In einer Serie von mehreren Bildern mit eingesetztem Erklärtext war eines, das mich besonders beschäftigt hat.
- Erstens weil es tatsächlich einmal eine wichtige Information verbreitet:
Ameisen haben (wie alle Insekten!) keine Lungen.
- Zweitens hat es mich geärgert, daß die Information unvollständig war, denn die 'Löcher' in der Oberfläche des Ameisenpanzers sind ja nur der äußerlich sichtbare Teil des Atmungssystems. Der weitaus größere und wichtigere Teil ist ein weitäufiges Geflecht von Röhren unterschiedlichen Durchmessers, die mit feinen Verästelungen bis zu den innersten Bereichen des Insektenkörpers reichen und so den benötigten Sauerstoff zu den Zellen des Tieres transportieren (und das CO2 [Kohlendioxid] entgegengesetzt aus dem Körper herausschaffen).
Dieses System ist aus Tracheen aufgebaut, Röhren, die in der Wandung mit Chitinringen und Spiralen versteift sind damit sie nicht kollabieren.
Notwendig sind diese Atemröhren weil das Blut der Insekten (und vieler anderer wirbellosen Tiere) keine Versorgung mit Gasen machen kann. Diese "Hämolymphe" dient lediglich dem Transport von Nahrungs- und Botenstoffen.
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Hm... Also eine Art "Hautatmung" ist das, wie das funktioniert?
Nein, das ist nicht so. Der Chitinpanzer, auch "Außenskelett", ist bis auf die Gelenkstellen bei Körpersegmenten, Antennen und Gliedmaßen völlig undurchlässig. Seine Aufgabe ist es die inneren, weichen Organe gegen die Umwelt zu schützen. Am Panzer setzen zudem die Muskeln an, die zur Bewegung dienen. Man muß sich das so vorstellen, als ob das was wir an Struktur haben genau umgekehrt ist: Bei uns sind die Stützelemente innen, die Muskeln außen, bei Insekten sind die Stützelemente außen, die Muskeln innen.
Die Tracheenöffnungen sind Ein- und Ausgangspforten zum Atmungssystem aus Tracheen, das aus feinen und feinsten Röhren besteht, die bis an einzelne Muskeln und Nervenzellen heranreichen.