Niemand ist irgendwo auf dieser Welt noch sicher vor den Nachstellungen der autoritären Regierungen und natürlich ihren Geheimdiensten. Was nicht ganz offen läuft - und für wenige Tage die Empörung der gesamten Welt einnimmt um dann im Sande zu verlaufen - wie beispielsweise die Ermordung des Journalisten Khashoggi durch das Régime in Saudi Arabien, das wird von 'mainstream' nicht einmal wahrgenommen, geschweige denn mit Aufmerksamkeit bedacht. Da ist ein großes Sportereignis, ein Vulkanausbruch, oder auch nur ein Tier mit zwei Köpfen wichtiger.
Fragen zu stellen und Ungereimtheiten in den Regierungserklärungen aufzuzeigen ist mancherorts auf der Welt ein Spiel mit dem Leben für jene, die es tun.
Ermordete Journalisten auf Malta [siehe auch ganz aktuell: Bis in die höchsten Kreise], in Kolumbien und der Ukraine, von den afrikanischen Diktaturen überhaupt nicht zu reden [Imprisoned dissidents in Egypt are dying from neglect; The weaponisation of information disorder; Nigerian authorities’ disregard of the law], eingekerkerte Dissidenten und Whistleblower wie Assange (England), Chelsea Manning (USA), bedrohte Journalisten wie jüngst Greenwald (Brasilien) sind nur einige Beispiele von bedauerlich vielen Attacken gegen das Herausheben aus der Vergessenheit und Darstellung der wahren Begebenheiten und Verfehlungen durch Journalisten und couragierte Privatleute rund um die Welt.
Wir können von hier aus nicht viel tun - allerdings reicht es oft schon eine Nachricht zu wiederholen, sie zu verbreiten und die *Story* am Leben zu halten, um Aktion gegen Ungerechtigkeiten zu befördern. Gerade weil wir in sicheren und stabilen Verhältnissen leben ist es wichtig sich nicht zurück zu lehnen und zu konsumieren, sondern gegebenenfalls einmal die/den eigenen Bundestagsabgeordnete:n anzurufen und zu fragen was sie/er in einer bestimmten Angelegenheit - zu der man etwas gelesen hat - als Meinung vertritt und wie der Sache, dem Recht, dazu verholfen wird zu obsiegen.
Es gibt vermutlich eine ganz schöne Zahl von Journalisten, die ihren Beruf ernst nehmen und wirklich informieren wollen. Sie sind aber ganz sicher in der Minderzahl, wenn man die Scharen von Journalisten ansieht, die im Frondienst einer durchschnittlichen Zeitung stehen. Hier regiert das Prinzip der Auflage, was wiederum dem "Turbokapitalismus" geschuldet ist. Hohe Auflagen erreicht man nicht mit Information sondern mit gesteuerter Emotion. Da spielt es dann keine große Rolle, wessen Partei der Inhaber angehört. Oder zu welchem Großkonsortium ein Verlag gehört. Emotionen sollen gesteuert werden. Da dienen dann aktuelle Ereignisse besser als etwas, von dem man eh schon irgendwann gehört hat.
Das bedeutet also, dass wir nicht wirklich informiert werden. Denn selbst wenn etwas berichtet wird, muss man es immer mit dem "grain of salt" lesen und versuchen heraus zu bekommen, was die eigentliche Botschaft sein soll.
Ein gerüttelt Maß an Skepsis ist stets angebracht - da kann ich nur beipflichten! Besonders dann, wenn etwas in gleich mehreren Zeitungen bzw. sonstigen Informationskanälen erscheint. Bei solchen Nachrichten frage ich stets 'Wem nützt es, wovon soll es ablenken?'.
Wie immer bringt ein Blick über das große Wasser nach USA Aufschluss:
Wenn man die dortigen Verhältnisse sieht erkennt man, wozu die Emotionen geschürt werden. Es ist das Geldverdienen auf den verschiedenen Ebenen - zunächst durch den Verkauf der Nachricht, dann durch eine Verschiebung der Wahrnehmung hinsichtlich der Bedeutung dessen, was da passierte und schließlich die (unausgesprochen implizierte) Aufforderung sich konform zu verhalten indem man kauft .... da geht es nicht immer um tatsächliche Ware, sondern oft um 'Annahme von Ideen'.