Du weißt, dass etwas faul ist, ....
.... wenn eine 1-Zi-Souterrain-Wohnung mit 33 m² in einer Kleinstadt von 12.000 Einwohnern zu einem Preis von 450,- € angeboten wird, Nebenkosten nochmal schlaffe 130,- € obendrauf .... natürlich nur für:
- eine (ruhige, möglichst ältere) Person
- Nichtraucher
- ohne Haustiere
Ach ja, Stellplatz kann für 40,- € obendrauf angemietet werden ....
[Nur mal so zum Vergleich: Wir wohnen auf 88m² und zahlen inklusive NK und Stellplatz (Carport) 750,- €]
"Neue Studie
Die Einkommens-Kluft wird größer
Die Einkommen in Deutschland waren zuletzt so ungleich verteilt wie nie. Das geht aus einer Studie hervor. Demnach sei der sogenannte Gini-Koeffizient zuletzt gestiegen - ein "Armutszeugnis für Deutschland".
Die Ungleichheit bei den Einkommen in Deutschland hat laut einer Studie einen neuen Höchststand erreicht. Der Gini-Koeffizient, das gebräuchlichste Maß für Ungleichheit, habe Ende 2016 mit einem Wert von 0,297 um zwei Prozent höher gelegen als 2005. Im Vergleich zum Ende der 1990er-Jahre sei die Kennzahl sogar um rund 19 Prozent gestiegen (...)"
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ungleichheit-studie-101.html
Ich würde nicht sagen, dass da "etwas faul ist": das ist die "natürliche" Entwicklung, wenn "das Geld" die Regeln macht ... (das wissen wir doch eigentlich "alle", oder wer hat noch nie "Monopoly" gespielt?)
Sicher, es gibt ein ungesundes Gefälle und die Weichen sind seit Jahren falsch gestellt. Die Politik versucht es immer öfter unter der Prämisse "Wasch mir den Pelz aber mach' mich nicht nass!" allerdings unter völlig falschen Bedingungen. Wie soll auch jemand mit dem 10- bis 100-fachen Einkommen verstehen wo den 'gemeinen Bürger' der Schuh drückt? Es müsste dafür gesorgt werden, dass nach zwei Runden im Parlament jede:r Abgeordnete rausfliegt und wieder in das 'normale' Leben eintaucht, dann könnte es vielleicht doch noch anders werden .... oder die Umweltzerstörung geht doch schneller ins Chaos über und wir sterben sowieso Alle.
Zu den Zahlen:
1990 hatte ich eine fast 200m² große Wohnung mit Marmorböden und deckenhohen Türen, Panorama-Schaufenster zum Garten, Doppelgarage etc. - dafür zahlte ich 1.600,- DM Miete. (Das war die letzte Mietwohnung). Heute zahlen wir für die Hälfte der Fläche, mittelmäßig ausgestattet, fast das gleiche. Damals war der Anteil der Miete 1⁄6 des Einkommens, heute ist es fast 1⁄2.
@ wvs
Zitat wvs: "Wie soll auch jemand mit dem 10- bis 100-fachen Einkommen verstehen wo den 'gemeinen Bürger' der Schuh drückt?"
Es ist kein Problem der "Dummheit" Einzelner, oder ein "moralisches" Problem: Der Bänker/Börsenhändler/CEO tut, was von ihm erwartet wird:
Die Entwicklung ist die Folge des bestehende Primats des Geldes, des Marktes, der "Wertschöpfung" als oberstem gesellschaftlichem Ziel.
Dass das alles nicht "normal" ist, kommt bei folgendem zum Ausdruck – weil der Autor die Regeln bricht:
"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?
Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?
Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?"
Wer seinen Job behalten will wird üblicherweise die Gepflogenheiten der Branche / des Arbeitgebers / der Gesellschaft einhalten.
Daher gilt es diese *Werte* so zu verschieben, dass die Allgemeinheit profitiert und der Rahm oben abgeschöpft wird, um Gemeinschaftsaufgaben zu erledigen & bezahlen zu können. Etwa Schulgebäude sanieren, Schwimmbäder, Bibliotheken, den Nahverkehr preiswerter / kostenlos zu machen etc.
Da fällt mir auf:
Welche Partei kommt da überhaupt in Frage?
@ wvs
"Wer seinen Job behalten will ..."
vs. Bertolt Brecht:
"Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?"
Die "Anstellung" ist bei Brecht ein "Verbrechen", weil es "Anpassung" an die "falsche" Gesellschaft bedeutet. Schlimmer als Mord. Das ist doch mal eine Aussage.
Natürlich kann man auch weiter ganz bescheiden von einer "Politik der kleinen Schritte" träumen, aber es bleibt eben ein Traum:
"Daher gilt es diese *Werte* so zu verschieben, dass die Allgemeinheit profitiert und der Rahm oben abgeschöpft wird, um Gemeinschaftsaufgaben zu erledigen & bezahlen zu können. Etwa Schulgebäude sanieren, Schwimmbäder, Bibliotheken, den Nahverkehr preiswerter / kostenlos zu machen etc."
Das wird nicht funktionieren, kann nicht funktionieren, weil die Gesellschaft ja immer noch die gleiche ist. Es muss sich *grundsätzlich* die Gesellschaft ändern. Neben der "sozialen Frage" gibt es jetzt ja auch noch das "Ende für Alle", auch bekannt als "Klimawandel".
Es gibt Betriebe - sogar "konkurrenzfähig" - die ihre Mitarbeiter nicht knechten, sondern sie als Menschen behandeln. Das erfordert allerdings, dass keiner nach dem Motto lebt: Irgendwer wird es schon erledigen ....
Viele Betriebe sind tatsächlich "Unglücksfabriken", außer der Firma KOZIOL, die nennt sich "Glücksfabrik".
Aber wie Sie schon richtig anmerken: Es geht nicht um wenige gute, sondern um viele schlechte Betriebe und die gesellschaftliche Umwälzung, die dringend erforderlich ist. Sonst kriegen wir nicht die Kurve und die Umweltzerstörung killt uns Alle.
Für Ihre Wohnung würden Sie in Frankfurt - ohne Stellplatz - das Doppelte zahlen!
Nun wissen Sie, was Sie tun müssen sollte ich einmal gezwungen sein in FFM zu wohnen:
Da ich kein Geld mehr für Essen hätte müssten Sie vorbeikommen und mir etwas zu essen bringen ....
"Wohnst du noch oder lebst du schon?"
IKEA
Wie sich die Zeiten ändern ... diesen Werbespruch würde ich heute nicht mehr bringen ... die Ergänzung ist zu schnell da:
"Wohnst du noch oder lebst du schon – auf der Strasse?"
Wir hatten bald den Spruch "Wohnst du schon oder schraubst du noch?
Als 'Viel-Umzieher' brauchten wir Möbel die etwas aushalten konnten - deshalb haben wir von Ikea nur Trinkgläser ....
Entspricht das dem generellen örtlichen Mietniveau?
Mit "Wohnen im Alter" wird nämlich auch eine Menge Reibach gemacht. Und drei Mal darf man raten, ob damit nicht auch "gutes Geld" gemacht (= abgezockt) wird.
Nein, das war die unverschämteste Forderung die ich gelesen habe - es war auch in keiner Weise *betreutes Wohnen*, ganz normaler Wohnungsmarkt. Nur liegen die Städte Frankfurt/Main, Mannheim, Heidelberg und Darmstadt in etwa ca. 50 km Entfernung. Das scheint einige Wohnungsbesitzer zu solchen *Höhenflügen der Preisgestaltung* zu animieren ....
Dann war's doch die Kategorie "abzocken".
Darauf läuft es meistens hinaus ....