bookmark_border-60, -34, -31 .... bemerkenswerte Zahlen aus England

New pol­ling from Ipsos today reve­als that for­mer prime mini­ster Liz Truss has a net favou­ra­bi­li­ty rating of -60. The figu­re means Truss is view­ed more unfa­vour­a­b­ly than all of her fel­low Con­ser­va­ti­ve prime mini­sters sin­ce 2010, both for­mer and cur­rent. Rishi Sunak, for instance, has a net favou­ra­bi­li­ty score of -34. The PM hap­pens to be bested — embar­ras­sin­gly you could say — by Boris John­son who scores -31.
That, in essence, explains why Keir Star­mer led on Liz Truss’ sta­te­si­de antics at PMQs this after­noon. (The Labour lea­der has a net favou­ra­bi­li­ty rating of -11 if you’re wondering).
Truss spent much of last week visi­ting the Con­ser­va­ti­ve Poli­ti­cal Action Con­fe­rence (CPAC), an annu­al get-tog­e­ther of US Repu­bli­cans and Donald Trump syco­phants. The­re, she rub­bed should­ers with “Trump world” main­stay Nigel Fara­ge and shared scre­en­ti­me with the seri­al­ly con­spi­ra­to­ri­al Ste­ve Ban­non, a for­mer Trump aide. In tune with her audi­ence, Truss spent much of her time in the US bla­sting the “deep­sta­te”, which she bla­med for orche­st­ra­ting her down­fall as PM.

[Source/Quelle]

Neue Umfra­gen von Ipsos zei­gen heu­te, dass die ehe­ma­li­ge Pre­mier­mi­ni­ste­rin Liz Truss eine Net­to-Gunst­be­wer­tung [Beliebtheit/Beurteilung] von -60 hat. Die­se Zahl bedeu­tet, dass Truss seit 2010 schlech­ter beur­teilt wird als alle ihre kon­ser­va­ti­ven Mini­ster­prä­si­den­ten­kol­le­gen, sowohl ehe­ma­li­ge als auch aktu­el­le. Rishi Sunak hat bei­spiels­wei­se einen Net­to-Günst­lich­keits­wert von -34. Der Pre­mier­mi­ni­ster wird zufäl­lig – pein­lich könn­te man sagen – von Boris John­son geschla­gen, der -31 Punk­te erzielt.
Das erklärt im Wesent­li­chen, war­um Keir Star­mer heu­te Nach­mit­tag bei den PMQs über Liz Truss‘ Eska­pa­den in den Staa­ten sprach. (Falls Sie sich fra­gen, hat der Labour-Chef eine Net­to-Gunst­be­wer­tung von -11.)
Truss ver­brach­te einen Groß­teil der letz­ten Woche damit, die Con­ser­va­ti­ve Poli­ti­cal Action Con­fe­rence (CPAC) zu besu­chen, ein jähr­li­ches Tref­fen von US-Repu­bli­ka­nern und Donald-Trump-Spei­chel­leckern. Dort traf sie auf Nigel Fara­ge, den Haupt­dar­stel­ler der „Trump-Welt“, und teil­te sich die Auf­merk­sam­keit mit dem Seri­en­ver­schwö­rer Ste­ve Ban­non, einem ehe­ma­li­gen Trump-Bera­ter. Im Ein­klang mit ihrem Publi­kum ver­brach­te Truss einen Groß­teil ihrer Zeit in den USA damit, den „Deep­sta­te“ in die zu schel­ten, den sie für die Insze­nie­rung ihres Stur­zes als Pre­mier­mi­ni­ste­rin ver­ant­wort­lich machte.

Gleich und Gleich gesellt sich gern! schrei­be ich da nur, da kommt zusam­men was zusam­men­ge­hört! Die Brexit Ver­schwö­rer sind nicht bes­ser, nein, viel­leicht sogar noch skru­pel­lo­ser als die Trump Bagage. 

bookmark_borderNeues zum BREXIT
*update* [14.01.2020]

Es ist schon eine Wei­le her, dass in Groß­bri­tan­ni­en gewählt wur­de. Eine kata­stro­pha­le Nie­der­la­ge für Labor und die Brexit­geg­ner. Boris John­son hat mit sei­nen popu­li­sti­schen Lügen die Ein­fäl­ti­gen gewon­nen. Die genau­en Ana­ly­sen zei­gen aller­dings, dass es die älte­re Land­be­völ­ke­rung war, die ihm zum Sieg ver­hol­fen hat - die jün­ge­re Stadt­be­völ­ke­rung hat sich im wesent­li­chen genau umge­kehrt ver­hal­ten. So ist wenig­stens in kom­men­den Jah­ren, wenn sich das tota­le Cha­os und die unwah­ren Ver­spre­chen mani­fe­stiert haben, mit einer Neu­be­sin­nung und Umkehr des Kur­ses zu rech­nen. Nur wird dann der Raub­tier­ka­pi­ta­lis­mus in GB Ein­zug gehal­ten haben, was es erheb­lich schwie­ri­ger machen wird das Rad der Geschich­te zurück zu drehen.

Schau­en wir doch ein­mal im Ein­zel­nen an, was John­son / die BREXIT-Befür­wor­ter ver­spro­chen haben und wie es tat­säch­lich aus­se­hen wird:

1. Die GB Regie­rung sagt, die Umstel­lun­gen könn­ten in einem Jahr erle­digt sein - das ist völ­lig unrea­li­stisch, denn nicht ein­mal die Gesprä­che über Han­dels­be­zie­hun­gen wer­den in die­ser Zeit abzu­schlie­ßen sein.

2. Kon­trol­len zwi­schen Nord­ir­land und Groß­bri­tan­ni­en wer­den statt­fin­den - das ist aus den bis­he­ri­gen Ver­hand­lun­gen völ­lig klar, und wenn John­son etwas ande­res behaup­tet ist es eine drei­ste Lüge.

3. Es soll kei­ne Anglei­chung mehr zwi­schen bri­ti­schen und EU Rechts­vor­schrif­ten geben - das ist ein dicker Brocken, denn jeder Han­del wird so zum umständ­li­chen Einzelfall:
Die bri­ti­schen Expor­teu­re müs­sen so meh­re­re Rechts­sy­ste­me beach­ten & beob­ach­ten und hof­fen kei­nes davon zu ver­let­zen. Da braucht es wohl zukünf­tig selbst in Klein­be­trie­ben Rechts­exper­ten die jeden Schritt des Han­dels begleiten.

4. Es wird behaup­tet, die EU dür­fe nicht mehr in bri­ti­schen Gewäs­sern fischen - mag sein, aber dann wür­de die EU ent­we­der den Bri­ten das Fischen in EU Zonen ver­sa­gen oder, viel ein­fa­cher, den bri­ti­schen Fisch nicht in die EU hereinlassen.

5. Die Han­dels­be­zie­hun­gen zu den USA wer­den hin­sicht­lich der Lebens­mit­tel­stan­dards am US Stan­dard ori­en­tiert sein - die Behaup­tung man wer­de bei bri­ti­schen Stan­dards blei­ben ist gelo­gen, weil die USA immer nur zu ihren Bedin­gun­gen sol­che Abkom­men dik­tie­ren aushandeln. 

6. Schließ­lich noch der natio­na­le Gesundheitsdienst:
Es soll­te ja end­los Geld gespart wer­den und der Dienst soll­te bes­ser wer­den, das ist bis­her nicht pas­siert, das Gegen­teil trat ein - die Rea­li­tät des­sen, was zukünf­tig pas­sie­ren wird ist aller­dings noch eine Stei­ge­rung. US Kran­ken­haus­kon­zer­ne ste­hen - geför­dert von der vor­he­ri­gen Regie­rung May - schon mit einem Bein in GB. Die Kran­ken­ver­si­che­run­gen berei­ten bereits die Über­nah­me nach US-Muster vor .... und wie das aus­sieht kann man in USA beobachten:
Wer krank wird wird finan­zi­ell aus­ge­nom­men und letzt­end­lich rui­niert. Ohne Erbar­men wird Behand­lung ver­wei­gert wenn nicht gezahlt wer­den kann.

Die Brexit-Oppo­si­ti­on steht vor einem Scherbenhaufen:
 Jah­re des Kamp­fes enden damit besiegt zu sein. Der Ver­such das natio­na­le Inter­es­se und die Rea­li­tät der Bedro­hun­gen, die der Brexit mit sich bringt, her­aus­zu­stel­len, ist geschei­tert. Beför­dert durch ein­sei­ti­ge Pres­se­stel­lung­nah­men und von wer­be­fi­nan­zier­ten Medi­en ver­brei­te­ten Falsch­dar­stel­lun­gen waren letzt­end­lich die Geg­ner ohne Platt­form für ihre bes­se­ren Argu­men­te. Die lächer­li­chen Ver­ein­fa­chun­gen und eine trick­rei­che Täu­schungs­kam­pa­gne haben die Men­schen mehr über­zeugt als die Wahr­heit. Wie so oft wur­de die unbe­que­me Wahr­heit abge­lehnt und die beque­me Lüge geglaubt.

Der Scha­den ist da. Er konn­te nicht auf­ge­hal­ten wer­den. Die Regie­rung John­son wird sich auf kei­ne ihrer frü­he­ren Aus­sa­gen fest­na­geln las­sen, sie wird den Ver­such unter­neh­men alle unan­ge­neh­men Erschei­nun­gen und Fol­gen abzu­wäl­zen. Was jetzt kom­men wird sind Schuld­zu­wei­sun­gen an die fal­sche Adresse:

Man wird die EU beschul­di­gen. Die EU wird als unnach­gie­big, ein­falls­los oder arro­gant dar­ge­stellt wer­den. Man wird Ein­wan­de­rer beschul­di­gen, die den 'Ein­hei­mi­schen' angeb­lich die Res­sour­cen strei­tig machen oder gar steh­len. Mit der­glei­chen Argu­men­ten wird die Spal­tung der Schwäch­sten in der Gesell­schaft vor­an­ge­trie­ben. Wird so ver­sucht wer­den vom eige­nen Ver­sa­gen abzulenken.

Es kommt nun ver­stärkt dar­auf an sich zu infor­mie­ren. Die Bri­ten zu befä­hi­gen zu ver­ste­hen, wie die Din­ge tat­säch­lich zustan­de kamen und zu erklä­ren wer tat­säch­lich für die Fol­gen ver­ant­wort­lich ist - also jede Art von Ablen­kung und neu­en Lügen­ge­spin­sten auf­zu­decken und den Regie­ren­den den Spie­gel vorzuhalten.

*update* [14.01.2020]
Sie­he hier­zu auch
"Brexit: Was Arbeit­neh­mer und Stu­die­ren­de nun beach­ten müssen"