Nennen Sie mich blöde, unbeweglich, rückständig oder einen vergreisten Fortschrittsfeind:
Ich halte nichts von "cryptocurrency".
Man kann diese Währung nicht sehen,
man kann diese Währung nicht riechen,
man kann diese Währung nicht anfassen.
Was man weder sehen, noch riechen, noch anfassen kann ist eine Illusion.
Sie besteht nur, weil *JEMAND* versichert sie sei existent.
Bis jetzt habe ich noch keine Erklärung gefunden, die mir, finanztechnischem Laien, plausibel erklärt hätte WAS "cryptocurrency" ist und wie der Wert 'geschöpft' wird. Ist das so etwas, was früher nur Banken machen konnten, nämlich durch Vergabe von Krediten "Geld zu schöpfen" - und nun kann es jeder mit einem schnellen Computer und einer Grafikkarte die einen Batzen Geld kostet?
Dann wäre das nur eine andere Masche Sachwerte für Wenige zu reservieren und fiktive Werte auf den Rest der Menschen zu verteilen. Nur Sachwerte haben Bestand und einen von jedweder Währung unabhängigen Wert. Reiche Menschen investieren nicht in fiktive Werte, sie investieren in Sachwerte.
Wenn ich dann eine solche Einschätzung lese,
".. Supporters of Bitcoin and other cryptocurrencies claim that these financial platforms are inherently trustless systems - that is, they’re not directly tied to any nation-state, government, or body. They would argue that cryptocurrency is superior to traditional physical currencies because it is not dependent on, for instance, the U.S. federal government. .. Grundfest notes that regardless of whether you think that’s a good or bad thing, it’s not entirely accurate. Cryptocurrency aren’t really trustless at all. They are still reliant on the underlying infrastructure powering cryptocurrencies like Bitcoin, much of which is located in China. The Chinese government could theoretically make changes to cryptocurrencies at a fundamental level by imposing its will on the data miners who keep them running .."
[Quelle]
komme ich zu dem Ergebnis:
Das ist mir eine zu windige Angelegenheit um mich darauf einzulassen.
Und ich verrate ihnen noch ein Geheimnis:
Das meiste Geld auf diesem Planeten, nämlich das, was nicht in Münzen und Scheinen existiert, hat genau die Eigenschaften, die "cryptocurrency" zugeschrieben werden.
Für mich bedeutet es, dass auch dieses Geld 'nicht existent' ist.
Wenn der Wert auf einem 'Versprechen' basiert, es sei etwas wert, was passiert dann wenn plötzlich dieses Versprechen widerrufen wird und wegfällt?
Irgendwer muss dringend dem kleinen Jungen aus dem Märchen Bescheid sagen
- er wird wieder einmal gebraucht ...!

¹ Übersetzung:
Befürworter von Bitcoin und anderen Kryptowährungen behaupten, dass diese Finanzplattformen von Natur aus vertrauenswürdige Systeme sind – das heißt, sie sind nicht direkt an einen Nationalstaat, eine Regierung oder eine Körperschaft gebunden. Sie würden argumentieren, dass Kryptowährung traditionellen physischen Währungen überlegen ist, weil sie beispielsweise nicht von der US-Bundesregierung abhängig ist.
Grundfest stellt fest, dass es nicht ganz korrekt ist, unabhängig davon, ob Sie das für gut oder schlecht halten. Kryptowährungen sind nicht wirklich vertrauenswürdig. Sie sind immer noch auf die zugrunde liegende Infrastruktur angewiesen, die Kryptowährungen wie Bitcoin antreibt, von denen sich ein Großteil in China befindet. Die chinesische Regierung könnte theoretisch Änderungen an Kryptowährungen auf grundlegender Ebene vornehmen, indem sie den Data Minern, die sie am Laufen halten, ihren Willen aufzwingt.
*update* [17.07.2021; 13:00h]
Siehe hierzu folgende Artikel:
→ Deep in rural China, bitcoin miners are packing up; A government clampdown has forced most of them offline
→ Der Bitcoin-Crash ist programmiert; Der permanent steigende Stromverbrauch zwingt die marktstärkste Kryptowährung in ein Ponzi-System. Verebben die Geldzuflüsse, kommt der Absturz
*update* [06.02.2022; 21:00h]
Sieh hierzu → Die Bitcoin-Falle | Doku über die Abzocke mit Krypto-Währungen; das ARD radiofeature · 06.02.2022 · 52 Min.
Den Hype habe ich auch nie verstanden.
Ja, die Kryptowährungen sind von keiner Bank abhängig, ABER dafür sind sie wiederum von anderen Entitäten in dieser Welt abhängig. Keiner darf und kann einfach so Zahlungsmittel drucken und die (Finanz-)Welt schaut unbekümmert dabei zu!
Zumal, wenn das nur auf einer Generierung von äußerst komplizierten Algorithmen basiert - ja, hat man da nicht eigentlich schon die Schwachstelle gefunden? Ähnlich wie bei einer Spiele- und DRM-Plattform wie Steam: Zieht da einer mal den Stecker, ist alles aus und vorbei.
Dann ist der Scheiß auch noch so großen Schwankungen unterworfen - das, was man sich beim US-Dollar schon lang wünscht, weil da ebenfalls der Wert nur auf gutem Leumund aus alter Zeit noch basiert, und dem Handel von Öl...
Was für eine Form von "Wertanlage" ist das dann also?
Einzig, was man zum Bitcoin festhalten kann, ist: Es kann im Netz als Zahlungsmittel benutzt werden. Ganz besonders in den Teilen des Internets, in denen einen keiner sehen darf (respektive dem Internet, was nur über den Tor-Browser funktioniert).
Mehr ist da aber nicht dran.
Diese Unwägbarkeiten scheinen eine Menge Leute nicht abzuschrecken - und es ist wie mit vielen (sicher als betrügerisch identifizierten) Modellen:
Es hält manche Menschen nicht ab, sondern zieht sie eher an, du hast je einen der Gründe dargelegt ....
Profit machen wohl auch dabei wieder nur die Drahtzieher im Hintergrund.
Es ist der sogenannte "Nervenkitzel" daran wohl.
(Online-)Glücksspiel würde zu langweilig, also muss größeres herhalten...
Ein bisschen wird wohl auch Goldgräberstimmung mit dran beteiligt sein - es ist noch recht neu (eigentlich ja nicht, aber für den Mainstream), keiner weiß wie es funktioniert, man sieht nur, man kann damit recht schnell sehr reich werden.
Alles zusammen ist wie eine Einladungskarte für Zocker, die sich nicht nur mit Erfahrungspunkten (Exp) abgeben wollen...
Trotzdem, ich halte es für eine sehr windige Sache.
(Bis jetzt hat es an der Börse noch in jedem Jahrzehnt irgendeine Aktie oder einen Wert gegeben, der überhöht und überhypt war, der dann irgendwann ins Bodenlose abstürzte... Telekom-Aktien, Solarworld-Aktien, Facebook-Aktien,
Tesla-Aktien...)Es ist schon seit einigen Jahren diese Sucht nach 'instant reward' zu beobachten - das könnte in die gleiche Richtung deuten wie deine Vermutung zur Motivation mit einem solchen fiktiven Zahlungsmittel zu zocken. Was ich noch nirgendwo gelesen habe ist, woher all das verteilte Geld eigentlich stammt. Wenn es wirklichen Wert haben soll muss es doch Sieger und Verlierer geben ..!? Wer also 'blutet', wer 'verdient' bei diesem Spiel?
Der beste Hinweis auf ein windiges Geschäft mit der Unwissenheit ergibt sich für mich daraus, dass selbst versierte Internetnutzer nur 'Bahnhof' verstehen wenn es um "cryptocurrency" geht.
Täuschen, verschleiern, ablenken und abzocken - oder doch solide?
Das stimmt - darüber wurde bisher noch kein Wort verloren. (Passt aber sehr zum Kapitalismus und allen Dingen, die in ihm plötzlich auftauchen, neu sind und Reichtum versprechen.)
Soweit wie ich es bisher mitgekriegt habe, wird über aufwändige Algorithmen Bitcoin durch "Mining" gewonnen. Also, defacto, wie als wenn ich mir eine Währung ausdenken und die Geldpresse/den Drucker laufen lassen würde.
Bei Bitcoin soll das zwar sehr langsam funktionieren, also das "Geld" eher spärlich gedruckt werden - wie als wenn man 1 Mal am Tag die Presse für eine halbe Stunde laufen lässt, und dann ist die Tagesrate erfüllt.
Allerdings, wenn man dieses Grundkonzept betrachtet, fällt einem eigentlich nur ein Prinzip dazu ein: Inflation. Man druckt Geld aus dem Nichts und bringt immer mehr und mehr davon in den Umlauf.
Praktischen Sinn ergibt das nicht. Es ist eher wie ein Spiel von Kindern.
Die Beobachtung, dass "Instant reward" um sich greift, ist gar nicht so aus der Luft gegriffen.
In der Hirnforschung, die die Pädagogik schon lang vor den Effekten der Digitalisierung von Schule und Lernen warnt, auch über die Effekte aufklären will, die jetzt schon da sind, kennt man dieses Phänomen schon länger und führt es darauf zurück, wenn Menschen schon sehr früh mit solchen Medien wie dem Smartphone oder anderen leicht zugänglichen Computern aufwachsen bzw. diese als Beschäftigung oder sogar Elternersatz missbraucht werden.
Ist ein bisschen schwer zu erklären, aber vielleicht kriege ich es zusammen, was da im Hirn passiert...
Nehmen wir mal so was wie Smartphones und Tablets.
Drück einen Knopf oder wische, und das Gerät reagiert sofort, wenn man keine falsche Geste macht.
Normalerweise ist es so, wenn ein Kind lernt, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, gibt es stets eine Verzögerung, weil die Außenwelt erst einmal erkennen muss, was das Kind überhaupt will.
Das fällt dabei schon weg.
Wenn man nun weiter geht, es um komplexere Dinge geht, wo auch mal der adressierte Mensch "nein" sagt oder einen bittet, kurz zu warten, da steht das Schema, nach dem diese Spielcomputer (denn zum arbeiten taugen sie nicht richtig, meiner Meinung nach) funktionieren, der sonstigen Realität völlig entgegen gesetzt.
Ein Kind, was also schon die Vorschädigung hat, dass man gleich auf es reagiert - nicht nur, dass es nicht lernt, was "Geduld" ist, auch mal zu warten (und dass es das nicht umbringt) sondern auf kognitiver Ebene erlernt es, wenn überhaupt, nur eine sehr kurzfristig orientierte Art der Planung. Diese ist fokussiert auf möglichst schnelle Triebbefriedigung - auf "instant reward".
Das Gehirn ist zu diesem Zeitpunkt schon etwa so verdrahtet, sodass die daran beteiligten Hirnareale die sind, die man sonst an einer konventionellen Sucht beteiligt sieht.
Süchtige streben auch nach schneller Belohnung - egal, wonach sie süchtig sind.
Kommt darauf dann noch mehr Nutzung von allgegenwärtigen einfach zu bedienenden Computern, so verdrahtet sich das Hirn eines solchen Kindes in etwa so wie wenn man einen waschechten Junkie hätte. Es agiert also so "wenn ich einen Finger rühre, muss sofort etwas dabei für mich herausspringen" und z. B. "schreibt einer eine Email, muss ich sofort antworten, kann nicht warten".
Wären diejenigen Piloten von Jagdbomber, wären deren Reflexe, reagieren zu wollen, optimal für den Job...
Inzwischen gibt es Smartphones ja auch schon ca. 10 Jahre. Eine Generation, die das als Kinder kennengelernt hat, gäbe es also schon.
Zusammenfässt man es in dem Begriff "Generation Z" - die Altersgeneration, die etwa zwischen 1997 und 2010 geboren sind, und damit nicht mehr das Zeitalter vor dem Internet sehr bewust erlebt haben (wenn überhaupt). "Digital natives", wie man auch sagt.
Gerade in der Altersgeneration tauchen diese Probleme auf, weil die Konfrontation mit interaktiven Medien schon sehr früh da ist/war.
Vorher besaß oder hatte nicht jeder Haushalt ein Interesse an digitalen Medien oder Computern (auch war es noch eine große Geldfrage), sodass, selbst wenn Medien als Erziehungsersatz missbraucht wurden, nicht zwingend interaktive Medien diese Aufgabe übernahmen - und damit auch nicht unbedingt die speziell mit diesen einhergehenden verbundenen Effekte eingetreten sind.
1. Geld aus dem Nichts - das genau in diesem Nichts eines Tages verschwinden wird!
2. Auf der gesamten Linie werden diese kindischen Begehren gepampert - es begann in den Achtzigern mit Kuschelecken im Klassenzimmer und mit der 'neuen' Pädagogik, die nicht mehr Leistung belohnte sondern schon das 'Dabei sein', die reine physische Präsenz, mit Lob überschüttete.
Was im Hit "Money for Nothing"¹ hieß war in der Wirklichkeit das "Das hast du aber toll gemacht!" (US Version "Good Joooob!") für banale, altersadäquate Alltagsbewältigung!
3.Die letzgeborene Generation mit den zwei 'print'-Daumen ["In the year 2525"² lässt grüßen!] und dem gebeugten Nacken mit Blick nach unten tut mir wahrhaftig leid: Nichts mehr in der Birne, nur noch aus Internet Lexika und "Gute Frage" gespeistes Pseudowissen, zusammenhanglos und daher nutzlos ohne Verknüpfung im Sinne von Brauchbarkeit, dazu flüchtig und morgen schon wieder vergessen .... das mögen zwar 'Leistungen' sein die etwas erledigen und den Anschein von Aktivität erwecken - in Wahrheit ist es mechanisierter Zeitvertreib.
Du weißt ja, ich neige dazu Menschen in einer drift hin zum Verderben zu sehen .... und beobachte mit Schrecken, wie schnell das sich manifestiert.
¹ Video
² Geschrieben 1969, fast so etwas wie 'Prophezeiung':
"In The Year 9595,
I'm kinda wonderin if man is gonna be alive,
He's taken everything this old Earth can give,
And he ain't put back nothing..."
Ich würde mal platt annehmen, dass diese "neue Pädagogik" auch irgendwo in Übersee ihren Anfang genommen haben dürfte.
Und wenn nicht, dann wenigstens aus einer Lesart von Geisteswissenschaft wie man sie aus Übersee kennt (die in der Regel nichts mit Fakten, sondern mit "um sich selbst kreisen" und Wunschdenken zu tun hat).
Wo ich denken würde, dass es nützlich wäre, wäre ein ganz anderer Bereich: Wenn Kinder als auch Erwachsene in der Leistungsgesellschaft radikal durchgefallen sind. Nicht in den Maß mitmachen können wie alle anderen (weil ihnen die Resourcen dafür fehlen, oder sie z. B. permanent krank sind) oder von ihr richtig aggressiv geschädigt wurden.
Ich höre das z. B. viel im Sprech bei Menschen mit psychischen Handicaps oder die von ihrer Umgebung in den ersten 20 Jahren ihres Lebens so geschädigt wurden, dass sie ganz andere Probleme haben, als täglich arbeiten zu gehen - da muss unbedingt ein Bewusstsein dafür entwickelt werden, dass man auch ohne Befähigung, in der Leistungsgesellschaft noch mitmachen oder ganz oben zu stehen zu können, eine Daseinsberechtigung hat; ein Recht dazu hat, leben und atmen zu dürfen. Sonst ertrinkt man in Minderwertigkeits- und Schuldgefühlen, die eher dazu führen, dass sich die grundlegende Schädigung noch verschlimmert.
Auch, wenn man körperlich chronisch krank ist, ist das etwas, was viele brauchen, weil sie selbst im Zustand der Unfähigkeit zur Leistung immer noch krampfhaft aber leisten wollen, weil es so tief in ihnen sozial verankert, wenn sie nichts leisten können, dann sind sie überflüssig und nutzlos; haben keinen Wert - für niemanden.
Oder aber - für Leute, die einmal voll leistungsfähig waren - für sie bricht eine Welt zusammen und sie gehen den Weg Richtung Fatalismus, weil ohne Leistung plötzlich ihr ganzes Selbstbild zusammenbricht.
In der Situation ist geradezu angebracht, den Betroffenen zu vermitteln, auch wenn sie nicht leisten können, dass sie deswegen trotzdem noch lange nicht wertlos sind und eine Stufe vor "Bitte stirb doch einfach!" stehen.
Ich bin auch nicht so euphorisch gestimmt, was die Gen Z anbelangt. Auch wenn ich die Sache wahrscheinlich aus einer Entwicklungsperspektive (mit Einschluss der Zustände der Generationen davor) betrachte.
Ein bisschen stehe ich dabei auch zwischen den Stühlen - manche Problematiken, die die in größerem Ausmaße haben, meine ich auch zu kennen, auf der Seiten Seite aber merke ich auch, und bin auch ein bisschen froh darüber, dass da ebenso anderes mit drin ist, und insbesondere andere Erfahrungen, welche spezifisch dieser Generation jetzt verwehrt sind, weil sie das im Zeitverlauf nicht miterlebt haben. Die aber eine sehr formende Bedeutung haben, wie ich finde. (Größtes Beispiel sind für mich die FFF-Kinder jetzt - als das anfing, da hatte mein Kopf speziell ein Déjà-vu-Erlebnis. Ähm, ich verlinke hier mal einen Text, der das sehr speziell wiederspiegelt: Die "Fridays For Future" von früher
- Um es abzurunden: Im Westen nichts Neues.)
In gewisser Hinsicht tun sie einem leid, weil sie dazu verdammt sind, nicht mehr die Wahrheit zu ihrer Pseudowelt aus Social Media und Technikenthusiasmus zu erfahren, auf der anderen Seite ist es aber auch so - und ich finde, das kommt bei den FFF-Kindern sehr zum Vorschein -: Selbst wenn man es ihnen erzählt, ihnen die Realität aufmalt und sagt "wenn ihr so bleibt wie jetzt, wird sich euer Protest im Sande verlaufen, weil ihr keinen Inhalt und keine praktische Konsequenz habt", verstehen sie es nicht. Sie sind mit sehr viel Gutgläubigkeit gefüllt und teilweise auch snobistischer Besserwisserei. Welche wiederum auch durch die ganzen amerikanischen Ismen aus Social Media Kanälen bestärkt wird (die eh nichts zusammenhängendes von europäischer Geschichte wissen als auch verstehen).
Man hat also äußerste Schwierigkeiten, sie ins realen Leben zu holen, weil sie mit sehr vielen falschen Götzen genährt sind.