bookmark_borderDAX & Konsorten

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DAX, MDAX, DowJo­nes, und so weiter ....

Trotz gerin­ger Ver­brei­tung des Akti­en­be­sit­zes in Hän­den der all­ge­mei­nen Bevöl­ke­rung [sie­he insb. Abs.2] wer­den Tag für Tag die Daten im Fern­se­hen aus­ge­brei­tet und ver­le­sen, oft auch noch in Zusam­men­hang und Aus­wir­kun­gen erläutert.

Ich fra­ge mich - und bin sicher, damit nicht allei­ne zu sein - wem die­se Zah­len samt Erläu­te­run­gen eigent­lich nüt­zen. Mich inter­es­siert es nicht, ande­re Infor­ma­tio­nen wären mir statt­des­sen viel lieber.

".. In deut­schen Hän­den sind wei­ter­hin 37 Pro­zent der DAX-Papie­re, wie aus der am Frei­tag ver­öf­fent­lich­ten Ana­ly­se der Unter­neh­mens­be­ra­tung Ernst & Young her­vor­geht. 2005 hat­ten Inve­sto­ren aus dem Inland mit 49 Pro­zent noch die Ober­hand gegen­über 44 Pro­zent aus dem Aus­land .."[Quel­le; v. 10.05.2013]

Dabei han­delt es sich NICHT um Pri­vat­an­le­ger, son­dern im wesent­li­chen um insti­tu­tio­nel­le Anleger. 

".. Die Aktie ist - und bleibt vor­erst - das Stief­kind der Anle­ger in Deutsch­land .. Nur fünf Pro­zent ihres Geld­ver­mö­gens oder 250 Mrd. DM hat­ten sie Ende 1995 in Akti­en inve­stiert. Damit haben Divi­den­den­pa­pie­re rela­tiv gese­hen sogar Boden ver­lo­ren, betrug doch der Anteil der Akti­en am pri­va­ten Geld­ver­mö­gen Anfang der 70er Jah­re noch gut zehn Pro­zent, heißt es im jüng­sten Monats­be­richt .."[Quel­le]

Auch hier ist es eine pau­scha­le Anga­be: "die Anle­ger". Unter glei­chem Link wird wei­ter ausgeführt:

".. Sind in Deutsch­land ledig­lich 14,6 Pro­zent der Akti­en in pri­va­ter Hand, so sind es in den USA 36, in Groß­bri­tan­ni­en 30 und in Japan 22 Pro­zent .."[Quel­le]

Da wird doch mehr als deut­lich, wie unnütz die Akti­en­schau in den Nach­rich­ten ist. Selbst von die­sen 14,6% Akti­en­be­sit­zern wird nur ein Bruch­teil sich mit den spär­li­chen Infor­ma­tio­nen im Fern­se­hen zufrie­den geben:

Wer - ent­ge­gen dem all­ge­mei­nen Trend - tat­säch­lich sein Geld in Akti­en anlegt, wird sich bestimmt umfas­sen­der infor­mie­ren und dazu ein­schlä­gi­ge Bör­sen­blät­ter, Akti­en­be­ra­ter in Finanz­zeit­schrif­ten oder News­let­ter nutzen.

Die Bör­sen­mi­nu­ten sind vor die­sem Hin­ter­grund nicht nur nutz­los, son­dern über­flüs­sig - und das seit Jah­ren. Sie sind allen­falls für Eines gut: Sie zei­gen auf wie ver­kru­stet die Struk­tu­ren in den Nach­rich­ten­re­dak­tio­nen (oder die ihrer vor­ge­setz­ten Stel­len) tat­säch­lich sind und wie drin­gend da etwas getan wer­den müßte.

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*edit* (19:40h)
Beim Herrn blöd­bab­b­ler ist heu­te (7. Nov, 19:05) dan­kens­wer­ter­wei­se ein Bei­trag erschie­nen, der sich mit den Fol­gen des Akti­en­hö­hen­flu­ges aus­ein­an­der­setzt - sehr emp­feh­lens­wer­te Lektüre!