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dad i do ned rein-geha*
Mal ehrlich:
Haben SIE das auf Anhieb verstanden?
Und jetzt versetzen Sie sich in die Lage eines Asylbewerbers der ins tiefste bayerische Hinterland gehen muß. Selbst wenn diese schon ein paar Brocken Deutsch gelernt hätten hülfe es ihnen dort - - nichts!
Wie leicht zu erkennen ist haben nicht nur die Bayern ein Problem.
* Hochdeutsch: würde ich da nicht hinein gehen
"ded i do ned noigäh" [hiesiger Dialekt] wäre auch nicht besser.
Nun, deutsche Dialekte sind ein Kapitel für sich, kein Mensch kann verlangen, dass die auch noch mitgelernt werden. Da wird den Deutschen wohl immer ein Hintertürchen offen bleiben, wenn sie nicht verstanden werden wollen. Das Problem ist dann eher: Was tut der Deutsche, wenn er verstanden werden will [und kein Hochdeutsch kann]?
Im Prinzip ist das eigentlich überhaupt kein echtes Problem, wenn man sich verständigen WILL. Ich habe vor kurzem erlebt, dass in meiner Gegenwart gesprochenes Englisch dreier verschiedener Herkunftsländer - England, Australien, Neuseeland - für mich völlig unverständlich war. Ich musste wirklich drum bitten, dass langsamer gesprochen wird, weil ich sonst einfach nichts verstand. Dem kamen alle nach - und alle waren zufrieden. Hier zeigt sich echtes Entgegenkommen.
Ich bin wirklich gespannt, wie die sich anbahnende Sprachvielfalt die deutsche Sprache verändern wird. Ob in 50 Jahren überhaupt noch einer imstande ist, deutsche Klassiker zu lesen?
Da kann ich nur zustimmen: Wenn eine Verständigung gewünscht ist wird sie auch gelingen. Und soll ich Ihnen was verraten? Wie in 50 jahren gesprochen wird ist mir egal - weil ich DAS bstimmt nicht mehr erlebe .... ;c)
Egal wo ich war auf der Welt. Das geringste Problem war die Verständigung.
Wer Verstehen will, wird verstehen und wenn Sprache und Radebrechen nicht ausreicht, müssen Hände und Füße herhalten.
Wer nicht verstehen will..Will es nicht.
Wer könnte dem letzten Satz deines Kommentares widersprechen? Es fehlt manchmal aber gar nicht am Willen, sondern an der Zeit - sich Zeit zu nehmen um den Anderen zu verstehen ist nicht immer möglich, vor allem bei Leuten die Vollzeit arbeiten.
Selbstverständlich ist Urlaub eine andere Sache - da hat man Zeit sich den Menschen & Eindrücken zu stellen und sich zu verständigen. Ähnlich ist die Situation bei den Asylsuchenden. Sie haben Zeit, es fehlen nur die "Ansprechpartner".
Es wäre oft so einfach:
Patenschaft und Einbeziehen bei lokalen Aktivitäten, Sport, Wandern, Club- und Vereinsleben ....
Sicher gehört Bayern zu Deutschland, aber dort Deutsch zu lernen ist schwer, doppelt schwer, da es (phonetisch) nicht dem entspricht, was im Sprachkurs vermittelt wird. Auf diese Diskrepanz wollte ich hinweisen.
ja, da stimme ich Dir unbedingt zu. Natürlich benötigt es Zeit, dem anderen zu zuhören. Mir ging es eher um den "guten Willen" und die Bereitschaft, sich dem anderen zu widmen und ihn verstehen zu wollen.
Mundart ist ein großes Problem, zumal auch in den Deutschkursen nicht unbedingt Hochdeutsch gelehrt wird und der Lehrende auch seinen Akzent hat.
Ich kenne auch Pfälzer, die so schreiben wie sie sprechen. Dann wirds kompliziert. :-)
Die pfälzische Mundart ist dem Hessischen nicht unähnlich - und da ich 16 Jahre, die ersten Jahre meines Lebens, in Hessen wohnte kann ich das nur bestätigen:
Für Außenstehende eine Hürde.
Seit ich weiß, dass z.B. Rußlanddeutsche (die "Deutsch" selbst noch nicht komplett gemeistert haben und sich bestimmt auch mit Sitten & Gebräuchen schwer tun dürften) "Deutschkurse" für Anfänger geben können, frage ich mich WER da die Auswahl der Lehrenden trifft. Muß man einfach nur laut "HIER!" rufen um auf die Leute losgelassen zu werden?
Bei (unserer) der Handhabung der Eingliederung ist noch erheblicher Verbesserungsbedarf.
Ich hatte vor Jahren mit Russlanddeutschen zu tun: Da gab es jem., der perfekt den Dialekt von Kaiserslautern sprach, wo seine Vorfahren herstammten, aber kein Wort Hochdeutsch; er war in Hamburg untergebracht - mein Vorschlag, ihn nach Kaiserslautern zu verlegen, wurde nicht angenommen, aus verwaltungstechnischen Gründen. Das ist doch einfach nur albern!
Natürlich sind auch Ausländer in der Lage, einen Dialekt zu lernen: Hier wohnte in den 60er Jahren ein griechisches Mädchen, das perfekt den hiesigen kurpfälzischen Dialekt sprach, aber kein bisschen Hochdeutsch (und sie war nicht hier geboren, sondern "eingewandert").
Ich denke mal, wir werden in Zukunft alle Mischformen kennenlernen. Wer da noch durchblickt, darf dann schon als gebildet gelten.
Ich habe & sehe kein Problem im Dialekt - selbst in Hessen aufgewachsen weiß ich aber:
So ganz geht diese Mundart aus der Kindheit nie verloren.
Das Problem sehe ich eher in zwei Bereichen. Einmal die Diskrepanz "gesprochenes Wort - erlerntes Wort" (und Grammatik) und zweitens "Akzeptanz" in anderen Regionen wenn die Asylbewerber anerkannt sind und sich frei ihren Wohnort suchen können.
Mein Hinweis auf diese eine Unterrichtende war natürlich verkürzt schwer einzuordnen, daher die Ergänzung, dass diese Frau selbst Probleme mit Aussprache & Grammatik (insbesondere Zeiten) hatte - und außerdem erst vor wenigen Jahren gekommen ist: Wie soll die "deutsche Werte" einfließen lassen?
Denn dabrauf kommt es doch bei der Integration an, insbesondere, wenn es sich um Muslime handelt, deren Wertesystem sehr viel mehr von der Religion bestimmt als bei uns.