An Gedenktagen zum Holocaust hört man stets staatstragende und tiefgründige Beteuerungen der Regierungsmitglieder mit dem Fazit
"Nie wieder auf deutschem Boden solche ruchlosen und menschenverachtenden Untaten!"
Schaut man dann genauer hin entpuppt sich das als reine Fensterrede - Wirkung soll erzeugt werden, obwohl die Taten dagegen sprechen. Denn es geht nicht nur um das Schicksal jüdischer Menschen in Deutschland. Die Rassisten sind klug genug nichts direkt zu sagen was als antisemitische Parole gedeutet werden könnte. Sie nutzen Metaphern. Ihre Ziele sind all jene die nicht "Geburtsdeutsche" reiner 'arischer Rasse' sind. Alles Fremde wird abgelehnt, ohne Ausnahme.
Wenn dann die CDU/CSU nichts dabei findet den geschassten Maaßen als Direktkandidat in Thüringen zu haben, wo er der AfD Stimmen abjagen soll, dann ist die Kulisse der Weltoffenheit zwar gemalt, doch dahinter tummeln sich die ewig Gestrigen. So wie schon zu Zeiten der Regierung Adenauer, in denen die Ex-Nazis wieder zu Amt und Würden kamen.
Das ist CDU/CSU-Politik:
Kontinuität in der CDU/CSU, Tradition rechter Gesinnung, Hang zum Völkischen, und Blick zurück ohne Plan für die Zukunft.
Wer gegen rechte Umtriebe und Machtausübungsphantasien ist und dafür etwas tun will sollte daher NICHT CDU/CSU wählen.
Ich wollte es schon sagen... Bei der CDU doch nichts neues, wenn man bei ihnen in die Geschichte zurückschaut.
Scharf-rechts in der CDU ist lediglich von Zeit zu Zeit ein Image-Problem, wenn es mal wieder zu Tage tritt.
Wobei ich ihm Fall Thüringen auch eines sagen muss - ähnlich wie im Fall Sachsen -: Keine Ahnung, was für ein Kraut die dort rauchen müssen.
Wenn man sich nämlich genauer ansieht, was dort alles als "links" inzwischen hingezogen ist - da sind inzwischen auch viele drunter, die schon wieder rechts 'rauskommen. Steine- und Flaschenwerfer, für die Polizisten Freiwild darstellen, was man nach Belieben gewalttätig angehen darf.
Zu allererst würde ich denen das Recht aberkennen, sich "links" nennen zu dürfen, und dann wahrscheinlich auch gar nicht mal so zart mit denen umgehen. - Nicht, weil ich mit der politischen Himmelsrichtung ein Problem habe, sondern weil ich sehe, welche Ordnung diese Leute herbeisehnen und führen.
Und, ganz ehrlich... Eine Gemeinde ohne Polizei, Guerilla, die nach eigenem Gutdünken schaltet und waltet, Willkürherrschaft, wo keine rote Linie zu erkennen ist, die sich aber genau als das Gegenteil verkaufen will - wo ist da wirklich der Unterschied z. B. gegenüber den Reichsbürgern? Die wollen auch keine aktuellen staatlichen Authoritäten erkennen, und würden selbst Reichsauthoritäten nicht anerkennen, wenn diese irgendetwas ihnen gegenüber verhängen, was ihnen zuwider läuft. Streben also auch in Richtung Willkürherrschaft und dem Recht desjenigen mit der größeren Waffe entgegen. Und wollen auch keine Steuern zahlen - an einen Staat, den es laut ihnen nicht gibt.
Insgesamt ist beides "wir wollen unser Ding machen und ihr dürft euch da nicht einmischen".
Soll man da bei den einen sagen, man findet es verwerflich, und bei den anderen nicht?
Ich finde, beides ist gesellschaftlich toxisch und dagegen muss was getan werden.
Wenn es sich um gleiche (Straf-) Taten handelt darf der Staat - und dürfen die Beobachter - keine Unterschiede machen, egal welches 'label' sich die Missetäter ankleben.
Wo der Staat sich zum Komplizen macht (siehe Maaßen!) und die Grenzen zwischen Recht und Willkür verschwimmen muss sich niemand wundern, wenn es Gruppen fördert, die Ordnung im Chaos versprechen. Deren Ziel ist oft Anarchie, weil sie da von Fall zu Fall nach Belieben urteilen und handeln können ohne angreifbar zu sein. Die Gefolgschaft ist oft schon durch mangelndes Politikverständnis und Erfassung von komplexen Zusammenhängen gekennzeichnet, da haben die 'Führer' oder 'Kader' leichtes Spiel!
Es ist ein Differenzierungs- und Bildungsdefizit, da muss angesetzt werden.
Was passiert ist allerdings entweder Verbrüderung oder stillschweigende Duldung, Wegsehen und Ableugnen, um zu vertuschen, dass man die Anfänge nicht erkannt hat und nun nichts mehr unter Kontrolle bringen kann.
Ich selbst stelle mir natürlich auch die Frage, wie kommt es zu diesen großen Gegensätzen in den politischen Gruppierungen und ausgerechnet in Thüringen? Was ist passiert und warum ausgerechnet dort? Warum nicht woanders?
Schlauch geworden darüber bin ich bisher allerdings nicht.
Was ich jedenfalls nur damit sagen wollte: Wenn das jetzt eine Nummer wird, wo sich alle mit ihrer Radikalität gegenseitig hochschaukeln, es wären für mich einige Positionen verständlich, die sich aktuell nur das konservativ bis rechte Spektrum traut, ungeniert auszusprechen.
Weil - Steineschmeißer und willkürliche Viertelregenten, das hat für mich nichts mehr mit Links zu tun. Das ist der gleiche Mist wie von scharf rechts. Ein paar Clowns, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, terrorisieren den Rest der Bevölkerung...
Meiner Auffassung nach kommt es zu den Extremen durch jahrelange Unterdrückung realer Nöte und Wünsche während der DDR Zeit - das schafft sich nun ein Ventil, stellenweise platzt der Behälter weil der Druck zu hoch und das Ventil zu träge ist.
Das Ergebnis kann dem normalen Bürger gleich erscheinen, doch handelt es sich lt. Statistik um zwei gegensätzliche Mechanismen:
Linke Gewalt gegen Sachen, rechte Gewalt gegen Personen.
Da ist doch klar, welches die gefährlichere Gruppierung ist.
Für rechts würde ich das noch gelten sehen.
Für die Neu-"Linken" in Thüringen allerdings nicht, denn dabei handelt es sich um viele Leute, die wegen dem Studium und dergleichen aus den neuen Bundesländern zugezogen sind - und damit auch die Denkbahnen von "links" aus Westdeutschland mit importiert haben. Und dort gibt es nur die zu gutmütige Sozialdemokratie oder den Anarchismus.
Deswegen braucht man sich heute politisch keine zu großen Sorgen über "Links" mehr machen - das Element aus dem Kommunismus, aufzubauen, andere Strukturen zu errichten, etwas einfach nur anders machen und dabei fällt für die Allgemeinheit mehr ab, das ist soweit aus dem Denken, dem Bewusstsein und dafür, wofür sich die selbstbekennenden Neu-"Linken" interessieren, verschwunden. Die kennen bloß noch die amerikanische Denkweise von "Links", dass der Staat eine eierlegende Wollmilchsau sein soll, dass Zeug umsonst und auch noch aus dem Nichts aussprucken soll. Ohne Bewusstsein dafür, dass selbst der es irgendwo her nehmen muss...
Und sie kennen bloß noch gewisse Feinbilder, die ständig für alles verantwortlich sind und deswegen entmenschlicht werden dürfen, sodass man sie nach Belieben verprügeln kann, ohne Konsequenzen dafür.
Wenn ich es so ausdrücken soll: Westdeutsch-Links verliert sich seit Anbeginn auch nur noch im Lagerdenken, in Erklärungen, wer gut und wer böse ist, genauso wie das bei Rechts schon immer der Fall war, und was man mit denen anstellt, die als "böse" etikettiert werden.
Durch die vielen jungen Zuzöglinge aus Richtung Westen, weil es im Osten so ziemlich keine Studiengebühren gibt, hat sich dieses Denken in bestimmten Gebieten im Osten mit hin ausgebreitet.
Und genau das knallt - scheinbar - in Thüringen so stark aufeinander wie sonst nirgendwo anders (ausgenommen Berlin, aber da prallt ja alles aufeinander).
Über die Grundlagen des Kommunismus/Sozialismus lohnt es nicht zu streiten oder sich gar zu zerfetzen - die stehen schon lange fest und da sie ein Ideal darstellen ist impliziert, dass es so wie theoretisch beschrieben praktisch nicht gehen kann .... so, wie es keine 100%-ige Sicherheit im Leben gibt, ist auch keine praktische Umsetzung eines Ideals zu 100% denkbar.
Das Ziel Menschen so zu überzeugen, dass es sich lohnt auch an andere zu denken und dafür selbst auf etwas zu verzichten wird nicht kurzfristig zu erreichen sein:
Biologisch betrachtet läuft das genau der Evolution entgegen, die belohnt (in den meisten Fällen) Durchsetzung und Ellenbogeneinsatz. Die Einschränkung mache ich, weil es auch Fälle gibt in denen die Zusammenarbeit zwischen Artgenossen bessere Ergebnisse auch für das Individuum hergibt als Einzelkämpfertum.
Was ich mit der langen Vorrede sagen will:
Das Ideal aufzugeben ist falsch, es tot zu sagen ebenfalls. Das Streben zum Ideal muss erhalten bleiben, selbst wenn der derzeitige Zustand der Gesellschaft es nicht wahrscheinlich macht, praktische Fortschritte zu erzielen. Am Ende wird Vernunft siegen, und eine bessere Gesellschaft wird aus dem heutigen Dilemma entwickelt werden.
Wenn der menschliche Geist, die Fähigkeit in die Zukunft zu denken und zu planen, sich einmal gegen Gier und Machtgelüste durchgesetzt hat, gibt es nur eine Gesellschaftsform die obsiegen kann. Das ist bestimmt nicht der autoritäre, durch Befehl und Gehorsam geprägte, diktatorisch geführte Nationalstaat.
Evolution hin oder her - fanatisierte gewaltbereite Irgendwas können nicht die Zukunft sein. Egal, welchen Grund oder welche Ideologie sie sich als Rechtfertigung zurechtlegen, um in ihren eigenen Augen als "gut" dazustehen.
Der Hinweis auf Evolution ist schon von Bedeutung - allerdings als Erklärungsmöglichkeit und NICHT als Entschuldigung für etwas, das ganz andere Gründe hat.