screen shot aus "krautreporter"
Was, so frage ich mich, würde die Psychologie mit mir als Versuchsperson anfangen? Wenn ich beispielsweise zuerst fragen würde nach welchen Kriterien diese Übereinstimmung beurteilt werden soll? Oder was käme dabei heraus, wenn ich, wie es mein erster Impuls war, Affe und Banane wählte, obwohl ich doch im westlichen Kulturkreis aufgewachsen und geprägt bin? Spricht das dafür, dass in meinem Erbgut prägende asiatische Spuren vorhanden sind oder es auf mich 'abgefärbt' hat, dass mein Vater die chinesische Sprache studierte?
Eine genauere Betrachtung der Grundlagen zu diesem *Test* - eine "wissenschaftliche Untersuchung" mag ich dieses Machwerk nicht nennen - zeigt, dass es sich bei den "westlichen Probanden" um Amerikaner, bei den "östlichen Probanden" um Festlandchinesen, Taiwanesen, HongKong- und Singapur-Chinesen [".. Mainland, Taiwan, Hong Kong, Singapore .."] handelte. Darf man die Ergebnisse, die in den USA oder mit Personen, die in den USA sozialisiert wurden für Europäer bzw. hier sozialisierte Menschen einfach so übernehmen? Nein, das darf man bestimmt nicht, ist doch die US-Gesellschaft auf gänzlich verschiedenen Werten aufgebaut als wir sie hier in Europa für wichtig und als gesellschaftlich verbindlich ansehen.
Der Mangel solcher "Wissenschaft" wie der Psychologie ist - und das zeigt sich an einem Beispiel wie diesem wieder einmal mit aller Deutlichkeit - dass *Befunde* besser als "Interpretationen durch die Untersuchenden" bezeichnet werden sollten. Einen Anspruch auf Reproduzierbarkeit der Ergebnisse kann ich ebensowenig erkennen. Zahlen und Berechnungen spiegeln *Fakten* lediglich vor, ohne es tatsächlich zu sein. Insgesamt komme ich daher zu dem Ergebnis:
Das Niveau der *Untersuchung* ist etwa mit dem zu vergleichen, was in einer typischen Frauenzeitschrift gleich neben dem Horoskop den Leserinnen anbietet
"Erkennen Sie welcher Typ Mann zu Ihnen passt!"