"Nicht kleckern - klotzen!"
So lautet eine Militärweisheit die sich in vielen Auseinandersetzungen bewährt hat. Sofern die Kräfte - also Mannschaften, Material und rückwärtiger Versorgungsraum - aufeinander abgestimmt und in voller Stärke zusammenwirken und gleichzeitig die Reserven kurz vor der unteren Grenze gehalten werden, kann ein Angriff gelingen. [Das ist eine Kurzfassung, zumal es ohnehin hier nicht um Militär, sondern um die Versorgung der Verbraucher in privaten, öffentlichen und produzierenden Bereichen geht.]
Was aber wird nach ersten Verlautbarungen Gegenstand der Regelungen des Gesetzes sein?
Genau das Gegenteil dessen was Erfolg verspricht!
- Anstatt sich auf jene regenerativen Möglichkeiten zu beschränken die den höchsten Wirkungsgrad und die besten Erfolgsaussichten, bei gleichzeitig guter Verfügbarkeit, geringem Logistikaufwand und noch weniger Abhängigkeit von ausländischen Quellen bedingen, setzen die Koalitionäre auf einen unseligen Mix aus grün getünchter Technologie ohne Zukunft und mit hohen Kosten und absurder Energiebilanz.
- Auf unausgegorene technische Konzepte, die erst in Anfangsstadien sind und von denen niemand sagen kann ob sie je in größerem Maßstab funktionieren werden.
- Auf mit Frackinggas produzierten Wasserstoff - und das nur als Konzession an die Gasversorger deren Netze ansonsten nutzlos in den Straßen lägen und verrotteten. Ein Denkmal an die menschliche Hybris, die Generationen im Glauben ließ es gäbe endlose Reserven .... und selbst heute versuchen Parteien wie CDU/CSU, FDP, AfD uns weis zu machen es sei Alles gut und die Änderungen seien nur marginal, *'nur keine Panik', das wird schon ...!*
Nun aber 'Butter bei die Fische' und raus mit der Sprache was da so falsch läuft. Wer glaubt mit neuen Technologien die Welt retten zu können hat NICHTS verstanden. Es geht darum schnell mehr alternative Energie zur Verfügung zu stellen - und dazu eignet sich nun einmal am Besten die Solartechnik mit dezentraler Struktur, ergänzt durch FF-PV¹ Großanlagen und Windkraft.
- Anstatt Kohle zur Verstromung aus Südamerika her zu schiffen sollte lieber über eine Re-Aktivierung unserer gerade geschlossenen Kernkraftwerke nachgedacht werden während der Ausbau von Alternativen zügig vorangetrieben wird. Fehleinschätzungen zuzugeben und ideologische Starre zu beseitigen sollte gelobt und nicht geschmäht werden.
- Anstatt Wasserstoff als Treibstoff für PKW zu propagieren wie es die bayerischen Klüngel-Politiker im Sinne von BMW und Konsorten tun sollte besser über einen Ausbau des Personennahverkehrs nachgedacht und geplant werden um von den Autos, dem Individualverkehr, wegzukommen. In denen meist nur eine Person überschaubare Strecken zurücklegt, die genauso schnell und meist sogar besser mit ÖPNV² erledigt werden könnten.
- Anstatt weiter Gas aus den USA zu beziehen, das mit Verlusten erst verflüssigt und dann wieder in Gasform gebracht werden muss könnte die Wasserstofferzeugung für Betriebe reserviert werden die großen Energiebedarf haben während gleichzeitig nach alternativen Produktionswegen gesucht wird.
Ideen sammeln und auf Tauglichkeit prüfen, das ist es was uns viele aufstrebende Länder rund um den Globus voraus haben. Sie reduzieren Restriktionen und behördliche Hürden, lassen Experimente zu und fördern neue Ansätze die bestehende Strukturen sparsamer und ressourcenschonender machen. Das, während bei uns Streit zwischen den Nicht-Fachleuten in der Politik die glauben es besser zu wissen als die forschenden Wissenschaftler und den tatsächlichen Fachleuten bestehen, die die Aufmerksamkeit eher auf den Meinungsstreit als auf bessere Möglichkeiten lenken.

¹ Freifeld Photovoltaik Großanlagen)
² Öffentlicher Personennahverkehr
Lieber Wolfgang,
wieder einmal kann ich nichts anderes tun, als Dir vollumfänglich Recht zu geben. Ich will gar nicht erst anfangen, in das Klagelied über diese unfähigen - oder besser doch durch Lobbyismus ganz und gar korrumpierten? - Politiker einzustimmen. Es ist nur noch eine einzige Farce.
Wenn ich Nachrichten lese oder sehe denke ich immer öfter, dass es den Leuten viel zu gut geht und das auch noch schon viel zu lange. Alles lief jahrzehntelang einwandfrei und war verlässlich. Die leise Stimme im Hinterkopf, die niemals müde wurde zu sagen, dass ein solcher Zustand nicht ewig hält, nicht ewig halten kann, wurde mit Unterhaltungsspaß und sinnlosen Konsum überschrien. Man hat sich in den guten Umständen eingerichtet und nach uns die Sintflut. Wir leben heute, was morgen ist, ist uns egal.
Im Großen und im Kleinen erlebe ich es immer öfter, dass selbst die Vorschläge für kleinste Veränderungen, und seien sie auch noch so notwendig, sofort mit massiven Widerstand beantwortet werden.
Da sind zum Beispiel die Ossis. Da kam letztens eine Studie raus, ich weiß leider nicht mehr wer darüber berichtet hat und wer die Studie gemacht hat (ich suche jetzt auch nicht danach, weil ich gerade von der Nachtschicht komme und ins Bett muss) - jedenfalls wünschen sich eine beträchtliche Zahl der Ostdeutschen wieder eine Diktatur zurück. Und ich als gelernter Ossi stehe nun da, halte Maulaffen feil und kann es einfach nicht fassen. Haben die etwa alles vergessen? Nach nur knapp 35 Jahren?
Ohne Zweifel, die Ossis haben mehr als genug gute Gründe auf die Wessis sauer zu sein. Viel zu oft und viel zu unnötig wurden wir nach der Wende von Wessis über den Tisch gezogen, ausgebootet, marginalisiert und auch sonst nicht ernst genommen. Aber eine neuerliche Diktatur als Konsequenz? Haben die vergessen, dass wir damals gegen eine Diktatur auf die Straße gegangen sind, die die Folge eine Diktatur war? Und jetzt wünschen sie sich die erste Diktatur zurück und laufen johlend diesen fehlgepressten Hitlerpüppchen hinterher, die noch dazu selbst fast alle Wessis sind, nur weil die mit einfach(st)en "Lösungen" und Parolen versprechen, wieder "Ordnung" in der immer komplexer werdenden Welt zu schaffen?
Wolfgang, ich schäme mich, ich schäme mich, ich schäme mich.
Und ich bin heilfroh, dass ich das Land schon vor Jahren, wenn auch aus anderen Gründen, verlassen habe.
Lange Rede kurzer Sinn. Uns geht es (noch) viel zu gut. Der Wahnsinn, das Schlechte aber Bekannte dem Guten aber Unbekannten vorzuziehen, wird erst aufhören, wenn es ganz, ganz Dicke kommt. Erst wenn es unseren Gesellschaft(en) erneut ganz dreckig geht und erst nachdem wir den Bund davon erreicht haben, besteht Hoffnung auf Besserung.
Leider befürchte ich, dass das größte Problem unserer Zeit, nämlich die Klimakatastrophe, uns dann keine Hoffnung mehr lässt.
Wären wir beide - der Eine ein bisschen mehr, der Andere ein bisschen weniger - nicht schon so alte Zausel, ich würde mit Dir glatt auf den Untergang wetten.
Hab trotzdem einen schönen Tag. Und danke, dass Du mir mal wieder die Möglichkeit gegeben hast, mir meinen Frust von der Seele zu schreiben.
Alles Gute für Dich und Deine Frau!
Olaf
Zitat:".. Im Großen und im Kleinen erlebe ich es immer öfter, dass selbst die Vorschläge für kleinste Veränderungen, und seien sie auch noch so notwendig, sofort mit massiven Widerstand beantwortet werden .."
Das ist es was die Dreistigkeit der Regierenden sich über den ausdrücklichen Willen der Wahlbevölkerung hinweg zu setzen erst ermöglicht. Nimmt man dann noch die Menschen dazu die du im nachfolgenden Absatz erwähnst, die nämlich lieber selbst gar keine Meinung haben wollen sondern die Meinung von einer diktatorischen Machtelite vorgegeben bekommen wollen, dann wird es vollends absurd. Sich auf 'sicherem Gleis' zu bewegen ist natürlich viel weniger Aufwand als selbst zu denken und seine Handlungen zu verantworten.
Dem steht sonderbarerweise entgegen, dass viele Ossis beklagen ihre Stimme werde nicht gehört - also sind die Menschen dort entweder janusköpfig und jeder Kopf hat seine eigene Meinung oder es sind Fragmente, die in den Medien geschürt werden um zu spalten, weil sich dann leichter eine Seite gegen die andere ausspielen läßt.
Meine Prognose ist klar:
Die Wahlen in den östlichen Bundesländern werden die AfDler gewinnen .... und wenn sie dann Macht haben werden sich die Wähler wundern was dann an Politik folgt, staunend werden sie erkennen, dass Protestwahl nur denen hilft die gewählt wurden, nie denen, die sie gewählt haben. Es bleibt nur zu hoffen, dass die AfD nicht genügend Zeit und gar solche Mehrheiten (vielleicht mit der CDU/CSU?) haben wird, die wesentlich Änderungen (2÷3 Mehrheit!) möglich machen, wodurch eine Umkehr in die Normalität ausgeschlossen sein könnte.
Danke für deine ausführliche Stellungnahme trotz vorangegangener Nachtschicht.
Grüße an deine Frau und dich, und ja, deine Wahl anderswo dein Glück zu suchen war - sieht man die fatale Entwicklungen als Ergebnis der Ära Merkel - sicher gut & richtig.
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PS/OT
Ich habe die Bundestagssitzung *Sterbehilfe* angesehen, im wesentlichen ein Aufguss der bereits bekannten Argumente. Wahrscheinlich wird es wieder eine Anrufung des höchsten Gerichts geben, denn die Entscheidungsfreiheit ist so beschnitten, dass sie praktisch nicht mehr gegeben ist