Wir streben in Europa danach die Gesellschaft insgesamt zu entwickeln. Zum Wohle Aller, damit jedermann teilhaben und ein gutes Leben führen kann.
Regeln der Gesellschaft einzuhalten scheint bei Kleinigkeiten oft überflüssig und ist unbequem. Dennoch ist es in Summe ein Vorteil für die Gesellschaft insgesamt: Jeder weiß welche Regeln es gibt und wenn sich Alle daran halten entsteht Ordnung - was wiederum zur Sicherheit und Kalkulierbarkeit des Staatswesens beiträgt.
Unverkennbar sind Brüche in unserem europäischen System, wenn beispielsweise die Verteilung von Ergebnissen aus Arbeit ungleich gestreut werden und nicht jene profitieren die die Arbeitsleistung erbringen. Die Fehler wegzuleugnen wäre Unsinn. Zugleich aber ist der Zusammenhalt der Gesellschaft zum gemeinsamen Nutzen in den Europäern verwurzelt und sie wissen, dass es dazu keine Alternative gibt. Dass das bedauerlicherweise nicht für die Mehrzahl der türkischstämmigen Mitbürger zutrifft wurde bereits an anderer Stelle diskutiert - weswegen dem Beitrittsbegehren wohl kaum Chancen gegeben werden können.
Was allerdings die EU-Bürokratie angeht hat die noch einiges zu lernen und zu verändern, denn bisher fehlt dort der Gedanke für den Souverän, den EU-Bürger da zu sein und nicht umgekehrt.
In den U.S.A. ist das Leben auf die Einzelperson abgestellt. Es geht darum *besser* zu sein als Andere damit man eine bessere Position als die Mitbürger erringt, seine eigenen Ziele verwirklicht und deswegen das tun (oder lassen) kann was man tun will.
Die große Klammer ist eine irrationale Überhöhung des nationalen Bewusstseins, des Gedankens *besser* zu sein als alle anderen Völker der Erde. Was, wie leicht nachzuweisen ist, eine Fiktion darstellt.
Nichtsdestoweniger zieht sich die Erziehung zu Konkurrenzdenken und Nationalstolz wie ein roter Faden durch das Leben eines jeden Amerikaners.
Das Leben im Kapitalismus der U.S.A. ist Kampf. Jeder für sich, kein soziales Engagement, außer vielleicht einer steuerlich absetzbaren Spende hie und da die man als *gute Tat* vorweisen kann. Solidarität ist weitgehend unbekannt. Wenn sie praktiziert werden soll wird das bereits als *Sozialismus* gebrandmarkt - siehe z. B. Obamacare.
Der unsägliche Einfluss von fundamentalistischen Christen auf das gesellschaftliche Leben und Denken in den U.S.A., durch den stellenweise fast schon mittelaterliche Strukturen wieder aufleben [Glaube an Elfen, Zauberei, Wunder, Engel], ist besonders bei schlecht Gebildeten vorhanden und führt dazu, dass sie Rattenfängern wie Trump nachlaufen und deren Lügen genau so 'schlucken' wie die Märchen, die ihnen christliche Pastoren predigen.
Mir tun die armen Seelen hierzulande leid, die die folkloristischen Elemente des US-Lebens sehen und glauben, dort ihr Heil finden zu können .... wer nachdenkt und analysiert wird wohl kaum den Wunsch verspüren das hiesige (europäische) Gefüge zu verlassen und sich in den Schlund des Spätkapitalismus zu werfen.