.. The roles themselves are simply retreads of fundagelicals’ favorite eras in American history: the white, straight, Christian parts of the Victorian Age and the 1950s. These eras idolized the nuclear family of sitcom and serial lore: working Dad, stay at home Mom (SAHM), at least two children – a boy and a girl, typically born in that order, plus well-behaved pets. The family must also live in a single-family home. They must have no serious drama ..
[Quelle]
Übersetzung
".. Die Rollen selbst sind einfach runderneuert von den Lieblingsepochen der Fundi-Evangelikalen in der amerikanischen Geschichte: die weißen, heterosexuellen, christlichen Teile des viktorianischen Zeitalters und der 1950er Jahre. Diese Epochen vergötterten die Kernfamilie der Sitcom- und Serienüberlieferung: arbeitender Vater, Mutter zu Hause (stay-at-home-mom; SAHM), mindestens zwei Kinder - ein Junge und ein Mädchen, typischerweise in dieser Reihenfolge geboren, plus gut erzogene Haustiere. Die Familie muss auch in einem Einfamilienhaus wohnen. Sie dürfen keine ernsthaften Auseinandersetzungen haben .."
Ein Teil dessen, was uns von der Politik als "Leitkultur" verkauft wird, ist genau dieses, aus den fundamentalistisch-evangelikalen Kreisen stammende Bild der Familie, bei uns nicht anders als in Amerika, unserem großen Vorbild. Das hat nur einen kleinen Fehler: Heutzutage, gerade durch die Reformen des Sozialwesens und der Umverteilung von Früchten der Arbeit von unten nach oben, ist es für Normalverdiener unmöglich geworden von einem Einkommen eine Familie zu ernähren. Dadurch entfällt schon einmal die erste Voraussetzung für dieses überwiegend christlich geprägte Familienbild - nur will es offenbar niemand wahr haben und deswegen wird in den Medien, hauptsächlich im Fernsehen, immer noch das alte Bild propagiert. Schauen Sie sich einmal die gängigen Herz-Schmerz-Filmchen an, die eine heile Welt darstellen. In der am Ende ein treusorgender Mann die in Verzweiflung durch das Leben allein überforderte Mutter aus ihrer Misere rettet. Und Alles ist wieder gut!
Niemand in der Politik, da finden wir ja die gut verdienenden und durch Nebeneinkünfte "besser gestellten" Frauen und Männer, hat auch nur eine Vorstellung davon, was es bedeutet Job und Familie so zu koordinieren, dass dabei die Kindererziehung nicht zu kurz kommt und die Ehen auch noch über Jahre glücklich oder wenigstens harmonisch geführt werden können. Die Frau Verteidigungsminister beispielsweise, immer als hehres Rollenvorbild für die Vereinbarkeit von Mutterschaft und anstrengenden Beruf angeführt, hat eine Heerschar von 'Bediensteten', die für sie organisieren und wirtschaften, sodass nach außen 'heile Welt' und erfolgreiches Familienleben demonstriert werden kann.
Oder schauen wir einmal auf alternative Lebensgemeinschaften - ohne hier zu diskutieren ob diese richtig oder sinnvoll sind - die lange Jahre gegen den Widerstand der Kirchen (hier eher die katholische Kirche) ankämpfen mußten bis schließlich ihre Zahl so groß wurde, dass sie nicht länger ignoriert werden konnten.
Bis in die jüngste Zeit haben Religionen sich gegen Aufklärung*, Anerkennung von wissenschaftlichen Befunden (wenn sie der 'Lehre' widersprachen) und Trennung von Kirchen und Staat mit Händen und Füßen gewehrt - und tun es immer noch. Unterstützt durch Politiker wie z. B. in Bayern, die einer rückwärts gerichteten Politik der Vermischung von Religion und Staat durch 'Sondererlasse' Vorschub leisten.
* Hier im Sinne einer Entwicklung, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden gebraucht.