Seit 10 Jahren bin ich für mehrere Monate jedes Jahr mit Wohnwagen unterwegs gewesen, einmal sogar eineinhalb Jahre am Stück in Spanien. Deswegen dachte ich daran zu wechseln und etwas anderes zu unternehmen. Da ich seit 2002, also 17 Jahre, nicht mehr in einem Flugzeug gesessen habe plagt mich auch kein *Umweltgewissen*, mein *CO2-footprint* ist 'sauber'.
So machte ich mich auf die Suche nach Flügen & Unterkunft in Mittel- und Südamerikanischen Ländern.
Dort, wo man Spanisch spricht - nach Brasilien wollte ich schon wegen der amtierenden rechtslastigen Regierung nicht .... Zuerst standen mögliche Länder mit pro und kontra auf der Liste. Danach waren die Flüge auf dem Programm, denn ich will dafür nicht mehr ausgeben, als ich für die Anreise nach Spanien (mit Wohnwagen) brauche, und das sind ca. 500,- €uro (einfach).
Nun, das war der Beginn einer mehrtägigen Odyssee durch das Internet, das bekanntlich auf ALLE Fragen eine Antwort haben soll. Nur auf meine Fragen offenbar nicht. Oder möglicherweise doch - und ich bin nur zu ungeschickt oder zu doof sie zu finden.
Das Land war zügig festgelegt, auch ungefähr die Region:
Mexico - und den zentral südlich von Guadalajara, der zweitgrößten Stadt des Landes, gelegenen See "Lago de Chapala" im Hochland Mexicos. Die Witterung ist mild, die Schwankungen sind eng begrenzt und es steht nicht zu befürchten, dass es allzu nass werden könnte.
Die Bedingungen sind dort für allerlei unerwünschtes Getier nicht besonders gut, insbesondere stellen tierische Einzeller (Chagas-Erreger, Malaria-Erreger), übertragen durch Wanzen / Mücken beim Blutsaugen, eine Gesundheitsgefahr dar. So toll also tropische Bedingungen sein könnten - die Negativbilanz zu Krankheitsgefahren überwiegt, und daher fällt das aus.
Was allerdings bei der Flugsuche stattfand war doch sehr ernüchternd. Mag sein, dass es daran liegt, dass ich erst Anfang nächsten Jahres fliegen will:
Im Buchungssystem der Lufthansa war es nicht möglich einen Zeitraum von mehr als drei Monaten einzugeben. So habe ich - nur um eine genauere Preisvorstellung zu bekommen - einen Flug von Januar 2020 bis Ende März 2020 eingegeben.
In dem System gibt es eine sehr sonderbare Vorgabe:
Wenn man einen (Hin-) Flug für ca. 340,- € eingegeben hat und dann den Rückflug wählt (der zu diesem Preis nicht zu haben ist, sondern ca. 480,- € kostet, dann springt das System für den Hinflug auf 460,- € - und anstatt einer Summe von 820,- € kommt ein Gesamtpreis von 940,- € heraus!
Eine Erklärung dafür gab es nicht, ein pop-up-Kasten zeigt lediglich die Nachricht, dass das so vorkommen könnte .... es ist eine von diesen Besonderheiten bei denen man sich fragt, ob die Airline denkt sie habe es mit dumpfen Gipsköpfen zu tun, die sowieso nichts zu wissen brauchen, sondern zu zahlen haben und damit "basta!".
Bei einer weiteren Suche wurden als Gesamtpreis (ab Januar) einmal 797,- €uro, dann wieder 1.024,91 €uro angegeben. Ich bin sehr gespannt was es dazu im Reisebüro geben wird.
Über die Tricks von einigen anderen Buchungsseiten will ich gar nicht erst anfangen - da werden ganz hinterlistig in Minidruck die Bedingungen aufgeführt wann der genannte Preis gültig ist, und siehe da, das ist genau dann, wenn Ostern Und Pfingsten zusammen fallen.
Eine Suche danach, über welchen Zeitraum maximal man einen Flug buchen kann, gibt es offenbar nicht. Lediglich die üblichen Buzz-Word-Fänger. Ein paar Foren in denen sich die Kiddies Phrasen an die Köpfe werfen und wenig Substanz liefern. Und einige Seiten bei denen man Informationen erst erhält, wenn man die gesamte Familiengeschichte samt Beruf des Großvaters eingegeben hat. Nein, Danke!
Bleiben Sie mir treu, abonnieren Sie mein Blog - dann werden Sie Ende des Jahres erfahren wo genau und wann ich den Süden Nordamerikas unsicher mache.

A Provinz/See CC BY-SA 3.0; TUBS; 04.August 2011.
B Karte der Provinz Jalisco mit Guadalajara; gemeinfrei.
C Lage von Mexico City CC BY-SA 3.0; TUBS; 04.August 2011.
Ach ja, bevor ich es vergesse:
Sollten Sie Hinweise haben wo ich vielleicht ein günstigeres Angebot bekommen könnte, oder ein anderes Land, in dem Sie selbst gute Erfahrungen gemacht haben, dann hinterlassen Sie doch bitte einen Kommentar oder schreiben Sie mir ein E-Mail.
*update* [11.04.2020]
Glücklicherweise habe ich davon Abstand genommen nach Mexiko zu fliegen! Die Umzugsarbeiten (zwei Küchen gebraucht gekauft und für die neuen Räume angepasst eingebaut, plus all die anderen Kleinigkeiten wie Bilder, Kisten um- und auspacken, etc.) hatten sich bis spät in den Februar hingezogen - da hätte ich schon längst unterwegs sein müssen um noch genug Zeit vor der Regenzeit (Mitte Mai, etwa drei Monate andauernd) zu haben.
Wäre ich nun dort, dann säße ich wohl fest, denn die Flüge sind größtenteils storniert und die Notfall-Rückführungen waren ebenfalls begrenzt in der Zahl. Da sieht man wieder wie das Leben so spielt - was zunächst als verpasste Gelegenheit traurig war stellt sich im Nachhinein als günstige Fügung heraus.
Ja, ja, das kenne ich wohl. Ich frage mich, wie viel Geld die eigentlich schon allein dadurch machen, dass Leute zur Korrektur versehentlicher, sprich: durch fehlerhafte Angaben der Airline initiierter Fehlbuchungen die Hotline anrufen müssen.
Korrekt, das ist ja bei den *Gewinnspielen* der Werbesender auch so, die Einnahmen aus den Zusatzgebühren für Anrufe sind ein Vielfaches dessen, was als Gewinn ausgeschüttet wird.
[Die großen Gesellschaften werden da weniger betroffen sein, ich nehme an es ist ein Zusatzgeschäft der kleineren Player]
Haben Sie schon einmal Peru in Betracht gezogen?
In Cusco hat es mir sehr gefallen, allerdings nehme ich an, dass die vierspurige Straße in die Innenstadt, die damals gerade gebaut wurde, inzwischen in Betrieb genommen ist, so dass dies der Beschaulichkeit wohl etwas nehmen wird.
Einen Ausflug zum Machu Picchu kann ich nur empfehlen.
Lima allerdings ist eine Stadt mit einer ewigen Dunstglocke, der ich nichts abgewinnen konnte; laut Auskunft der Bewohner scheint hier nie die Sonne, obwohl die Postkarten es anders zeigen.
Dass man schlichtweg dauernd übers Ohr gehauen wird, ist Ihnen vielleicht auch nicht neu, ich nehme aber an, dass das in ganz Südamerika so ist (von wegen der "reichen Amerikaner"). Nur eignet sich ein handgeschriebenes S/ für Solen (oder Soles, peruanische Währung) eben besonders gut dafür, es als $-Zeichen auszugeben. Tricky! Was für Einheimische 10 S/ kostet, kostet für Ausländer 10 $!
Nachdem ich amerikanische Touristen erlebt habe kann ich gut verstehen, wenn die Peruaner (und andere Händler/Dienstleister der besuchten Länder) herausholen was zu holen ist - werden doch ihre Volkswirtschaften in bester spät-kolonialistischer Manier von den US-Gesellschaften mit Billigung & Unterstützung der Regierung ausgebeutet ....
Peru, ja, das hatte ich auch schon im Visier. Bekannte meiner Frau waren dort, und deren Berichte haben mich abgeschreckt: Sie hatten erst Durchfall, nach etwa drei Tagen und für drei Tage, dann eine ausufernde Erkältung, die sie noch bis nach Hause begleitete ....
In Mexico sind hingegen die Keime eingeschleppt und in der Bevölkerung weitestgehend verteilt die es in USA gibt - und da war ich ja schon mehrere Jahre, weswegen ich da weniger Bedenken hätte mir etwas einzufangen.
Was haben Sie denn so ungefähr für den Flug gezahlt? Die Entfernung dürfte ja wohl in etwa gleich sein.
Für den Flug habe ich weit über 1.000 Euro bezahlt, aus dem einen Grund, den Frau Araxe unten anführt: Durch meine wiederholten Suchanfragen erhöhte sich der Preis ständig. Auch war die Buchung sehr kurzfristig. Ich weiß nicht, ob es hilfreich gewesen wäre, zwischendurch immer die Cookies zu löschen.
In Sao Paulo hatte ich abends einen ca. 5-stündigen Zwischenstopp, der sehr angenehm war und dem Jetlag entgegengewirkt hat.
Diese Überlegung (cookies) ist bestimmt korrekt, so ähnlich habe ich es schon gelesen. Ich habe bei mir so eingestellt, dass bestimmte cookies bleiben (die sind in einer Liste gesammelt), alle anderen gelöscht werden. Ob das reicht? Wer weiss, die Methoden werden immer ausgefeilter ....
Das war dann allerdings doch recht teuer, was Sie da für den Flug bezahlt haben. Aber: Man macht sowas ja nicht alle Tage, da relativiert sich die Ausgabe.
Allgemein erhöhen sich die Preise je nach Häufigkeit der Suchanfrage (und teilweise je nach Betriebssystem, aber Sie sind ja kein Apple-User). Wechselnde IPs sind also zumindest von Vorteil. Um die 1.000 Euro Hin- und Rückflug finde ich jetzt aber für die Strecke auch nicht exorbitant teuer – 340 für einen Flug ist wohl schon mehr als günstig. Vom Preis abgesehen finde ich die Dauer (wie viele Zwischenstopps mit vielleicht sehr langen Aufenthalten) nicht minder wichtig. Bei dem Termin und wenn das jetzt schon gebucht werden soll, ist vielleicht ein Pauschalangebot günstiger und dann bei Bedarf zusätzliche Hotelkosten.
Unter dem Gesichtspunkt, dass es bei Lufthansa für die Strecke auch Flüge zu 1.800,- €uro gibt ist ein Preis unter 1.000,- €uro sicher günstig. Zwischenstopps möchte ich gern vermeiden, denn zu Zeiten als ich im Jahr mehrmals zwischen Europa und Amerika hin- und her geflogen bin habe ich fast keinen Anschluss erlebt der nicht irgendwie ein Ärgernis war. Und wenn es nur eine Platzverschiebung wurde ....
Über USA zu fliegen fällt aus, ich habe mir nach der Behandlung bei meiner letzten Reise dorthin geschworen nie mehr den US-Boden zu betreten solange ich dort kriminaltechnisch untersucht werde.