Lebenserwartung und Bevölkerungsdichte

Sehen Sie sich ein­mal die­se fol­gen­den Abbil­dun­gen im Ver­gleich an.

Lebens­er­war­tung

Bevöl­ke­rungs­dich­te

Abbildungen
- » Countries_by_population_density.svg « Miguel Con­tre­ras, Gua­te­ma­la [Public domain]
- » Count­ries by avera­ge life expec­tan­cy (2015) « Jack­int­he­Box CC BY-SA 4.0

Auch inter­es­sant in die­sem Zusammenhang
- » Madhhab_Map3.png « Von Peaceworld111 - Eige­nes Werk, CC BY-SA 4.0,
Ster­be­al­ter 1950-55 & 2010-2015

Kommentare

  1. Struk­tu­rell ange­se­hen muss man sagen, das Kli­schee von "Afri­ka = hohe Bevöl­ke­rungs­an­zahl = gerin­ge Lebens­er­war­tung, weil für den Ein­zel­nen nicht genug da ist" wird dar­in nicht bestätigt.
    Gut, es geht immer­hin auch nicht um Anzahl, son­dern um die Dichte.
    Indi­en hat unter die­sem Gesichts­punkt eine sehr hohe Dich­te, macht beim Durch­schnitts­al­ter aber ver­gleichs­wei­se schon im Mit­tel­feld mit.
    Ande­res Bei­spiel, was mit etwa der sel­ben Lebens­er­war­tung ange­ge­ben wird, ist die Mon­go­lei - die Mon­go­lei ist hin­ge­gen aber ein sehr dünn besie­del­tes Land, weil es zu gro­ßen Tei­len aus Step­pen, Ödland und Ber­gen besteht.
    Die Län­der Mit­tel­eu­ro­pas wer­den hin­ge­gen sowohl mit einer hohen Bevöl­ke­rungs­dich­te als auch einer hohen Lebens­er­war­tung ange­ge­ben. Glei­ches auch bei Japan. (Man beach­te auch Austra­li­en, wel­ches eine gerin­ge Gesamt­dich­te hat, gleich­zei­tig aber mit einer hohen Lebens­er­war­tung ange­ge­ben wird.)

    Bei den Zuwäch­sen bei der durch­schnitt­li­chen Lebens­er­war­tung - wäre es ver­mes­sen, zu behaup­ten, gera­de bei den Län­dern mit den wenig­sten Zuwäch­sen sind sol­che dar­un­ter, bei denen "sich tot arbei­ten" ein sozia­ler Stan­dard ist? (Ich will es zu kei­ner gene­rel­len For­mu­lie­rung machen, weil Japan aus der Sta­ti­stik wie­der her­aus­ragt - und die Ord­nung dort ist bekannt dafür, auch reich­lich Ein­satz vom klei­nen Mann zu erwar­ten, mehr als ihm gut tut.)
    Gene­rell kann man dazu sonst noch hin­zu­fü­gen: Wer vor­her schon auf einem hohen Stand ange­kom­men war, der hat nach oben hin natür­lich weni­ger Poten­ti­al übrig, was er noch aus­rei­zen kann...

    1. In den obe­ren zwei Abbil­dun­gen ist für mich das Wesent­li­che wie eng wir doch auf­ein­an­der hocken! Das ist in ande­ren Län­dern ent­spann­ter - und dem­entspre­chend leben dort die Men­schen län­ger obwohl sie oft nur einen Bruch­teil des­sen an mate­ri­el­lem Gut haben was durch­schnitt­lich bei uns beses­sen wird. Schließ­lich ist die Lebens­er­war­tung aber von medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung und Hygie­ne, von sau­be­rem Was­ser und aus­rei­ched eiweiß­rei­cher Nah­rung im Kin­des­al­ter abhängig. 

      Man sieht eine wei­te­re tat­sche, die von son­sti­gen Betrach­tun­gen her nicht mög­lich sind - Zah­len allein sind näml­lich nichts­sa­gend weil sie sel­ten erfasst wer­den kön­nen: Es ist ein schma­ler Strei­fen auf den Kon­ti­nen­ten *habi­ta­bel*, und erst durch Tech­nik macht sich der Men­sche in Regio­nen breit die prin­zi­pi­ell nicht als Besie­de­lungs­ge­biet ver­füg­bar wären. Dar­aus ent­steht eine Bela­stung für die Umwelt, denn die *feind­li­che Umge­bung* muss gestal­tet wer­den - schon braucht man Ener­gie, mehr als ver­träg­lich ist!

      Zur unter­sten Grafik:
      Aus­ge­rech­net zwei Län­der [USA, BRD] die an der Spit­ze der Aus­ga­ben für das Gesund­heits­we­sen ste­hen sind am unte­ren Ende der Ska­la hin­sicht­lich der Lebens­er­war­tung. Dazu hat­te ich schon frü­her ein­mal ein paar Zei­len verfasst.

  2. In Mit­tel­eu­ro­pa hockt man sehr dicht aufeinander.
    Gera­de bei den Deut­schen hege ich schon län­ger die The­se, dass die­ser Umstand etwas damit zu tun haben könn­te, war­um gera­de die Deut­schen pas­siv-aggres­si­ves Ver­hal­ten so gut beherr­schen - sich so oft (und gern?) gegen­sei­tig auf den Keks gehen mit­tels Ord­nungs­amt, Behör­den und Anscheiß­erkul­tur, und am Ende geht es nur um Nach­bar­schafts­streits und dass einer den Neu­ling in der Klein­gar­ten­ko­lo­nie nicht lei­den kann.
    Für einen so klei­nen Fleck hier ist das Land näm­lich sehr zahl­reich besie­delt (und struk­tu­rell ver­schiebt es sich seit etwa 30 Jah­ren schlei­chend, dass die Mas­se in die Nähe von grö­ße­ren Städ­ten zieht und auf dem Lan­de die Ein­woh­ner­zahl sinkt - also oben­drein ver­dich­tet sich die Bevöl­ke­rung noch von allein, dort, wo hier Men­schen wohnen).
    Und das hat sich nach dem Krieg nicht regu­liert, nicht dar­an ange­passt, dass das deut­sche Staats­ter­ri­to­ri­um signi­fi­kant klei­ner gewor­den ist.
    In der Natur ist es ja sonst so - und davon ist der Mensch nicht aus­ge­nom­men -, wenn sich zu vie­le Exem­pla­re einer Tier­sor­te auf einem bestimm­ten Radi­us an Ter­ri­to­ri­um her­um­trei­ben, sodass sie sich, im Ergeb­nis, gegen­sei­tig Fut­ter und Lebens­raum weg­schnap­pen, führt das auf Dau­er dazu, dass sie sich kon­fron­tie­ren - kämp­fen und sich dann letzt­end­lich auch töten. (Der berühm­te Aus­spruch "die­ses X hier ist zu klein für uns bei­de" kommt mit in den Sinn.)
    Bei Men­schen soll­te das nicht viel anders sein.
    Und dar­um... ich weiß nicht, ob das damit zu tun haben könn­te, dass sich hier die Men­schen gern gegen­sei­tig mob­ben und auf den Keks gehen.
    Des­we­gen bestehe ich auch nicht die Heul­su­sen-arti­gen Aus­ru­fe, die man hier schon seit Jah­ren hört "die Deut­schen ster­ben aus, macht mehr Kin­der!" - die­ser Fleck hier ist schon bevöl­kert genug und es reicht ihnen noch nicht?! Ich kann mir etwas bes­se­res vor­stel­len als irgend­wann wie in Japan gesta­pelt zu woh­nen und eine Woh­nung regel­recht erben zu müs­sen, damit man nicht obdach­los ist.

    Zu einem gewis­sen Maße ist der Mensch auch auf Tech­nik ange­wie­sen, um sich über­haupt so weit und so zahl­reich zu ver­brei­ten, das ist in der Tat rich­tig. ("zu einem gewis­sen Maße" des­we­gen, weil z. B. die Erobe­rung und Besied­lung Nord­ame­ri­kas noch zu Zei­ten pas­siert ist, da gab es moder­ne Tech­nik in dem Sin­ne noch nicht, pas­siert ist sie aber trotzdem.)
    Mir fällt noch ein ande­rer Aspekt ein, wo Kli­ma hier bedeu­tend wird: Gebie­te, die mit gro­ßer Hit­ze oder Käl­te zu tun haben, dort woh­nen auch nicht kon­zen­triert so vie­le Men­schen, weil eben die­se dort nicht funk­tio­niert - unter Extrem­be­la­stun­gen zusammenbricht.
    Des­we­gen wird es z. B. auch so sein, dass in Sibi­ri­en nie­mals ein Elek­tro­au­to fah­ren wird. Da braucht das Fahr­zeug regel­recht sei­nen hohen Ver­brauch und die dar­aus resul­tie­ren­de Wär­me­er­zeu­gung um nicht ein­zu­frie­ren. Bei einem rein elek­trisch betrie­be­nen Fahr­zeug ent­steht längst nicht die Mas­se an Wär­me, um die Schalt­krei­se vor dem Ein­drin­gen der Käl­te und dem Kaputt­frie­ren zu bewahren.

    Die mei­ste Tech­nik ist ohne­hin dar­auf zuge­schnit­ten, unter gemä­ßig­ten Kli­ma­be­din­gun­gen benutzt zu wer­den (wur­de ja auch meist dort entwickelt...)

    Wo Tech­nik sonst noch eine ent­schei­den­de Rol­le spielt ist bei der Mas­sen­ver­sor­gung mit Lebens­mit­teln und not­wen­di­gen Gütern. Wenn man die heu­ti­ge Mas­se an Bevöl­ke­rung (selbst in Euro­pa) ohne tech­ni­sche Hilfs­mit­tel, ver­sor­gen soll­te - mit von Hand bear­bei­te­ten und abge­ern­te­ten Äckern, ohne Pflan­zen­schutz oder Dün­ger, Vieh­wirt­schaft von Hand und ohne extra gezüch­te­tes Fut­ter, damit die Tie­re mög­lichst schnell groß wer­den; einer­seits wäre es so, dass mehr Men­schen bei die­sen Arbei­ten gebraucht wür­den, aber man könn­te längst nicht in die­sem Hoch­lei­stungs­tem­po wie jetzt arbei­ten. Und das wie­der­um heißt, man könn­te nicht so vie­le Men­schen auf ein­mal ernähren.
    Hin­zu kommt der Punkt Logi­stik - Han­dels­we­ge in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten brauch­ten ihre Zeit, bis Güter von A nach B gelangt sind. Segel­schif­fe fah­ren nun ein­mal lang­sa­mer als Con­tai­ner­schif­fe; Han­dels­leu­te brauch­ten von Chi­na bis nach Euro­pa Mona­te. Die mit­ge­brach­ten Waren sind dem­entspre­chend auch teu­er und exklu­siv gewe­sen, weil es viel Auf­wand mach­te, sie heil zu trans­por­tie­ren (bei Nah­rungs­mit­tel: auch gegen die Verwesung).
    Mit moder­nen Schif­fen, und gera­de seit dem es die rie­si­gen Tan­ker gibt, die mas­sen­wei­se Con­tai­ner trans­por­tie­ren, ist die­se logi­sti­sche Arbeit wesent­lich ein­fa­cher gewor­den und es kön­nen auch viel grö­ße­re Mas­sen von Gütern ver­scho­ben wer­den (was dann eine grö­ße­re Band­brei­te an Ver­sor­gung bietet).
    In gewis­sem Maße dürf­te die­se Logi­stik­ar­beit auch dazu bei­tra­gen, dass sich über­haupt erst die moder­ne Ernäh­rungs­si­tua­ti­on in den bes­ser begü­te­ten Gebie­ten ein­ge­stellt hat - mehr ver­schie­de­ne Lebens­mit­tel sind da, um den Nähr­stoff­be­darf adäqua­ter abzudecken.

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