Ein weiteres Beispiel, daß aus der Geschichte nichts, aber auch gar nichts gelernt wird:
Da ist der Fall "TROJA". Jeder (?) kennt die Geschichte. aber niemand - wenig-stens in unserer jetzigen Regierung - scheint sich daran zu erinnern, wenn es um die Erweiterung der EU um die Türkei geht.
So, wie die Rufe von Kassandra, Laokoon und Priamos ungehört ver-schallten, gar als "Miesmacherei", "Fremdenfeindlichkeit" und "Spaßver-derberei" angeprangert wurden, geht es auch heute wieder.
Der Außenminister, unser "Gesicht von Deutschland" in der Welt, philosophiert über " eine Milliarde Moslems, die zwischen Marokko und dem Hindukusch leben " und das ungeheure Gefähr-dungspotential für Europa, das sich daraus ergibt, wenn man " nichts tut ".
Die "großen Fortschritte", die Fischer in der heutigen Türkei sieht, und die ihn zu der These veranlassen, sie sei "reif" für Europa, waren nur möglich, weil das Militär - früher wie heute - das bestehende quasi-demokatische, anti-fundamentalistische System stützt. Aber um welchen Preis:
- Folter,
- jahrelange Untersuchungshaft ohne Anklage,
- politisch und ethnisch motivierte Gefälligkeitsurteile gegen Regimekritiker!
Das "Philosophische Quartett" hat jüngst den Vergleich mit dem "Trojanischen Pferd" gemacht [dessen ich mich hier wegen seiner Schlüssigkeit bediene] und die Türkei als solches gesehen. Da steht also das Pferd vor den Toren Brüssels, wie einst sein Pendant vor Troja und wartet, hereingezogen zu werden. In Troja hat das zur Hinmetzelung der Trojaner und Versklavung der Überlebenden geführt.
Was erwartet uns in Europa, wenn ähnliches passiert? Wenn unsere politischen Hasardeure von ROT und GRÜN, unfähig sich die Folgen auszudenken oder unfähig diese überhaupt zu erkennen, unter dem Beifall ihrer meist unbedarften Klientel, die Seile packen und das Pferd nach Brüssel schleppen?
Die geschätzten Kosten alleine für Deutschland liegen bei 14 Milliarden €, und das zu einer Zeit, in der der Finanzminister sowieso nicht mehr Herr der Lage ist, nicht weiss, woher das Geld kommen soll um nur die wesentlichsten Löcher im Staatshaushalt zu stopfen.
"Es ist eine törichte strategische Dummheit, wenn wir jetzt nicht die Türkei in Europa verankern", so lautete ein Statement von Fischer, der sich in den letzten Monaten sowieso eher um Afghanistan und den Irak als um Deutschland zu kümmern scheint.
Umgekehrt wird daraus ein Schuh!
Sicher, eine komplette Abschottung gegen die Türkei ist falsch. Aber warum denn immer gleich eine vollkommene Vereinahmung? Gibt es denn nicht Nuancen zwischen schwarz und weiss? - man nennt sie "GRAUSTUFEN"! Freilich ist es einfacher nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip, das erfordert am wenigsten Intelligenz und Überlegung - und dergleichen sucht man ja wohl vergebens bei unserer derzeitigen Regierung.
Ein DANKE zum Schluss:
an alle WählerInnen, die zur Europawahl gegangen sind und so dazu beigetragen haben, daß "EUROPA" neu diskutiert wurde . Danke!