Kennen Sie das?
Man hat einen Termin und ist rechtzeitig aufgestanden.
Alles fertig und die Prüfung ergibt:
Telefon, Geldbörse, Brille, Schlüssel, Zähne .... alles dabei.
Fünf Minuten vor der Abfahrt überschlagen sich die Ereignisse:
- das Telefon - sonst tagelang still - läutet als man gerade
- nochmal zur Toilette geht und währenddessen
- schellt es an der Wohnungstür.
Ich bin trotzdem noch rechtzeitig gewesen.
.... da wird es nötig werden die Validität dieses phänomenalen Vorschlags in einer kontrollierten Studie zu prüfen - wenn ich die Versuchsanordnung zusammengestellt habe melde ich mich wieder. Würden Sie denn ggf. als *Kontrollgruppe* zur Verfügung stehen? Sie brauchen ja nur einfach so da zu sitzen und nichts zu tun ....
"Fünf Minuten vor der Abfahrt überschlagen sich die Ereignisse"
Ihre Schilderung hat bei mir eine Erinnerung hochgespielt, wie sich die Ereignisse überschlagen können in den fünf Minuten zwischen dem Abstellen des Autos am Parkplatz und dem Ankommen an der Wohnungstür. Am Tag, als ich zum ersten Mal unser erstes Enkelkind besuchen wollte. Voller Vorfreude schloss ich den Wagen ab und spazierte zur Wohnung. Am Weg dorthin schaute ich noch aufs Handy. Aha, eine verpasster Anruf. Eine Nachricht per SMS. Ich solle zurückrufen. An der Wohnungstür angekommen weinte ich. Meine Schwester war in dieser Stunde gestorben, es gäbe danach noch zwei Stunden Zeit für Mutter und Geschwister, ins Totenzimmer zu kommen zum Abschied nehmen. - Fünf Minuten, die die persönliche Welt dramatisch ändern können.
Das ist allerdings mindestens eine Eskalationsstufe höher angesiedelt, es tut mir leid - wenn auch völlig unbeabsichtigt - alte Wunden aufgerissen zu haben. Da hatten Sie bestimmt einen schweren Tag, der die Freude über das Enkelkind wahrscheinlich etwas dämpfte. Ist das schon länger her und das Kind mittlerweile groß? Wie haben denn die anderen Verwandten diesen Tag empfunden?