War George Orwell ein Bote aus der Zukunft
der uns warnen wollte?
Betrachtet man die Entwicklung rund um die Welt - weg von Humanität und sozialem Denken, hin zu Menschenverachtung und rechtsradikalem Rassismus - so gibt es viele Beispiele für Fehlentwicklungen deren Folgen unsere Nachkommen dauerhaft beeinträchtigen werden. Das gilt für den exzessiven Ressourcenverbrauch ebenso wie für die vielfältige Verschmutzung und Verseuchung der Umwelt von der wir Alle leben¹.
Vielen Menschen scheint der Kreislauf der atembaren Gase und des Wassers auf unserem Planeten, und unsere Abhängigkeit von Pflanzen und Tieren für deren Stabilität nicht bewußt zu sein.
Über Jahrtausende haben die Glaubensgemeinschaften den Menschen gesagt "Macht euch die Erde untertan" - und damit der Zerstörung ihr OK gegeben.
Im gesellschaftlich-politischen Bereich unseres Lebens mehren sich die Zeichen des Verfalls: Familien brechen auseinander oder werden gar nicht erst gegründet, man rennt dem materiellen Besitz nach und vergißt dabei, dass es nur ein Leben zu leben gibt und man kein Leben 2.0 haben wird um alles anders, möglicherweise besser zu machen.
Da kommt für mich George Orwell mit seinem Werk "1984" ins Spiel.
Aus den Sci-Fi Stories in den Medien kennen wir den ewigen Kampf um den Erhalt von Imperien, sei es mit sanften oder drastischen Mitteln. Orwell hat eine Diktatur von "Big Brother" in "1984" beschrieben - und wenn man genau hinsieht entdeckt man unendlich viele Parallelen dazu in unserer Zeit.
War George Orwell also ein Bote aus der Zukunft
der uns warnen wollte?
Ist er gekommen um uns zu warnen indem er in seinem Buch die Verhältnisse beschrieb auf die wir zusteuern? Ist deswegen in "1984" mit Analogien gearbeitet worden, die uns 'bekannt' vorkommen sollen, um uns dazu zu bringen vom derzeitigen Pfad in den Untergang abzugehen, und uns zu besinnen bevor es zu spät ist?
Orwell hat bestimmt in guter Absicht geschrieben. Er unterschätzte wohl die Trägheit der Massen, die überwiegend in seinem Buch lediglich eine weitere spannende, alternative Zukunftsvision sehen, und die Warnung, die darin versteckt ist, ignorieren. Die anvisierte Zielgruppe gleich nach Erscheinen [Englische Erstausgabe 08.Juni 1949; Deutsche Erstausgabe 1950] war noch von Krieg und Völkermord gezeichnet. Zu jener Zeit hatten die Menschen Besseres zu tun als Bücher zu lesen - es gab wenig zu essen und das zu beschaffen war zeitaufwendig.
Hätte da ein Botschafter aus der Zukunft nicht ein besseres Zeitfenster gewählt? Man könnte einwenden: Vielleicht steht es nicht in der Macht derer die in der fernen Zukunft leben das so genau zu bestimmen? Mindestens hat das Buch später, als für die Grundbedürfnisse gesorgt war, doch noch eine große Verbreitung gefunden. Immerhin werden, wenn man heute von übermäßiger staatlicher Überwachung spricht, oft "1984" oder "Orwell'sche Verhältnisse" als Kürzel für solche Zustände benutzt. Viele kennen also den Autor und den Titel - bedauerlich nur, dass sie den Inhalt nicht so gut kennen, und wenn doch, ihn nicht zum Anlaß nehmen den politisch Verantwortlichen die Fragen zu stellen, die sich daraus herleiten.
Warum geben sich die Botschafter aus der Zukunft - von denen Orwell einer hätte sein können - nicht einfach zu erkennen und stoßen die nötigen Veränderungen an um eine "bessere Zukunft" sicher zu stellen? Daran ist die Oberste Direktive schuld [Zitat]:
".. ein Ausdruck des Prinzips der Nichteinmischung, vor allem, aber nicht ausschließlich, gegenüber Präwarp²-Zivilisationen, weshalb sie deskriptiv auch Nichteinmischungsdirektive genannt wird .."
Wir wissen aus den Sci-Fi-Serien und -Filmen, dass es den Warnern aus der Zukunft verwehrt ist direkten Einfluß auf das aktuelle Geschehen einer vergangenen Kultur zu nehmen.
Diese Grundregel³ wird auch in anderen Sci-Fi-Werken und -Filmen immer wieder zum Gegenstand gemacht, denken wir nur an die Terminator-Reihe, in der die Risiken eines Zeit-Paradoxons durch die Reise von der Zukunft in die Vergangenheit oder von dort in die Zukunft thematisiert sind.
Wenn also George Orwell ein Bote aus der Zukunft war, der uns durch die Schöpfung des Buches "1984" indirekt warnen wollte, wäre es dann nicht an der Zeit Maßnahmen zu ergreifen dieses Schicksal von uns abzuwenden?
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¹
Abbildung Karbonkreislauf | Gemeinfrei
File: Carbon cycle-cute diagram-german.png; Erstellt: 20. Mai 2011
²
Präwarp-Zivilisationen sind solche, die noch nicht schneller als Lichtgeschwindigkeit reisen können.
³ Zitat
Die „Oberste Direktive“ ist der wichtigste politische Grundsatz der Föderation. Sie enthält ein verbindliches Nichteinmischungsprinzip in die internen Angelegenheiten anderer Zivilisationen, ganz besonders, solange diese noch keine Warp-Technologie entwickelt haben. Solche „Prä-Warp-Zivilisationen“ genießen den besonderen Schutz ihrer kulturellen und geistigen Entwicklung vor Einflüssen aus höher entwickelten Zivilisationen. Die oberste Direktive schließt ein prinzipielles Verbot aller Maßnahmen ein, die geeignet sein könnten, die natürliche Entwicklung einer Prä-Warp-Zivilisation zu verändern, selbst wenn dies unter den besten Absichten oder unbemerkt geschähe. Erlaubt sind lediglich getarnte anthropologische Beobachtungsexpeditionen mit dem Ziel der Erforschung nicht raumfahrender Zivilisationen unter Beachtung der Nichteinmischung.
Siehe hierzu auch: https://www.ifex.org/europe_central_asia/2018/07/04/censorship-machine-lgbt-poland