Als ich kürzlich ein Video einer jungen Frau aus dem äußersten Osten der Russischen Republik sah kam ich aus dem Staunen nicht heraus und gleichzeitig wurde mir eine grundlegende Tatsache zu den hier bei uns verlauteten Informationen zu Russland klar:
Es wird hier stets nur über
- das Trennende, das der offiziellen Regierungsverlautbarung folgende Narrativ berichtet, dabei wäre es doch ganz einfach, einmal über
- das Verbindende zu berichten und so klar zu machen, dass "der Russe" kein Unter-, Über-, oder sonstwie-Mensch ist, sondern ein "Mensch-wie-Du-und-Ich".
Seit Jahrhunderten musste das gemeine Volk in Russland Entbehrungen, Erniedrigungen, Ungerechtigkeiten und Machtmissbrauch durch jede höher gestellte Personengruppe hinnehmen, die je dort herrschte - das führte zu einem gnadenlosen Existenzkampf, der seine Spuren hinterlassen hat:
Der durchschnittliche Russe verhält sich wie ein Einzelkämpfer, ausgestreckte Ellenbogen, drängelnde Rücksichtslosigkeit, keine Disziplin bei Massen, die etwas 'ergattern' wollen .... diese jahrhundertelange Prägung und Notwendigkeit primitivste Instinkte zum Überleben walten zu lassen sind daher prävalent und mittlerweile wohl auch in das Genom integriert.
[Cave: Pauschale Aussage, natürlich gibt es da große Unterschiede, je nach Region und Bildungsgrad]
Mein Bild von Russland war bis dahin geprägt von dem, was ich 1988 bei einem einwöchigen Aufenthalt in Moskau und St. Petersburg, damals noch 'Leningrad' gesehen hatte - und aus dem, was aus den Erzählungen der Vorgeneration über den Russlandfeldzug berichtet worden war. Immer aus deutscher Perspektive, nie aus russischer Sicht, so wie etwa bei dieser Quelle.
Was ich in 1988 gesehen hatte stimmt heute bei weitem nicht mehr. Die Veränderungen sind vielfältig, und wenn man nicht in kürzeren Abständen einmal hinfährt ist es so wie überall auf der Welt:
Der Fortschritt macht, dass man zuvor Bekanntes nicht mehr wiedererkennt.
So viele Jahre nach dem II. Weltkrieg hielte ich es zudem für angebracht, nicht der offiziellen Darstellung blind zu vertrauen, sondern sich mit den nun vorhandenen Möglichkeiten (mehrere Videos) des Internets ein Bild darüber zu verschaffen, was ganz gewöhnliche Menschen aus dem Land ins Internet stellen und wie sie ihr Leben und ihre Lebensumstände in der dortigen Gesellschaft beschreiben.
Was dabei deutlich wird und was hier immer vergessen wird [Quelle]:
" .. In 1985, at Cold War’s climax, Sting’s debut album featured a song “Russians” which showed a human image from across the Iron Curtain: “…the Russians lover their children too.” Through its anti-war lyrics, he tried to strike a music chord in the noisy hysteria of war. He insinuated how nuclear warheads had no loyalty and even an American could not save “his boy” from Oppenheimer’s deadly toy .. "
Bei mir blieb die brennende Frage "Warum erfahren wir so viel über das, was in den USA passiert, und nur einen Bruchteil der Information zu dem, was in Russland passiert?" Könnte es sein, dass uns die Verlautbarungen davon abhalten sollen zu erkennen, dass der gewöhnliche russische Bürger, ganz unabhängig von der jeweiligen Regierung nur das haben will, was wir auch haben wollen?
Ein zufriedenes, gesundes, friedliches Leben!
Das Internet ist wahrhaftig in vielerlei Hinsicht problematisch, weil dort 'Stimmung' gemacht werden kann - schaut man jedoch einmal nicht nur auf das, was uns mit knalligen Titeln in den gewöhnlichen Medien präsentiert wird, so findet man dort so manche 'Perle', die es lohnt sich näher mit ihr zu beschäftigen.