Katholische Menschenfeinde und tumbe fränkische (und andere süd- und nordwestdeutsche) Herrscher ....

.. Ohne Kul­tur­ein­rich­tun­gen, ohne Gar­ni­so­nen und Beam­ten­schaft bricht in Mit­tel­eu­ro­pa die gesam­te nicht-kle­ri­ka­le Stadt­kul­tur zusam­men. Wäh­rend die Römer einen gan­zen Kon­ti­nent mit einer berau­schen­den Stadt­kul­tur über­zie­hen, die Ara­ber, wo immer sie sich ansie­deln, schein­bar aus dem Nichts blü­hen­de Städ­te zau­bern, schaf­fen es Kir­che und frän­ki­sche Herr­scher, das urba­ne Erbe in eine städ­te­lo­se Agrar­land­schaft mit ein­ge­spren­gel­ten Bischofs­sit­zen zu ver­wan­deln. Karl "der Gro­ße" resi­diert nicht mehr in einer Haupt­stadt, son­dern aus dem Sat­tel. Beglei­tet von sei­ner Hof­e­qui­pa­ge auf Och­sen­kar­ren, zieht er mit Sack und Pack von einer Pfalz in die näch­ste und ver­bringt sei­nen Lebens­abend in einem Eifel-Kaff, rund tau­send Kilo­me­ter vom Mit­tel­meer ent­fernt, auf den Resten einer von den Römern ver­las­se­nen Ther­me, unter dem Namen "Aachen" bekannt. Sein Königs­hof wäre im römi­schen Reich besten­falls den Ansprü­chen eines Pro­vinz­gou­ver­neurs gerecht gewor­den .. So ist der Katho­li­zis­mus eine Reli­gi­on sui gene­ris, .. ver­ord­net .. In einer ein­sa­men Ent­schei­dung, .. Durch einen Erlass vom 28. Febru­ar 380, der Euro­pa fast 1500 Jah­re lang beherrscht und des­sen Wir­kung bis in die Spit­zen Süd­ame­ri­kas reicht. Ohne die­ses Gesetz wäre die Geschich­te anders ver­lau­fen, nicht zwangs­läu­fig fried­li­cher, aber wohl weni­ger erbar­mungs­los, ohne Kreuz­zü­ge, die bis heu­te die Bezie­hun­gen zwi­schen Ori­ent und Okzi­dent auf trau­ma­ti­sche Wei­se prä­gen, ohne Zwangs­tau­fen und Indi­ces ver­bo­te­ner Bücher, ohne Inqui­si­ti­on, Hexen­ver­bren­nung, Juden­ver­fol­gung, ohne Reli­gi­ons­krie­ge und ohne reli­gi­ös begrün­de­te Ein­schrän­kung des Wissenschaftsbetriebes .. 
[Quel­le]

Die Reprä­sen­tan­ten die­ser Un-Kul­tur, ver­lan­gen auch heu­te noch eine Son­der­stel­lung, sei es in Schu­len unter ihrer Obhut, von Steu­er­gel­dern bezahlt, oder in Gesund­heits­ein­rich­tun­gen, eben­falls über­wie­gend aus Steu­er­mit­teln finan­ziert, und in der Poli­tik. Frau­en- und men­schen­feind­lich gegen Alle, die nach der kirch­li­chen Les­art "anders" den­ken als es der katho­li­schen Kir­che paßt.

Der Sturz des Herrn Kau­der ist hof­fent­lich ein Signal, dass der kirch­li­che Ein­fluß in der Poli­tik all­mäh­lich als unge­sund erkannt wird und sich eine Oppo­si­ti­on dage­gen auf­tut. Wie im zitier­ten Text dar­ge­stellt sind es vor allem die süd­deut­schen Regio­nen, die frü­her wie heu­te eine pie­ti­sti­sche, rück­wärts­ge­wand­te Reli­gi­ons­schwär­me­rei pfle­gen und aus die­ser her­aus frem­den­feind­lich, men­schen­feind­lich und fort­schritts­feind­lich eing­stellt sind - und die Hoch­bur­gen der CDU / CSU im Lan­de dar­stel­len, mit den Fol­gen der zähen Ver­lang­sa­mung allen Fort­schritts der nicht in ihr enges christ­li­ches Gedan­ken­kor­sett paßt. Nicht zu ver­ges­sen die Hei­mat unse­res Herrn Gesund­heits­mi­ni­sters ["Ein Gesund­heits­mi­ni­ster den sie kau­fen kön­nen!"], das Grenz­ge­biet zu den Nie­der­lan­den, das Mün­ster­land, in dem noch heu­te die Pfaf­fen fast unbe­grenz­ten Ein­fluß haben, weil die land­wirt­schaft­lich struk­tu­rier­te Gegend nicht gera­de die hell­sten Köp­fe behei­ma­tet, die sol­chen Hokus-Pokus noch glau­ben. Und weil ande­rer­seits die Poli­tik davon pro­fi­tiert wenn die Kir­chen dafür sor­gen, dass sie an der Macht blei­ben. Das sind Gegen­den, in denen die CDU noch 60% der Wäh­ler hin­ter sich hat.
Schwer­fäl­li­ge Den­ker sind eben über­wie­gend CDU/C­SU-Wäh­ler.

Es wird Zeit, die­se Fin­ster­nis des Den­kens zurück zu las­sen, vor allem auch weil ihre Reprä­sen­tan­ten sich selbst zu fast der Hälf­te ihrer "Amts­trä­ger" auf der unter­sten gesell­schaft­lich geäch­te­ten Ebe­ne der Kri­mi­na­li­tät, näm­lich der gegen wehr­lo­se Kin­der und Jugend­li­che zur Aus­le­bung einer ver­kork­sten Sexua­li­tät bewegen.

Von sol­chen mie­sen Cha­rak­te­ren, die ihre Sexua­li­tät nicht zügeln kön­nen und sie an den Schwäch­sten aus­le­ben, sol­len wir uns heu­te noch Sit­te & Moral pre­di­gen lassen?

Nur damit ich nicht falsch inter­pre­tiert werde:
Es gibt bestimmt eben­so vie­le ehren­wer­te, völ­lig unschul­di­ge Prie­ster - aber das macht die Ver­ge­hen der Schul­di­gen nicht wett. Das ändert nichts an der Geheim­nis­tue­rei der obe­ren Wür­den­trä­ger bis hin in den Vati­kan, die Ver­tu­schung und Ver­set­zung von Ver­ant­wort­li­chen noch immer für eine "Lösung" sol­cher Ver­bre­chen hal­ten. Solan­ge die Unschul­di­gen es nicht schaf­fen die Sit­te & Moral wie­der her­zu­stel­len, auch gegen den Wider­stand der Hier­ar­chie, so lan­ge machen sie sich mit schuldig.

Ande­re Glau­bens­ge­mein­schaf­ten, das sei noch hin­zu­ge­fügt, soll­ten schon ein­mal anfan­gen ihre eige­nen Wür­den­trä­ger zu prü­fen und sich zu fra­gen, ob es nicht der gesun­de Men­schen­ver­stand nahe­legt, dass auch in ihren Rei­hen sich der­ar­ti­ge Mis­se­tä­ter befin­den! Sie kön­nen sich ange­sichts des Aus­ma­ßes an Ver­ge­hen in einer Reli­gi­ons­ge­mein­schaft nicht zurück­leh­nen und sagen "Ach du hei­li­ger Flo­ri­an - ver­schon mein Haus, zünd and­re an!" [die­se Les­art stammt von mei­ner Groß­mutter] und etwa anneh­men bei ihnen sei das so völ­lig anders ....

Kommentare

  1. Gibt es denn noch ande­re Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten, in denen ein Zöli­bat vor­ge­schrie­ben ist? Ich gehe davon aus, dass dies der Haupt­grund für die Ent­glei­sun­gen ist. Und wun­de­re mich, dass Sie uns hier ein Vor­ur­teil als gesun­den Men­schen­ver­stand ver­kau­fen wollen.

    1. Soweit mir bekannt ist gilt für bud­dhi­sti­sche Mön­che eben­fall der Zöli­bat. Wiki­pe­dia sagt dazu: " .. Neben der römisch-katho­li­schen Kir­che ken­nen auch die ortho­do­xe, angli­ka­ni­sche und evan­ge­li­sche Kir­che für Ordens­frau­en und -män­ner, Ere­mi­ten, geweih­te Jung­frau­en und Dia­ko­nis­sen das Ver­spre­chen bzw. Gelüb­de der Ehelosigkeit .. "

      Wenn Sie davon aus­ge­hen, dass es einen "Haupt­grund" für Über­grif­fe durch Prie­ster gibt ist das noch kein Beweis, son­dern ihre per­sön­li­che Annah­me. Das muß nicht den Tat­sa­chen ent­spre­chen. HIER kön­nen Sie nach­le­sen, dass es offen­bar genau umge­kehrt ist. 

      Ande­re Quel­len die ich dazu gefun­den habe gehen im Gegen­teil davon aus, dass Pädo­phi­le sich den Prie­ster­be­ruf und ande­re Tätig­kei­ten rund um die Kin­der- und Jugend­be­treu­ung aus­su­chen um so Zugang zu Kin­dern und Jugend­li­chen zu erlan­gen. Das ist kei­ne Annah­me von mir, son­dern ein Befund (Beweis) auf Basis von Erhe­bun­gen. Ande­re Unter­su­chun­gen gehen aller­dings genau vom Gegen­teil aus - des­we­gen hal­te ich es für müßig das als zen­tra­les The­ma zu sehen.
      Eine gute Zusam­men­fas­sung des der­zei­ti­gen Wis­sen­stan­des und der Aus­flüch­te der kirch­li­chen Wür­den­trä­ger die von eige­nem Ver­sa­gen ablen­ken sol­len fin­det sich in die­ser → Quel­le.

      Viel wich­ti­ger ist doch die Tat­sa­che, dass es ein gene­rel­les Pro­blem - welt­weit - ins­be­son­de­re in der katho­li­schen Kir­che gibt. Oder woll­ten Sie das als "Vor­ur­teil" abtun, nach Allem was bekannt ist?

      Wel­ches "Vor­ur­teil" von mir spre­chen Sie denn über­haupt an?

      Ich hal­te Ihnen zugu­te, dass Sie hier mit *ver­kau­fen* ledig­lich eine etwas unglück­li­che For­mu­lie­rung wähl­ten als Sie mir ein "Vor­ur­teil" vor­ge­wor­fen haben - lesen Sie doch ein­mal bei → Wiki­pe­dia über den erschrecken­den Umfang die­ses Miß­brauchs nach und über­le­gen Sie dann, wer hier abwie­gelt bzw. übertreibt ....

      PS
      Ich weiß nicht wie sat­tel­fest Sie im Eng­li­schen sind - den­noch hier eine Quel­le die dar­stellt, dass selbst der Papst mitt­ler­wei­le zugibt, wie sehr die­se Miß­brauchs­fäl­le die Men­schen von der Kir­che ent­fer­nen und aus­tre­ten las­sen → http://friendlyatheist.patheos.com/2018/09/25/pope-francis-admits-child-sex-abuse-is-driving-people-away-from-church

  2. Das Zöli­bat ist sicher nicht das Pro­blem. Trotz­dem eines, was durch­aus den­noch schwer­wie­gen­de Fol­gen hat. Viel schlim­mer fin­de ich, dass Lai­zis­mus in Deutsch­land nicht stattfindet.

    1. Mit die­sem Bedau­ern der immer noch nicht voll­stän­di­gen Erfül­lung des Ver­fas­sungs­ge­bo­tes ste­he ich auf ihrer Seite.
      Es fängt ja immer klein an, um dann eine bestimm­te Hal­tung 'ein­zu­üben' - danach wird es dann scheib­chen­wei­se inten­si­ver, bis die Kir­chen über­all ihre Fäden gespon­nen und ihre Fin­ger drin­nen haben ....

  3. Hal­lo Herr wvs,
    natür­lich habe ich das mit dem Zöli­bat als per­sön­li­che Annah­me gemeint und (wie ich mei­ne) auch so for­mu­liert. Es ist ein­fach nur das, was ich mir so vor­stel­le. Des­halb mei­ne Nach­fra­ge nach dem Zöli­bat in ande­ren Religionsgemeinschaften.
    Nach­dem Sie das Zöli­bat nun ja aber gar nicht für die Miss­stän­de ver­ant­wort­lich machen und dies ja auch bele­gen, kann ich dar­aus nur fol­gern, dass Sie der Mei­nung sind, eine Reli­gi­ons­ge­mein­schaft als sol­che wür­de per se sol­cher­lei Miss­stän­de her­vor­brin­gen. Wie­so der gesun­de Men­schen­ver­stand das nahe­le­gen soll, erschließt sich mir nicht. Da ich aber sel­ber kei­ner Reli­gi­ons­ge­mein­schaft ange­hö­re, bin ich viel­leicht des­in­for­miert. Es wun­dert mich nur, dass Sie den Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten nahe­le­gen, sol­che Miss­stän­de in ihren Rei­hen auf­zu­spü­ren, als wenn die­se sich die­ser Gefahr in ihrer Eigen­schaft als Reli­gi­ons­ge­mein­schaft bewusst sein müssten/könnten/sollten.
    Der Aus­druck vom "ver­kau­fen" ist ein­fach nur eine gän­gi­ge Redens­art, auch nicht unge­schickt, son­dern ein­fach etwas salopp; natür­lich wol­len Sie uns nichts ver­kau­fen, davon gehe ich aus.

    1. Da es in der Gesamt­be­völ­ke­rung stets einen gewis­sen Pro­zent­satz an Pädo­phi­len gibt kann man erst­mal davon aus­ge­hen, dass sich der in Insti­tu­tio­nen wie der römisch-katho­li­schen Kir­che (und ande­ren Glau­bens­ge­mein­schaf­ten) pro­por­tio­nal spie­gelt. Vor sol­chen sexu­el­len Aberra­tio­nen schützt "Glau­be" nicht, son­dern das wird durch die beson­de­re Stel­lung von Prie­stern als Auto­ri­tät & ohne genaue Kon­trol­le & mit einer lan­gen Tra­di­ti­on der Abschot­tung gegen das 'gemei­ne Volk' wahr­schein­li­cher als im säku­la­ren Bereich.

      Alle Unter­su­chun­gen der letz­ten Zeit und die dar­aus her­rüh­ren­den Ver­öf­fent­li­chun­gen wei­sen dar­auf hin, dass die­se (mei­ne) Annah­me eher eine Unter- als eine Über­trei­bung des tat­säch­li­chen Vor­kom­mens sol­cher Taten darstellt.
      https://hpd.de/artikel/fisch-stinkt-kopf-her-15994

      Ich emp­fin­de es als eine gro­ße Frech­heit wenn nun die Kir­chen­füh­rer so tun als ob mit dem was bis­her auf gro­ßen öffent­li­chen Druck zuge­ge­ben wur­de genug getan sei. Hier muß die jewei­li­ge Staats­an­walt­schaft in den ver­schie­de­nen Diö­ze­sen tätig wer­den, denn es han­delt sich um Offi­zi­al­ver­ge­hen die auch ohne Anzei­ge bei Bekannt­wer­den die Staats­an­walt­schaft zum han­deln zwingen.

      Es darf nicht sein, dass die­se Ver­bre­chen wie­der ein­mal "aus­ge­ses­sen" wer­den, man auf Zeit spielt und zuwar­ten will bis Gras über die Sache gewach­sen ist.
      https://hpd.de/artikel/bischoefe-vertuschten-missbrauch-15974

      Wir haben eine ver­fas­sungs­ge­si­cher­te, aller­dings nur man­gel­haft umge­setz­te Tren­nung von Kir­che & Staat - da gibt es kei­ne Tabus bei der Straf­ver­fol­gung für Geist­li­che jed­we­der Couleur!

    2. Nicht hin­ter­frag­te Auto­ri­tät ist alle­mal ein Unding. Alles, was sich hin­ter ver­schlos­se­nen Türen abspielt, kann For­men anneh­men, die einen erschüt­tern, wie z.B. die Prü­gel­stra­fe in den Klas­sen­zim­mern frü­he­rer Gene­ra­tio­nen. Trotz­dem sind die Ver­feh­lun­gen bekannt und es gibt Zeu­gen der Vor­fäl­le. Die­se dürf­ten doch die ein­zi­gen sein, die hier eine Ankla­ge vor­brin­gen kön­nen. Die Staats­an­walt­schaft kann ja nicht eine Gene­ral­kla­ge gegen kirch­li­che Ein­rich­tun­gen wegen poten­ti­el­len Auto­ri­täts­miss­brauchs einreichen.
      Im Übri­gen nur noch eine Rand­be­mer­kung: Mei­ne Kin­der (reli­gi­ons­los) gin­gen auf ein katho­li­sches Gym­na­si­um und besuch­ten dort um der All­ge­mein­bil­dung wil­len den evan­ge­li­schen Reli­gi­ons­un­ter­richt. Mir sind kei­ne Miss­brauchs­fäl­le aus dem schu­li­schen Bereich bekannt.

      1. Die Staats­an­walt­schaft kann ja nicht eine Gene­ral­kla­ge gegen kirch­li­che Ein­rich­tun­gen wegen poten­ti­el­len Auto­ri­täts­miss­brauchs einreichen.

        Es geht hier nicht um Auto­ri­tät, son­dern um Ver­bre­chen: Kindsmißbrauch!

        ZITAT
        " .. 3.2.3. Legalitätsprinzip

        Die­ses Prin­zip bedeu­tet die recht­li­che Ver­pflich­tung der Staats­an­walt­schaft, bei Anhalts­punk­ten für das Vor­lie­gen einer Straf­tat ein Ermitt­lungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren und bei hin­rei­chen­dem Tat­ver­dacht eine öffent­li­che Kla­ge zu erhe­ben. Gere­gelt ist die­ser Grund­satz in den § 152 StPO und § 160 StPO.

        Zweck die­ses Prin­zips ist es, die Gewähr dafür zu bie­ten, daß grund­sätz­lich jede Straf­tat ohne Anse­hen der betei­lig­ten Per­so­nen ver­folgt und ggf. bestraft wird .. "

        Es geht hier also - ob es Ihnen nun gefällt oder nicht - um eine Rechts­hand­lung die zwin­gend (!) ist.

  4. Und um die­se "recht­li­che Ver­pflich­tung der Staats­an­walt­schaft, bei Anhalts­punk­ten für das Vor­lie­gen einer Straf­tat ein Ermitt­lungs­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren" zwin­gend ein­zu­lö­sen, genügt es als Vor­aus­set­zung, dass sol­che Straf­ta­ten tat­säch­lich schon vor­ge­kom­men sind? Das wür­de mich doch sehr wun­dern. Selbst wenn sie in einer Insti­tu­ti­on in erheb­li­chem Aus­maß vor­ge­kom­men sind, ist das kein Grund, in ande­ren (ähn­li­chen) Insti­tu­tio­nen das Vor­lie­gen sol­cher Straf­ta­ten anzu­neh­men oder gar zu unter­stel­len. Jeden­falls nicht, um eine staats­an­walt­schaft­li­che Unter­su­chung zu begründen.

    1. Zitat
      " .. Man stel­le sich vor, die Mafia wür­de einen Bericht ver­öf­fent­li­chen, in dem sie ein­räumt, in den letz­ten 70 Jah­ren eine Viel­zahl von Ver­bre­chen began­gen zu haben, der Pate ent­schul­digt sich bei den Opfern, aller­dings wei­gert die Mafia sich, unab­hän­gi­gen Wis­sen­schaft­lern oder gar der Poli­zei Zugang zu ihren Archi­ven zu gestat­ten. Klingt ziem­lich lächer­lich und natür­lich wür­de die Poli­zei sofort los­mar­schie­ren, um das Mafia­ar­chiv zu beschlag­nah­men. Auch wenn die katho­li­sche Kir­che nicht die Mafia ist, ist das Ver­hal­ten genauso.

      Bei dem hier zur Dis­kus­si­on ste­hen­den Kin­des­miss­brauch, von dem die Kir­che mehr als 6.000 Fäl­le ein­räumt, sind sich eigent­lich alle einig, dass dies nur die Spit­ze des Eis­ber­ges ist. Hier wird so getan, als gin­ge es bei dem Miss­brauch um ein irgend­wie gear­te­tes ethi­sches Problem. .. "

      Die­ses Zitat stammt aus die­sem Arti­kel → https://hpd.de/artikel/staatsanwaltschaften-sollten-jetzt-kirchenarchive-beschlagnahmen-16001 den ich Ihnen als Lek­tü­re emp­feh­len möchte.

      Da ich kein Jurist bin ist es mir nicht mög­lich ihre Fra­ge abschlie­ßend zu beant­wor­ten - aller­dings bin ich der festen Über­zeu­gung, dass der Geset­zes­text den Staats­an­walt­schaf­ten kaum Spiel­raum läßt wenn schon ande­re Fäl­le gefun­den wur­den und sich Betrof­fe­ne gemel­det haben .... vor allem dann nicht, wenn Ver­jäh­rung der Straf­ta­ten droht.


      Was ich nicht ver­ste­he ist, war­um Sie offen­bar mei­nen man brau­che sol­che Ver­ge­hen durch kirch­li­che Amts­trä­ger nicht zu ver­fol­gen - ver­tre­ten Sie die Auf­fas­sung man soll­te Prie­stern frei­en Lauf bei der Aus­le­bung der sexu­el­len Lust an Kin­dern lassen?

  5. Natür­lich nicht. Ich stel­le mir nur vor, was an Arbeit auf die Staats­an­walt­schaf­ten zukä­me, woll­te man alle Kir­chen­ar­chi­ve beschlag­nah­men und durch­for­sten. Und Sie wol­len ja auch gleich noch alle ande­ren Rel.-gemeinschaften über­prü­fen las­sen und ich schla­ge vor, am besten auch noch alle Ver­ei­ne, ins­be­son­de­re Sport­ver­ei­ne, ich bin mir sicher, dass man da fün­dig wür­de, und natür­lich alle Fami­li­en, denn die mei­sten sexu­el­len Miss­brauchs­fäl­le spie­len sich doch in der Fami­lie ab ...
    Ich fürch­te, man muss es dabei belas­sen, dass nicht jeder ein­zel­ne Fall von Miss­brauch geahn­det wird. Eigent­lich war ich beim Lesen des wiki­pe­dia-Arti­kels über­rascht, dass und wie vie­le Ver­ur­tei­lun­gen es schon gege­ben hat.

    1. Wer­te Frau iGing,

      eine erwar­te­te hohe Zahl von Geset­zes­bre­chern kann doch nicht der Grund dafür sein ins­ge­samt auf Ver­fol­gung zu ver­zich­ten - und selbst wenn man dem nach­geht sind sich die Fach­leu­te einig: Eine gewis­se Zahl wird unent­deckt bzw. unge­ahn­det blei­ben. Was die Rela­ti­on "in der Fami­lie zu außer­halb der Fami­lie" angeht bin ich mir nicht so sicher ob das ange­ge­be­ne Ver­hält­nis tat­säch­lich so stimmt (es kommt wohl dar­auf an wie weit man "Fami­lie" faßt).

      Letzt­end­lich gibt es nie 100% Gerech­tig­keit, aber mög­lichst nah dran soll­te das Bestre­ben in einem Rechts­staat schon sein.

      Beson­ders ver­werf­lich - um wie­der zum Aus­gangs­punkt zu kom­men - fin­de ich die Hal­tung der Kir­chen als Institutionen:
      Anstatt an einer Auf­klä­rung mit­zu­wir­ken wird gemau­ert und in eini­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen sogar der Ver­such unter­nom­men den Opfern eine Mit­schuld zu unter­stel­len. Sitt­lich-mora­li­sche Auto­ri­tät sieht für mich anders aus.
      Wenn ich nicht schon vor 52 Jah­ren aus­ge­tre­ten wäre wür­de jetzt end­gül­tig der Zeit­punkt sein ....

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