher vermieden werden - außerdem gilt: "Ein guter Ruf braucht Jahre um aufgebaut zu werden, ist allerdings in Sekunden verspielt!"
Schon aus diesen Gründen will ich bei mir keine Werbung irgendeiner Art - wenn ich ein Produkt nützlich und preisgünstig finde bespreche ich es. Alles andere kommt nicht in Frage.
Nun mal wieder ein Probelauf - einloggen und sehen, was passiert.
Nur eine Überlegung, ohne mich im Einzelnen mit 50+Blogs auszukennen:
Wer heute über 50 ist, ist in einer Zeit geboren, als sich alles in einer einzigen Aufwärtsspirale zu bewegen schien. Wenn er sich in diese hineinbegeben hat, hat er heute Zeit zum Bloggen und muss nicht das kritische Bewusstsein rauskehren. Das heißt nicht unbedingt, dass er vollauf zufrieden ist, wahrscheinlich eher nicht, aber es ist mühsam, die Gründe dafür zu erkunden und diese auch noch öffentlich darzulegen, so dass ein sinnvoll strukturiertes, lesens- und kommentierenswertes Produkt dabei herauskommt. Wenn sich jemand die Mühe macht, dann hat das noch andere Gründe als den, dass es möglich ist.
Es ist wirklich interessant sich einmal ein paar der Blogs vorzunehmen und dort zu lesen, gefallen wird Ihnen bestimmt "Manchmal Lyrik".
Was die Analyse der möglichen Motivation und die alternative Sicht dessen, was an Aufwand getrieben werden muss angeht, haben Sie bestimmt eines der wichtigsten Hindernisse angerissen. Zwar verfügen die Senioren über viel Zeit, aber oft fehlt es an Vorerfahrung zu Recherche, insbesondere wissenschaftlicher Art .... und dann ist es selbstredend einfacher sich im Seichten zu bewegen.
Mir wurde ein ganzer Blogbeitrag gewidmet
→ https://horstschulte.com/2021/wenn-ue50-bloggerinnen-nicht-den-vorstellungen-juengerer-blogger-entsprechen
Sehr sonderbar ist allerdings, dass der Artikel nun plötzlich nicht mehr zu finden ist ....
.... aber das Internet ist voller *Wunder*!
Deswegen hier eine Kopie das *verschwundenen* Artikels.
Ein Grund dafür könnte zweifellos eine Antwort von mir gewesen sein, auch die wurde *gerettet*
Hallo Herr Schulte:
Eines ist gewiss:
Ich habe zweifellos nicht deutlich genug auf das hingewiesen, was mir in den Blogs bei 50+ fehlte bzw. Sie haben nicht das gelesen was da ausdrücklich stand. Möglicherweise deswegen, weil wir schon früher einmal 'aneinander geraten' sind? Nehmen Sie mir immer noch übel, dass ich in ihrem Blog ihren Überzeugungen widersprochen habe?
Um es kurz zu machen:
Es ging mir in dem verlinkten Artikel NICHT um das Alter, sondern um die Themenwahl in über 90% der Ü50 Blogs, das fast völlige Ausklammern von tatsächlich für unser Leben in diesem Staat wichtigen, ja in Bezug auf Klima überlebenswichtigen Themen.
[Ein gutes Beispiel ist dort → LINK zu lesen]
Sie müssen die Zeile "Tra-la-la .... wir sind ja Alle so gut drauf!'" in meinem Artikel glatt überlesen haben. Denn darum ging es mir. Wenn gerade die Älteren im Lande der Realität in Politik, Wirtschaft und Religion - als Anlass für Konflikte rund um die Welt - durch Ignorieren ausweichen, ist es nicht verwunderlich, wenn die Akteure in diesen Bereichen tun und lassen was sie wollen.
Anders ausgedrückt, mir fehlen die klugen Einsichten der Blogger 50+ zu den Grundfragen des Zusammenlebens - stattdessen wird Gestrickt, gekocht, gegärtnert, gereist .... und das was das Zeug hält, je weiter weg desto besser und das Klima? Was geht es die *Reiseblogger* an!
Ich hätte schon erwartet, dass Sie eine (Kommentar-) Aussage wie "Das ist doch krank, nicht wahr? Fällt einem selbst nix rein, ziehen wir mal die anderen durch die Soße!" mindestens hinterfragen, denn der Autor dieses Kommentars hat wohl noch nie bei mir gelesen um sich zu orientieren was ich sonst noch so schreibe, bevor er eine solche Beleidigung hinrotzte.
Wenn Sie mir schon vorwerfen gegen "Alte" zu sein, wissen Sie überhaupt wie alt ich bin? Die Absurdität dieses Vorwurfs ist grandios.
Zumindest ist es allemal schlechter Stil einen Link oder ein Zitat - noch dazu mit dieser Brisanz und ehrabschneidenden Tendenz - ohne einen Hinweis an den Autor zu schreiben und es dem Zufall zu überlassen, ob der Angegriffene etwas merkt und sich erklären wird. Aber fraglos ist es einfacher den eigenen Text unwidersprochen zu wissen ....