bookmark_borderDarf man das ...?

Bei "star­ke mei­nun­gen" war zu lesen:

.. Nach jah­re­lan­ger homo­pho­ber Agi­ta­ti­on und reak­tio­nä­rem Wir­ken gegen die Libe­ra­li­sie­rung der Gesell­schaft ist der barocke Mixa nun Gegen­stand von Vor­wür­fen des sexu­el­len Miss­brauchs von Kin­dern .. die hier schwe­len­de Vor­ur­teils­la­ge wirft den Zöli­bat, Homo­se­xua­li­tät, Fla­gel­lan­ten­tum und Pädo­phi­lie in einen Topf .. Das Kon­glo­me­rat ist als Aus­weis der mora­li­schen Iden­ti­tät der Kir­chen­män­ner tra­gisch. Gleich­wohl ist es der Kle­rus selbst, der die­sen Sog erzeugt hat. Wenn hier der Leib­haf­ti­ge mit Schwe­fel­schwä­den (sic!) wirkt, wis­sen wir, wer ihn her­bei­ge­ru­fen hat: die Weih­rauch­schwen­ker .. "

Der Autor resü­miert schließ­lich am Ende des Beitrages:

.. Selbst den Geg­nern schul­det man Ach­tung. Selbst den Tätern, so sie bereu­en, schul­det man, nach der Süh­ne, das Recht auf Reha­bi­li­ta­ti­on .. Ist das nicht zu blau­äu­gig? Mit­leid mit Mixa? Respekt vor sau­fen­den Pro­te­stan­ten, pädo­phi­len Katho­li­ken, zyni­schen Atheisten .. "


[Quel­le des Zita­tes]

Dem könn­te ich grund­sätz­lich zustim­men, wären da nicht genau jene Mecha­nis­men am Werk, die schon seit Jahr­hun­der­ten der Unter­drückung von Wahr­heit gedient haben und die auch dem (säku­la­ren) Staat mehr und mehr als Mit­tel zur Unter­drückung unlieb­sa­mer Mei­nun­gen dient: Dro­hung mit Rechts­streit und damit ver­bun­den unab­wäg­ba­res finan­zi­el­les Risi­ko, Sank­tio­nen im Sin­ne des für­der­hin wirk­sa­men Aus­schlus­ses von öffent­li­chen Auf­trä­gen und der - wenig rechts­staat­li­che - Ruf der Ver­ant­wort­li­chen nach ZENSUR der - noch unab­hän­gi­gen - Verbreitungskanäle ....

Respekt "Ja".
Aber nur, wenn die "Gegen­sei­te" auch auf glei­chem rechts­staat­li­chen Fun­da­ment steht.

bookmark_borderWenn man ....

bei "ETWAS" mit­ma­chen will muß man sich schon an REGELN hal­ten - sonst läuft man Gefahr nicht mit­ma­chen zu dür­fen ....

Vor lan­ger, lan­ger Zeit hat­te ich 'mal eine bestimm­te Vor­stel­lung von einem Blog­ger, der auch bei two­day schrieb - das ist über 1.500 Tage her. Neu­lich bin ich - per Zufall - auf eine Sei­te gesto­ßen die er jetzt betreibt, der drit­te oder vier­te Anlauf "seri­ös" zu werden.

Als ich da las dach­te ich:
Jetzt hat er es (end­lich) ver­stan­den, er hat gelernt, daß die Welt sich nicht nach ihm rich­ten wird, son­dern daß er sich nach der Welt rich­ten muß. Daß er min­de­stens einen Kom­pro­miß mit der Welt suchen muß, anstatt nur zu opponieren ....

REGELN, die steu­ern das Zusam­men­le­ben. Da geht es halt nicht, daß man sich Alles so hin­biegt wie es gera­de paßt. Das gibt Ärger. Da wird man schnell einsam.

Oder man darf bei "Abge­ord­ne­ten­watch" kei­ne Fra­gen stel­len. Die Kon­se­quenz wäre dann, das eige­ne Han­deln zu hin­ter­fra­gen, anstatt sich belei­digt, trot­zig und unver­söhn­lich abzuwenden:

"Ätsch!"
wenn ihr mich nicht so wollt wie ich bin
- dann eben nicht! 

So reagie­ren Kinder.
Und Erwach­se­ne, die ganz innen nur ver­letz­te, ein­ge­schnapp­te Kin­der sind .... 

War­um ich das hier schreibe?
Weil mei­ne "Erz-Fein­din", die nim­mer­mü­de, unfehl­ba­re, und lie­ben­de Mut­ter Frau BUDENZAUBERIN ihr Web­log dicht­ge­macht hat - irgend­wann reicht es ja auch - nein, nicht wirk­lich, sondern:

Weil ich nach 1.900 Tagen blog­gen 'mal einen Blick zurück wer­fen woll­te .... und die 'sto­ry' hat doch einen unver­wech­sel­ba­ren 'human touch'.
Das ist gefragt, heutzutage.

 

bookmark_borderAbgründe der menschlichen Natur ....

tun sich auf, wenn man "die Hin­ter­las­sen­schaft" der Bush-Regie­rung - deren fin­ster­ste Sei­te! - liest. Hier ein Text zur Ein­stim­mung, das Ori­gi­nal und die ver­link­ten "Memos" ist eine unab­dig­ba­re Lek­tü­re um zu erken­nen, wie ver­rot­tet die Admi­ni­stra­ti­on Bush war ....

[Zitat aus der NY Times online, vom 18 April, 2009]
" .. Editorial
The Tor­tu­r­ers’ Manifesto
Published: April 18, 2009

To read the four new­ly released memos on pri­soner inter­ro­ga­ti­on writ­ten by Geor­ge W. Bush’s Justi­ce Depart­ment is to take a jour­ney into depravity.

Their lan­guage is the pre­cise bureau­cra­te­se favor­ed by dun­ge­on masters throug­hout histo­ry. They detail how to fashion a col­lar for slamming a pri­soner against a wall, exact­ly how many days he can be kept wit­hout sleep (11), and what, spe­ci­fi­cal­ly, he should be told befo­re being locked in a box with an insect — all to stop just short of having a jury deci­de that the­se acts vio­la­te the laws against tor­tu­re and abu­si­ve tre­at­ment of prisoners.

In one of the more nau­sea­ting pas­sa­ges, Jay Bybee, then an assi­stant att­or­ney gene­ral and now a fede­ral judge, wro­te admi­rin­gly about a con­trap­ti­on for water­boar­ding that would lurch a pri­soner upright if he stop­ped breathing while water was pou­red over his face. He prai­sed the Cen­tral Intel­li­gence Agen­cy for having doc­tors rea­dy to per­form an emer­gen­cy tra­cheo­to­my if necessary.

The­se memos are not an honest attempt to set the legal limits on inter­ro­ga­ti­ons, which was the aut­hors’ sta­tu­to­ry obli­ga­ti­on. They were writ­ten to pro­vi­de legal immu­ni­ty for acts that are cle­ar­ly ille­gal, immo­ral and a vio­la­ti­on of this country’s most basic values.

It sounds like the plot of a mob film, except the lawy­ers asking how much their cli­ents can get away with are from the C.I.A. and the lawy­ers coa­ching them on how to com­mit the abu­ses are from the Justi­ce Depart­ment. And it all play­ed out with the bles­sing of the defen­se secre­ta­ry, the att­or­ney gene­ral, the intel­li­gence direc­tor and, most likely, Pre­si­dent Bush and Vice Pre­si­dent Dick Cheney.

The Ame­ri­cans Civil Liber­ties Uni­on deser­ves cre­dit for suing for the memos’ release. And Pre­si­dent Oba­ma deser­ves cre­dit for over­ru­ling his own C.I.A. direc­tor and orde­ring that the memos be made public. It is hard to think of ano­ther case in which docu­ments stam­ped “Top Secret” were released with hard­ly any deletions .. "


Sol­che Rechts­brü­che kön­nen nur ver­hin­dert wer­den wenn ALLE Akti­vi­tä­ten einer Regie­rung offen­ge­legt wer­den müs­sen - Ver­tu­schung und Geheim­nis­krä­me­rei, der Aus­schluß der Öffent­lich­keit, füh­ren dazu, daß sich die Rechts­bre­cher sicher fühlen ....

Vor die­sem Hin­ter­grund ist es umso bedeut­sa­mer gegen jede Art von Zen­sur zu protestieren!