Wie ich beschloss (doch wieder einmal) zu fliegen
*update* [11.04.2020]


Seit 10 Jah­ren bin ich für meh­re­re Mona­te jedes Jahr mit Wohn­wa­gen unter­wegs gewe­sen, ein­mal sogar ein­ein­halb Jah­re am Stück in Spa­ni­en. Des­we­gen dach­te ich dar­an zu wech­seln und etwas ande­res zu unter­neh­men. Da ich seit 2002, also 17 Jah­re, nicht mehr in einem Flug­zeug geses­sen habe plagt mich auch kein *Umwelt­ge­wis­sen*, mein *CO2-foot­print* ist 'sau­ber'.

So mach­te ich mich auf die Suche nach Flü­gen & Unter­kunft in Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka­ni­schen Ländern.

Dort, wo man Spa­nisch spricht - nach Bra­si­li­en woll­te ich schon wegen der amtie­ren­den rechts­la­sti­gen Regie­rung nicht .... Zuerst stan­den mög­li­che Län­der mit pro und kon­tra auf der Liste. Danach waren die Flü­ge auf dem Pro­gramm, denn ich will dafür nicht mehr aus­ge­ben, als ich für die Anrei­se nach Spa­ni­en (mit Wohn­wa­gen) brau­che, und das sind ca. 500,- €uro (ein­fach).

Nun, das war der Beginn einer mehr­tä­gi­gen Odys­see durch das Inter­net, das bekannt­lich auf ALLE Fra­gen eine Ant­wort haben soll. Nur auf mei­ne Fra­gen offen­bar nicht. Oder mög­li­cher­wei­se doch - und ich bin nur zu unge­schickt oder zu doof sie zu finden.

Das Land war zügig fest­ge­legt, auch unge­fähr die Region:
Mexi­co - und den zen­tral süd­lich von Gua­d­a­la­ja­ra, der zweit­größ­ten Stadt des Lan­des, gele­ge­nen See "Lago de Cha­pa­la" im Hoch­land Mexi­cos. Die Wit­te­rung ist mild, die Schwan­kun­gen sind eng begrenzt und es steht nicht zu befürch­ten, dass es all­zu nass wer­den könn­te.

Die Bedin­gun­gen sind dort für aller­lei uner­wünsch­tes Getier nicht beson­ders gut, ins­be­son­de­re stel­len tie­ri­sche Ein­zeller (Cha­gas-Erre­ger, Mala­ria-Erre­ger), über­tra­gen durch Wan­zen / Mücken beim Blut­saugen, eine Gesund­heits­ge­fahr dar. So toll also tro­pi­sche Bedin­gun­gen sein könn­ten - die Nega­tiv­bi­lanz zu Krank­heits­ge­fah­ren über­wiegt, und daher fällt das aus.


Was aller­dings bei der Flug­su­che statt­fand war doch sehr ernüch­ternd. Mag sein, dass es dar­an liegt, dass ich erst Anfang näch­sten Jah­res flie­gen will:

Im Buchungs­sy­stem der Luft­han­sa war es nicht mög­lich einen Zeit­raum von mehr als drei Mona­ten ein­zu­ge­ben. So habe ich - nur um eine genaue­re Preis­vor­stel­lung zu bekom­men - einen Flug von Janu­ar 2020 bis Ende März 2020 eingegeben.

In dem System gibt es eine sehr son­der­ba­re Vorgabe:
Wenn man einen (Hin-) Flug für ca. 340,- € ein­ge­ge­ben hat und dann den Rück­flug wählt (der zu die­sem Preis nicht zu haben ist, son­dern ca. 480,- € kostet, dann springt das System für den Hin­flug auf 460,- € - und anstatt einer Sum­me von 820,- € kommt ein Gesamt­preis von 940,- € heraus!

Eine Erklä­rung dafür gab es nicht, ein pop-up-Kasten zeigt ledig­lich die Nach­richt, dass das so vor­kom­men könn­te .... es ist eine von die­sen Beson­der­hei­ten bei denen man sich fragt, ob die Air­line denkt sie habe es mit dump­fen Gips­köp­fen zu tun, die sowie­so nichts zu wis­sen brau­chen, son­dern zu zah­len haben und damit "basta!".
Bei einer wei­te­ren Suche wur­den als Gesamt­preis (ab Janu­ar) ein­mal 797,- €uro, dann wie­der 1.024,91 €uro ange­ge­ben. Ich bin sehr gespannt was es dazu im Rei­se­bü­ro geben wird.

Über die Tricks von eini­gen ande­ren Buchungs­sei­ten will ich gar nicht erst anfan­gen - da wer­den ganz hin­ter­li­stig in Mini­druck die Bedin­gun­gen auf­ge­führt wann der genann­te Preis gül­tig ist, und sie­he da, das ist genau dann, wenn Ostern Und Pfing­sten zusam­men fallen.

Eine Suche danach, über wel­chen Zeit­raum maxi­mal man einen Flug buchen kann, gibt es offen­bar nicht. Ledig­lich die übli­chen Buzz-Word-Fän­ger. Ein paar Foren in denen sich die Kid­dies Phra­sen an die Köp­fe wer­fen und wenig Sub­stanz lie­fern. Und eini­ge Sei­ten bei denen man Infor­ma­tio­nen erst erhält, wenn man die gesam­te Fami­li­en­ge­schich­te samt Beruf des Groß­va­ters ein­ge­ge­ben hat. Nein, Danke!

Blei­ben Sie mir treu, abon­nie­ren Sie mein Blog - dann wer­den Sie Ende des Jah­res erfah­ren wo genau und wann ich den Süden Nord­ame­ri­kas unsi­cher mache.

A Provinz/See CC BY-SA 3.0; TUBS; 04.August 2011. 
B Kar­te der Pro­vinz Jalis­co mit Gua­d­a­la­ja­ra; gemeinfrei. 
C Lage von Mexi­co City CC BY-SA 3.0; TUBS; 04.August 2011. 


Ach ja, bevor ich es vergesse:
Soll­ten Sie Hin­wei­se haben wo ich viel­leicht ein gün­sti­ge­res Ange­bot bekom­men könn­te, oder ein ande­res Land, in dem Sie selbst gute Erfah­run­gen gemacht haben, dann hin­ter­las­sen Sie doch bit­te einen Kom­men­tar oder schrei­ben Sie mir ein E-Mail.
 

*update* [11.04.2020]
Glück­li­cher­wei­se habe ich davon Abstand genom­men nach Mexi­ko zu flie­gen! Die Umzugs­ar­bei­ten (zwei Küchen gebraucht gekauft und für die neu­en Räu­me ange­passt ein­ge­baut, plus all die ande­ren Klei­nig­kei­ten wie Bil­der, Kisten um- und aus­packen, etc.) hat­ten sich bis spät in den Febru­ar hin­ge­zo­gen - da hät­te ich schon längst unter­wegs sein müs­sen um noch genug Zeit vor der Regen­zeit (Mit­te Mai, etwa drei Mona­te andau­ernd) zu haben.
Wäre ich nun dort, dann säße ich wohl fest, denn die Flü­ge sind größ­ten­teils stor­niert und die Not­fall-Rück­füh­run­gen waren eben­falls begrenzt in der Zahl. Da sieht man wie­der wie das Leben so spielt - was zunächst als ver­pass­te Gele­gen­heit trau­rig war stellt sich im Nach­hin­ein als gün­sti­ge Fügung heraus.

Kommentare

  1. Ja, ja, das ken­ne ich wohl. Ich fra­ge mich, wie viel Geld die eigent­lich schon allein dadurch machen, dass Leu­te zur Kor­rek­tur ver­se­hent­li­cher, sprich: durch feh­ler­haf­te Anga­ben der Air­line initi­ier­ter Fehl­bu­chun­gen die Hot­line anru­fen müssen.

    1. Kor­rekt, das ist ja bei den *Gewinn­spie­len* der Wer­be­sen­der auch so, die Ein­nah­men aus den Zusatz­ge­büh­ren für Anru­fe sind ein Viel­fa­ches des­sen, was als Gewinn aus­ge­schüt­tet wird.

      [Die gro­ßen Gesell­schaf­ten wer­den da weni­ger betrof­fen sein, ich neh­me an es ist ein Zusatz­ge­schäft der klei­ne­ren Player]

  2. Haben Sie schon ein­mal Peru in Betracht gezogen?
    In Cus­co hat es mir sehr gefal­len, aller­dings neh­me ich an, dass die vier­spu­ri­ge Stra­ße in die Innen­stadt, die damals gera­de gebaut wur­de, inzwi­schen in Betrieb genom­men ist, so dass dies der Beschau­lich­keit wohl etwas neh­men wird.
    Einen Aus­flug zum Machu Pic­chu kann ich nur empfehlen.
    Lima aller­dings ist eine Stadt mit einer ewi­gen Dunst­glocke, der ich nichts abge­win­nen konn­te; laut Aus­kunft der Bewoh­ner scheint hier nie die Son­ne, obwohl die Post­kar­ten es anders zeigen.
    Dass man schlicht­weg dau­ernd übers Ohr gehau­en wird, ist Ihnen viel­leicht auch nicht neu, ich neh­me aber an, dass das in ganz Süd­ame­ri­ka so ist (von wegen der "rei­chen Ame­ri­ka­ner"). Nur eig­net sich ein hand­ge­schrie­be­nes S/ für Solen (oder Soles, perua­ni­sche Wäh­rung) eben beson­ders gut dafür, es als $-Zei­chen aus­zu­ge­ben. Tricky! Was für Ein­hei­mi­sche 10 S/ kostet, kostet für Aus­län­der 10 $!

    1. Nach­dem ich ame­ri­ka­ni­sche Tou­ri­sten erlebt habe kann ich gut ver­ste­hen, wenn die Perua­ner (und ande­re Händler/Dienstleister der besuch­ten Län­der) her­aus­ho­len was zu holen ist - wer­den doch ihre Volks­wirt­schaf­ten in bester spät-kolo­nia­li­sti­scher Manier von den US-Gesell­schaf­ten mit Bil­li­gung & Unter­stüt­zung der Regie­rung ausgebeutet ....

      Peru, ja, das hat­te ich auch schon im Visier. Bekann­te mei­ner Frau waren dort, und deren Berich­te haben mich abge­schreckt: Sie hat­ten erst Durch­fall, nach etwa drei Tagen und für drei Tage, dann eine aus­ufern­de Erkäl­tung, die sie noch bis nach Hau­se begleitete ....

      In Mexi­co sind hin­ge­gen die Kei­me ein­ge­schleppt und in der Bevöl­ke­rung wei­test­ge­hend ver­teilt die es in USA gibt - und da war ich ja schon meh­re­re Jah­re, wes­we­gen ich da weni­ger Beden­ken hät­te mir etwas einzufangen.

      Was haben Sie denn so unge­fähr für den Flug gezahlt? Die Ent­fer­nung dürf­te ja wohl in etwa gleich sein.

    2. Für den Flug habe ich weit über 1.000 Euro bezahlt, aus dem einen Grund, den Frau Ara­xe unten anführt: Durch mei­ne wie­der­hol­ten Such­an­fra­gen erhöh­te sich der Preis stän­dig. Auch war die Buchung sehr kurz­fri­stig. Ich weiß nicht, ob es hilf­reich gewe­sen wäre, zwi­schen­durch immer die Coo­kies zu löschen.
      In Sao Pau­lo hat­te ich abends einen ca. 5-stün­di­gen Zwi­schen­stopp, der sehr ange­nehm war und dem Jet­lag ent­ge­gen­ge­wirkt hat.

      1. Die­se Über­le­gung (coo­kies) ist bestimmt kor­rekt, so ähn­lich habe ich es schon gele­sen. Ich habe bei mir so ein­ge­stellt, dass bestimm­te coo­kies blei­ben (die sind in einer Liste gesam­melt), alle ande­ren gelöscht wer­den. Ob das reicht? Wer weiss, die Metho­den wer­den immer ausgefeilter ....

        Das war dann aller­dings doch recht teu­er, was Sie da für den Flug bezahlt haben. Aber: Man macht sowas ja nicht alle Tage, da rela­ti­viert sich die Ausgabe.

  3. All­ge­mein erhö­hen sich die Prei­se je nach Häu­fig­keit der Such­an­fra­ge (und teil­wei­se je nach Betriebs­sy­stem, aber Sie sind ja kein Apple-User). Wech­seln­de IPs sind also zumin­dest von Vor­teil. Um die 1.000 Euro Hin- und Rück­flug fin­de ich jetzt aber für die Strecke auch nicht exor­bi­tant teu­er – 340 für einen Flug ist wohl schon mehr als gün­stig. Vom Preis abge­se­hen fin­de ich die Dau­er (wie vie­le Zwi­schen­stopps mit viel­leicht sehr lan­gen Auf­ent­hal­ten) nicht min­der wich­tig. Bei dem Ter­min und wenn das jetzt schon gebucht wer­den soll, ist viel­leicht ein Pau­schal­an­ge­bot gün­sti­ger und dann bei Bedarf zusätz­li­che Hotelkosten.

    1. Unter dem Gesichts­punkt, dass es bei Luft­han­sa für die Strecke auch Flü­ge zu 1.800,- €uro gibt ist ein Preis unter 1.000,- €uro sicher gün­stig. Zwi­schen­stopps möch­te ich gern ver­mei­den, denn zu Zei­ten als ich im Jahr mehr­mals zwi­schen Euro­pa und Ame­ri­ka hin- und her geflo­gen bin habe ich fast kei­nen Anschluss erlebt der nicht irgend­wie ein Ärger­nis war. Und wenn es nur eine Platz­ver­schie­bung wurde ....

      Über USA zu flie­gen fällt aus, ich habe mir nach der Behand­lung bei mei­ner letz­ten Rei­se dort­hin geschwo­ren nie mehr den US-Boden zu betre­ten solan­ge ich dort kri­mi­nal­tech­nisch unter­sucht werde.

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